Was ist die eigentliche Aufgabe von uns Menschen in dieser Welt?

Das Gewissen und der Verstand peitschen unablässig mit folgenden Fragen auf das Menschenhaupt ein:

• Wer bist Du?
• Woher kommst Du?
• Wohin wirst Du gehen?

Die Gedanken und das Verhalten, der mit diesen Fragen konfrontierten Menschen, sind nicht besonders konform. Einige von ihnen haben ihre individuelle Interpretation dieser Fragen. Andere wiederum verfolgen Fehldeutungen von irgendwelchen Dilettanten und beten deren Thesen und Aussprüche nach.

Sowie ein konkaver Spiegel die Tatsachen verkehrt wiedergibt, so ist auch ein ständig mit falschen Ansichten zugerichteter Verstand nicht im Stande die Wahrheit als solche zu erkennen. Durch die Angewohnheit der verkehrten Ansichten, resultiert folglich der feste Glaube daran, dass immer die anderen falsch liegen und auf dem Holzweg sind. Jedoch ist das Gewissen dieser Menschen nicht zufrieden gestellt durch derartige Besinnungen. Sie betrachten sich weiterhin als allein gelassene Waisen in der Savanne dieses Universums. Sie gelangen nicht in den Segen zu wissen, dass sie nicht herrenlos sind und erlangen auch nicht dessen Genuss. Ihr Gewissen und ihr Verstand wird sie immer unruhig stimmen. Die Schandtat und die Pein in ihren Seelen, läst irgendwie nicht nach.

Einige interessiert diese Art Fragen überhaupt nicht. Sie lassen die vom Verstand und Gewissen aufdrängenden Fragen außer Acht. Gleichwohl was die anderen sagen, diese lesen nur das was sie kennen. Sie verschwenden ihre (wertvolle) Zeit mit ausschweifenden Vergnügungen, täglichem Geschwätz (Klatsch) und ergebnislosen Streitigkeiten. Sie haben eigens einen Weg gefunden ihren geistigen Hunger zu umgehen. Der Grund ihrer mentalen Sättigung ist das Nichtgedenken ihres geistigen Hungers. Aber diese notdürftigen und hinfälligen Maßnahmen können und werden die Seele nicht im Geringsten zufrieden stellen.
Solche Menschen werden von kleinsten Unglücken schwer erschüttert und von kleinster Not schon erdrückt. Bei einer Konfrontation mit einem unheilvollen Schicksalsschlag, ist sofort ein Klageschrei von ihnen zu hören. Eigentlich fürchten diese Art Menschen nur das Nachdenken. Als könnte ihr Wohlbehagen abhanden kommen, wenn sie ein wenig ihren Kopf anstrengen und über das Leben, den Tod, das Diesseits und das Jenseits nachdenken würden. Diese Leute Sind scharf drauf sich selber zu täuschen, und wenn sie zusammenkommen gründen sie eine Gedankenschule. Sie sagen:„Sei unbekümmert; mach´ Dir keine Sorgen; ärgere Dich nicht; ach komm´ stell´ dich nicht an!“

Sie befinden sich auf einem 100.000 km/h schnellen, rasenden Planeten und sie kümmert es nicht wohin sie reisen oder gehen. Diese Sorglosigkeit wird dann „Lebensphilosophie“ genannt, daran geglaubt und sich angeeignet. Und wenn jemand ihre Lebensphilosophie anzweifelt oder kritisiert, so entgegnen sie folgendes:„Man lebt nur einmal!“ oder „In welchem Jahrhundert lebst du denn?“ Leider ist diese Weltansicht, wie ein Lauffeuer, in aller Munde. Sie versuchen mit Hohn und Spott die Wahrheit zu verdrängen und darin verbleiben sie. Sie lenken sich selbst ab und verharren in diesem Zustand. Sie überlegen nicht. Das einzige was sich ändert ist die Zeit und der darin sich befindende Mensch. Die Erde wird sich weiterdrehen und ihre Aktivität wird den gleichen Gesetzmäßigkeiten Folgeleisten, wie zuvor auch. Ein Blatt wird immer grün, der Schnee immer weis, der Löwe immer eine reißende Bestie und das Schaaf immer zahm sein. Das wissenschaftliche und industrielle Fortschreiten, lässt den heutigen Menschen leider sich selbst vergessen. Die den Menschen zum Menschen machenden Werte hätten gleichwohl bewahrt werden sollen, egal wie sehr sich die Wissenschaften entwickeln. Ethik und Moral waren zu jeder Epoche angesehene Tugenden, während schändliches Benehmen immer schon als abscheulich galt. Wieso auch immer, wird das heute nicht mehr so gebraucht.

Es existiert ein Verhältnis zwischen dem wissenschaftlichen Anstieg und dem moralischen Verfall. Je größer nämlich die wissenschaftliche Ausdehnung, desto niederträchtiger ist die moralische Ansicht und Lebensweise in der Gesellschaft.
Diese Lebensweise wird den Menschen (förmlich) hinterhältig als Richtig suggeriert und vorgelebt. Folglich resultierte daraus eine heutige Gesellschaft (Generation)von industriell Fortgeschrittenen aber moralisch Niveaulosen. Somit entstand eine Generation, die sich diese westlichen Tugenden aufgegriffen und angeeignet haben.

Eine weitere Gruppe von Menschen gibt es noch. Das sind Lesende, Nachsinnende, Fragenstellende, Lernende und am Ende auch begreifende Menschen. Weder die Menschen sind Herrenlose, noch ist diese Welt ohne Besitzer. Jedes Geschöpf ist Plan eines Schicksals und aus der Wirkung einer Kraft hervorgetreten. Das Auf – und Untergehen der Sonne, das Kommen und Gehen jedes Lebewesens, wird in einer vollkommenen Ordnung und mit unendlichem Wissen vollzogen. Die Sonne, der Mond und die Sterne sind Untertanen einer unendlichen Kraft. So ist auch der Mensch, wie die Nachtigal und die Rose untertan einer Anordnung. Es gibt Einen, der das Kommende bringt und alles Gehende versendet. Einen der die Sterne stillhält, die Planeten dreht, die Menschen führt und die Fische schwimmen lässt.
Das alles macht ER, der Wissen und Macht, Willen und Weisheit hat.

Diese letzte Gruppe von Menschen sind Diener Gottes, die aus der Seelenwelt auf die Erde herab gesandt sind, um die Prüfung zu bestehen, das Wohlwollen Gottes und das Paradies zu erlangen. Diese sind sich ihrer Aufgabe und Bestimmung bewusst, so bewegen sie sich in Richtung „Heimat des Friedens“. Diese sind glückselige Besucher.

Alaadin Basar (Prof. Dr.)

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