Kann man die Ewigkeit erfassen?
Kann man die Ewigkeit erfassen?
Gespeichert von am Mi., 18/05/2011 - 19:07
Liebe Leserin, lieber Leser,
Liebe Leserin, lieber Leser
Die Unendlichkeit zu begreifen ist so unmöglich, wie das Wasser der Ozeane in ein Glas zu füllen. Der menschliche Verstand hat wie das Glas auch, nur ein begrenztes Fassungsvermögen und ist daher nicht im Stande die Ewigkeit zu verstehen. Trotz dessen aber wissen wir, dass es die Ewigkeit gibt. Etwas wissen und daran glauben ist ganz anders, als das Verstehen einer Sache.
Der Mensch ist mit seinen Mitteln und Fähigkeiten (begrenzt) eingeschränkt. Sein Leben hat einen Anfang. Jeder Anfang weist (auch) gleichzeitig auf ein Ende hin. So hat auch das Menschenleben irgendwann seines. Innerhalb dieses (Anfang und Ende enthaltenen) kurzen Lebens, ist der Mensch samt seiner Fähigkeiten immer nur im Stande besiegelte Arbeit zu verrichten. Das menschliche Auge vermag nur 2,5% der tatsächlich vorhandenen Strahlenarten wahrzunehmen. Die menschlichen Ohren vermögen nur Geräusche einer bestimmten Frequenz zu hören. Diese in der Materie offensichtlichen Fakten gelten auch in der Seelenwelt. Der Menschenverstand kann nicht alles begreifen, weil sein vorhandenes Wissen auch einen Beginn hat. Wissen das einen Anfang hat, kann nicht unendlich werden, genau wie das Leben.
Das Unvermögen des menschlichen Verstandes liegt darin, sich selbst erst noch nicht einmal so ganz begriffen zu haben, eben wegen seiner Komplexität. So bestrebt der Verstand, der sich selbst nicht ganz begriffen hat, die Unendlichkeit zu erklären. Ein Mensch der weiß das 3 kleiner 4 ist, der weiß auch bestimmt, das aus 3 weniger 4 ein negatives Ergebnis resultiert. Obwohl er das weiß, versucht er dennoch die Ewigkeit in sein beschränktes Gehirn zu quetschen, dessen Ausgang minus unendlich wäre. Folglich muss von vornherein die Ewigkeit als etwas Negatives betrachtet worden sein.
Der Mensch kann die Endlosigkeit nicht begreifen, aber er kann an sie glauben. Diese Möglichkeit ist den Menschen eine göttliche Gnade. Wie sonst könnte man an einen Gott glauben, dessen Eigenheiten unbegrenzt sind?
Alles was einen Anfang hat lehrt uns, dass es Einen geben muss, Der uns aus dem Nichts erschaffen hat und immerwährend ist. Zugleich berichtet alles Vergehende uns von einem ewig Bestehenden. Stellen wir uns doch einmal folgende Fragen:
• Ist es nur die Ewigkeit, die wir nicht verstehen?
• Haben wir die Schwerkraft verstanden?
• Verstehen wir, wie die Sonne die Planeten an sich zieht und sie dreht?
• Kennen wir überhaupt das Wesen der Seelen, des Verstandes, der Traumwelt oder des Gedächtnisses?
• Können wir den produktiven Ablauf in einem Apfelbaum beschreiben?
• Wie entsteht ein Ei, so dass es zum fliegenden Vogel wird?
• Wie kommt es, dass eine Eizelle nach neun Monaten Hören, Sehen und Weinen kann?
In diesem Reich gibt es viel mehr unsichtbare als sichtbare Dinge, noch mehr nicht verstandene als erfasste Sachen und natürlich noch viel mehr Ungewusstes als Gewusstes. Der Versuch die Ewigkeit, wie die greifbare Materie, zu erfassen macht den Menschen höchstens nur müde. Bodenlose Experimente wie diese, können Menschen zur Benommenheit und gegebenenfalls auch in die Irre führen.
Das Bestreben die Endlosigkeit zu begreifen verläuft sich in zwei Bereichen:
1. die Unendlichkeit der göttlichen Eigenschaften.
2. die Unendlichkeit des jenseitigen Lebens.
Es gibt eine unübersehbare Differenz zwischen beiden Punkten.
Ist die Rede vom ewigen jenseitigen Leben, kommt vielen die Zeit und Dauer dessen in den Sinn. Ein niemals vergehendes, endloses Leben. Gefolgt vom Gedanken der Endlosigkeit des hiesigen Lebens. Das ist allenfalls der Grund für das Unvermögen des Verstandes die Endlosigkeit zu verstehen.
Kommen wir zu den unendlichen Eigenschaften Gottes. Allmächtig bedeutet, dass egal wie viele Welten ER erschafft, es zu keiner Reduzierung Seiner Macht kommt.
Allwissend bedeutet, dass ER frei von Unwissenheit ist (das es Nichts gibt das ER nicht weiß). Die anderen Eigenschaften könnten wir in gleicher Weise weiterführen. Etwas Immerwährendes ist natürlich auch ewig bestehend. Diese Tatsache gilt insbesondere auch für Allah, den Allgerechten. Folglich sind alle Seine Attribute unendlich und ewig, weil keines im Nachhinein entstanden, sondern immer schon gegenwärtig gewesen ist.
Alaadin Basar (Prof. Dr.)
Selam & Dua
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