Warum ist die Heirat mit einer Christin bzw. einer Jüdin erlaubt, aber die Heirat mit Angehörigen anderer Religionen verboten? Welche Weisheit steckt dahinter?

Details der Frage

Warum ist die Heirat mit einer Christin bzw. einer Jüdin erlaubt, aber die Heirat mit Angehörigen anderer Religionen verboten? Welche Weisheit steckt dahinter?

Antwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Und die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, wie auch eure Speise ihnen erlaubt ist. Und ehrbare gläubige Frauen und ehrbare Frauen unter den Leuten, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, wenn ihr ihnen die Brautgabe gebt, und nur für eine Ehe und nicht für Unzucht und heimliche Liebschaften. Und wer den Glauben verleugnet, dessen Tat ist ohne Zweifel zunichte geworden; und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein. (5/5)

Laut diesem Vers darf ein Muslim also auch – außerhalb seiner eigenen Religion – mit einer Christin oder Jüdin heiraten, aber nicht mit Angehörigen anderer Religionen.
Wir können vielleicht nicht jede Weisheit nennen, aber können doch versuchen einige zu erläutern:

Das Fundament der Ehe ist ein wichtiger Bestandteil für ein glückliches Zusammenleben.
Man könnte die Familie mit einem persönlichem Paradies vergleichen, dessen Glück zum großen Teil mit den Gemeinsamkeiten der Ehepartner zusammen hängt.
Wenn wir die gestellte Frage aus diesem Blickwinkel betrachten, fällt uns auf, dass die Muslime vielmehr mit Christen und Juden gemeinsam haben, als mit z.B. Polytheisten oder Atheisten.
Beispielsweise sind wir in fundamentalen Glaubensfragen (Die Einheit Gottes, die Propheten, der Glaube an die Engel oder an den Jüngsten Tag...) doch sehr ähnlicher Meinung, wohingegen die Religionsgrundlage z.B. eines Buddhisten doch erhebliche Unterschiede aufweist.

Wichtig ist auch die Einladung zum Islam, d. h. die islamische Denkweise in einigen wichtigen Fragen wie die Existenz und Allgegenwart Gottes. Auch hier gibt es mehr Gemeinsamkeiten als mit polytheistischen Ansichtsweisen.

Auch wenn es manchmal so aussieht als wenn der Vater sehr einflussreich ist, so ist doch für ein Kind die Mutter eines der wichtigsten Vorbilder und Lehrer. Wichtig ist natürlich auch die religiöse Erziehung des Kindes. Zwischen den Lehren der Offenbarungsreligionen (Christentum, Judentum) und der von Götzenanbetern oder Atheisten, bestehen immense Unterschiede.


Trotz der Erlaubnis solcher Ehen, haben Prophetengefährten dies als verpönt betrachtet und andere Gefährten aufgefordert sich nicht für eine solche Ehe zu entscheiden oder sich von ihr abzuwenden.
Es gibt auch Gelehrten der hanafitischen und shafiitischen Rechtsschule die dies als verpönt sahen.(Siehe dazu. V. Zuhaylî, el-Fıkhu’l-İslamî, 7/154)

Fragen an den islam

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