Ist es für einen Muslimen erlaubt Praktiken oder Traditionen aus einem anderen Kulturkreis oder einer anderen religiösen Vorstellung auszuüben, sofern es zur jeweiligen Sportart die man praktiziert gehört?
Im Bereich der fernöstlichen Kampfkünste gibt es innerhalb des Trainings z.B. verschiedene Techniken die gleichzeitig auch aus dieser Kultur oder Philosophie stammen. Als Muslim hat man zwar andere Glaubensvorstellungen, begeht man aber trotzdem einen Fehler, wenn man diese im Rahmen der sportlichen Betätigung durchführt?
Gespeichert von am Mo., 09/02/2015 - 02:06
Liebe Leserin, lieber Leser,
es gibt in einem Kulturkreis oder in einer Religion zumeist gewisse symbolische Gesten, Verhaltensweisen, Aussprüche, Praktiken, Gegenstände etc. die eine klare Zugehörigkeit zum jeweiligem Kulturkreis oder zur jeweiligen Religion deutlich machen. Im Volksmund wird z.B. das einmonatige Fasten am Ramadan mit dem Muslimen gleichgesetzt während meditative Praktiken tendenziell dem fernöstlichen Kulturkreis zugeschrieben werden.
Da solche Praktiken oder Traditionen somit starke Identitätsmarker sein können gehört es zur eigenen Identitätsfindung, sich gegebenenfalls von manchen Sachen zu distanzieren. Als Muslim darf man diese nichtmuslimischen Feste oder Zeremonien und die davon ausgehenden Traditionen nicht imitieren. Denn zum einem wirkt dies wie eine Bestätigung für die Richtigkeit dieser Traditionen und Sitten und zum amderem verkommt man allmählig zu dem was man imitiert bzw. man fängt an es innerlich zu akzeptieren. Das geht auch aus folgender Überlieferung hervor;
Wer sich einer jeglichen Gruppe angleicht, gehört zu dieser Gruppe. (Ebu Davud, Libas 4; Müsned V/50)
Solche Praktiken die aus den fernöstlichen Kampfkünsten stammen erfüllen diesen Tatbestand, sie stehen also symbolisch für diesen Kulturkreis bzw. für diese Überzeugungen und Glaubensinhalte. Wenn man allerdings nach dem überlieferten Grundsatz, dass "sich die Taten nach den Absichten richten" geht, kann man das Ausführen solcher Praktiken innerhalb des Trainings gutheißen. Als Teil der Sportart oder des Trainings macht man sich somit im religiösem Sinne nicht verantwortlich, wenn man solche Praktiken ausübt. Denn man macht dies hier nicht mit der Absicht ein religiöses Ritual durchzuführen, sondern weil es zur sportlichen Betätigung in dem Moment gehört.
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