Wie ist das Kopftuch zu verstehen? Können durch das Nichtbefolgen dieses Gebotes Unsicherheiten entstehen?
Wie ist das Kopftuch zu verstehen? Können durch das Nichtbefolgen dieses Gebotes Unsicherheiten entstehen?
Gespeichert von am Mi., 18/05/2011 - 19:02
Liebe Leserin, lieber Leser,
bezüglich dieser Angelegenheit findet man zwei Verse, in denen die Verhüllung der Frauen folgendermaßen befehlt wird:
„O Prophet! Sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen. Das ist besser, damit sie erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist allverzeihend, barmherzig.“(1)
„Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und daß sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muß, und daß sie ihre Tücher über ihre Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzt, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so daß bekannt wird, was sie von ihrem Zierrat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, o ihr Gläubigen, auf daß ihr erfolgreich seiet.“(2)
In diesen Versen ist nicht eindeutig festgelegt, wie sich die gläubigen Frauen zu verhüllen haben und bis wohin die Körperstellen offen sein dürfen. Andererseits werden diese Verse durch folgende Überlieferung ergänzt und verdeutlicht. Der Prophet (s.a.s.) sprach zu seiner Schwägerin:
„Wenn eine Frau beginnt ihre Regeln zu befolgen, ist es unzulässig andere Stellen außer ihrer Hand und ihr Gesicht gegenüber Fremden zu zeigen.(3)
Das heißt, sobald eine junge Frau ihre Pubertät erreicht hat ist die Verdeckung ihres Hauptes sowohl ein Gebot Gottes als auch ein Gebot des Propheten (s.a.s.). Die Verhüllung von Brust, Hals und Haupt, soweit nur das Gesicht zu sehen ist, kommt einer Pflicht gleich. Da das „öffnen des Hauptes“ einer Geringschätzung dieser Pflicht gleichkommt, ist dies verboten. Durch die Missachtung dieses Gebotes geraten sie in sehr große Verantwortlichkeit und gelten als Sünderin. Um sich vor der Sünde befreien zu können, muss ein Sündiger Busse tun und um Vergebung flehen bei Allah.
„Und die, so sie eine Untat begehen oder wider sich selbst sündigen, Allahs gedenken und um Verzeihung flehen für ihre Sünden – und wer kann Sünden vergeben außer Allah? – und die nicht wissentlich beharren in ihrem Tun.“
„Ihr Lohn ist ihres Herrn Vergebung und Gärten, durch welche Ströme fließen, darin sollen sie weilen; und wie schön ist der Lohn der Wirkenden!“(4)
Für die Sünde Begnadigung zu erlangen und der Buße Akzeptanz gewährleisten zu können, gilt es Bedingungen zu arrangieren, um nicht weiter in dieser Missetat ohne jede weitere Ausrede zu verharren. In einer Hadith bezüglich diesem Thema besagt der Prophet (s.a.s.):
„Wenn ein Gläubiger eine Sünde begeht, dann wird ein Schwarzer Punkt sein Herz zeichnen. Wenn er jedoch von dieser Sünde ablässt und sich davor entfernt und bei Allah um Vergebung dieser Sünde bittet, so wird sein Herz von diesem schwarzen Punkt bereinigt. Verweilt er jedoch in der Sünde, so vermehrt und vergrößert sich dieser schwarze Punkt. Das ist die Bedeutung des Qur´an Verses „Sünden umschlingen das Herz.“ (5)
Des Weiteren heißt es: “In jeder Sünde ist ein Irrweg enthalten“(6). Diese Aussage bringt eine wichtige Tatsache zum Vorschein. Ein Mensch der kontinuierlich Sünden begeht, gewöhnt sich unmerklich mit der Zeit an diese Missetaten. Er erreicht einen Zustand, in dem er nicht mehr oder nur sehr schwer von diesen Schlechtigkeiten ablassen kann. Diese Gewohnheiten treiben ihn von Tag zu Tag in noch größere spirituelle Gefahrenbereiche. Die Gefahr kann darin bestehen, dass diese Leute an die jenseitige Bestrafung ihrer Sünden und daraus resultierend an die Existenz der Hölle nicht mehr glauben. Um dieser Gefahr künftig nicht mehr ausgesetzt zu sein und sich von der Überredungskraft des Teufels nicht mehr beeinflussen zulassen, bedarf es der unmittelbaren Buße und Ablass dieser Missetaten, eben einer mentalen Entrümpelung der betroffenen Person.
Mehmet Paksu
1) Sure Ahzab, Vers 60
2) Sure Nur, Vers 32
3) Ebu Davut, Libas 33
4) Sure Al-Imran, Vers 136,137
5) Ibn-i Mace Zühd 29
6) Said Nursi - Blitze
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