welche Bedeutung hat die Namensgebung?
welche Pflichten hat man?
Gespeichert von am Mi., 05/11/2025 - 16:21
Liebe Leserin, lieber Leser,
einem neugeborenen Kind in kurzer Zeit einen schönen Namen zu geben, gehört zu den wichtigsten Pflichten der Eltern. Der Name, den man einem Kind gibt, gilt nicht nur in dieser Welt, sondern auch im Jenseits. Der Gesandte Allahs (s.a.s.) kümmerte sich nicht nur um die Namen von Kindern, sondern auch um die Namen Erwachsener. Wenn er einen Namen als ungeeignet empfand, änderte er ihn. Außerdem gab er Ratschläge, welche Namen schön und passend sind, und gab manchen Kindern sogar selbst einen Namen.
Der Prophet (s.a.s.) erklärte die Bedeutung schöner Namen wie folgt:
„Ihr werdet am Tag der Auferstehung mit euren Namen und den Namen eurer Väter gerufen werden. So gebt euch schöne Namen.“ (Abu Dawud, Adab 69)
Dieses Rufen wird, mit der Erlaubnis Allahs, durch einen von Ihm beauftragten Engel erfolgen. Niemand möchte am Tag des Gerichts mit einem Namen erscheinen, den Allah (s.t.) nicht liebt. Daher sollten schlechte oder unangemessene Namen vermieden werden.
Um die Sensibilität des Propheten (s.a.s.) in dieser Angelegenheit besser zu verstehen, betrachten wir folgende Überlieferung von Yahya ibn Sa‘id (r.a.):
Der Prophet (s.a.s.) fragte einst nach jemandem, der ein Kamel melken sollte. Ein Mann stand auf, doch der Prophet fragte ihn:
„Wie heißt du?“ Der Mann antwortete: „Murre (bitter).“
Darauf sagte der Prophet: „Setz dich!“
Dann fragte er erneut, wer das Kamel melken wolle. Ein anderer Mann stand auf. „Wie heißt du?“ – „Harb (Krieg).“
Auch zu ihm sagte der Prophet: „Setz dich!“
Schließlich fragte er erneut, und ein weiterer Mann antwortete: „Ya‘ish (lebt).“
Da sagte der Prophet: „Du sollst melken.“ (Muwatta, Isti’zan 24)
Welche Namen erlaubt und schön sind
Die erhabenen Namen Allahs – wie Allah und ar-Rahman – dürfen Menschen nicht direkt gegeben werden. Nur Formen wie Abdullah (Diener Allahs) oder Abdurrahman (Diener des Allerbarmers) sind erlaubt. Andere göttliche Eigenschaften wie Karim (großzügig), Halim (nachsichtig) oder Kadir (mächtig) dürfen als Namen verwendet werden. Noch schöner ist es jedoch, diesen Namen das Wort Abd („Diener“) voranzustellen – etwa Abdulkarim oder Abdulaziz –, was „Diener des Großzügigen“ bzw. „Diener des Mächtigen“ bedeutet.
Laut den Gelehrten sind Namen, die ausschließlich Allah vorbehalten sind – wie al-Khaliq (der Schöpfer), as-Samad (der Ewige), al-Baqi (der Bleibende), ar-Razzaq (der Versorger) oder al-Mutakabbir (der Erhabene) – für Menschen nicht erlaubt.
Vom Propheten empfohlene schöne Namen
Der Prophet (s.a.s.) nannte folgende Namen als besonders schön:
• Für Jungen: Abdullah, Abdurrahman, Muhammad, die Namen der Propheten sowie Hasan, Husain und andere bedeutende Namen aus der islamischen Geschichte.
• Für Mädchen: Aischa, Fatima, Zainab, Khadidscha, Cemile, Zehra u.a.
Die Bedeutung des Namens im Jenseits
Am Tag der Auferstehung wird jedes Kind mit seinem Namen gerufen werden. Wenn ein Kind einen Namen trägt, der eine schlechte oder nichtislamische Bedeutung hat, wird es sich schämen und sagen:
„Allah hat mich als Muslim zur Welt gebracht – warum hast du mir einen schlechten Namen gegeben?“
Daher warnte der Prophet (s.a.s.) davor, Kindern Namen mit schlechter oder falscher Bedeutung zu geben. So änderte er beispielsweise Abdul-‘Uzza („Diener des Götzen Uzza“) in Abdullah („Diener Allahs“) und Harp („Krieg“) in Hasan („gut, schön“).
Vorsicht bei modernen oder fremden Namen
Manche modernen Namen sind unklar in ihrer Bedeutung. Zum Beispiel wird der Name Aleyna oft gewählt, doch im Qur’an bedeutet ‘alayna „über uns“ und ist kein Eigenname. Manche Eltern wollen damit vielleicht ausdrücken: „Dieses Kind ist eine Gabe Allahs für uns“, doch sprachlich bleibt der Name fraglich.
Ähnlich verhält es sich mit dem Namen Kezban, der oft fälschlich als „Lügnerin“ verstanden wird. In Wirklichkeit stammt er aus dem Persischen (Kedban) und bedeutet „Hausfrau“. Trotzdem ist es ratsam, Namen zu wählen, die keine Missverständnisse hervorrufen – etwa Büşra, Beyza, Selma, Esma, Rabia, Saliha, Adile usw. Diese sind leicht auszusprechen und klar in ihrer Bedeutung.
Fazit
Einen schönen Namen zu geben, ist eine Tugend – doch im Jenseits wird der Mensch nach seinen Taten beurteilt, nicht nach seinem Namen. Dennoch sollten Eltern bei der Namenswahl achtsam sein und vermeiden, ihren Kindern nichtislamische oder bedeutungslose Namen zu geben.
Denn am Ende gilt die Mahnung aus der Sure al-Muddaththir (74:38):
„Jeder Mensch ist für seine Wahl verantwortlich.“
Fragen an den islam
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