FAQ Häufigsten Fragen zum Allah (cc)

1 Wenn Gott alles erschaffen hat, wer hat dann Gott erschaffen?

diese und ähnliche Fragen resultieren aus der Wissens- und Glaubensschwäche. Mit Gott ist auch das immerwährende, ewigbestehende, einzig und alleine existierende, unabhängige und frei von jeder Form und Vorstellung seiende Wesen verbunden. Gott ist frei von der Erschaffung, weil alles Erschaffene im Nachhinein entstanden, damit vergänglich und in seinen Fähigkeiten begrenzt ist. In dieser Fragestellung werden die Eigenschaften von Geschöpfen gegensätzlicher Weise Gott zugeschrieben. Diese Frage ist Paradox.

Es gibt einige Fragen dessen Wurzeln weit in die Geschichte gehen, und diese ist so eine Frage. Einmal kam eine Gruppe von Ungläubigen zum Propheten (s.a.s.) und fragten Ihn:“ Oh Muhammad, Allah hat alles erschaffen, aber wer hat Allah erschaffen?“ Auf diese Frage hin hat der Erzengel Gabriel (a.s.) als Antwort die Sure „Ihlas“ überbracht. In dieser Sure werden alle Varianten der Vielgötterei und Ungläubigkeit entwurzelt und verworfen. Darin werden die Ebenen der Einheit Gottes in schönster Weise erläutert und bewiesen.

Gott ist Einzig. Sein Wesen und Seine Eigenschaften sind nicht mit denen der Lebewesen zu vergleichen. ER ist frei von Raum und Zeit, sowie frei von Entwicklung und Veränderung. ER ist der Eine ohne Gleichen. Gott ist unabhängig, während alle Geschöpfe in ihrer Erschaffung, Versorgung, kurz gesagt in all ihren Sachlagen und Umständen von Ihm abhängig sind. ER wiederum ist frei von jeder Form der Abhängigkeit. Gott ist weder geboren noch hat ER geboren. Diese Eigenschaften sind den Geschöpfen zugehörig. ER hat weder Anfang noch Ende. Gott war und außer Ihm war Nichts. Der Gedanke, dass der immerwährende und ewig bestehende Gott durch das Wirken anderer entstanden sei, ist unvorstellbar. ER ist ohne Gegenstück, ohne Gleichen und ohne Gegengewicht, weder als Schöpfer, Führer, Formgeber noch als Herrscher. Es gibt nichts, was man sich als Sein Gegenüber vorstellen könnte. Wer auch nur einen Hauch an Verstand besitzt, der weiß, dass man bezüglich dem Wesen Gottes solche widersprechende und zwiespältige Fragen nicht stellen sollte und auch nicht stellen kann.

Etwas das erschaffen ist kann nicht ein Erschaffer sein. Etwas Dessen Macht und Stärke unendlich ist, kann nicht durch die Wirkung anderer entstanden sein. Etwas das keinen Anfang hat, kann nicht im Nachhinein entstanden sein oder im Nachhinein werden. Die unendlich vollkommenen Eigenschaften eines Schöpfers und die grenzenlose Bedürftigkeit und Armut eines Geschöpfes können in Ein und dem Selben Wesen keinen Einklang finden. Eine andere Betrachtung dieser Thematik bezieht sich auf die Verkettung von Ereignissen. Die aufeinander abfolgende Verkettung der Ereignisse hat definitiv ein allererstes Ereignis, woran sich alle anderen Ereignisse anknüpfen.

1. BSP:
Stellen wir uns einen Zug mit 15 Waggons vor. Hierbei wird jeder der Waggons von dem Vorherigen Waggon gezogen. Letztendlich aber werden alle Waggons von dem ersten Glied im Zug, der Lokomotive gezogen. Kann man jetzt fragen: “Und wer oder was zieht die Lokomotive?“ Damit der Zug überhaupt fahren kann bedarf es einem Mittel, welches ziehen kann, aber nicht gezogen werden braucht, dies ist eben die Lokomotive.

2.BSP:
Fragten wir, wie ein Bonbon entsteht, antwortete man uns, dass es an Werkstischen in einer Bonbonfabrik hergestellt wird. Fragten wir jetzt nach der Herstellung der Werkstische, bekämen wir zur Antwort, dass diese in einer anderen Fabrik mit anderen Werkstischen produziert werden. Jetzt könnten wir natürlich auch hinterfragen, wer die Fabrik gebaut hat in der die Werkstische entstehen, und so weiter und so fort. Wenn man die Herstellung nicht einem Schöpfer zuschreibt, dann nimmt die Fragerei kein Ende und führt somit zur Unproduktivität.

3.BSP:
Ein Soldat empfängt seine Befehle vom Gefreiten. Der Gefreite empfängt seine Befehle vom Hauptmann, welcher wiederum seine Befehle vom Oberbefehlshaber empfängt. Der Oberbefehlshaber bekommt seine Anweisungen vom Sultan. Die Frage woher der Sultan seine Anweisungen erhält ist paradox, weil er kein Befehlsempfänger sondern der Befehlsgeber ist. Wenn der Sultan (von wem auch immer) ein Befehl annehmen würde, dann wäre er degradiert und somit kein Sultan mehr.

Die Erläuterungen stellen eindeutig klar, dass das Universum samt seiner Existenz, seinem Wesen, seiner Inhalte, Namen und Eigenschaften sich an einen immerwährenden Schöpfer anlehnt. Die Frage wer Gott erschaffen habe, ist verstandesgemäß nicht sinnig.

2 Frage: Vermag Gott ein Geschöpf zu erschaffen welches größer ist als er selbst?

wir erachten es als sinnvoll diese Frage in Form von 7 Punkten zu beantworten:

1. Hinter dieser Frage steckt ein Motiv:

Die Intention der Frage ist es den Glauben zu erschüttern, gutgläubige Menschen zu verwirren und das unschuldige Gehirn zu vergiften. Gleich dem Stachel eines Skorpions wird mit dieser demagogischen Frage versucht die Menschen zu vergiften.

 Würde man die Frage Mit "Ja" beantworten, so wäre der Vorwurf das Gott schwächer ist, als das von ihm geschaffene Geschöpf.

Würde man die Frage mit "Nein" beantworten, wäre der Vorwurf dass Gott nur eine begrenzte Macht besitzt.  In beiden Szenarien würde man Gott, Gott behüte, der Schwäche bezichtigen.

Die die solch eine Frage in den Raum werfen, betreiben offensichtlich Demagogie in dem sie von Gott, der keinen Teilhaber haben kann, erwarten das er eben diesen Teilhaber erschafft und dann, obwohl sie akzeptieren dass dieser ein Geschöpf ist, die Möglichkeit sehen dass dieses Geschöpf grösser als Gott sein könnte.

Diese Menschen sind sich nicht im Klaren darüber, dass Gott in seinem erhabenen Dasein in keinster Weise seinen Geschöpfen ähnelt. So wie ein Kunstwerk seinem Künstler nicht  gleicht, genauso wenig ähnelt Gott den von ihm erschaffenen Geschöpfen.

Diese Tatsache nicht zu Wissen, ist ein Zeichen von Unwissenheit. Diese Menschen sind sich nicht bewusst darüber, dass Gott grenzenlos mächtig, die Geschöpfe hingegen unendlich schwach sind.

2. Bei der Frage wird etwas was lediglich theoretisch möglich ist, verwechselt mit etwas was auch verstandesgemäß möglich ist.

Verstandesgemäß möglich: Etwas was verstandesgemäß sein kann oder aber auch nicht. Z.B. kann jemand der verheiratet ist Kinder haben oder aber auch nicht.

Theoretisch möglich: Etwas dessen zu Stande kommen unmöglich ist, ohne jeden Anhaltspunkt und damit nur eine Einbildung (z.B. das der Atlantische Ozean in diesem Moment aus Zuckersirup bestehen würde). Dinge die lediglich theoretisch möglich sind, können nicht Basis für ein Urteil sein. Da sie sich nicht auf einen Beweis oder eine Wahrheit stützen, beschäftigt sich die Logik und Denklehre nicht mit Dingen die lediglich theoretisch möglich sind.

Der Begriff "theoretisch möglich" stützt sich lediglich auf 'könnte sein', 'möglicherweise' und derlei Wunschvorstellungen und Träume.

Bei der Frage ob Gott ein Geschöpf erschaffen kann, welches größer ist als er selbst wurden die Begriffe "theoretisch möglich" und "verstandesgemäß möglich" miteinander  verwechselt. Diese Frage ist lediglich die Frucht einer unmöglichen Phantasievorstellung, welche sich nicht auf irgendwelche Wahrheiten stützt und daher absurd ist und für den Verstand nicht gangbar ist. Kein Verstand könnte je akzeptieren das irgend ein Geschöpf größer als Gott sein könnte.

3. Mit der Fragestellung wird Demagogie betrieben

In der Logik werden Vergleiche die auf irrealen Bedingungen basieren als Demagogie betrachtet.

Ein Demagoge der z.B. auf einer Mauer das aufgemalte Abbild eines Menschen sieht sagt: "Dies Bild kann sprechen. Denn es stellt einen Menschen dar. Denn da alle Menschen sprechen können, muss auch dieses Bild sprechen können." Und begeht damit einen schweren Fehler. Sich vorzustellen das ein von Gott geschaffenes Geschöpf größer bzw. mächtiger als Gott sein könnte, ist ein noch weitaus grösserer Fehler.

Basis der Fragestellung sind folgende Stadien:

1) Das Geschöpf wessen Erschaffung man sich vorstellt, existiert zuerst nicht.

2) Die Erwartung das Gott dies Geschöpf erschafft, und somit Gott der Erschaffer das  Geschöpf das Erschaffene ist.

3) Neben der eigentlichen Erschaffung des Geschöpfes durch Gott, wird auch die Vergabe von Grösse, Kraft und Beständigkeit durch Gott erwartet.

Obwohl die Konsequenz der obigen Stadien, Gottes grenzenlose Grösse, seine Einzigartigkeit als Erschaffer, seine zeitlose Existenz (von Ewigkeit zu Ewigkeit) und seine absolute Allmacht ist, und für das Geschöpf die Bedürftigkeit der Erschaffung, Schwäche und Armseligkeit, wird gefragt ob dies Geschöpf grösser bzw. mächtiger als Gott sein könnte. D.h. die Fragestellung ist noch weitaus absurder als das weiter oben genannte Beispiel.

4. Die Fragestellung ist voll von Widersprüchen.

Der Vergleich der mit der Frage getätigt wird, beruht auf widersprüchlichen Annahmen. Deshalb hat diese Frage auch nicht die Eigenschaften einer Behauptung, und kann somit nicht Basis einer solchen sein. Z.B., basiert die Frage "Kann man eine Zahl niederschreiben die grösser ist als unendlich?" auf widersprüchlichen Annahmen. Daher hat sie auch keinen Wissenschaftlichen Wert. Denn per Definition kann es keine Zahl größer als unendlich geben, als dass so eine Frage einen Sinn ergeben würde. Wenn 'unendlich' für etwas steht was kein Ende hat und sich nicht übertreffen lässt, so findet sich keine Zahl die sich mit unendlich messen kann. Liese sich aber eine Zahl finden die grösser als unendlich wäre, so wäre es nicht 'unendlich' gewesen.

Da die Fragestellung so voller Widersprüche ist, hat sie weder in Puncto Logik noch unter wissenschaftlicher Hinsicht irgendeinen Wert.

Die Vollkommenheit eines Werkes ist eine Manifestation der Vollkommenheit desjenigen, der dieses Werk geschaffen hat. Weiterhin kann die Vollkommenheit eines Werkes dasjenige seines Meisters sicherlich nicht übersteigen. Das von einem Gelehrten verfasste Buch kann sicherlich nicht mehr Wissen beinhalten, als der Gelehrte besitzt. Und so kann auch ein Architekt kein Gebäude entwerfen, welches seine eigenen Talente und Fähigkeiten übersteigt. Ebenso ist es absurd anzunehmen die Sonne könnte einen Tropfen Wasser mit mehr Licht anstrahlen als ihr zu eigen ist.

Die Frage "Vermag Gott ein Geschöpf zu erschaffen welches größer ist als er selbst?" ist sinnlos wie die Frage ob Gott einem seiner Geschöpfe ein grösseres Maß an Vollkommenheit geben kann, als er selbst besitzt.

Die Frage beinhaltet so viele Unmöglichkeiten wie die Eigenschaften Gottes.

Anbei einige Beispiele:

Eine von Gottes Eigenschaften ist seine Macht und Stärke. Wenn wir die Fragestellung unter diesem Gesichtspunkt betrachten ergibt sich folgendes:

"Kann der Allmächtige Gott ein Geschöpf erschaffen welches Mächtiger ist als er selbst?"

Wer solch eine Frage stellt, hat den Begriff der Unendlichkeit nicht verstanden. Eine Macht größer als Unendlich kann es ja prinzipiell nicht geben, als dass die Frage einen Sinn ergeben würde. Der grenzenlose Weltraum und alles in ihm sind die Manifestationen seiner grenzenlosen Allmacht. Das Spiegelbild eines imposanten Berges hat nicht einmal das Gewicht eines Kieselsteins. Unzählbar viele Sterne und Galaxien sind allesamt Manifestationen seiner Namen. Es ist nicht vorstellbar das diese Manifestationen ihn schwächeln lassen. Selbst wenn er in jedem Augenblick Milliarden solcher Universen erschaffen würde, wäre das für seine Allmacht ein leichtes.

Betrachtet man die Frage im Hinblick auf die Eigenschaft des Willens so ergibt sich folgendes:

"Kann Gott der den absoluten Willen und Autorität besitzt eine Gottheit erschaffen die seinem Willen nicht untergeordnet ist und seiner Autorität Grenzen aufzeigt?"

Doch ist Gottes Wille absolut, unendlich. Ihm lassen sich keine Schranken aufzeigen. Es ist unmöglich das sich ein Geschöpf diesem Willen entziehen kann. Desweiteren ist etwas von Gott erschaffenes, sein Geschöpf. Ein Geschöpf unterliegt aber seines Schöpfers Willen. Mit der Fragestellung wird angenommen dass der Wille des Schöpfers begrenzt, der Wille des Geschöpfes hingegen unendlich ist, und somit den Widerspruch erzeugt dass etwas endliches etwas unendlichem Grenzen aufzeigt.

Betrachtet man die Frage im Hinblick darauf dass Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit existiert, ergibt sich folgende sinnlose Frage:

"Kann Gott ein Geschöpf erschaffen welches bereits vor ihm existiert und auch nach ihm noch existieren wird?"

Des Herrn von Ewigkeit zu Ewigkeit zweier Namen sind der 'Erste' und der 'Letzte'. Sowie es nichts vor ihm gab kann es auch nichts nach ihm geben. Ein 'zuvor' vor der Ewigkeit (in Bezug auf die Vergangenheit) kann es ebenso wenig geben, wie ein 'danach' nach der Ewigkeit (in Bezug auf die Zukunft). Daher ergibt die Frage auch keinen Sinn. Gemäß dieser Frage soll also ein Geschöpf welches von Gott, der von Ewigkeit zu Ewigkeit existiert, erschaffen wurde ebenfalls von Ewigkeit an existiert haben und auch in alle Ewigkeit existieren.

Analoges ergibt sich bei Betrachtung anderer Eigenschaften Gottes wie z.B. der Hörende bzw. der Sehende.

Es ist erstaunlich dass solche Fragen voller Widersprüche in der heutigen Zeit Menschen vom rechten Weg verführen können.

5. Mit der Fragestellung wird versucht Wahrheiten ins Gegenteil zuverkehren.

Es ist offensichtlich dass eine Wahrheit sich nicht in das Gegenteil verkehren kann. Weiterhin kann etwas sich nicht in sein Gegenteil verkehren und trotzdem sein Wesen und Charakter beibehalten. Z.B. kann die Sonne sich nicht in Wasser umwandeln und dabei den Charakter der Sonne beibehalten, oder der Mensch sich in einen Löwen verwandeln und trotzdem das Wesen eines Menschen beibehalten. Analog gibt es noch viele weitere Beispiele. Wenn doch bei Geschöpfen Gottes die Verkehrung in das Gegenteil zu solchen Unmöglichkeiten führt, so kann man sich vorstellen in welchem Grade es noch viel unsinniger wäre, würde man dies bei Gott annehmen.

Bei der Eingangsfrage wird bzgl. der grenzenlosen Eigenschaften Gottes deren Verkehrung in ihr Gegenteil angenommen. Der Fragesteller begeht die Unmöglichkeit bei dem zu erschaffenden Geschöpf welches durch Vergänglichkeit, Schwäche und Abhängkeit geprägt ist, dessen Verkehrung in ihr Gegenteil, der grenzenlosen Allmacht und Vollkommenheit, anzunehmen. Gottes absolute Vollkommenheit wird sich nicht in ihr Gegenteil der absoluten Unvollkommenheit, seine absolute Schönheit nicht in absolute Widerwärtigkeit und seine absolute Allmacht nicht in absolute Schwäche verkehren.

Der majestätische Herr ist grenzenlos geheiligt, die Geschöpfe hingegen unendlich minderwertig. Gott ist grenzenlos wissend und im Besitz der absoluten Autorität. Die Schöpfung hingegen ist unwissend und unterliegt seiner Herrschaft. Gottes Existenz ist aus sich selbst heraus zwingend erforderlich, und er existiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Die Existenz von allem was er erschaffen hat bzw. noch erschaffen wird, ist jedoch lediglich möglich nicht aber zwingend erforderlich und des weiteren vergänglich.

Gemäß der Vorstellung des Fragestellers, soll Gott, obwohl von Ewigkeit an existierend, erst ab einem Zeitpunkt existiert haben. Und das besagte Geschöpf, obwohl es erst an einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen wurde, soll bereits von Ewigkeit an existiert haben. So dass man sich dann dies Geschöpf als 'größer' als Gott vorstellen möge.

Gott, obwohl Allmächtig, soll machtlos sein, und das Geschöpf welches darauf angewiesen ist von Gott erschaffen zu werden, soll Allmächtig sein.

Analog lassen sich weiter Beispiele finden.

6. Der Fragesteller weiß nicht um die verschiedenen Ebenen der Existenz

Um die Antwort auf die Frage zu verstehen, muss man über folgende 3 Begriffe im Bilde sein. Zwingend erforderlich, Möglich, Unmöglich. Weitere Alternativen zu diesen dreien kann es nicht geben.

An dem Beispiel einer schönen Skulptur lassen sich die 3 Begriffe wie folgt erklären:

Es ist zwingend erforderlich dass eine Skulptur einen Meister hat, der diese gefertigt hat. Denn ein Kunstwerk ist ohne einen zugehörigen Meister nicht vorstellbar.

Bevor die Skulptur gefertigt wurde, war für den Künstler die Fertigung möglich aber nicht zwingend erforderlich. D.h. er hätte sie anfertigen, oder es aber auch sein lassen können. Das die Skulptur vollkommener, geschickter und mächtiger als sein Künstler sein könnte ist hingegen unmöglich.

Analog kann man den Sachverhalt auch am Beispiel der Sonne erläutern:

Das die Sonne Licht ausstrahlt ist zwingend erforderlich. Denn die Sonne  ohne ihr Sonnenlicht ist nicht vorstellbar. Würde man sich die Sonne beseelt und lebendig vorstellen, so wäre es möglich das sie dem den sie wollte ihr Licht spendet, oder auch nicht. Das jedoch das Abbild der Sonne in einem Spiegel die Größe und Temperatur der Sonne annimmt und obendrein die Planeten um sich Kreisen lässt, ist absolut unmöglich.

Wie in den obigen Beispielen erläutert, existieren 3 verschiedene Ebenen der Existenz: Zwingend erforderlich, möglich und unmöglich.

Die Existenz Gottes, unseres Schöpfers, ist zwingend erforderlich. Die Existenz alles bereits erschaffenen und allem was noch erschaffen werden wird ist möglich. Die Existenz eines Teilhabers bzw. jemanden der ihm gleicht oder ähnelt oder aber dass eines seiner Geschöüfe größer und mächtiger ist als er, ist hingegen unmöglich.

Die Existenz Gottes ist zwingend erforderlich. Er existiert aus sich selbst heraus. Seine Existenz ist von keinerlei Ursachen oder Bedingungen abhängig. Sein Dasein ähnelt in keinster Weise dem Dasein seiner Geschöpfe. In keinster Weise gibt es etwas, was ihm gleicht oder ähnelt.

Für Dinge deren Existenz möglich (aber nicht zwingend erforderlich) ist, ist die Existenz bzw. die Nichtexistenz gleichwertig. Es könnte existieren, es könnte aber auch nicht existieren. Weder die Existenz noch die Nichtexistenz sind unmöglich. Alles was erschaffen wurde oder was erschaffen werden könnte, ist möglich.

Z.B. ist für einen Schriftsteller die Niederschrift eines Buchstabens oder deren Unterlassung gleichwertig. Er könnte den Buchstaben schreiben oder aber auch nicht, d.h. für den Buchstaben sind beide Zustände relevant. Sowohl die Existenz als auch die Nichtexistenz. Die Alternative für die sich der Schriftsteller entscheidet wird sich realisieren. Entscheidet er sich für die Niederschrift so wechselt der Buchstabe von der Nichtexistenz in die Existenz. Entscheidet er sich dagegen so verbleibt der Buchstabe in der Nichtexistenz.

Alles was möglich ist, ist im Angesicht Gottes wie dieser Buchstabe. So wie das Universum durch seine Erschaffung durch Gott zum Vorschein gekommen ist, so ist auch seine weitere Existenz von seiner Macht, Leitung und Willen abhängig. Sowohl bei seiner Erschaffung als auch für ihr Fortbestehen ist es auf Gott angewiesen.

Es gibt nichts was im Bereich des Möglichen wäre, dessen Gott nicht gewachsen wäre. Gegenüber seinem Willen und seiner absoluten Macht ist alles gleichwertig. Ob gross oder klein, es macht keinen Unterschied. Dieser Macht gegenüber macht es keinen Unterschied ob alle Galaxien oder ein einzelnes Atom. Eine einzelne Blume oder aber der gesamte Frühling, ein Teil oder das Ganze, es macht keinen Unterschied.

Bei Dingen die möglich sind, gibt es zwei Seiten die es zu betrachten gilt, nämlich das Sein und das Nichtsein. Bei unmöglichen Dingen gibt es hingegen nur eine Seite, das Nichtsein bzw. die Nichtexistenz. Die Nichtexistenz ist eine dauerhafte Eigenschaft des Unmöglichen. Sich die Existenz etwas Unmöglichen vorzustellen ruft Wiedersprüche hervor. Z.B. kann eine ganze Zahl entweder gerade oder ungerade sein. Das eine ganze Zahl hingegen sowohl gerade als auch ungerade ist, ist nicht möglich. Es ist unmöglich das ein Mensch gleichzeitig steht als auch sitzt. Es ist unmöglich das eine Zahl größer als unendlich sein könnte. Ebenso ist es unmöglich das Gott einen Teilhaber hat oder irgend jemand ihm gleicht.

Etwas, dessen Existenz lediglich möglich ist, kann niemals größer sein als derjenige dessen Existenz zwingend erforderlich ist.

Es ist unmöglich, dass ein Geschöpf seinem Schöpfer überlegen ist.

Der Fragesteller versucht mit dieser demagogischen Frage das Unmögliche als möglich erscheinen zu lassen.

7. Der Fragesteller versteht den Begriff der Größe nicht.

Die Größe Gottes ergibt sich nicht durch den Vergleich mit seinen Geschöpfen. D.h. seine Größe ist Teil seines Wesens, und lässt keinen Vergleich mit seinen Geschöpfen zu. So wie sein Wesen keinem seiner Geschöpfe ähnelt, so lässt sich auch seine Grösse nicht mit denen seiner Geschöpfe vergleichen und seine Dimension nicht begreifen. Die Grösse der Geschöpfe hingegen ergibt sich durch den Vergleich zueinander.

Diese Wahrheit soll mit nachfolgendem Beispiel veranschaulicht werden. Man kann nicht die Grösse der Sonne mit ihren Reflektionen in Schneeflocken vergleichen. Denn alle Reflektionen beziehen ihren Glanz von der Sonne. Wie könnten sie da einen Vergleich mit der Sonne eingehen.

Analog wie im obigen Beispiel lässt sich die Grösse Gottes, dessen Wissen, Macht, Majestät und Herrlichkeit keine Grenzen kennt, in keinster Weise mit denen seiner Geschöpfe vergleichen. Denn alles erschaffene sind Reflektionen seiner Attribute und Namen. Deren Dasein ist nur durch seine Erschaffung, deren Leben bedingt dadurch das er Leben geschenkt hat. Deren Grösse ist lediglich in Bezug zueinander. Wenn eines von Gottes Geschöpfen, wie des Menschen Verstand oder des Menschen Phantasie, versucht sich das größte von größtem vorzustellen, so bleibt es doch nur etwas großes in Bezug auf die Geschöpfe. Gottes tatsächliche Grösse ist jedoch erhaben über das was sich der Verstand und die Phantasie vorzustellen vermögen.

Es gibt in der Mathematik den Begriff 'unendlich'. Jedwede Zahl ist unvergleich klein im Vergleich zu unendlich. Die Größe von Zahlen, abseits unendlich, ergibt sich durch den Vergleich untereinander. Gegenüber unendlich macht es keinen Unterschied ob 1 oder eine Million. Ob gross oder klein, macht im Vergleich zum Unendlichen keinerlei Unterschied. Würde man sich alle Zahlen als beseelt vorstellen, so könnten sie allesamt den Begriff des Unendlichen nicht begreifen. Ebenso vermang niemand die grenzenlose Grösse Gottes zu begreifen. Diese absolute grenzenlose Grösse kann nicht von einem begrenzten Verstand erfasst werden.

Von dem in der Fragestellung gesprochenen Wesen, wird a priori akzeptiert das es ein Geschöpf ist. Die Größe eines Geschöpf, wie groß es auch immer sein mag, gilt aber nur in Vergleich gegenüber anderen Geschöpfen und ist auch nur gegenüber diesen Vorstellbar.

Dass ein Kunstwerk seinem Künstler nicht überlegen sein kann, ist eine Tatsache die keiner Diskussion bedarf. Z.B. all die Vollkommenheit und Schönheit die sich in der berühmten Selimiye Moschee wiederfindet, ist der Vollkommenheit und dem Wissen des Architekten entsprungen. Was diese Steine zu einem Kunstwerk zusammen gebracht hat, ist die Feinheit des Geistes des Architekten Sinan, sowie die Tiefe in seinen Überlegungen und die Meisterschaft seines Handwerks. Der Applaus gilt Sinan, und die Anerkennung gebührt ihm. Angenommen Sinan hätte ewig gelebt, so hätte er noch viele weitere Moscheen gebaut, und andere Kunstwerke zustande gebracht. All diese Werke wären Beweis für seine Größe. Doch die Größe und Vollkommenheit der Kunstwerke, ließe sich nicht vergleichen mit der Größe und Vollkommenheit des Architekten Sinan.

Diese gewaltige Schule, auch Universum genannt, mitsamt der Erde, den Sternen und den unzähligen Galaxien sind Kunstwerke Gottes, sein Werk und seine Geschöpfe. Für jegliche Schönheit und Vollkommenheit die sich in ihnen findet, zeichnen sich die Namen und Eigenschaften Gottes verantwortlich.

Alles was es da gibt, bleibt einzig und allein durch Gottes Macht, Willen und Herrschaft bestehen. Von den Atomen bis zu den Galaxien ist alles und unter jedweden Umständen und zu jeder Zeit unter der Beobachtung seiner Herrschaft. Gegenüber seiner Herrschaft ist alles Untertan und gegenüber seiner Grösse alles klein und bedeutungslos.

So ist denn die Quelle für die Eingangsfrage die Unwissenheit bzgl. des Begriffs 'Größe' und die Unkenntnis über die Bedeutung von 'Schöpfer' und 'Geschöpf'.

3 Was sind die Eigenschaften Gottes?

die göttlichen Eigenschaften sind generell in zwei Gruppen zu unterteilen. Die erste Gruppe besteht aus den Eigenschaften, die Gottspezifisch sind und nur Ihm gebühren und als so genannte Unbeschreibliche Eigenschaften zu bezeichnen sind. Die zweite Gruppe besteht aus den dann so genannten Begreifbaren, Nachweisbaren Eigenschaften.

Die Eigenschaften Gottes, welche unbegreiflich sind:
1. Wudjud – Der Seiende (Die Gegenwärtigkeit Gottes)
2. Qidam – Der Immergewesene (Das immer schon Gewesen sein Gottes, Der keinen Anfang/Beginn Habende)
3. Baka' – Der Unendliche, Der kein Ende und kein Nachher Habende, Der nachwährend Seiende, Der ewig Andauernde, Der niemals Endende
4. Wahdaniyyat – Der Einzig und Allein Seiende (Der ohne Gleichen und ohne Gegensatz Seiende, Der Einzigartige)
5. Qiyam binafsihi – Der aus sich selbst heraus Existierende (Der Bestehende und von allem unabhängig Seiende)
6. Muhalafatu´n-lil-hawadis – Die Unvergleichbarkeit Seines Wesens samt dessen Eigenschaften mit denen Seiner Schöpfung.

Die Eigenschaften Gottes, welche begreiflich sind:
1. Hayat – Das Leben - Der Lebende, Der Lebendige
2. Ilim – Das Wissen - Der Wissende
3. Irada – Der Wille – Das Wollen
4. Qudra – Die Macht - Der Mächtige
5. Sam – Das Hören - Der Vernehmende
6. Basar – Das Sehende - Der Erfassende
7. Kalam – Das Wort – Der Offenbarende
8. Takwin – Die Erschaffung – Der Erschaffende, diese Eigenschaft ist nach der „Maturudi“ Glaubensrichtung ebenfalls zu dieser Gruppe zugehörig, während Geistliche anderer Glaubensrichtungen der Überzeugung sind, das diese Eigenschaft nicht zu den begreiflichen Eigenschaften angehörig ist. Somit haben die anderen Glaubensrichtungen Sieben definierte Eigenschaften. Es gibt aber auch nach anderen Glaubensrichtungen eine andersartige Unterteilung der Eigenschaften Gottes, und zwar in drei Gruppen, die da wären:

1. Zati – Eigenschaften Seines Wesens, die eben oben schon erwähnten zwei Untergruppen.
2. Fiili – Die faktischen, realen, wirklichen, tatsächlichen Eigenschaften
3. Manawi – die ideellen, moralischen (abstrakten) Eigenschaften

Alle schönen Namen von Allah lehnen sich an einer dieser Eigenschaften an. Zum Beispiel:
Alim – „Der Weise“ lehnt sich an „Ilm“ (Das Wissen), aus den Nachweisbaren Eigenschaften.
Qadir – „Der Starke“ lehnt sich an „Qudra“ (Die Macht).
Mutakallim – „Der Verkündende“ lehnt sich an „Kelam“ (Das Wort).
Awwal – „Der Vorherige“ lehnt sich an „Qidam“ (Der Immergewesene) aus den unbegreiflichen Eigenschaften.
Ahir – „Der Künftige“ lehnt sich an „Baka“ (Die Ewigkeit), ebenfalls aus den nicht Fassbaren Eigenschaften.

Viele der göttlichen Namen lehnen sich an die Faktischen Eigenschaften an, durch die Gott wirkt. Zum Beispiel:
Halik – „Der Kreator“ an das Erschaffen.
Muhyi – „Der Lebende (Der Lebendige)“ an das Leben spenden.
Musawwir – „Der Bildende“ an die Formgebung (Gestaltung).
Mumit – „Der Zerstörende (Der Vernichtende)“ an das Leben nehmen usw.
Und manche Namen Gottes lehnen sich an die ideellen Eigenschaften an. Zum Beispiel:
Hakim – „Der Souverene“ daran, das alles was Allah tut, voller Weisheit und Bedeutung steckt, also „Herrscher aller Weisheit“
Kabir – „Der Größte, Höchste“ weist auf seine Majestät hin.
Djamil – „Der Schönste“ weist auf die vollkommene, unendliche Schönheit Seines Wesens hin.

 

4 Warum hat Allah das Universum erschaffen?

Gott, der das Universum und alles darin Enthaltene künstlerisch gestaltet, hat den Kosmos für ernsthafte Zwecke erschaffen. Der Qur´an legt uns das folgendermaßen nahe:

„Wir erschufen den Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist nicht zum Spiel.“(Anbiya 16)

„Wir haben den Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist, nicht sinnlos erschaffen.“(Sad 27)

Alle Geschöpfe lobpreisen und heiligen den erhabenen Schöpfer in ihren eigentümlichen Sprachen. Die ihnen von Gott auferlegten Aufgaben verrichten sie mit größtem Vergnügen und Begeisterung.

BSP:
1. Die Sonne, die ohne eine Sekunde der Verzögerung, die ihr vorgeschriebene Umlaufbahn verfolgt.
2. Alle Flüsse, die überschäumend in Richtung offenes Meer fließen.
3. Die dem Menschen anvertrauten Tiere, welche ihm gehorsam dienen.

Wenn (darüber hinaus) das Universum nicht erschaffen wäre, könnten wir die unendlich Vollkommenen, endlos Schönen Namen und Eigenschaften Gottes nicht erkennen. Dieses Wissen wäre dann nur Gott vorbehalten gewesen.

Durch das Herausragen der abstrakten Schönheit Seiner Namen und Eigenschaften, bezeugt zunächst Gott persönlich die Harmonie und die Herrlichkeit Seiner Werke und lässt die Engel, Menschen und Geister an diesem Ansehen (Ehre) und Wohlwollen (Gnade) teilhaben. Gott hat sich, bei der Frage um die Erschaffung oder nicht Erschaffung der Geschöpfe, für die Schöpfung entschieden. Die göttliche Bevorzugung, die Dinge doch zu erschaffen, ist allen Geschöpfen zugleich ein unendlicher Segen.
Der Gedanke, dass die Erschaffung des göttlichen Reiches aus einem Bedürfnis oder einer Notwendigkeit entstanden sei, ist absolut falsch.
Einer der Namen von Allah ist „Samad“, was bedeutet, dass alles Von IHM abhängig ist, ER aber ist frei von jeglicher Abhängigkeit.

5 Gibt es Beweise für Allahs Existenz?

"Wie der Buchstabe auf einen Schreiber, die Nadel auf ihren Meister hinweist, deuten alle Elemente bzw. Geschöpfe in vielen Gesichtspunkten auf einen Erschaffer hin und geben somit sogar Kenntnis von Gott.
Deshalb wird gesagt, dass die „Beweise für Allahs Existenz genauso viele sind wie die Anzahl der erschaffenen Dinge, sogar noch viel mehr".

Man könnte auch sagen, dass die Gottesbeweise ins Unendliche reichen. Wir werden von diesen Beweisen nur einige erwähnen:

Der Beweis der Möglichkeit: Die Eventualität zu sein oder nicht zu sein ist in ihrer Wahrscheinlichkeit gleich. In unseren alltäglichen Gesprächen beabsichtigen wir eine Handlung möglichst frühzeitig zu machen oder nicht(zu machen).
Die Existenz alles Erschaffenen schreit diese Wahrheit heraus: Die Möglichkeit meines Daseins ist mit der Grundwahrheit nicht vorhanden zu sein gleich. Wenn ich zum jetzigem Zeitpunkt bestehe, muss jemand meine Existenz dem nicht Vorhandensein bevorzugen.
Dieser allerdings ist nur Allah.

Der Beweis des nachträglichen Ereignisses “Hudus“(arab.):
Hudus(im Nachhinein geschehen) bezieht sich auf eine Handlung, die nachher passiert bzw. geschieht. Der größte Beweis für den Hudus ist die Veränderung. Wenn in einer Existenz eine Veränderung bewirkt wird, muss dieser Akt einen Anfangspunkt gehabt haben. Demzufolge war dieses Objekt vor diesem Anfangspunkt noch nicht vorhanden. Da es im Zustand des nicht Vorhandenseins weder durch seinen Willen noch durch eigene Kraft ins Dasein gebracht wurde, ist diese Existenz durch das Erschaffen Allahs verwirklicht worden.
Durch Tatsachen wie die andauernde Auflösung der Materie, die ständige Ausdehnung des Kosmos, die schleunige Anbahnung der Sonne in Richtung ihr eigenes Endes, wird deutlich, dass die existierende Welt einen Anfang hatte.

Widerspruch der Zurückführung und Verkettung:
Die Unvereinbarkeit der Zurückführung wird durch das folgende Beispiel erklärt. Wir fragen die Person, die behauptet, dass ein Ei von einem Huhn hergestellt wurde. Wer hat dann das Huhn fabriziert? Als Antwort zeigt die Person auf das Ei. Wenn wir demnach das Huhn aus dieser Entwicklungsfolgerung rausnehmen würden, müsste das Ei durch ein anderes Ei gefertigt worden sein. Dies ist selbstverständlich absurd.
Bei der Verkettung wird die Abfolge an den Anfangspunkt zurückgeführt, um den Erschaffer der ersten Art zu hinterfragen, wobei diese Frageverkettung die Methodik eines Gottesbeweises darstellt. Das heißt, diese Obstsorte wurde von jenem Baum produziert, dieser wiederum stammte von der Frucht vorher, diese vom Baum zuvor.
Auf diese Weise gelangen wir bis wir zum ersten Baum oder zur ersten Frucht und fragen: Wer diesen erschaffen bzw. bewirkt hat.

Die Verfahrensweise im Qur`an ist im Vergleich zur Methodik der Zurückführung und Verkettung gänzlich anders angelegt.
Wer hat das Ei gemacht? Oder wer hat die Frucht hervorgebracht? Auf diese Fragen wird direkt mit „Allah erschuf sie“ geantwortet. Etwas das weder Wissen, einen Willen, Güte, Barmherzigkeit in sich trägt, noch den Menschen kennt und weder noch die Weisheit und die Kunstfertigkeit versteht, kann (wie z.B. der Baum oder das Huhn) bei der schöpferischen Tätigkeit gar keinen Einfluss haben. Deshalb bedarf es keiner Beweisführung, welche auf die Forschungsweise der Zurückführung oder Verkettung beruht.

Der Beweis der Weisheit und Absicht: In jeder Existenz ist eine für sich eigentümliche, einzigartige Bestimmung, Zweck, Nutzen zuerkennen und man kann in ihnen keine Ziellosigkeit, Bedeutungslosigkeit als auch jegliche Art von Verschwendung beobachten. Dabei ist weder in der Materie, weder in der Tier- und Pflanzenwelt, noch in den Elementen und Ereignissen, Bewusstsein und Erkenntnis vorhanden, dass sie die Verkettung der Aufgaben bestimmen könnten. Dementsprechend können diese bewussten Handlungen und die damit zusammenhängende Weisheit und Absicht nur Allah zugeschrieben werden.


Der Beweis der Hilfestellung: So wie der Regen der Erde, die Sonne unseren Augen, zu Hilfe eilt, bis hin zur Luft, die unser Blut reinigt, ist diese Welt komplett ausgefüllt mit Handlungen der Hilfeleistung. Dabei kennen sie sich gar nicht und wissen auch nicht über die Bedürftigkeit des anderen bescheid. Somit können diese barmherzigen Leistungen nicht den Ursachen zugeteilt werden.


Der Beweis der Veranlagung und Gewissens: In der natürlichen Veranlagung des Menschen sind unzählige Beweise und Zeichen für die Gotteserkenntnis vorhanden. Von diesen ein Beispiel: Die Veranlagung und das Gewissen des Menschen wissen, dass jede Gabe eine Dankbarkeit verlangt. Jemand, der an einen Propheten glaubt und die Rechtleitung erlangt hat, bedankt sich bei Allah. Andernfalls vergöttert er bedeutungslose Rituale. Diese Anbetung wird durch den Zwang des menschlichen Gewissens verwirklicht. Die Anerkennung und Bestätigung des Schönen ist auch ein Bestandteil der menschlichen Veranlagung. Ausstellungen (Galerien) und Aufführungen werden durch dieses Gefühl veranlasst. Der Mensch, welcher mit dieser Veranlagung ausgestattet ist, ist in der Lage die Sterne am Himmel, die Blumen und Bäume, welche den Boden schmücken, die Löwen, die Rehe in den Wäldern, die Fische in den Meeren, zu bewundern und die Vollkommenheit der göttlichen Kunstwerke zu bestätigen. Die Geschichte der Religionen bezeugt, dass die Menschheit zu keiner Epoche ohne Religion gelebt hat. Sogar im Atheismus, auch wenn es sich ironisch anhört, wurde zu jeder Zeit an eine Religion geglaubt und eine geistige Ideologie angestrebt. Allah erschuf den Menschen mit dieser inneren Veranlagung und dem Bedürfnis an Ihn zu glauben.

6 Können wir das Wesen Gottes mit unserem Verstand begreifen?

der Verstand weiß dass Gott existiert, aber er kann das Wesen Gottes nicht erfassen. Da der Verstand um seiner selbst noch nicht ganz begriffen hat, ist es nicht empfehlenswert eine Frage wie diese zu stellen, da sie sehr irreführend ist. Alles was sich der Mensch bezüglich Gottes Wesen ausdenkt ist und bleibt immer ein Produkt seiner eigenen Vorstellungen. Der Mensch ist selber ein erschaffenes Wesen (ein Geschöpf Gottes) und somit sind auch seine Gedanken, Worte, Taten usw. ebenfalls von Gott geschaffen.
Der Mensch ist befähigt (im Stande), das von Gott erschaffene zu verstehen und über Gottes Werke nachzudenken, aber er vermag nicht Dessen Wesen zu begreifen. Die Bedeutung um Sein heiliges Wesen kennt nur Gott allein.

Weder das Auge kann alles Visuelle sehen, noch das Ohr kann alles Akustische hören, und weder noch kann der Verstand alle Dinge begreifen. Alles ist von Gott erschaffen und somit Sein Eigentum. Der Verstand ist nur ein Bruchteil dieser ganzen Schöpfung und wie jedes Geschöpf ist auch er in seinen Fähigkeiten eingeschränkt und begrenzt. Selbst die Zelle samt ihrer Funktion, die genetische Codierung, die Anzahl der Galaxien oder die weiten des Universums sind noch nicht endgültig erfasst, aber dennoch möchte der Verstand Vermutungen über Gottes allumfassendes Wesen aufstellen. Der Verstand hat noch nicht einmal alles Lebende auf der Erde und alles Vorhandene im Weltraum entdeckt, erforscht, geschweige denn Verstanden, möchte aber den Schöpfer des ganzen Universums samt Inhalt und Funktion mit eigens entworfenen Vermutungen definieren, um das Wesen Gottes begreifen zu können. Der menschliche Verstand ist gerade mal jenseits davon sich selbst zu verstehen. Was ist eigentlich der Verstand und wie funktioniert er? Wie entschlüsselt der Verstand die Wahrnehmungen der Sinne? Wie verhilft er sich aus dem Gedächtnis? Wie werden das Erlernte und das Verstandene in das Gedächtnis übernommen? Solche und ähnliche Fragen sind immer noch unbeantwortet.

Die Unwissenheit des Verstandes über seine eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften, ist eine Art Wegweiser zur Rechtleitung für den Menschen. Wenn der Mensch nicht einmal die Fähigkeiten seines Verstandes kennt, wie will und kann er dessen Produkt trauen? Das spricht dafür, dass nicht wir Menschen die Eigentümer unseres Verstandes sind, sondern Gott als dessen Erschaffer. Kein Verstand vermag seine eigenen Fähigkeiten zu kennen, jedoch leugnet oder bezweifelt aber auch keines seine eigene Existenz. Das ist ein Zeichen göttlicher Weisheit. Wer dieses Zeichen entschlüsselt hat, wird keine Zweifel daran haben einen Herrscher samt Dessen heiliges Wesen zu akzeptieren.

BSP:
Stellen wir uns einmal vor, dass jedes unserer Organe, welche unterschiedliche Funktionen haben, über ein Bewusstsein verfügte. Fragten wir diese Organe nach der Seele samt ihrem Wesen, so antworteten sie, das die Seele eine ihnen nicht gleichende, aber sie alle umfassende, führende und andersartige Lebensform sei. Gleichwohl alles womit sie die Seele zu umschreiben versuchten wäre unwahr und fehlerhaft. Noch könnten sie die Seele mit irgendetwas anderes vergleichen. Obwohl beide (sowohl die Organe, wie auch die Seele) erschaffen sind, können die Organe die Seele nicht annähernd begreifen oder gar beschreiben. Wenn nicht einmal Geschöpfe sich untereinander ganz begreifen können, wie soll dann der von Gott erschaffene menschliche Verstand seinen Schöpfer mit Seinen vollkommenen Eigenschaften erfassen und begreifen können? Der erschaffene und beschränkte menschliche Verstand ist nicht im Stande Gottes unendlich vollkommene Eigenschaft zu verstehen. Gott weiß Selbst um Seine heiligen Eigenschaften.

Der Prophet (s.a.s.) sagt, dass das Nachsinnen über das Wesen Gottes ketzerisch sei und dass man somit Gott jemanden gleichstelle. Denn alles was der Verstand umschließt, das Gedächtnis beherbergt und die Phantasie erreicht, besteht aus (genau) dem was das Auge sieht, das Ohr hört, die Zunge schmeckt, eben auch nur aus erschaffenem. Diese Sinnesorgane sind Geschöpfe, auf denen man auch nur geschaffenes verzeichnen und aufwiegen kann. So wie der Verstand ein Geschöpf ist, so ist auch das Gedachte ein Geschöpf.
Alles was der Mensch sich bezüglich dem Zustand Gottes ausdenkt, ist (aus Gottes erschaffenem Reich entnommen) aus der Naturwissenschaft abgeleitet. Dieses Wissen wiederum besteht aus dem von Menschen erfassten, gesehenen, gehörten, wahrgenommenen und gelernten Dingen. Diese Art der Gotterkenntnis führt definitiv zu Fehlinterpretationen und zu Fehlvorstellungen und somit in die absolute Irreleitung. Zur Erkenntnis und somit zu Gott findet derjenige, der Gott aus Dessen Offenbahrungen wie dem Qur´an erkennt, und nicht derjenige, der Gott aus seinem beschränkten Menschen Verstand zu modellieren versucht.

7 Stimmt es, dass Ibn Teymiyye Allah mit den Geschöpfen vergleicht? Müssen die Verse im Qur`an wortgetreu ohne Auslegung akzeptiert werden?

„Nichts ist Ihm gleich. Und Er ist der Hörende, der Sehende.“ (Sure 42;11)

Diese prägnante Aussage im Qur`an verdeutlicht uns, dass jeglicher Vergleich in Bezug auf Allah absurd ist und als Irrglaube definiert werden kann. In dieser Ayet werden zwar Eigenschaften wie „der Hörende, der Sehende“ erwähnt, jedoch können diese Attribute nicht mit denen im nachhinein Erschaffenen verglichen werden, weil die Beschaffenheit einer absoluten Ewigkeit nicht mit etwas Vergänglichem und Irdischen vergleichbar ist (“muhalefetun lilhavadis“).

Obwohl Ibn Teymiye in seinem Werk “Serhu’l-Akideti’l-Vasitiye (1/67-samile) “ jeglichen Vergleich negiert, werden von ihm Textstellen bezüglich einiger Merkmale (wie z.B. „yad“, welches übersetzt Hand bedeutet) aus dem Qur`an und den Hadithen wortwörtlich und ohne Auslegung anerkannt und determiniert. Er betont bei dieser dogmatischen Festlegung aber auch, dass Allah nicht mit menschlichen Kriterien zu vergleichen ist (Quelle: “Serhu’l-Akideti’l-Vasitiye“, 1/119-126).
Durch diese doktrinäre Fixierung, die keine Auslegung von bestimmten Wörtern erlaubt, widerspricht er jedoch den islamischen Gelehrten und der Auffassung der Ahlus Sunnah vel Jamah, weil nicht alle Textpassagen wortwörtlich aufgefasst werden können.

Zum Beispiel:
In der Sure Al-Hidschr (15; 88) ist zu lesen „Sei auch nicht über sie betrübt. Aber senke deine Flügel über die Gläubigen.“. Die Gelehrten sind sich einig, dass der Inhalt dieser Ayet gedeutet werden muss und nicht wortwörtlich zu verstehen ist. Gemeint ist hier, dass der Prophet (s.a.s.) mit den Gläubigen nachsichtig und sanftmütig sein soll und nicht dass er Flügel hat. Ein weiteres Beispiel wäre aus der Sure Al-Fath (48; 10) „Die Hand Allahs ist über ihren Händen“. Auch hier sind sich die islamischen Gelehrten einig, dass al-yad (wörtlich übersetzt Hand) ein Synonym für Macht bzw. Wohltat oder dergleichen ist.

Ein weiteres Beispiel:
In einem Hadith, der von Ibn Abbas (r.a.) überliefert wurde, wurde der Prophet Muhammed (s.a.s.) gefragt, worauf die Erde sei.

Der Gesandte (s.a.s.) antwortete einmal »auf einem Stier« ein anderes Mal »auf einem Fisch«.

Bediuzzaman Said Nursi schreibt zu diesem Hadith:
„Nach der alten (geozentrischen) Kosmologie bewegt sich die Sonne (durch den Tierkreis). Und alle dreißig Grad durchläuft die Sonne jeweils ein Sternbild. Verbindet man die einzelnen Sterne eines Zeichens untereinander mit angenommenen Linien, so entstehen bestimmte Konstellationen und es formt sich hier die Gestalt eines Löwen, dort einer Waage, ein andermal erscheint die Form eines Stieres (Sevr), dann wieder die Form eines Fisches (Hut). Je nach den verschiedenen Konstellationen wurden also den Sternbildern diese Namen gegeben. Doch entsprechend unserer heutigen (heliozentrischen) Astronomie bewegt sich die Sonne nicht. Die Sternbilder wurden inhaltslos, nutzlos, arbeitslos. Denn anstelle der Sonne bewegt sich jetzt die Erde. Da dies aber nun einmal so ist, muss man nun an Stelle dieser hohlen, untätigen Sternbilder und an Stelle dieses nutzlos gewordenen Sternzeichens diese Sternbilder im kleinen Format auf dem Jahreskreis der Erde bilden. So werden die himmlischen Konstellationen vom Jahreskreis der Erde aus dargestellt und in jedem Monat befindet sich die Erde im Schatten und Gleichnis eines dieser himmlischen Bilder. Es scheint so, als ob die himmlischen Konstellationen im Jahreskreis der Erde wie in einem Spiegel dargestellt würden.
Deshalb also sagte nun der Ehrenwerte Gesandte, mit dem Friede und Segen sei, wie wir bereits oben erwähnt haben einmal:
»Auf dem Stier.«
und ein andermal sagte er »Auf dem Fisch. «
In der Tat sagte er in dieser wunderbaren Sprache seines Prophetentums, indem er eine überaus tiefe Wahrheit andeutete, die erst in künftigen Jahrhunderten verstanden werden würde, das eine Mal
»Auf dem Fisch.«
weil sich die Erde im Zeitpunkt der Fragestellung gleichsam im Sternbild des Fisches befand. Als man ihn zwei Monate später noch einmal befragte, sagte er:
»Auf dem Stier.«
So deutete er denn auf eine überaus erhabene Wahrheit hin, die erst in einer fernen Zukunft würde verstanden werden. Und indem er auf die Aufgaben der Erde verwies, ihre Bewegungen und ihre Reise und darauf, dass die Sternbilder im Hinblick auf die Sonne hohl und ohne Gäste sind, und dass die Sternbilder, die tatsächlich wirksam sind im Jahreskreis der Erde liegen, und dass es die Erde ist, die sich bewegt und ihre Aufgabe in den Sternzeichen verrichtet, sagte er: »Auf dem Stier und dem Fisch.«

8 Wie soll man jemanden, der nicht an Gott glaubt den Islam zeigen?

es ist die Pflicht der Muslime alle Menschen zu der Religion Allahs (Islam) einzuladen. Der Umfang dessen hängt immer von unsere persönlichen Situation und unseren Fähigkeiten ab. Es ist unsere Aufgabe den Islam so gut wie wie möglich zu präsentieren, allerdings macht uns Allah nicht dafür verantwortlich ob diese Einladung zum Islam angenommen wird oder nicht. Somit belastest uns Allah nicht über unsere Fähigkeiten hinaus. Solange man sich bemüht den Islam bestmöglich zu präsentieren werden wir nicht für die daraus entstehenden Folgen zur Rechenschaft gezogen. Daher wird in Ihrem Fall die Bemühung nicht als eine Sünde, sondern als eine gute Tat gezählt die Sie motivieren sollte den Islam besser zu verstehen um ihn das nächste Mal noch besser darstellen zu können.

Bezüglich der Frage, wie man einem Andersgläubigen den Islam erklären kann, möchten wir Sie auf die folgende Frage verweisen:

Gibt es Beweise für die Existenz Gottes

 

9 Wie kann der einzig und alleine seiende Gott alles gleichzeitig tun?

der sich selbst als Maßstab aller Dinge Sehende Mensch, der nicht zeitgleich in zwei Richtungen sehen, dessen Verstand nicht über zwei Themen zugleich (denken)sich besinnen kann, vermag einfach nicht die gesamte Leistung eines vollkommenen Gottes zu begreifen.

Diese Fähigkeit Gottes, die eigentlich der Bewunderung bedarf, wird durch das gemeinsame Bestreben des menschlichen Ego und des Teufels leider in Abrede gestellt. Folglich wird dadurch von der Wahrheit und somit von Gott irregeführt.

Ungeachtet dessen, sollte der Mensch anstelle seiner selbst, die vielen anderen Geschöpfe bedenken, welche mit Gottes Erlaubnis unzählige Arbeiten zugleich verrichten. Besinnen wir uns auf folgende Tatsachen, erkennen wir zweifellos und gewiss, dass Gott wirklich alles gleichzeitig tun kann.

Beispiele:
1. Die Sonne, dessen Licht in die Augen aller Lebewesen
zeitgleich einstrahlt, alles erhellt und alles belebt.
2. Die Luft, die ebenfalls zugleich in Abermillionen
Atemwege und Blutkreislaufbahnen gelangt, um diese mit
Sauerstoff zu versorgen.
3. Die Schwerkraft, die auf alles Seiende synchron einwirkt.
4. Das Wort, welches zur selben Zeit in den Ohren der
Zuhörer ankommt, um sich selbst zu verkünden.
5. Die Gesetzmäßigkeit in den Bäumen, die dazu führt, dass
alle Blätter und Früchte ihre Versorgung zeitgleich erhalten.
6. Die Seele, die in jeder einzelnen Zelle wirkt, die
aber wiederum parallel den ganzen Körper umfasst.

Diese Gleichnisse, die nur einen Bruchteil der Fähigkeiten Gottes erahnen lassen, weisen darauf hin, dass Gott allerdings unzählige Dinge zur selben Zeit wissen, verrichten und beherrschen kann.
Das zeigt uns, dass es keine Zweifel gegenüber Gott als allwissenden und allwirkenden geben kann.

Weitere Beispiele:
1. Eine einzelne Person, die von Tausend Spiegel umstellt ist, scheint in allen Spiegeln zeitgleich zu Sein und zu Wirken. Hebt diese Person nun ihren Arm, so heben sich tausende Arme simultan mit. Schriebe diese Person einen Brief, schrieben alle anderen ebenfalls zur selben Zeit einen Brief.
2. Stellen wir uns diese besagte Person nun als Fernsehmoderator vor. Hierbei wird diese Person sogar in Ton und Bild wiedergegeben. Diese eine Person spricht in einem Augenblick (also Zeitgleich) zu allen Zuschauern, in ihren unterschiedlichen Heimatorten.

Das ist nur eine der Gott gegebenen Gesetzmäßigkeiten, von denen der Mensch Nutzen hat.

Die in den Spiegeln abgebildeten Erscheinungen, kann man in drei Arten einteilen.

1. Die erste Art ist endgültig, körperlich und lichtlos. Am Beispiel der von Tausend Spiegel umstellten Person versteht sich, dass diese Tausend Spiegelbilder nur eine leblose Kopie des Originals sind. Diese Kopien können aber nicht das Wesen und den Charakter der besagten Person wiedergeben. Sie können weder Sehen, Hören und Sprechen, noch Essen und Trinken.
2. Die zweite Art ist materiell, lichtvoll und reflektierbar, wie die Sonne. Stellen wir uns Tausend Männer vor, die ihre Spiegel in die Sonne halten. Die Sonne wäre in allen Spiegeln gleichzeitig zu sehen. Diese Erscheinungen sind nicht identisch mit der echten Sonne. Sie verfügen lediglich über ein paar sonnentypische Eigenschaften, wie die Helligkeit, die Wärme und die Spektralfarben. Verfügte die Sonne über ein Bewusstsein, könnte Sie mittels unserer Spiegel mit uns kommunizieren. Die zeitgleiche Verrichtung unzähliger Taten wäre für die Sonne kein Problem.
3. Die dritte Art wären die Seelen und Lichtgestalten ohne Materie, wie Engel oder Geister. Diese Erscheinungen sind lebendig, sie können sehen, hören (wahrnehmen), sprechen und besitzen ein Bewusstsein. Hierbei stellt sich die Frage, in wie weit ein herkömmlicher Spiegel das alles reflektieren kann.

Einer Überlieferung von dem Kalifen Ömer (r.a.) zufolge kam einst ein Geist in Gestalt eines alten Mannes Namens „Hame“ zum Propheten (s.a.s.) und legte das Glaubensbekenntnis ab und konvertierte zum Islam. Ein weiteres Ereignis ist die Erscheinung des Engels Gabriel (s.a.s.), der als „Sahabe“(Jünger) dem Propheten erschienen ist und Ihn nach dem Glauben und den Islam fragte. Dieses Ereignis, das sich in der Gegenwart der anderen „Sahabe“ vollzog, ist nur ein Beispiel über die gleichgeschalteten Erscheinungs- und Wirkungsmöglichkeiten der Engel. Einer anderen Überlieferung zufolge gab es ein paar Heilige, die ebenfalls über diese Fähigkeit der Projektion verfügten und an mehreren Orten zugleich gegenwärtig waren.

Gott ist „Das Licht“. Alle Gesetzmäßigkeiten, Geister, Engel und Seelen samt ihren Fähigkeiten hat ER erschaffen. Alle Lichter, Lichtquellen und Lichtwesen sind nur ein Schatten im Gegensatz zu Seinem unendlichen Licht. ER ist allwissend und allwirkend und Sein heiliges Wesen ist frei von Materie.

10 Wo ist Allah?

die Frage „Wo?“ kann sich nur auf Geschöpfe und Elemente, die in einem Raumkontinuum existieren, beziehen. Diese wiederum sind ebenfalls materielle Existenzen und Gegenstände.
Sowohl die Beschaffenheit des Raumes als auch dessen Bewohner sind materiellen Bedingungen unterworfen. Allah, welcher Raum und Materie erschaffen hat, kann nicht in solch einer räumlichen Denkstruktur erfasst werden. Sogar unter den Geschöpfen sind solche
vorhanden, die nicht in ein Raumverhältnis zu kategorisiert sind. Das uns nächste Beispiel wäre unsere eigene Seele.

Unsere Organe sind an einer bestimmten Stelle platziert. Deshalb kann gefragt werden „Wo ist die Leber?“ oder „Wo befindet sich die Niere?“. Jedoch können solche Fragestellungen nicht auf die Seele und dessen Nuancen, Empfindungen bzw. Gefühle bezogen werden.
Zum Beispiel können wir die Fragen „Wo ist die Seele oder die Wohnstätte des Verstandes, der Liebe, der Angst, des Gedächtnisses?“ nur schwer bzw. gar nicht erfassen.

Wenn der Mensch bei der kognitiven Erkenntnis- und Informationsverarbeitung nicht immer nur seine körperlichen Eigenschaften, die an Raum und Materie gebunden sind, als Richtlinie nimmt und die vom Raumverhältnis unabhängigen Dimensionen der Seele, die Engel und die Gesetze, welche von der Natur abgeleitet werden können, erkennt bzw. darüber nachdenkt, würde die Absurdität dieser Fragen offenbart werden.

11 Wird es eine Zeit ohne Strom geben?

wir kennen keine Überlieferung die aussagt das es keinen Strom geben wird. Wenn sie uns eine Quelle geben könnten, so wäre eine Recherche möglich.

12 Ist das Leben ein Kampf? (2)

„Das Leben ist ein Kampf“, ist eine uns im täglichen Leben oft widerfahrende Denkweise und ebenso häufig gehörte Falschaussage und Fehlinterpretation. Diese Ansicht entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und ist besonders nach der Verkündung der darwinistischen Entwicklungslehre, in systematischer Kontinuität zur Gesetzmäßigkeit des täglichen Lebens befördert worden. Die Behauptung, dass das Leben ein Kampf sei, bildet mit unter die Grundlage des Darwinismus. Ist das Leben denn wirklich ein Kampf? Gehen wir dieser Frage auf den Grund und werfen einen Blick auf unsere Umwelt, vor allem aber, auf das Verhältnis der Lebewesen untereinander. Nach dem auf der Erde die aller erste Lebensform entstanden ist, entwickelte es sich in zwei unterschiedliche Arten weiter. Es gliederten sich die Tiere und die Pflanzen. Trotz der unterschiedlichen Entwicklungen, besteht zwischen diesen beiden Arten ein verblüffendes, hochgradiges, biologisches Gleichgewicht. Der Grund für diese bemerkenswerte Balance zwischen den unterschiedlichsten Lebensformen resultiert nicht aus dem Kampf, sondern aus der gegenseitigen Abhilfe.

Die Gemeinschaft zwischen Tieren und Pflanzen:
Pflanzen nutzen die Lichtenergie zur Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Glucose (Zucker), womit sie den Bedarf an Kohlenhydraten für sich selbst und andere Lebewesen abdecken. Als wichtiges Nebenprodukt entsteht zusätzlich Sauerstoff, was für Tier und Mensch von enormer Bedeutung ist. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese und er vollzieht sich in den Chloroplasten innerhalb der Zellen der Blätter. Obwohl die Photosynthese schon in Grundschulbüchern erklärt wird, ist diese jedoch keine einfache Angelegenheit. Man weiß was die Pflanzen aufnehmen und was sie absondern, wie der Ablauf aber im Detail erfolgt ist bis heute noch nicht ganz entschlüsselt. Die Pflanzen ziehen Wasser aus der Erde und Kohlendioxid, das für Menschen gefährliche Gas, aus der Luft. Daraus produzieren sie den Sauerstoff, der für Milliarden von Lebewesen die Lebensgrundlage bildet. Gleichzeitig dienen die Pflanzen an sich für sehr viele Lebewesen als Nahrungsmittel. Dieser im grünen Blatt erfolgende Prozess gleicht einer verschlossenen grünen Kiste. Was passiert innerhalb dieser Kiste? Wie wird aus der Sonnenenergie eine chemische Reaktion? Was für Reaktionen finden überhaupt statt? Die schon vorhandenen Antworten auf solche Fragen sind im Verhältnis zu den noch offen stehenden Fragen sehr gering.

Pflanzen erzeugen Sauerstoff und Tiere hingegen erzeugen Kohlenstoffdioxid. Pflanzen benötigen das Kohlenstoffdioxid, wohingegen Mensch und Tier dem Sauerstoff bedürfen. Des Weitern dienen Pflanzen im Allgemeinen dem Tier als Nahrungsmittel, wobei im Gegensatz die Reststoffe (Mist) der Tiere den Pflanzen als wichtiger Nährboden dienen. Das ist nur eines von vielen Beispielen für die gegenseitige Abhilfe und Unterstützung von Lebewesen in dieser Welt. Die gegenseitige Abhängigkeit ist offensichtlich. Die Pflanzen benötigen das von den Tieren ausgeschiedene Kohlenstoffdioxid und deren Mist, während die Tiere auf das in den Pflanzen vorhandene Zucker und auf den von ihnen erzeugten Sauerstoff angewiesen sind. Ist diese Situation als gegenseitiges Bekämpfen oder als gegenseitige Abhilfe zu verstehen? Die Pflanzen fressenden Tiere gleichen Zuckerverwertungsfabriken, welche den Rohstoff Zucker mit ihren Mäulern aufnehmen, zerkauen und schlucken. Kann man diese nun als Monster oder Bestienmäuler bezeichnen, die alles Pflanzliche bekämpfen und zerstören? Fakt ist, daß die Pflanzen den Tieren zur Abhilfe gesandt sind. Sind denn die Pflanzen nicht das Rohmaterial für die, einer Milch und Fleischfabrik gleichenden, Tiere?

Wie an Land die Pflanzen den Tieren als Nahrung dienen, existiert auch ein ähnliches Verhältnis in den Weltmeeren. In den Gewässern lebt in sehr großen Mengen Plankton. Diese im Wasser frei schwebenden, sehr kleinen Pflanzen dienen zusammen mit Seetang, Seegras und anderen Pflanzenarten wiederum anderen Lebewesen als Nahrung. Diese im freien Gewässer vorkommenden Pflanzenarten gleichen dem an Land vorkommenden Wiesen und Weiden. Sie sind in der Regel auch als „Wiesen der Meere/Ozeane“ bekannt. In den Ozeanen existiert eine außerordentliche, hochgradig berechnete und ausgeglichene Nahrungsmittelkette. Wenn die großen Fische die kleinen Fische nicht fressen würden, dann gäbe es einen Überschuss an kleinen Fischen innerhalb dieser Nahrungsmittelkette. Und weil sie nicht verbraucht würden, würden die Gewässer überlaufen und zu stinken beginnen (Umkippen). Das Leben würde einen unerträglichen Zustand erlangen. Die Millionen gelegten Fischeier dienen neben dem Erhalt der Arten beiläufig als Nahrung für andere Meeresbewohner.
Ist diese Tatsache nicht ein Beispiel für die gegenseitige Unterstützung der Lebewesen? Das Hilfreiche Verhältnis zwischen den Tieren und Pflanzen kommt natürlich auch als Folge dessen uns Menschen zu Gute, dient uns Menschen im weiteren Sinne so zusagen.

Als weiteres Beispiel möchten wir auf das Verhältnis zwischen den Pflanzen und Insekten hinweisen. Insekten und Pflanzen sind auf der Eroberfläche in Hülle und Fülle vorzufinden und das hängt auch sehr von der gegenseitigen Hilfeleistenden Lebensweise dieser Organismen ab. 2/3 der Blumenpflanzen vermehren sich und erhalten ihre Art durch die Mithilfe von Insekten. Die Insekten ernähren sich von Blumenstaub (Pollen) und dem Nektar der Blütenpflanzen. Die Pollen und Nektar einsammelnden Insekten, die von Blume zur Blume fliegen, tragen dadurch indirekt zur Fortpflanzung der Blumen bei. Sie Vermählen sozusagen die Blumen miteinander. Dadurch können die Pflanzen, als Folge der Heirat, den Erhalt ihrer Art bewerkstelligen. Die Insekten, die Mittels der Bestäubung den Pflanzen einen sehr großen Dienst erweisen, helfen darüber hinaus der ganzen Menschheit und dienen ebenfalls (indirekter Weise) auch für deren Erhalt. Die Insekten sind noch in vielen anderen Dingen von enormer Bedeutung. Wir möchten hier nur die fleißige Biene erwähnen und darauf aufmerksam machen, daß das Verhältnis zwischen den Lebewesen untereinander nicht auf Bekämpfung und Konfrontation, sondern sich an die gegenseitige Hilfestellung anlehnt. Die Bienen spielen eine sehr große Rolle in der Fortpflanzung der Pflanzen. Die Bienen sichern durch ihre arbeit die Fortpflanzung der von ihnen aufgesuchten Blumenart, dadurch das sie immer innerhalb derselben Pflanzenart den Nektar einsammeln. Die von den Bienen auf diese Weise erbrachten dienste, tragen zum Weiterblühen unserer Gärten und zur Sauerstoffproduktion bei. Somit ist der erbrachte Dienst ein noch größerer als die Herstellung von Honig.

In der Welt der Lebewesen gibt es noch viele Beispiele für das vorteilhafte Zusammenleben unterschiedlicher Geschöpfe, was Symbiose heißt. Hier noch ein weiteres Beispiel. Innerhalb des Pflanzenreiches ist die Flechte (Lichen) das schönste Beispiel für das Zusammenleben von Lebewesen. Flechten sind pflanzliche Organismen, die in einer symbiotischen Lebensgemeinschaft zwischen Grünalgen und Pilzen gebildet werden. Die Alge versorgt den Pilz mit Nährstoffen, die sie aus der Photosynthese gewinnt, während der Pilz der Alge Wasser und Nährsalze zuführt. Die Flechte ist robust und überlebt sämtliche schlechte Bedingungen. Sie sind in der Arktischentundra angesiedelt. Hier ist eine Gesellschaft zweier unbewusster Lebewesen, die ohne Bekämpfung, Streit und ohne kaputt zugehen weiter existieren.

Noch ein weiteres Beispiel, das sich an die gegenseitige Hilfe anlehnt.
Das Verhältnis zwischen dem Pagurus, einem Einsiedlerkrebs, und der Seeanemone ist sehr interessant. Diese Krabbenart versteckt ihr Hinterteil in einem leeren Schneckenhaus und auf dem Schneckenhaus befindet sich eine Seeanemone. Die Seeanemone sondert jedem sich nähernden Fremdling ihr gift über ihre Tentakeln ab und lähmt diese dadurch. Aber sie erlaubt dem Einsiedlerkrebs das Schneckenhaus zu nutzen. Der Krebs dient der Seeanemone zur Fortbewegung und die Seeanemone beschützt den Einsiedlerkrebs mit ihren giftigen Tentakeln vor hungrigen Angreifern. Die von der Seeanemone gefangenen Tiere werden vom Krebs zerlegt und verzehrt und einen Teil vom zerlegten verzehrt dann die Seeanemone. So haben beide einen großen nutzen voneinander.
Die Vertreter der Ansicht, dass das Leben ein Kampf sei, sollten daran denken wie sie auf die Welt gekommen sind und was für Phasen sie durch gestanden haben und sie werden einsehen das das Leben eine gegenseitige Hilfeleistung ist und kein Kampf. Alles wird in Bewegung gebracht um das hilflose Geschöpf (Embryo) zu bewahren. Damit dass Embryo die Umstände und den Druck, der im Mutterleib herrscht nicht spürt, ist es rundum von Fruchtwasser beschützt, welches alle drei Stunden gereinigt wird. Es sind alle denkbar möglichen Maßnahmen die man treffen kann getroffen worden, damit das Baby sich Wohl fühlt. Ist diese Tatsache das Resultat eines ausgefochtenen Kampfes im Mutterleib? Die das Leben als einen Kampf akzeptieren, wie viele Tage haben sie denn gekämpft, um an ihrer Mutterbrust die Muttermilch raussaugen zu können? Oder, wie viele Jahre haben sie gearbeitet oder gekämpft, damit die Sonne uns täglich ihr Licht und ihre Wärme spendet? Mit welcher Kraft haben sie die Atmosphäre um die Erde zum Schutz umhüllt. Die Kraft, die in der Welt für alle Lebewesen die Bedingungen bestimmt, bestimmt auch die Bedingungen für das Embryo im Mutterleib. Die gleiche Kraft und Barmherzigkeit, lässt die Mütter für ihre hilflosen Kinder zur Hilfe eilen, die reißende Löwin zur Dienerin ihrer jungen werden.

Abschließend kann man sagen, dass das Universum wie eine außerordentlich geregelte Fabrik arbeitet. Von der kleinsten Schraube bis zu dem größten Rad, wirken alle Bereiche zusammen für eine bestimmte Absicht. Von den Atomen bis hin zu den Galaxien existiert eine vollkommene Ordnung. Von der Sonne bis zu den Sehzellen im Auge, ist bei allen Geschöpfen eine angemessene Solidarität zu sehen. Das am Entferntesten Seiende, reicht dem am Nahsten Seienden die Hand zur Hilfe. Ob lebendig, leblos, groß oder klein, alle Geschöpfe sind ihrer gegenseitigen Bedürftigkeit entsprechend erschaffen, (d.h. alles wirkt füreinander miteinander) damit sie miteinander füreinander wirken können, was sie auch tatsächlich tun.

Das von der Sonne ausgehende Licht und die Wärme eilen zur Hilfe und Unterstützung jedes Lebewesens. Der aus den Wolken als Barmherzigkeit und Gnade herabfallende Regen, welcher allen Lebewesen in ihrer Not als Leben spendendes Wasser zufällt. Das Leben auf der Erde geht weiter, weil alles in diesem Universum (von Gott) automatisiert abläuft. Wenn ein paar reißende starke Tiere die schwächeren kranken Tiere jagen, dann ist das nicht das Resultat eines herrschenden Kampfes zur Bekämpfung der Rassen, sondern dient vielmehr zu zwecken der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in diesem Universum.

 

13 Wie ist die Anbetung und Vergötterung von Jesus oder einem anderen Menschen zu beurteilen?

erstmals möchten wir darauf hinweisen, dass es heutzutage nur noch wenige Erdenbürger gibt, die an das Gott sein von Menschen glauben.
Die Denker der christlichen Welt und anderer Religionen, sind mittlerweile dem Ein-Gott-Glauben (Monotheismus) zugewandt. Da die Mehrheit der Menschen sich mit diesen u.ä. Behauptungen nicht identifizieren konnte, bevorzugten viele ein Leben ohne Glauben und Ehrfurcht. Auch wenn es im Vergleich zu den nicht religiös lebenden Menschen nur wenige sind, haben einige Individuen, die nach der Wahrheit suchten, diese im Islam gefunden.
Einigen Angaben zufolge konvertieren in Europa und vor allem in Amerika täglich hunderte und manchmal Tausend Menschen zum Islam. Da es aber immer noch Welche gibt, die an die Vielgötterei und ähnliche Höllenkünste Glauben schenken, ist es erforderlich auf diese Frage kurz einzugehen und sie zu beantworten.

Der Islam ist eine Monotheistische Religion, die den „Ein Gott Glauben“ (Tevhid) verkündet. Er basiert auf der Tatsache, dass es keinen Gott außer Allah gibt. Alles was dem widrig ist, gilt aus islamischer Sicht als Unglaube, welcher die Wirklichkeit zu verschweigen und zu verschleiern versucht. Ein Mensch, der ohne Buße zu tun, mit dieser Ansicht verstirbt, hat nach islamischer Sichtweise keine Chance auf Vergebung und wird im Jenseits auf immer und ewig in der Hölle verdammt sein.

Allah verkündet im 17.Vers der Sure Ma´edah(5/17) folgendes:

„Ungläubig sind wahrlich, die da sagen: “Sicherlich ist Allah kein anderer denn der Messias, Sohn der Maria.“ Sprich: “Wer vermöchte wohl etwas gegen Allah, wollte Er den Messias, den Sohn der Maria, zunichte machen, und seine Mutter und all jenes, was auf Erden ist?“ Allahs ist das Königreich der Himmel und der Erde und was zwischen beiden ist. Er erschafft, was Er will; und Allah hat macht über alle Dinge.“

Wie diese Verse deutlich zu erkennen geben, ist Allah der Besitzer und Erschaffer der Himmel und der Erde und all dessen was zwischen ihnen beiden ist. Der Himmel und was in den Himmeln ist und die Erde und was auf (und in) der Erde ist, sind nur durch Seine Kraft und Macht aus dem Nichts ins Dasein gelangt. Wenn Allah den Wunsch hätte das alles zu vernichten, so wäre nichts und niemand im Stande eine Kraft aufzubringen, die das verhindern könnte.
Als Allah die Himmel und die Erde Erschuf, waren die von den Menschen zum Gott ernannten Personen noch nicht einmal vorhanden gewesen. Diese so genannten Götter sind im Nachhinein erschaffenen worden und sind erst durch die Güte Gottes zur Ehre des Mensch-Sein gelangt. Diese dem Schlaf und Wachsein, Essen und Trinken und noch viel mehr Bedürfnissen ausgesetzten armen Lebewesen haben definitiv keine Mitwirkung an der Erschaffung des Universums, der Ausgestaltung der Himmel, sowie der Kreation der Pflanzen und Tierwelt. Mit wessen Macht, Wissen und Bestimmung wurde das Universum versorgt und verwaltet, als diese Menschen noch nicht existierten und zu Göttern ernannt wurden? Es ist und wird immer in der Herrschaft, Besitz und Führung des Einen und Immerwährenden Wesens, das sich Allah nennt sein.

Wie erklären sich die Leute, die dem Propheten Jesus oder anderen Menschen die Gottheit unterstellen, die Verrichtung von unendlichen Aufgaben zu jedem Augenblick alleine in dieser Welt.
BSP:
• das Hervorbringen eines Baumes aus einem Samen,
• die Kreation von Tier und Mensch aus einer einzigen Zelle,
• das Herabfallen des Regens und das Wehen des Windes,
• der Wandel von Tag und Nacht und der Wechsel der Gezeiten,

Im 30.Vers der Sure Taubah verkündet Allah betonend:

„Die Juden sagen, Esra sei Allahs Sohn, und die Christen sagen, der Messias sei Allahs Sohn. Das ist das Wort ihres Mundes. Sie ahmen die Rede derer nach, die vordem ungläubig waren. Allahs Fluch über sie! Wie sind sie irregeleitet!“

Wie diesem Vers eindeutig zu entnehmen ist, sind die Aussagen der Juden und Christen (beides Völker der Schrift), gleichbedeutend mit den Ansichten der Polytheisten und derer, die das Feuer, Götzen, den Teufel anbeten und andere Unglauben praktizieren. Sie haben dadurch einen gemeinsamen Nenner. Sie setzen sich Gott gleich und unterstellen Ihm menschliche Eigenschaften. Somit verurteilen sie sich selbst zur ewigen Verwünschung Gottes.
Im gesamten Qur´an wird auf das Eins-Sein Gottes hingewiesen und der Vielgötterei und dem Unglauben entsagt. In vielen Qur´an Versen ist unmissverständlich erklärt, dass die Vielgötterei (nur) ein Irrglaube ist. Die Sure Ichlas besagt:

„Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen. Sprich: “Er ist Allah, der Einzige; Allah, der Unabhängige und von allen Angeflehte. Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt; Und keiner ist Ihm gleich.“

Der Vers “Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt“ besagt, dass etwas das geboren wurde oder selbst gebärt kein Gott sein oder werden kann. Damit verwirft dieser Vers jegliche Form des Unglaubens und des Polytheismus. Sowie der Mensch ein Geschöpf ist, so ist auch alles das was aus ihm entsteht, er gebärt oder hervorruft ebenfalls ein Geschöpf. Allah hingegen ist der aus dem nichts erschaffende Gott und alles ist in Seinem Besitz. Im 117.Vers der Sure Nisa wird folgendes bemerkt:

„Allah wird es nicht vergeben, dass Ihm Götter zur Seite gestellt werden; doch vergibt Er das, was geringer ist als dies, wem Er will. Und wer Allah Götter zur Seite stellt, der ist fürwahr weit irregegangen.“

Wie zu verstehen ist, steckt im Unglauben eine totale Perversion, die den Menschen unendlich weit von Allah, Seiner Barmherzigkeit und Seiner Vergebung entfernt. Der Unglaube gleicht einem Massenmord an der gesamten Schöpfung Gottes, welcher bei nicht Buße die Begnadigung Gottes unmöglich macht. Dieses Verhalten ist eine absolute Respektlosigkeit gegenüber Allah und eine Missachtung Seiner Gunst.
Jede begangene Sünde befleckt und trübt nach ihrer Größe die Seele eines Menschen. Die höllischste aller Sünden, der Unglaube, schwärzt und verschmutzt die Seele eines Menschen so beträchtlich, vernichtet dessen Besonderheiten in einem so gewaltigen Grade, so dass im Nachhinein kein Nachweis mehr überbleibt für die einstige Reinheit der Seele. In einem anderen Vers ist erwähnt, dass die Befreiung vor dem Unglauben nur durch das “Tevhid“, dem Ein-Gott-Glauben zu erreichen ist.

„Sprich: „O Volk der Schrift (Bibel), kommt herbei zu einem Wort, das ist zwischen uns und euch: dass wir keinen anbeten denn Allah und dass wir Ihm keinen Nebenbuhler zur Seite stellen und dass nicht die einen unter uns die anderen zu Herren nehmen statt Allah.“ Doch wenn sie sich abkehren, dann sprecht: „Bezeugt, dass wir uns (Gott) ergeben haben.“(Sure Al-Imran, Vers 65)

Sowohl Jesus als auch Esra sind nur Geschöpfe und Diener Gottes.
Sie können sich, wie wir auch, nicht vor Bedürfnissen, Krankheiten und dem Tode frei sprechen. Ebenfalls wie wir sind auch sie für die Sättigung ihrer Bedürfnisse und für den Schutz vor Unheil, von der Barmherzigkeit Gottes, Seiner Obhut und Bewahrung abhängig.

14 Wir beten inständig doch warum werden unsere Gebete dann nicht erfüllt?

dieses Thema wird bei "Bediüzzaman" Said Nursi folgendermaßen erklärt (Worte/23. Wort):

Der Glaube erfordert das Gebet als unanfechtbares Fahrzeug, und die menschliche Natur verlangt es mit Macht. Auch erlässt Gott der Gerechte entsprechend der Frage die Verfügung: »Wenn ihr nicht betet, welchen Wert habt ihr dann noch?« und befiehlt:


»Sprich: Mein Herr würde sich nicht um dich kümmern, wäre es nicht um deines Gebetes willen.« (Sure 25, 77)

»Rufe mich an! Ich werde dir antworten.« (Sure 40, 60)
Wenn du sagst: »Wir beten oft, aber unsere Gebete werden nicht angenommen. Die Ayah gilt jedoch allgemein und besagt, dass es für jedes Gebet eine Antwort gibt.«


So lautet die Antwort: Auf das Gebet zu antworten ist das eine, es anzunehmen das andere. Es gibt für jedes Gebet eine Antwort. Aber es anzunehmen und genau das Verlangte zu geben hängt von der Weisheit Gottes des Gerechten ab. Zum Beispiel: Ein krankes Kind ruft: »Herr Doktor, schauen Sie mal her!« Der Arzt: »Ja, bitte, was möchtest du?« Das Kind: »Geben Sie mir diese Medizin!« Der Arzt wird ihm entweder geben, was es verlangt hat, oder er wird ihm in diesem Falle etwas Besseres geben, oder er wird es ihm, wenn es zur Verschlimmerung der Krankheit führen würde, nicht geben. Darum beantwortet Gott der Gerechte, der vollkommene Allweise, der Allschauende, immer Gegenwärtige, das Gebet Seiner Diener und Anbeter. Er verwandelt die Schrecken der Einöde und Menschenleere durch Seine stete Bereitschaft zu antworten in Vertrautheit. Aber Er gibt dem Menschen nicht, was dessen Lust und Laune gebietet, sondern so, wie es die Weisheit des Herrn erfordert: entweder, was er verlangt hat, oder etwas Besseres oder nichts.


In diesen Überlieferungen des Propheten (s.a.s.) wird dieses Thema auch aufgegriffen (Buhârî, Daavât, 22):

Solange man es nicht übereilt, gibt es eine Antwort auf all eure Gebete. Aber manche übereilen dies indem sie sagen: "Ich habe gebetet aber mein Schöpfer hat mein Gebet nicht erfüllt". 

Solange ein Menschenkind nicht nach der Sünde oder das Reißen der familiären Bände ("Sila-i Rahim") verlangt, wird das Antworten auf die Gebete nicht aufhören.

Gott antwortet auf die Gebete aller Menschen. Diese Gebete werden entweder sofort im Diesseits erfüllt, für das Jenseits aufbewahrt oder sie werden gemäß ihrer Summe als Milderung für die begangenen Sünden akzeptiert. Wichtig ist nur, dass er nicht für eine Sünde und das Reißen der familiären Bände betet oder dass er (das Erhalten der Antwort auf seine Gebete) nicht übereilt.

Hieraus verstehen wir, dass jedes Gebet in einer dazu passenden Form vernommen und erfüllt wird. Dies gilt aber nicht für Gebete bei denen es um Verwerfliches bzw. Verbotenes geht.

Der Gelehrte und Gottesfreund Mawlana zeichnet zu diesem Thema in seiner Weisheit ein eingängiges Sinnbild:

Die Tür öffnet sich schon, solange du nur weißt anzuklopfen. Ich weiß nicht wann, Hauptsache du weißt vor der Tür zu warten.

15 Was ist Shirk? Welche Arten von Shirk gibt es?

 

das Wort Schirk (širk) bedeutet soviel wie Beigesellung oder Teilhabe und stellt das Gegenteil zum Wort Tauḥīd (etwa Monotheismus) dar. Der Begriff šarīk (pl. šurakā) kann mit Partner oder Teilhaber übersetzt werden. Im gnadenreichen Koran werden die Menschen dazu aufgerufen, sich zu der Einheit Gottes, also zum Tauḥīd zu bekennen. So ist es dem Menschen sowohl untersagt Gott in seinem Wesen, seinen Eigenschaften und seinen Handlungen etwas beizugesellen, einen Partner neben ihm zu denken, als auch mit Blick auf gottesdienstliche Aspekte (ʿIbāda) etwas anderes anzubeten als ihn.

So wird der Schirk im Koran als ein „gewaltiges Unrecht“  (Sure Luqmān, 13) beschrieben und klargestellt, dass Allah „gewiss nicht vergibt, dass man ihm etwas beigesellt“ (Schirk), während Er alle anderen Sünden - wem Er will - vergibt. (Sure an-Nisāʾ , 48)
Denn Gott hat den Menschen als Sachwalter auf Erden bestimmt und alles auf der Erde ihm anvertraut (Vgl. 2:29-30;). Wenn dem so ist, wie kann es dann sein, dass der Mensch anstelle von Gott, dem Schöpfer allen Seins, sich Dinge zu Götzen beziehungsweise Göttern nimmt und anbetet, obwohl diese - wie er selbst auch - von Allah erschaffen sind und zusätzlich dazu auch für den menschlichen Nutzen da sind?

Da der Schirk also den Menschen derart erniedrigen würde und ein Hindernis für die Verbindung zu Allah darstellen würde sowie auch für den Zugang zu der - für den Menschen im Eigentlichen vorgesehenen - ehrenvollen Stellung unter den Geschöpfen, gilt der Schirk als die größte aller Sünden. So teilt Gott uns mit, dass er jenen, die ihm etwas beigesellen, also Schrik begehen, niemals vergeben wird.

Schirk hat viele Varianten:

Širk al-İstiqlāl:

Diese Art des Schirk bezeichnet die Vergötterung und Anbetung von Gestirnen, Himmelswesen, Naturphänomenen, Lebewesen oder Dingen. Da man auf diese Weise Allah Dinge beigesellt beziehungsweise seine Göttlichkeit leugnet - sei es mit einem oder mehreren Gottesvorstellungen - wird dies als „Şirk-i İstiklâlî“ bezeichnet.
Hierzu zählen unter anderem auch dualistische Gottesvorstellungen wie innerhalb des Zoroastrismus, des Manichäismus oder des Daoismus.

Širk al-Tabʿī:

Hierbei geht es um die Vorstellung, dass mehreren Entitäten Göttlichkeit zuzuschreiben ist beziehungsweise die Wesenseinheit Gottes sich aus mehreren Personen oder Dingen zusammensetzt. Die im Christentum später eingeführte (ab 325 n. Chr.) Trinität wird dieser Kategorie zugeordnet. Die Trinitätslehre geht von einer Dreifaltigkeit Gottes aus, der zufolge Gott der Vater, Jesus Christus der Sohn und der Heilige Geist (Geist Gottes den Maria empfing) als drei voneinander verschiedene Personen oder Hypostasen die eine Wesenseinheit Gottes darstellen sollen.

Širk al-Taqrīb:

Bei dieser Art des Schirk werden neben dem Glauben an einen Gott als universellen Schöpfer, Götzen und Abgötter verehrt und angebetet. Auf diese Weise erhoffen sich die Menschen dieser paganen Glaubensrichtung die Fürsprache dieser Götzen bei Gott und sehen diese als Mittel um dem Schöpfergott näher zu kommen. Diese Art des Götzendienstes war während des Aufkommens des Islam stark verbreitet und wird im Koran an vielen Stellen stark kritisiert. (Vgl. 6:71; 6:136-139; 7:132; 7:191; 7:195; 14:30; 22:12-13; 25:3; 29:25;)

Dass Menschen innerhalb mancher Gruppen und Gesellschaften ihr Oberhaupt oder einen für sie besonderen Menschen sich zum Herren nehmen, ihre Anweisungen und Wünsche blind befolgen und diese über die Normen Allahs stellen, ist ebenfalls eine Variante des Schirk. So werden die Juden und die Christen im Koran kritisiert, da sie die eigenständigen Gebote und Verbote ihrer Rabbiner und Priester über die normativen Bestimmungen Gottes (aus ihren Offenbarungsschriften) gestellt haben. (Vgl. 9:31)

So wird in folgendem Vers auf diese Arten des Schirk hingewiesen:

„dass wir Allah (c.c.) allein dienen, Ihm nichts beigesellen und sich nicht die einen von uns die anderen zu Herren nehmen neben Allah.“ (Sure 3:64)

Der Koran weist auch auf eine verdeckte, nicht offenkundige Art des Schirk hin, wonach die blinde, unersättliche und willkürliche Befolgung seiner Triebe und Gelüste ebenfalls in den Bereich des Schirk geht. So heisst es im gnadenreichen Koran:


„Hast du den gesehen, der sich seine Neigung zu seinem Gott nimmt?" (Sure 25:43)

Daher sollte sich von jeder offenkundigen und verdeckten Art des Schirk ferngehalten werden, denn nur so kann der wahrhaftige Tauḥīd erreicht werden.

Alle Arten der Beigesellung wie unter anderem in polytheistischen Glaubensrichtungen, dualistischen Vorstellungen oder die Aufteilung eines göttlichen Wesens in mehrere Manifestationen (z.B. Trinitätslehre im Christentum) werden im Koran stark kritisiert und abgelehnt. Somit kann der wahre Gehorsam und die einzige Anbetung nur Allah gegenüber stattfinden, da er als Schöpfer allen Seins der einzig Anbetungswürdige ist. Hierbei sollte auch beachtet werden, dass blinder und absoluter Gehorsam gegenüber anderen Menschen oder den eigenen Begierden eine Art des Schirk darstellen kann. All diese Aspekte werden im Koran an zahlreichen Stellen thematisiert. (Vgl. Ali Arslan Aydın, İslam İnançları, (Tevhid ve İlm-i Kelam), Gonca Yayınları: S.289-291)

 

16 Warum hat Allah den Menschen erst nach 13,7 Milliarden Jahren erschaffen?

Allah ist al-Ḥakīm, also der Weise und macht daher nichts Sinnloses oder Zweckloses. So wie in allem was er erschaffen hat zahllose Weisheiten, Nutzen und Zweckmäßigkeiten zu finden sind, sind auch mit Blick auf die Umstände der erschaffenen Dinge wie Zeit, Ort, Zustand und Entstehungsart vielerlei Bedeutsamkeiten, Nützlichkeiten und Relevanz zu finden. Was für uns zu tun bleibt, ist diese Weisheiten hinter dem Wirken Gottes zu erforschen und besser zu verstehen. Wir sollten dankbar für jede Weisheit und jeden Nutzen sein, den wir in Dingen zu erkennen vermögen.

Beispielsweise heißt es im Koran, dass Allah die Erde und die Himmel in sechs Tagen (gemeint sind sechs unterschiedliche Etappen) erschaffen hat. Die Entwicklung des Menschen als Embryo im Bauch der Mutter kann auch in sechs Stufen eingeteilt werden. Auch das Leben des Menschen auf der Welt, sein Leben im Grab (qabr), der Verlauf eines Tageszyklus, sogar die Existenzsequenzen von allen Dingen angefangen bei der Entstehung, der Vervollkommnung bis hin zum Alter, dem Sterben, dem Verwesen und dem Vergessenwerden, in all diesen Dingen sind sechs markante Stufen und Etappen zu erkennen. Dies lässt uns an Weisheiten und Zweckmäßigkeiten denken, die in derartigen Aufteilungen stecken könnten.

Gott hat mit seinem urewigen (schon immer da gewesenen) Wissen die Erschaffung von Lebewesen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten als Schicksalsbestimmung (qadar) festgelegt. Da er erhaben über Raum und Zeit ist, also keinen zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten unterliegt wie im Falle der Menschen beziehungsweise aller Lebewesen im Universum, ist bei ihm an keine zeitliche Entwicklung zu denken. Bei ihm ist nicht an zeitliche Begrifflichkeiten wie früher, gegenwärtig und zukünftig zu denken. Dennoch lässt er mit Blick auf zahllose Weisheiten und Zwecke die Menschen und Geschöpfe innerhalb einer Raum-Zeit-Sphäre leben, und wirkt von „außerhalb“ in dieser Sphäre. So sind 13,7 Milliarden Jahre viel Zeit aus unserer Sicht, aber aus einer Perspektive der Zeitlosigkeit kommt es einem Nichts gleich. Somit kann bei Gott nicht von einem „Warten“ die Rede sein. Diese zeitlichen Entwicklungen gelten nur für Geschöpfe, nicht aber für den Schöpfer. Nichtsdestotrotz stecken in der Milliarden Jahre alten Geschichte der Erde viel Sinn und Weisheit, auf welche die Menschen durch ihre wissenschaftlichen Forschungen immer stärker Bezug nehmen können.

Wir können niemals erfassen was das urewige Wissen (ʿilm azalī) und die urewige Weisheit (ḥikma azalī) Allahs beinhaltet. So zeigt der Vers:

„Sie sagten: »Gepriesen seist du! Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast. Du bist der, der alles weiß und weise ist.« “ (2/32) 

dass selbst die Engel begrenzt in ihrem Wissen begrenzt sind und dass Gottes Wissen und Weisheit niemals ergründet werden kann. Auch der Vers:

„Euch aber ist vom Wissen gewiss nur wenig gegeben.“ (17/85)

zeigt, dass der Bereich den wir mit unserem menschlichen Verstand und Wissen erfassen können, sehr eng und beschränkt ist.

Fragestellungen bezüglich derartiger Angelegenheiten, die für den Menschen aufgrund seines begrenzten Verstandes einerseits schwierig zu erfassen und zu verstehen sind, weil ihre Hintergründe lediglich Gott umfassend und tiefgründig vorenthalten sind, können häufig schädliche Verwirrungen und Zweifel hervorrufen, weshalb man oft von Einflüsterungen (waswasa) des Šaiṭān spricht. Andererseits haben derartige Angelegenheiten keinen Einfluss und keinen Nutzen, weder für unser irdisches noch für unser jenseitiges Leben. Vor diesem Hintergrund scheint es reine Zeitverschwendung zu sein ohne entsprechende Quellen und Referenzen zu spekulieren und zu grübeln. So ermahnt Allah uns wie folgt:

„Und verfolge nicht das, wovon du kein Wissen hast. Gewiss, Gehör, Augenlicht und Herz, - all diese -, danach wird gefragt werden.“ (17/36)

An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass zeitliche Entwicklungen und die dahinter verborgenen Weisheiten (welche oft nur begrenzt vom Menschen erfasst und verstanden werden können) ein Charakteristikum des irdischen Lebens sind. All die Veränderungen, Entwicklungen und Vervollkommnungen auf der Erde und im gesamten Universum sind prägend und nehmen Einfluss auf uns als Lebewesen und Geschöpf. So durchlebt auch der Mensch eine Entwicklung von seiner Geburt bis zu seinem Ableben, welche essenziell für seine Lebensweise ist. Man stelle sich nur einmal vor wie es wäre, wenn alle Menschen im Reifealter von 40 Jahren auf einmal ein Leben auf der Erde beginnen würden. Viele Entdeckungen und Errungenschaften blieben verborgen, viele Entwicklungen unvollständig und in vielen Bereichen würden die uns nun vorhandenen Notwendigkeiten fehlen.

Hingegen wird im Jenseits die Belohnung des Menschen, seine Stufe und sein Lohn, ihm in einem Zuge zugeteilt, sodass der Mensch dort als vollkommen sein Leben beginnen wird und stets in Vollkommenheit leben wird. So wie einem Arbeiter die Entlohnung eines Monats als eine Gesamtzahlung ausgezahlt wird, wird dem Menschen sein Lohn im Paradies sofort als Ganzes zustehen. Der Mensch wird also befreit sein von zeitlichen Hindernissen, sodass das was er sich wünscht just in diesem Moment erschaffen wird. So wird er zur selben Zeit an mehreren Orten sein, verschiedenartige Dinge tun und Gaben speisen können. So wie eine Frucht eine gewisse Zeit braucht und Entwicklungen durchlebt bis sie aus einem Baum hervorgeht, so durchlebt der Mensch auch zeitbedingte Entwicklungen und wird letztendlich irgendwann ausreifen. Daran erkennen wir, dass Gott gewisse Dinge einer Intention folgend plant und erschafft. Gleichzeitig zeigen all diese Dinge jedoch auch, dass Allah erhaben ist und seinem Willen entsprechend tun und lassen kann was er will, wann er will und wie er will. Somit ist er an keine Zweckmäßigkeiten gebunden. Bemerkenswert ist es dennoch, dass vor diesem Hintergrund Gott kein Detail sinnlos und zwecklos erschafft, sondern seiner grenzenlosen Weisheit entsprechend handelt.

17 Warum zerstört Gott nicht einfach alles Schlechte?

so wie Gott allmächtig ist, so ist er auch allwissend und allbarmherzig. Die Wirkung der Eigenschaften Gottes ist stets in Verbindung miteinander zu betrachten. Wenn man also eine Eigenschaft Gottes isoliert und unabhängig von den anderen Eigenschaften betrachten will, macht man einen Fehler. Das ist auch die Hauptproblematik an der Fragestellung.  

Nachfolgend bilden wir den Großteil des Werkes von „Bediüzzaman“ Said Nursi ab, denn hier wird genau diese Thematik aufgegriffen;

Ein König trägt in den Ämtern seiner Regierung verschiedene Titel, unterschiedliche Bezeichnungen und Eigenschaften bei den Schichten seiner Untertanen und besondere Namen und Orden in den Stufen seiner Königsherrschaft. Zum Beispiel: Bei dem Amt für Justiz heißt er der gerechte Richter, am Katasteramt der König, bei dem Militär der Marschall, im Ministerium für geistliche Angelegenheiten der Kalif und so weiter... Wenn du nun auch noch mehr von seinen Namen und Titeln kennst, dann verstehst du, dass ein einziger König in den Ämtern seines Königreiches und auf der Stufenleiter seiner Regierung tausend Namen und Titel besitzen kann. Dieser König ist in jedem Amt dank der Ausstrahlung seiner Persönlichkeit, kraft seiner Anordnungen und durch seine Nachrichtenverbindungen anwesend und gewissermaßen gegenwärtig. Er befindet sich dort und erfährt (alles). Und auf jeder Sprosse (seiner Beamtenleiter) wird er durch sein Gesetz, durch seine Anordnungen, in seinem Stellvertreter gleichsam sichtlich zum Zeugen. Auf diese Weise sieht er alles und wird selbst sichtbar. Auf jeder Stufe sieht er durch seine Verwalter, durch seine Erlasse, durch seine Macht, durch sein Wissen, Kenntnisse, Kunde. Er lenkt und leitet und beobachtet.

Ebenso hat der König aller Ewigkeiten, welcher der Herr aller Welten ist, in den Ämtern Seiner Herrschaft unterschiedliche aber zueinander in Beziehung stehende Eigenschaften und Titel. In den Bereichen, in denen Seine Gottheit erkennbar ist, hat Er verschiedene aber ineinander erscheinende Namen und Orden, bei der Durchführung (der Anordnungen) Seiner Majestät verschiedene aber einander ähnelnde Erscheinungen, in Anwendung und Gebrauch Seiner Macht unterschiedliche aber aufeinander hinweisende Titel. Wenn Seine Eigenschaften aufstrahlen, tritt seine Heiligkeit auf verschiedene, jedoch gemeinsam auf sie hin deutende Weise hervor. In den Spuren Seiner Taten erkennt man Seine weisheitsvolle Lenkung und Leitung auf verschiedene, einander ergänzende Weise.In Seinen vielfarbigen, vielfältigen Kunstwerken erscheint Seine majestätische Herrschaft auf ganz unterschiedliche, doch zu einander geordnete Weise.

Darüber hinaus treten die verschiedenen Schattierungen eines Seiner schönen Namen (Esma-i Husna) in jeder Art und Gattung und in allen Universen des Kosmos in Erscheinung. Dieser Name ist in diesem Bereich vorherrschend. Seine übrigen Namen stehen dem untergeordnet, finden sich vielmehr in dessen Schatten.

Außerdem tritt Er bei allen Arten Seiner Geschöpfe unter dem Blickwinkel eines bestimmten Namens und einem bestimmten Aspekt Seiner Herrschaft, in einer beschränkten oder reichlichen Anzahl, in kleinem oder großen Umfang, im individuellen oder allgemeinen Rahmen in Erscheinung. Das heißt: obwohl dieser Name alles umfasst und allgemein gültig ist, erkennt man, dass er sich einem Ding mit einer solchen Absicht und Wichtigkeit zuwendet, als wäre dieser Name nur diesem einen Ding bestimmt. Darüber hinaus verbirgt sich der majestätische Schöpfer, obwohl Er allen Dingen nah ist, hinter siebzigtausend Lichtschleiern. Zum Beispiel: Mit Seinem Namen »der Schöpfer«, der dir gegenüber in Erscheinung tritt, kannst du vergleichen, wie viele Schleier vorhanden sind, angefangen von der kleinen Stufe deiner Erschaffung bis zu der großen Stufe und dem gewaltigen Titel als Schöpfer des ganzen Kosmos.

Das heißt, du kannst erst dann durch das Tor deiner Erschaffung zu den unendlichen Grenzen des Namens »der Schöpfer« schreiten und dich dem Bereich dieser Eigenschaft nähern, wenn du den ganzen Kosmos hinter dir lassen kannst. Da sich aber in den einzelnen Schleiern Öffnungen befinden, die hintereinander liegen und die Namen ineinander erscheinen und die Eigenschaften in Beziehung zueinander stehen und deren Schattierungen ineinander verwoben sind und die einzelnen Abstufungen miteinander assoziiert sind und einander wach rufen und die Manifestationen einander gleichen und die Ausführungen einander helfen und ergänzen und die verschiedensten Arten der Aufzucht und Ausbildung in Seiner Herrschaft sich einander helfen und unterstützen, ist es doch notwendig, während man Gott den Gerechten mit einem Seiner Namen oder Seiner Titel und Würden oder Seiner Herrschaftsbereiche kennt, dass man Seine übrigen Titel, Herrschaftsbereiche oder Eigenschaften dabei nicht leugnet. Vielmehr kommt der zu Schaden, welcher von der Erscheinung eines Namens nicht zu den anderen Namen hinüber gelangen kann. Zum Beispiel: Sieht man die Werke der Namen »der Allmächtige und der Schöpfer« und kennt aber den Namen »der Allwissende« nicht, kann man in den Irrtum der Gottvergessenheit und des Naturalismus verfallen. (24. Wort, erster Ast)

Die einfache Zerstörung einer Sache, mit Gewalt zu herrschen und zu unterjochen ist kein Verhalten, welches einem edlen Herrscher gut stehen würde. Wenn selbst Menschen solch ein Verhalten als Tyrannei verstehen, kann man von Gott doch nicht erwarten, so zu handeln. Dieses Verhalten kommt eher unter Menschen vor und ist ihrer Makel geschuldet. Gott ist makellos und agiert daher nicht wie die Menschen.

Zusammengefasst: Wenn wir über das Wirken und die Wesenseigenschaften Gottes denken, dann müssen wir das immer im Kontext und im Zusammenspiel betrachten. Anderenfalls kommen wir zu logischen Irrtümern.

18 Wie kann Gott frei von Zeit und Ort sein?

sowohl das Wesen als auch die Eigenschaften Allah’s sind ohne Anfang und Ende. Wir sind allerdings später erschaffen worden. Selbstverständlich können wir niemals das Wesen Allah’s vollständig erfassen oder begreifen, seine Makellosigkeit niemals vollständig beschreiben.

Der Menschheit fällt es immer noch schwer die Zeit selbst konzeptionell zu verstehen so gibt es diverse Theorien und Modelle zur Beschreibung dessen was wir Zeit nennen.

Der Mensch ist vom Ablauf der Zeit geprägt. Wir haben eine Vergangenheit und eine Zukunft. Wir richten unser Leben nach eingeteilten Zeiteinheiten und leben quasi im Zeitstrahl oder in einer Art Fluss der einen vorantreibt. Somit ergibt jeder Moment eine Einzigartigkeit.

Allah ist als Erschaffer der Zeit allerdings nicht an sie gebunden. Die Zeit und ihr Fluss bzw. ihr Verstreichen betrifft ihn nicht. Würde er in den selben Naturgesetzen wie wir Menschen leben, müsste er uns folglich ähneln und das ist undenkbar.

Nichts ist Ihm gleich. Er ist der, der alles hört und sieht. (42/11)

Wie kann der Erschaffer aller Dinge in diesen Dingen leben und von ihnen betroffen sein? Das ist zusammen mit der Allmacht Allah’s nicht vereinbar.

Sollte denn Derjenige, Der erschaffen hat, nicht Bescheid wissen´? Und Er ist der Feinfühlige und Allkundige. (68/14)

Wenn man ein Buch liest kann man auf einen Autor schließen. Man weiß auch dass dieser Autor eine andere Beschaffenheit, ein anderes Wesen hat als das Buch bzw. die darin enthaltenen Zeilen. Ein Buch kann kein weiteres Buch erzeugen.
Wer ebenso im Fluss der Zeit steckt, der hat keine Kontrolle über die Zeit. Allah ist aber der Herrscher über diesen Fluss. So wie man kein Bild erkennen kann, wenn man zu nah am Bild steht, so kann man auch als Mensch keinen Blick in eine Sphäre außerhalb der Zeit erhaschen.

Das Beispiel der Sonne kann uns möglicherweise dabei helfen diesen Gedanken besser zu verstehen. Die Wärme, die Strahlen und die 7 Farben sind durch die Sonne überall auf der Welt und spiegeln sich in allem wieder. Die Sonne selbst ist jedoch in keiner dieser Dinger wiederzufinden. Also sind die Eigenschaften und Wirkungen der Sonne überall in der Welt, sie selbst ist jedoch außerhalb der Welt zu finden.