Meine Halbschwester konvertierte zum Islam und trägt nun Kopftuch aber umarmt mich immer noch. Ist das ok?
wir sind beide 30. Ich habe immer viel Zeit mit meiner Halbschwester verbracht, und ich stand ihr sehr nahe. aber jetzt trägt sie einen Hidschab, und obwohl sie einen Hidschab trägt, umarmt sie mich zum Beispiel, wenn sie sich von mir verabschiedet. und mich umarmt. Ist das nicht paradox? Sie verhüllt sich und umarmt mich gleichzeitig. Was sagt der Islam dazu?
Gespeichert von am Mi., 19/07/2023 - 16:58
Liebe Leserin, lieber Leser,
diejenigen, die sich den selben Vater oder die selbe Mutter teilen, sind gleichzusetzen mit vollen Geschwistern. Für sie gelten also die gleichen Regeln der Intimität wie für normale Geschwister. (Halb-)Brüder und (Halb-)Schwestern dürfen sich umarmen.
Wenn es aber keinerlei geschwisterlichen Bände gibt, also weder Vater noch Mutter geteilt werden, können wir auch nicht von Geschwistern reden. Wenn also zwei Personen in einem Haushalt leben und weder einen gemeinsamen Vater, noch eine gemeinsame Mutter haben, sind sie faktisch wie Fremde zu betrachten. Sie müssen die Privatsphäre wahren; sie dürfen sich nicht berühren, sie dürfen sich nicht allein in einem geschlossenen Raum aufhalten und sie müssen sich gemäß den muslimischen Vorschriften zur Verhüllung verhalten.
Im Koran wird das Prinzip entsprechend dargestellt:
Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen - bis auf das, was davon sichtbar sein darf, und daß sie ihre Tücher um ihre Kleidungsausschnitte schlagen und ihren Schmuck vor niemand (anderem) enthüllen sollen als vor ihren Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Gatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb mehr haben, und den Kindern, die der Blöße der Frauen keine Beachtung schenken. Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, daß bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verbergen. Und wendet euch allesamt reumütig Allah zu, o ihr Gläubigen, auf daß ihr erfolgreich sein möget. (31/24)
Der Vers zeichnet also die klaren Grenzen für die Fragestellung. Das Verhüllungsgebot und die damit verbundenen Regeln für beide Geschlechter heben sich nur in den Verhältnissen auf, die im Vers benannt werden. Alle Menschen außerhalb dieses Kreises sind als Fremde anzusehen.
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