Ist es erlaubt Muslime in nichtmuslimischen Friedhöfen wie hier in Deutschland zu begraben?

Details der Frage
Wir leben als Muslime in Deutschland, sind auch hier geboren und aufgewachsen. Die jüngere Generation fühlt sich hier heimisch und vllt. fehlen ja auch die Mittel um für die Beerdigung in die Heimat zu fliegen. Was müssen wir hier tun?
Antwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Liebe Leserin, lieber Leser

 

Nach religösem Brauch und Sitte wird ein Jener in seinem Tod in dem Friedhof begraben, welches auch Grabstätte anderer Personen ist, die seiner Religion zugehören. Daher werden seit jeher die religiösen Sitten bezüglich der Bestattung sehr sensibel behandelt und eine strikte Trennung gegenüber andersartigen religiösen Sitten wird gepflegt.

 

Der Islam hat in diesen Belangen (Bestattung, Prozedur, Gebetsformen etc.) eine eigenständige Ausführung. Dies ist ein integraler Bestandteil der jeweiligen Kulturen bzw. der islamischen Kultur geworden. Um eine kulturelle Erosion oder einen Identitätsverlust zu verhindern, sind diese Aspekte auch recht wichtig.


Somit ist es zwar nicht bedenklich wenn Muslime und Nichtmuslime in einem kooperativ genutztem Gelände ihrer Sitten entsprechend getrennt und abgegrenzt von einander beerdigt werden, es ist aber unpassend wenn sie in einem Gelände vermischt bestattet werden.

   
Mithin ist es unabdinglich, dass Muslime die im Ausland leben sich um die Entstehung/Organisierung von Grabstätten bemühen, die ihren Sitten und Sensibilitäten entspricht. Wenn dies nicht möglich scheint und der Verstorbene nicht transportiert werden kann, (z.B. in ein Friedhof in der Heimat) wäre es erlaubt den Verstorbenen in einen christlichen Friedhof in einen passend erscheinenden Bereich getrennt zu beerdigen.

 

Selam & Dua

Fragenandenislam - Team

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