Lässt der Ramadan die Sünden bis zum nächsten Ramadan verstreichen?

Antwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

eine dazu passende Überlieferung sagt Folgendes:

Sofern man sich von den großen Sünden hütet, dienen die 5 Gebetszeiten, die Zeiten zwischen zwei Ramadan-Monaten und die Zeit zwischen zwei Freitagsgebeten als Buße/Sühne für (die kleinen) Sünden. (Müslim, Taharet 16, bk. Müslim, Taharet 14, 15)

Außerdem gibt es auch Koranverse, die das Thema beleuchten:

Und verrichte das Gebet an beiden Enden des Tages und in Stunden der Nacht. Die guten Taten lassen die bösen Taten vergehen. Das ist eine Ermahnung für diejenigen, die (Allahs) gedenken. (11/114)

Wenn ihr die schwerwiegenden (Dinge) meidet, die euch verboten sind, tilgen Wir euch eure bösen Taten und gewähren euch auf eine ehrenvolle Weise Eingang (in den Paradiesgarten). (4/31)

All dies zeigt, wie barmherzig und vergebend der Schöpfer ist. Das sollte uns motivieren, unsere Gottesdienste ernst zu nehmen und auch als Chance zu sehen, unsere Fehltritte in der Glaubenspraxis zu beseitigen.

Die Gottesdienste wie z.B. der Ramadan wirken also wie eine Art Container und sperren die kleineren Fehltritte bzw. Sünden in sich ein. Die Gottesdienste desinfizieren uns, wenn man so will.

Die große Bedingung ist aber, dass man sich von den großen Sünden fernhält. Ebenso braucht es eine aufrichtige Absicht im Herzen. In diesem Sinne sind die Gottesdienste also keine Freifahrtscheine für ein Fehlverhalten im Glauben.

Diese frohen Botschaften sollten uns also nicht zur Bequemlichkeit bewegen und uns denken lassen, dass sowieso alles gut wird. Eher sind sie als Ansporn zu verstehen, damit man sich bessert und in Tugend sowie Gottgefälligkeit wetteifert.

Ramazan ayı, kötü alışkanlıklara son verme, iyiden, güzelden yana yeni sayfalar açma fırsatıdır.

İşte bu bilinç içerisinde dolu dolu yaşanan Ramazan, sonrasında gelen ayların hatta bütün bir yılın verimli geçirilmesini sağlayacaktır.

Gerade der Ramadan ist dafür eine tolle Gelegenheit. Denn im Ramadan wird der Muslim auf seine „Werkseinstellungen“ zurückgestellt. Er erinnert sich also wer sein Schöpfer ist und wie sich wahrhaftige Dankbarkeit anfühlt für all die göttlichen Gnadengaben. Ebenso erinnert er sich daran, wie es ist, sich von den weltlichen Dingen loszusagen und sich intensiver mit dem Schöpfer und seinem Glauben zu beschäftigen.

Diese Gefühle und Erkenntnisse sollten gewahrt werden und man sollte sich Mühe geben, diese Geisteshaltung auch nach dem Ramadan weiterzupflegen.  

Fragen an den islam

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