Sind meine Gebete bedeutungslos, wenn ich in der Öffentlichkeit kein Kopftuch trage?
Stellt das für meine gottesdienstlichen Handlungen ein Hindernis dar?
Gespeichert von am Mi., 18/05/2011 - 19:52
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Tragen eines Kopftuches ist ein Gebot Gottes. Mit dem Ablegen desselbigen, sei es auch nur in der Öffentlichkeit, wird eine religiöse Pflicht vernachlässigt, wofür die Frau sich vor Gott rechtfertigen wird. Wenn eine gläubige Frau bei der Gebetsverrichtung dem Gottesgebot entsprechend verhüllt betet, sich jedoch in der Öffentlichkeit ohne Kopftuch präsentiert, bedeutet das nicht, das ihre Gebete ungültig sind. Wir sprechen hier über zwei verschiedene Pflichten. Es kann also durchaus sein, dass jemand in einer Pflicht nachlässig handelt, aber einer anderen Pflicht gebührend nachkommt.
Die Gebete (Gottesdienste) derer die Sündigen sind authentisch und führen sie zur Begradigung. (Hülasatü'l-Ecvibe s. 8.)
Des Weiteren ist im folgenden Vers zu lesen, dass gute Taten die Schlechten vertreiben, wodurch sie mitunter zur Vergebung der bereits begangenen Sünden führen können.
und verrichte das Gebet an beiden Enden des Tages und in Stunden der Nacht. Die guten Taten lassen die bösen Taten vergehen. Das ist eine Ermahnung für diejenigen, die (Allahs) gedenken. (11/114)
Darüber hinaus ist es Fakt, dass das Gebet (die Verrichtung der Gebete) den Gläubigen vom Schlechten/Bösen fernhält.
Verlies, was dir vom Buch (als Offenbarung) eingegeben wird, und verrichte das Gebet. Gewiß, das Gebet hält davon ab, das Schändliche und das Verwerfliche (zu tun). Und das Gedenken Allahs ist wahrlich größer. Und Allah weiß, was ihr macht. (29/45)
Dass das Gebet einen Menschen binnen kurzer Zeit von all seinen Schlechtigkeiten wegführen und bewahren wird, können wir nicht garantieren. Es ist die Naturgegebenheit und der Segen des Gebetes, das Menschen, die einst dem sündigen Leben willenlos ergeben wahren durch die regelmäßige Gebetsverrichtung nun jenseits einer solchen Lebensweise stehen und ohne große Schwierigkeiten die Versuchungen zurückweisen. Denn jene, die fünf Mal am Tag die Gebetswaschung vollziehen und Hände bindend zum Gebet stehen und sich in die Gegenwart Gottes ersuchen, können nicht einfach und ohne Gewissenbisse die von ihrem Schöpfer verbotenen Handlungen ausüben. Aus diesem Grund ist es strikt unmöglich zu definieren, dass die Gebete solcher, die sich in der Öffentlichkeit ohne Kopftuch zeigen bedeutungslos seien. In der Regel sind sich die frommen Gläubigen ihrer Fehler und Missetaten schon bewusst. Ohnehin werden die Aufrichtigen Gläubigen schnell bemerken, dass etwas in ihrer Frömmigkeit noch fehlt und sie werden (so Gott will) diese Barrieren mit gesundem Selbstbewusstsein überwinden und sich gegebenenfalls auch in der Öffentlichkeit verhüllen.
Wir möchten die Gläubigen dazu animieren ihre Gottergebenheit zu vertiefen und die Gebetsverrichtung fortdauernd einzuhalten. Allgemein möchten wir darauf Hinweisen, dass es unsere Absicht sein sollte unsere Mitmenschen zum Guten zu motivieren und sie somit vom Schlechten fernzuhalten. Wir sollten unsere Mitmenschen aufgrund ihrer (begangenen) Fehler nicht verurteilen, sondern mit guten Worten und schönen Gesten sie darauf Aufmerksam machen und sie zusätzlich in unsere Gebete einschließen.
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