Was kann ich tun um einen früheren Fehler zu korrigieren und wieder Gottes Wohlwollen zu erreichen?
Ich habe als Kind einen Diebstahl begangen und habe das Gestohlene auch zurückgegeben.. allerdings konnte ich das nie von mir schütteln und fühle mich gebrandmarkt. Was kann ich tun um diesen Schandfleck loszuwerden?
Gespeichert von am So., 10/04/2016 - 07:22
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn man das Recht einer Person verletzt und Buße tun will, gibt es zwei Bedingungen:
Man muss auf eine Weise den Schaden wieder gut machen. Beim Diebstahl geht es dann darum, das Gestohlene zu erstatten. Die zweite Bedingung ist eine aufrichtige und inständige Reue der Tat. Beide Bedingungen müssen erfüllt werden. Wie Imam Ghazali auch sagte, wird eine Buße deren Bedingungen erfüllt ist definitiv von Gott akzeptiert. Eine akzeptierte Buße bedeutet die Vergebung der Sünden.
Manchmal verfallen die Menschen in solch extreme Selbstzweifel und hegen große Ängste gegenüber den Gedanken, die sie selbst produzieren. Ein Gedanke der definitiv falsch ist, ist es zu denken, dass man solch große Sünden begangen hat, die selbst Gott nicht vergeben kann. Es ist dem Muslim nämlich verboten, gegenüber der unendlichen Barmherzigkeit Gottes Zweifel zu hegen. Das ist eine Einflüsterung des Teufels. Es ist des Teufels größte Freude zu sehen, wie Menschen in Missmut und Verzweiflung verfallen, denn das ist der Sog, der einen in den tiefen Abgrund des Unglaubens stürzen kann.
In der Tat sollte jeder Mensch bei jeder Angelegenheit tief darüber nachdenken, dass bewusste Sünden einer Auflehnung gegen Gott gleichkommen und jeder Mensch soll die Tat bereuen und mit der notwendigen Buße sich fortwährend wie ein aufrichtiger Reisender in das Jenseits verhalten. Er sollte jeden Weg erkundigen und nutzen, der ihn näher zum Wohlwollen Gottes führt.
Prinzipiell steht jedem Menschen die Tür zur Buße und zur spiritueller Neufindung offen. Einige der größten Persönlichkeiten im Islam und wichtige Prophetengefährten haben vor dem Islam in Sünde und Barbarei gelebt. Ihre Herzen wurden aber mit dem Islam beehrt und sie haben mit großem Eifer nach dem Wohlwollen Gottes gelebt. Ihre früheren Fehltritte gehörten von nun an der Vergangenheit an, da sie fortwährend ein Leben in Gerechtigkeit und Anstand lebten. Dies soll auch uns ein Beispiel sein. Statt also dem Teufel eine Freude zu bereiten, indem wir in Missmut und Depression verfallen, sollten wir die Barmherzigkeit Gottes aufsuchen und aktiv Buße tun. Dabei sollten wir uns immer an diesen Vers erinnern und uns in dessen Obhut begeben:
Sag: O Meine Diener, die ihr gegen euch selbst maßlos gewesen seid, verliert nicht die Hoffnung auf Allahs Barmherzigkeit. Gewiß, Allah vergibt die Sünden alle. Er ist ja der Allvergebende und Barmherzige. (Sura az-Zumar 59)
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