darf ich dafür beten, dass ich ein Kind kriege?
warum scheinen manche Gebete nicht in Erfüllung zu gehen und man kriegt dann kein Kind?
Gespeichert von am Mi., 25/06/2025 - 18:17
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist von essentieller Bedeutung, dass das Gebet in reiner und aufrichtiger Absicht erfolgt und die daraus resultierenden Ereignisse mit Demut akzeptiert werden. Es ist möglich, dass der Allmächtige, in Kenntnis der Umstände, die Bitte um etwas als unvorteilhaft für den Bittenden erachtet, ohne dass dem Bittenden diese Erkenntnis zur Verfügung steht. Da Allah die Konsequenzen im Vorweld sieht, wir aber nicht, wählt er eine alternative Art der Beantwortung. Gemäß der Überlieferung wurde unsere ehrwürdige Mutter Maryam in der Moschee durch ihre Mutter eingeweiht, unmittelbar nach ihrer Geburt. Ihre Überraschung und Trauer waren signifikant, als sie die Erkenntnis gewann, dass es sich nicht um einen männlichen, sondern um einen weiblichen Fötus handelte.
In der islamischen Theologie wird diese Situation von den Gelehrten als exemplarisch angeführt. Gemäß dieser Exegese wird die Erhörung der Gebete durch Allah mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen. In einigen Fällen erfolgt eine Akzeptanz auf eine alternative und als schöner empfundene Weise. Ein Beispiel ist die Schenkung eines Mädchens wie Maria an eine Person, die sich einen Sohn wünscht. Es wurde argumentiert, dass die Annahme, Allah habe das Gebet der Mutter nicht erhört, nicht korrekt sei. Im Gegenteil, es sollte festgestellt werden, dass Er es auf eine schönere Art und Weise angenommen hat. In einigen Fällen entsteht der Eindruck, dass eine Akzeptanz in dieser Welt nicht erfolgt ist. Im Jenseits wird diese Annahme jedoch auf eine erhabenere und ästhetisch ansprechendere Weise erfolgen. Mit anderen WOrten: Wie ein Elternteil sein Kind vor einer Dummheit schützt, so schützt uns Allah auch, indem er eben nicht all unsere Wünsche direkt erfüllt.
Allah gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde. Er erschafft, was Er will. Er schenkt, wem Er will, (nur) weibliche, und Er schenkt, wem Er will, (nur) männliche (Nachkommen). Oder (Er schenkt) beides zusammen, männliche und weibliche (Nachkommen). Und Er macht, wen Er will, unfruchtbar. Gewiß, Er ist Allwissend und Allmächtig. (42/49-50)
Die Akzeptanz von Gebeten sollte in einem angemessenen Verhältnis zu den zugrunde liegenden Ursachen stehen. In dieser Hinsicht ist es selbstverständlich unsinnig, Gebete zu realisieren, die im Widerspruch zu den Ursachen stehen. Ein Beispiel für ein derartiges Vorgehen wäre das Beten um Schnee in der Sommerzeit.
Das Gebet ist ein Akt der Anbetung. Mit anderen Worten, wenn wir beten, tun wir es nicht nur, um unsere Wünsche zu erfüllen, sondern auch, weil es ein Akt der Anbetung ist. Selbst wenn die Gebete scheinbar gegensätzlich sind, wird Allah die Wünsche dieses Dieners aus verschiedenen Gründen erfüllen, wenn es gut für ihn ist.
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