Warum erschafft Gott/Allah die Welt erst in 6 Tagen und nicht sofort oder auf einen Schlag?
Gespeichert von am Mo., 28/11/2022 - 12:24
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Weisheit waltet im Diesseits und die Macht waltet im Jenseits. Wäre die Welt das Reich der Macht, wäre dieses wunderbare Universum in einem Augenblick statt in sechs Tagen, also in sechs Phasen, erschaffen worden.
Im Heiligen Qur'an steht geschrieben, dass die Himmel und die Erde, d.h. das Universum, in sechs Tagen erschaffen wurden. Wir verstehen die Schöpfung in sechs Tagen als sechs Phasen.
So wie der Mensch im Mutterleib in sechs Phasen erschaffen wird und in der Welt und im Jenseits sechs Perioden durchläuft, durchläuft ein Tag sechs Perioden und Phasen und geht in den nächsten Tag über. In der Tat kann man sagen, dass alles sechs Phasen durchläuft: Geburt, Reife, Alter, Tod, Verfall und Vergehen.
Die Himmel und die Erde wurden in sechs Phasen erschaffen, Stufe für Stufe. Und am Ende entstand das wunderbare Universum, das Wunder der Wunder, das wir sehen.
Diese Weisheit in seiner Schöpfung hat sich auch in seinen Ereignissen gezeigt. Die Nacht hat die Erde nicht plötzlich bedeckt, und der Tag ist nicht plötzlich gekommen. Nach der Nacht wurde die Zeit der Morgendämmerung erreicht, und der Sonnenaufgang folgte ihr. Dann, mit dem allmählichen Aufgang der Sonne, war die Mittagszeit erreicht, gefolgt von der gesegneten Nachmittagszeit und schließlich dem Einbruch der Abendzeit.
Wenn der Tag plötzlich käme, wenn die Nacht plötzlich käme, könnten wir weder von Morgengrauen noch von Mittag noch von Nachmittag sprechen.
Diese weise Schöpfung hat sich auch in der Pflanzenwelt durchgesetzt. Im Kern verbirgt sich eine göttliche Kunst und Weisheit. Das ganze Programm des ganzen Baumes wurde in dieser kleinen Schöpfung mit dem Papier des Schicksals gezeichnet. Der genetische Code ist so perfekt, dass er die Wissenschaftler in Erstaunen versetzt und tiefe Geheimnisse birgt, die sie ratlos zurücklassen.
Die Öffnung des Zellkerns ist eine wundersame Sache. Die Erscheinungsform des Namens Fettah. Der weise und geordnete Gang, der trotz der Schwerkraft der Erde nach oben führt. Dann erreichen sie das Setzlingsstadium. Sie werden größer und dicker und schließlich blühen und fruchten sie... Das Wachstum und die Vervollkommnung der einzelnen Früchte sowie die Gewinnung der harten Samen aus den weichen Früchten erfolgen ebenfalls nicht auf einmal, sondern in mehreren Schritten.
Diese unvorstellbaren Aktivitäten, die in jeder Phase mit Wissen und Weisheit ausgeführt werden, füllen die Erde mit verschiedenen Bildern und lassen die Intellektuellen in Ehrfurcht vor diesen göttlichen Kunstwerken zurück.
Die Manifestationen der Pflege- und Fürsorgehandlungen würden nicht gesehen werden, und nur die Produkte der Schöpfungs- und Erfindungshandlungen würden im Universum erscheinen.
Die göttliche Weisheit ließ dies nicht zu, und anstatt das Universum in einem Augenblick zu erschaffen, ordnete Er an, es in sechs Phasen aufzubauen.
Der Mensch lernt schließlich seinen Schöpfer über die Reflektion also das tiefsinnige Nachdenken besser kennen. Aber wie soll man jemanden kennenlernen, den man praktisch nie in Aktion erlebt? Kann man wirklich behaupten, dass man jemanden kennt und wertschätzen kann, wenn man nur „über“ ihn hört, jedoch ihn selber nie in Tat und Wort erlebt? Würde ein Schüler z.B. eine Angelegenheit im Mathematikunterricht verstehen, indem er nur auf die Lösung starrt ohne jemals den Rechenweg zu sehen? Im besten Fall würde er lediglich die Lösung auswendig lernen, ohne jemals die Weisheit und Kunst dahinter zu verstehen, geschweige denn wertzuschätzen. Kann das Werk eines Künstler respektiert und das Handwerk dahinter gesehen werden, wenn man immer nur fertige Kunststücke zu sehen bekommt, nie aber mit der Schwierigkeit konfrontiert wird, selbst so ein überragendes Kunststück zu produzieren?
Der Glaube und das Band zu unserem Schöpfer ist durch viel mehr geprägt als durch „reines faktisches Wisen“. Wenn es doch nur darum ginge, dass man weiß, dass Gott existiert, müsste der Teufel ja schließlich auch glauben. Weiß er doch vermutlich rein faktisch viel besser als wir Menschen, dass Gott existiert. Aber wie wir wissen, zählt der Teufel nicht zu den Gläubigen.
Die Schöpfung in 6 Phasen erlaubt es uns also durch die verschiedensten Kanäle und Möglichkeiten, die Gnade, Barmherzigkeit, Weisheit und Macht des Schöpfers zu reflektieren. Durch die Komplexität aller Schöpfungen für sich betrachtet, lernen wir viel über die unterschiedlichsten Namen also Eigenschaften unseres Schöpfers. Durch die vielschichtigen und stets harmonievollen Zusammenspiele aller Schöpfungen wie in einer gigantischen Symphonie lernen wir schließlich etwas über die wunderbaren, großen Eigenschaften des Schöpfers („Ism-i Â’zam”) wie z.B. das Allherrschen bzw. Allmacht oder die Allgerechtigkeit.
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