Ist das Leben ein Kampf? (2)

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Ist das Leben ein Kampf? (2)

Antwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Das Leben ist ein Kampf“, ist eine uns im täglichen Leben oft widerfahrende Denkweise und ebenso häufig gehörte Falschaussage und Fehlinterpretation. Diese Ansicht entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und ist besonders nach der Verkündung der darwinistischen Entwicklungslehre, in systematischer Kontinuität zur Gesetzmäßigkeit des täglichen Lebens befördert worden. Die Behauptung, dass das Leben ein Kampf sei, bildet mit unter die Grundlage des Darwinismus. Ist das Leben denn wirklich ein Kampf? Gehen wir dieser Frage auf den Grund und werfen einen Blick auf unsere Umwelt, vor allem aber, auf das Verhältnis der Lebewesen untereinander. Nach dem auf der Erde die aller erste Lebensform entstanden ist, entwickelte es sich in zwei unterschiedliche Arten weiter. Es gliederten sich die Tiere und die Pflanzen. Trotz der unterschiedlichen Entwicklungen, besteht zwischen diesen beiden Arten ein verblüffendes, hochgradiges, biologisches Gleichgewicht. Der Grund für diese bemerkenswerte Balance zwischen den unterschiedlichsten Lebensformen resultiert nicht aus dem Kampf, sondern aus der gegenseitigen Abhilfe.

Die Gemeinschaft zwischen Tieren und Pflanzen:
Pflanzen nutzen die Lichtenergie zur Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Glucose (Zucker), womit sie den Bedarf an Kohlenhydraten für sich selbst und andere Lebewesen abdecken. Als wichtiges Nebenprodukt entsteht zusätzlich Sauerstoff, was für Tier und Mensch von enormer Bedeutung ist. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese und er vollzieht sich in den Chloroplasten innerhalb der Zellen der Blätter. Obwohl die Photosynthese schon in Grundschulbüchern erklärt wird, ist diese jedoch keine einfache Angelegenheit. Man weiß was die Pflanzen aufnehmen und was sie absondern, wie der Ablauf aber im Detail erfolgt ist bis heute noch nicht ganz entschlüsselt. Die Pflanzen ziehen Wasser aus der Erde und Kohlendioxid, das für Menschen gefährliche Gas, aus der Luft. Daraus produzieren sie den Sauerstoff, der für Milliarden von Lebewesen die Lebensgrundlage bildet. Gleichzeitig dienen die Pflanzen an sich für sehr viele Lebewesen als Nahrungsmittel. Dieser im grünen Blatt erfolgende Prozess gleicht einer verschlossenen grünen Kiste. Was passiert innerhalb dieser Kiste? Wie wird aus der Sonnenenergie eine chemische Reaktion? Was für Reaktionen finden überhaupt statt? Die schon vorhandenen Antworten auf solche Fragen sind im Verhältnis zu den noch offen stehenden Fragen sehr gering.

Pflanzen erzeugen Sauerstoff und Tiere hingegen erzeugen Kohlenstoffdioxid. Pflanzen benötigen das Kohlenstoffdioxid, wohingegen Mensch und Tier dem Sauerstoff bedürfen. Des Weitern dienen Pflanzen im Allgemeinen dem Tier als Nahrungsmittel, wobei im Gegensatz die Reststoffe (Mist) der Tiere den Pflanzen als wichtiger Nährboden dienen. Das ist nur eines von vielen Beispielen für die gegenseitige Abhilfe und Unterstützung von Lebewesen in dieser Welt. Die gegenseitige Abhängigkeit ist offensichtlich. Die Pflanzen benötigen das von den Tieren ausgeschiedene Kohlenstoffdioxid und deren Mist, während die Tiere auf das in den Pflanzen vorhandene Zucker und auf den von ihnen erzeugten Sauerstoff angewiesen sind. Ist diese Situation als gegenseitiges Bekämpfen oder als gegenseitige Abhilfe zu verstehen? Die Pflanzen fressenden Tiere gleichen Zuckerverwertungsfabriken, welche den Rohstoff Zucker mit ihren Mäulern aufnehmen, zerkauen und schlucken. Kann man diese nun als Monster oder Bestienmäuler bezeichnen, die alles Pflanzliche bekämpfen und zerstören? Fakt ist, daß die Pflanzen den Tieren zur Abhilfe gesandt sind. Sind denn die Pflanzen nicht das Rohmaterial für die, einer Milch und Fleischfabrik gleichenden, Tiere?

Wie an Land die Pflanzen den Tieren als Nahrung dienen, existiert auch ein ähnliches Verhältnis in den Weltmeeren. In den Gewässern lebt in sehr großen Mengen Plankton. Diese im Wasser frei schwebenden, sehr kleinen Pflanzen dienen zusammen mit Seetang, Seegras und anderen Pflanzenarten wiederum anderen Lebewesen als Nahrung. Diese im freien Gewässer vorkommenden Pflanzenarten gleichen dem an Land vorkommenden Wiesen und Weiden. Sie sind in der Regel auch als „Wiesen der Meere/Ozeane“ bekannt. In den Ozeanen existiert eine außerordentliche, hochgradig berechnete und ausgeglichene Nahrungsmittelkette. Wenn die großen Fische die kleinen Fische nicht fressen würden, dann gäbe es einen Überschuss an kleinen Fischen innerhalb dieser Nahrungsmittelkette. Und weil sie nicht verbraucht würden, würden die Gewässer überlaufen und zu stinken beginnen (Umkippen). Das Leben würde einen unerträglichen Zustand erlangen. Die Millionen gelegten Fischeier dienen neben dem Erhalt der Arten beiläufig als Nahrung für andere Meeresbewohner.
Ist diese Tatsache nicht ein Beispiel für die gegenseitige Unterstützung der Lebewesen? Das Hilfreiche Verhältnis zwischen den Tieren und Pflanzen kommt natürlich auch als Folge dessen uns Menschen zu Gute, dient uns Menschen im weiteren Sinne so zusagen.

Als weiteres Beispiel möchten wir auf das Verhältnis zwischen den Pflanzen und Insekten hinweisen. Insekten und Pflanzen sind auf der Eroberfläche in Hülle und Fülle vorzufinden und das hängt auch sehr von der gegenseitigen Hilfeleistenden Lebensweise dieser Organismen ab. 2/3 der Blumenpflanzen vermehren sich und erhalten ihre Art durch die Mithilfe von Insekten. Die Insekten ernähren sich von Blumenstaub (Pollen) und dem Nektar der Blütenpflanzen. Die Pollen und Nektar einsammelnden Insekten, die von Blume zur Blume fliegen, tragen dadurch indirekt zur Fortpflanzung der Blumen bei. Sie Vermählen sozusagen die Blumen miteinander. Dadurch können die Pflanzen, als Folge der Heirat, den Erhalt ihrer Art bewerkstelligen. Die Insekten, die Mittels der Bestäubung den Pflanzen einen sehr großen Dienst erweisen, helfen darüber hinaus der ganzen Menschheit und dienen ebenfalls (indirekter Weise) auch für deren Erhalt. Die Insekten sind noch in vielen anderen Dingen von enormer Bedeutung. Wir möchten hier nur die fleißige Biene erwähnen und darauf aufmerksam machen, daß das Verhältnis zwischen den Lebewesen untereinander nicht auf Bekämpfung und Konfrontation, sondern sich an die gegenseitige Hilfestellung anlehnt. Die Bienen spielen eine sehr große Rolle in der Fortpflanzung der Pflanzen. Die Bienen sichern durch ihre arbeit die Fortpflanzung der von ihnen aufgesuchten Blumenart, dadurch das sie immer innerhalb derselben Pflanzenart den Nektar einsammeln. Die von den Bienen auf diese Weise erbrachten dienste, tragen zum Weiterblühen unserer Gärten und zur Sauerstoffproduktion bei. Somit ist der erbrachte Dienst ein noch größerer als die Herstellung von Honig.

In der Welt der Lebewesen gibt es noch viele Beispiele für das vorteilhafte Zusammenleben unterschiedlicher Geschöpfe, was Symbiose heißt. Hier noch ein weiteres Beispiel. Innerhalb des Pflanzenreiches ist die Flechte (Lichen) das schönste Beispiel für das Zusammenleben von Lebewesen. Flechten sind pflanzliche Organismen, die in einer symbiotischen Lebensgemeinschaft zwischen Grünalgen und Pilzen gebildet werden. Die Alge versorgt den Pilz mit Nährstoffen, die sie aus der Photosynthese gewinnt, während der Pilz der Alge Wasser und Nährsalze zuführt. Die Flechte ist robust und überlebt sämtliche schlechte Bedingungen. Sie sind in der Arktischentundra angesiedelt. Hier ist eine Gesellschaft zweier unbewusster Lebewesen, die ohne Bekämpfung, Streit und ohne kaputt zugehen weiter existieren.

Noch ein weiteres Beispiel, das sich an die gegenseitige Hilfe anlehnt.
Das Verhältnis zwischen dem Pagurus, einem Einsiedlerkrebs, und der Seeanemone ist sehr interessant. Diese Krabbenart versteckt ihr Hinterteil in einem leeren Schneckenhaus und auf dem Schneckenhaus befindet sich eine Seeanemone. Die Seeanemone sondert jedem sich nähernden Fremdling ihr gift über ihre Tentakeln ab und lähmt diese dadurch. Aber sie erlaubt dem Einsiedlerkrebs das Schneckenhaus zu nutzen. Der Krebs dient der Seeanemone zur Fortbewegung und die Seeanemone beschützt den Einsiedlerkrebs mit ihren giftigen Tentakeln vor hungrigen Angreifern. Die von der Seeanemone gefangenen Tiere werden vom Krebs zerlegt und verzehrt und einen Teil vom zerlegten verzehrt dann die Seeanemone. So haben beide einen großen nutzen voneinander.
Die Vertreter der Ansicht, dass das Leben ein Kampf sei, sollten daran denken wie sie auf die Welt gekommen sind und was für Phasen sie durch gestanden haben und sie werden einsehen das das Leben eine gegenseitige Hilfeleistung ist und kein Kampf. Alles wird in Bewegung gebracht um das hilflose Geschöpf (Embryo) zu bewahren. Damit dass Embryo die Umstände und den Druck, der im Mutterleib herrscht nicht spürt, ist es rundum von Fruchtwasser beschützt, welches alle drei Stunden gereinigt wird. Es sind alle denkbar möglichen Maßnahmen die man treffen kann getroffen worden, damit das Baby sich Wohl fühlt. Ist diese Tatsache das Resultat eines ausgefochtenen Kampfes im Mutterleib? Die das Leben als einen Kampf akzeptieren, wie viele Tage haben sie denn gekämpft, um an ihrer Mutterbrust die Muttermilch raussaugen zu können? Oder, wie viele Jahre haben sie gearbeitet oder gekämpft, damit die Sonne uns täglich ihr Licht und ihre Wärme spendet? Mit welcher Kraft haben sie die Atmosphäre um die Erde zum Schutz umhüllt. Die Kraft, die in der Welt für alle Lebewesen die Bedingungen bestimmt, bestimmt auch die Bedingungen für das Embryo im Mutterleib. Die gleiche Kraft und Barmherzigkeit, lässt die Mütter für ihre hilflosen Kinder zur Hilfe eilen, die reißende Löwin zur Dienerin ihrer jungen werden.

Abschließend kann man sagen, dass das Universum wie eine außerordentlich geregelte Fabrik arbeitet. Von der kleinsten Schraube bis zu dem größten Rad, wirken alle Bereiche zusammen für eine bestimmte Absicht. Von den Atomen bis hin zu den Galaxien existiert eine vollkommene Ordnung. Von der Sonne bis zu den Sehzellen im Auge, ist bei allen Geschöpfen eine angemessene Solidarität zu sehen. Das am Entferntesten Seiende, reicht dem am Nahsten Seienden die Hand zur Hilfe. Ob lebendig, leblos, groß oder klein, alle Geschöpfe sind ihrer gegenseitigen Bedürftigkeit entsprechend erschaffen, (d.h. alles wirkt füreinander miteinander) damit sie miteinander füreinander wirken können, was sie auch tatsächlich tun.

Das von der Sonne ausgehende Licht und die Wärme eilen zur Hilfe und Unterstützung jedes Lebewesens. Der aus den Wolken als Barmherzigkeit und Gnade herabfallende Regen, welcher allen Lebewesen in ihrer Not als Leben spendendes Wasser zufällt. Das Leben auf der Erde geht weiter, weil alles in diesem Universum (von Gott) automatisiert abläuft. Wenn ein paar reißende starke Tiere die schwächeren kranken Tiere jagen, dann ist das nicht das Resultat eines herrschenden Kampfes zur Bekämpfung der Rassen, sondern dient vielmehr zu zwecken der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in diesem Universum.

 

Fragen an den islam

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