Fasten und Medizin
Das Fasten ist eine weitläufig bekannte und sehr alte Praxis religiöser Menschen. Obwohl viele das Fasten mit dem Islam zusammenbringen gibt es religionsgeschichtlich viele nichtmuslimische Beispiele für das Fasten als eine Praxis zur spirituellen Reinigung. Trotzdem findet man aber gerade bei Skeptikern des Islams das Vorurteil, dass das lange Fasten am Ramadan bestimmt ungesund sein muss. Paradoxerweise entwickeln sich parallel dazu Trends zum gesunden Leben und hier wird wieder das Fasten mit verschiedensten Namen beworben. Wir teilen unten einige Zeilen aus einem umfassenden türkischen Artikel, den wir übersetzt haben zu diesem Thema. In diesem Artikel geht es um das islamische Fasten aus wissenschaftlicher Perspektive.
Die Studien von Dr. Ahmed El Kadi von der Akber Klinik in Panama (Florida) sind sehr spannend. Man hat herausgefunden, dass regelmäßiges Fasten die Ausbreitung von bösartigen Tumoren verlangsamt. Es wurde auch beobachtet, dass gutartige Tumoren, die normalerweise durch eine Operation entfernt werden, kleiner wurden oder auch verschwanden. In dem Buch “Fasting and Eating for Health” stellte Dr. Joel Fuhrmann folgendes fest:
“Fasten ist ein sicherer und wirksamer Ansatz nicht nur bei fibroiden Tumoren, sondern auch bei meisten
nichtkanzerösen Tumoren. [. . . ], besonders wenn die Person nicht sehr übergewichtig ist.”
Man kann folgende Unterschiede zwischen dem Fasten nach den Regeln des Islams und Diäten aufzählen:
Wenn während den Iftar- und Sahur Zeiten keine große Menge an Kalorien zu sich genommen wird, hat man keine unregelmäßige Kalorienaufnahme. M.M. Hussaini’s Arbeiten mit seinen muslimischen Studenten bestätigen dies. Nach seinen Erkenntnissen liegt die Kalorienaufnahme der muslimischen Studenten bei zwei Dritteln der anderen. Dies bedeutet, dass das Kaloriengleichgewicht des Körpers aufrechterhalten wird. Anders als bei spezifischen Diäten, wo es oft darum geht ganz bestimmte physiologische Effekte (z.B. ketogene Diät) zu erzielen, geht es im Ramadan nicht darum. Im Ramadan wird lediglich das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme manipuliert. Daher verzichtet man auch auf keinerlei Nahrungsmittel bzw. Nährstoffe und kann eine ausgewogene Ernährung erzielen ohne die Folgen von sogenannten „Crash-Diäten“ oder dem Jojo-Effekt.
Da der Ramadan auch der Monat zur Stärkung der Selbstdisziplin ist, geben viele Menschen Gewohnheiten wie das Rauchen oder ständige Kaffeetrinken weitgehend auf.
Neben den positiven biologischen Wirkungen gibt es auch zahlreiche psychologische Wirkungen.
Die Fastenden sind besonnen und bemüht ihre Gefühle und Gedanken zu sortieren. Aus Vorsicht dem Fasten gegenüber erlernt man damit auch Tugenden, die man eigentlich immer braucht. Unser Prophet (s.a.s.) sagte:
„Das Fasten ist ein Schutz. Ein Fastender soll keine schlechten Worte von sich geben und
sich nicht ärgern. Wenn den Fastenden jemand beschimpft oder mit ihm streitet, soll er „Ich faste!” sagen.”
Empfehlungen an Fastenden mit Vorerkrankungen
Diabetiker
Das Fasten schadet Diabetikern nicht. Im Gegenteil hat es viele Vorteile. Weil durch das Fasten Diabetes beschränkt wird und in manchen Fällen sogar komplett kuriert. Doch bei Patienten, die Insulin nehmen ist das Fasten riskant und muss am besten mit einem Arzt besprochen werden.
Diese Patienten sollten ihr Ärzte fragen, welche Insulinmengen sie aufnehmen müssen und wie sie diese zeitlich am besten platzieren.
Diabetiker, die fasten sollten sich ausgewogen ernährend und ihren Blutzucker messen, wenn sie essen.
Herzpatienten
Für diese Patienten ist es vorteilhaft zu fasten, da der Blutdruck beim Fasten sinkt. Doch man frage den behandelnden Arzt wie die Medikamente dosiert werden müssen. Menschen mit Hypertonie und schwerer Herzkrankheit wird geraten, nicht zu fasten.
Diejenigen, mit Migräne
Es wird empfohlen, dass diese Patienten nicht fasten, da das Fasten die Fettsäuren im Blut erhöht.
Schwangere
Da die Schwangerschaft ein sehr heikles Thema ist, ist es angebracht, mit dem Arzt über das Fasten zu entscheiden. In den ersten 3 Monaten und in den letzten 3 Monaten sollte nicht gefastet werden. In einer gesunden Schwangerschaft kann man, wenn man sich im vierten bis sechsten Monat befindet, unter der engen Aufsicht des behandelnden Arztes fasten.
- Wie gesund ist das Fasten für den Körper?
- Darf man zu medizinischen Zwecken Cannabis konsumieren?
- Der Segen des Ramadans
- Häufige Fragen zum Ramadan
- Haufige Fragen zum Ramadan
- kann ich fasten auch wenn ich schwanger bin?
- Wird das rituelle Fasten durch eine Waschung des Ohres aufgehoben?
- F
- Fasten trotz Schwangerschaft?
- Gibt es Überlieferungen dazu dass man Leute zum Iftar einladen soll?