Heiraten mit einer nicht sehr gläubigen Frau
Selam Aleykum.. Ich wollte fragen ob es schlimm ist, wenn ich eine Frau heiraten möchte, die zwar Moslem ist, aber ihre Religion kaum ausübt etc, aber aufjedefall ist sie keine Atheisten. Ich weiß das es nicht das beste ist, aber vielleicht wird ihr glauben durch mich stärker und ich hätte auch was gutes damit getan.
Gespeichert von am Mi., 05/11/2025 - 16:10
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Glauben und die Glaubenspraxis sind zwei verschiedene Dinge. Es gibt keine Einschränkung, die sich auf die individuelle Glaubenspraxis bezieht. Schließlich gilt: Es ist zulässig, ein Frau ohne Schleier zu heiraten. Tatsächlich erlaubt unsere Religion sogar die Heirat mit Christen und Juden. Wenn man also sogar eine Nichtmuslima heiraten dürfte, warum sollte man dann eine Muslima, die vielleicht weniger konsequent im Glauben ist, nicht heiraten dürfen?
Darüber hinaus gibt es aber ein paar wichtige Hinweise zu der Eheschließung und der Rolle der Religion.
„Eine Frau wird aus vier Gründen geheiratet: wegen ihres Vermögens, ihrer Abstammung, ihrer Schönheit und ihrer Religion... Wähle eine Frau, die fromm ist (damit du keine Schwierigkeiten hast), damit deine Hand und dein Haus gesegnet sind.“ (Buhârî, Nikâh, 15; Müslim, Radâ' 4).
wir haben also klare Hinweise, dass wir auf die Religiosität achten sollen, weil es annehmbar ist, dass Lücken in diesem Bereich, das Ehe- und Familienleben langfristig erschweren könnten.
„Der Ehemann muss seiner Frau in religiöser Hinsicht ebenbürtig sein, das heißt, sie müssen zueinander passen. Diese Ebenbürtigkeit und Gleichwertigkeit ist vor allem in religiöser Hinsicht von Bedeutung.“ (Vgl. "Bediüzzaman" Said Nursi - Lem'alar, Yirmi Dördüncü Lem'a).
Denn es kann gut sein, dass einer der Seiten stärker auf die Glaubenspraxis achtet und dadurch andere Sensibilitäten im Leben entwickelt. Wenn diese nicht zueinander passen, ist die Chance auf Streit höher. Es empfiehlt sich daher, auf diese Dinge zu achten und offen darüber zu reden.
Neben diesen Empfehlungen sei noch einmal betont: Man darf einen Partner heiraten, auch wenn dieser weniger praktiziert als gewünscht.
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