Manche Leute behaupten dass die nicht Verrichtung des Pflichtgebetes Gotteslästerung(shirk) gleich kommt und man somit Ungläubig wird. Inwiefern ist das richtig?
Gespeichert von am Mo., 11/07/2011 - 02:16
Liebe Leserin, lieber Leser,
Liebe Leserin, lieber Leser
Anstatt jemanden der sein Gebet nicht verrichtet der Gotteslästerung und Blasphemie zu beschuldigen, sollten man statt dessen in einem angenehmen Gespräch die Bedeutung und Bewandtnis des Gebetes erläutern. Es sollte erläutert werden, dass wenn jemand sein Gebet verrichtet, er zu der Gegenwart seines Schöpfers aufsteigt der ihn zuvor aus dem Nichts erschaffen hat, und zu seinem Gesprächspartner wird. Darüber hinaus sollte erläutert werden dass die Erlangung des Wohlwollens unseres Schöpfers ausschließlich durch die Verrichtung des Gebets erzielt werden kann. Unser Prophet, seine Gefährten und andere Große Persönlichkeiten haben die Menschen immer mit Milde, Sanftheit und Guten Taten zum Gebet ermutigt. Sie haben Abstand davor gehalten die Menschen in Panik zu versetzen und zu beängstigen.
Nach dem Glauben ist die Verrichtung des Pflichtgebetes der aller wichtigste Grundsatz. Aus diesem Grund wird an knapp hundert Stellen im Kuran das Gebet erwähnt. Keinem anderen Gottesdienst wird solch eine große Bedeutung beigemessen. Denn das Gebet ist zwischen dem Gläubigen und seinem Schöpfer
das aller stärkste Band, und der Moment in dem der Gläubige seinem Schöpfer am nahesten ist. Die grosse Gefahr besteht darin, dass jemand der sein Gebet nicht verrichtet dieses Band schwächt, und sich dann inmitten seiner Feinde wie der triebhaften Begierde und den Teufel wiederfindet.
In jedem Vers der vom Gebet handelt, wird der Mensch zur Verrichtung des Gebetes angespornt. Im nachfolgenden die ungefähre Bedeutung einiger Verse: "Die da glauben an das Ungesehene und das Gebet verrichten", "Nur den
wahrlich Gottesfürchtigen fällt das Gebet nicht schwer", "Und die streng auf ihre Gebete achten", "Das Gebet schützt den Menschen vor schlechten Taten und bewahrt ihn davor schlechtes zu sagen", "Sag meinen gläubigen Dienern dass sie ihr Gebet verrichten sollen".
Den selben Tenor kann man auch in den Überlieferungen des Propheten wieder erkennen. Wenn man die Überlieferungen betrachtet die vom Gebet handeln so wird man sehen, dass in diesen immer vom großen Nutzen und Segen des Gebets erzählt wird. Aber was die Drohung in solch Überlieferungen wie "Zwischen dem Menschen und dem Unglauben befindet sich die Unterlassung des Gebets", "Was uns von den Heuchlern trennt ist das Gebet." betrifft, so bezieht sich diese Aussage auf Personen die leugnen dass das Gebet zu den religiösen Pflichten gehört bzw. die Nichtverrichtung des Gebets nicht als Sünde betrachten. Doch für jemanden der anerkennt dass das Gebet zu den uns von Gott auferlegten Pflichten gehört, aber aus Faulheit diese nicht verrichtet, gilt dies nicht als Gotteslästerung bzw. Blasphemie.
In dem Werk 'Reddü'l-Muhtar' von Ibni Abidin steht in dem Kapitel über das Gebet folgendes: "Wer leugnet dass das 5-mal tägliche Gebet Pflicht ist, verlässt den Kreis der Gläubigen. Wer sie hingegen als Pflicht anerkennt, sie aber aus Faulheit nicht verrichtet ist ein Sünder.
D.h. die Nichtverrichtung der Gebete ist eine der großen Sünden. Man sollte jedoch vor Augen haben, dass wer dauerhaft seine Gebete nicht verrichtet, seinen Glauben verschiedenen Risiken aussetzt.
Selam & Dua
Fragenandenislam - Team
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