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1-) Steht im Koran, dass die Erde eine Scheibe ist und das sie von Pfeilern gestuetzt wird?

 

Liebe Leserin, lieber Leser


Im Quran steht nicht geschrieben, dass die Erde eine Scheibe ist und diese von Pfeilern gestützt wird. Es ist leider eine Fehlinterpretation. Keine der Aussagen im Quran stehen mit der Wissenschaft im Gegensatz. Sie werden aus einigen Versen(Ayat), die wir hier angeführt haben, feststellen dass die Erkenntnisse über die Erde vor ca. 1430 Jahren nichts geringeres Aussagen als die der Wissenschaft.

1- „O ihr Gesellschaft der Ğinn und der Menschen, wenn ihr aus den Bezirken der Himmel und der Erde hinausdringen könnt, so dringt doch heraus. Ihr werdet nicht herausdringen, außer mit einer Ermächtigung.“ (Rahman, 33)

Wie bekanntlich bestehen jene genannten „Bezirke“ aus Kreisen. In „Bezirke“ ist das Wort Zirkel mit enthalten. Da Zirkel Kreise implementieren ist die Erschaffung des Himmels sowie der Erde kreisförmig.

Laut Einstein, ist alles in Verbindung mit dem Universum kugelförmig. Vor 700 Jahren hat Muhyiddin ibn Arabî in seinem 1. Band Fütühat folgendes erwähnt. „… hat den Himmel ausgezeichnet erschaffen. Die ausgezeichnetste Form ist die Kugel. Aus diesem Anlass hat Allah c.c. die Erde kugelförmig erschaffen.“

2- „Er hat die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen. Er läßt die Nacht den Tag umschlingen, und Er lässt den Tag die Nacht umschlingen. (Zumer, 5)

Das Wort umschlingen ‚tekvir’ (arabisch) bedeutet auch ‚in runder Form umwickeln. In diesem Vers wird darauf hingewiesen, dass die Ursache bei der Entstehung von Tag und Nacht die Rundung der Erde und ihre Drehung ist.

3- „Und ein Zeichen ist für sie die Nacht. Wir ziehen von ihr den Tag weg, und sogleich befinden sie sich im Finstern.“ (Ya-Sin, 37)

Als Verb ‚ziehen’ benutzt Allah c.c. das arabische Wort ‚sehl’. Dies bedeutet im wahrsten Sinne, von etwas rundem was abziehen. Das wiederum sagt aus, dass die Erde eine runde Form hat.


Selam & Dua 

 

Fragenandenislam - Team

 

 


2-) Gibt es Beweise für Allahs Existenz?

wie der Buchstabe auf einen Schreiber, die Nadel auf ihren Meister hinweist, deuten alle Elemente bzw. Geschöpfe in vielen Gesichtspunkten auf einen Erschaffer hin und geben somit sogar Kenntnis von Gott.
Deshalb wird gesagt, dass die „Beweise für Allahs Existenz genauso viele sind wie die Anzahl der erschaffenen Dinge, sogar noch viel mehr“.

Man könnte auch sagen, dass die Gottesbeweise ins Unendliche reichen. Wir werden von diesen Beweisen nur einige erwähnen:

Der Beweis der Möglichkeit: Die Eventualität zu sein oder nicht zu sein ist in ihrer Wahrscheinlichkeit gleich. In unseren alltäglichen Gesprächen beabsichtigen wir eine Handlung möglichst frühzeitig zu machen oder nicht(zu machen).
Die Existenz alles Erschaffenen schreit diese Wahrheit heraus: Die Möglichkeit meines Daseins ist mit der Grundwahrheit nicht vorhanden zu sein gleich. Wenn ich zum jetzigem Zeitpunkt bestehe, muss jemand meine Existenz dem nicht Vorhandensein bevorzugen.
Dieser allerdings ist nur Allah.

 

Der Beweis des nachträglichen Ereignisses “Hudus“(arab.):
Hudus(im Nachhinein geschehen) bezieht sich auf eine Handlung, die nachher passiert bzw. geschieht. Der größte Beweis für den Hudus ist die Veränderung. Wenn in einer Existenz eine Veränderung bewirkt wird, muss dieser Akt einen Anfangspunkt gehabt haben. Demzufolge war dieses Objekt vor diesem Anfangspunkt noch nicht vorhanden. Da es im Zustand des nicht Vorhandenseins weder durch seinen Willen noch durch eigene Kraft ins Dasein gebracht wurde, ist diese Existenz durch das Erschaffen Allahs verwirklicht worden.
Durch Tatsachen wie die andauernde Auflösung der Materie, die ständige Ausdehnung des Kosmos, die schleunige Anbahnung der Sonne in Richtung ihr eigenes Endes, wird deutlich, dass die existierende Welt einen Anfang hatte.

Widerspruch der Zurückführung und Verkettung:
Die Unvereinbarkeit der Zurückführung wird durch das folgende Beispiel erklärt. Wir fragen die Person, die behauptet, dass ein Ei von einem Huhn hergestellt wurde. Wer hat dann das Huhn fabriziert? Als Antwort zeigt die Person auf das Ei. Wenn wir demnach das Huhn aus dieser Entwicklungsfolgerung rausnehmen würden, müsste das Ei durch ein anderes Ei gefertigt worden sein. Dies ist selbstverständlich absurd.
Bei der Verkettung wird die Abfolge an den Anfangspunkt zurückgeführt, um den Erschaffer der ersten Art zu hinterfragen, wobei diese Frageverkettung die Methodik eines Gottesbeweises darstellt. Das heißt, diese Obstsorte wurde von jenem Baum produziert, dieser wiederum stammte von der Frucht vorher, diese vom Baum zuvor.
Auf diese Weise gelangen wir bis wir zum ersten Baum oder zur ersten Frucht und fragen: Wer diesen erschaffen bzw. bewirkt hat.

Die Verfahrensweise im Qur`an ist im Vergleich zur Methodik der Zurückführung und Verkettung gänzlich anders angelegt.
Wer hat das Ei gemacht? Oder wer hat die Frucht hervorgebracht? Auf diese Fragen wird direkt mit „Allah erschuf sie“ geantwortet. Etwas das weder Wissen, einen Willen, Güte, Barmherzigkeit in sich trägt, noch den Menschen kennt und weder noch die Weisheit und die Kunstfertigkeit versteht, kann (wie z.B. der Baum oder das Huhn) bei der schöpferischen Tätigkeit gar keinen Einfluss haben. Deshalb bedarf es keiner Beweisführung, welche auf die Forschungsweise der Zurückführung oder Verkettung beruht.

Der Beweis der Weisheit und Absicht: In jeder Existenz ist eine für sich eigentümliche, einzigartige Bestimmung, Zweck, Nutzen zuerkennen und man kann in ihnen keine Ziellosigkeit, Bedeutungslosigkeit als auch jegliche Art von Verschwendung beobachten. Dabei ist weder in der Materie, weder in der Tier- und Pflanzenwelt, noch in den Elementen und Ereignissen, Bewusstsein und Erkenntnis vorhanden, dass sie die Verkettung der Aufgaben bestimmen könnten. Dementsprechend können diese bewussten Handlungen und die damit zusammenhängende Weisheit und Absicht nur Allah zugeschrieben werden.


Der Beweis der Hilfestellung: So wie der Regen der Erde, die Sonne unseren Augen, zu Hilfe eilt, bis hin zur Luft, die unser Blut reinigt, ist diese Welt komplett ausgefüllt mit Handlungen der Hilfeleistung. Dabei kennen sie sich gar nicht und wissen auch nicht über die Bedürftigkeit des anderen bescheid. Somit können diese barmherzigen Leistungen nicht den Ursachen zugeteilt werden.


Der Beweis der Veranlagung und Gewissens: In der natürlichen Veranlagung des Menschen sind unzählige Beweise und Zeichen für die Gotteserkenntnis vorhanden. Von diesen ein Beispiel: Die Veranlagung und das Gewissen des Menschen wissen, dass jede Gabe eine Dankbarkeit verlangt. Jemand, der an einen Propheten glaubt und die Rechtleitung erlangt hat, bedankt sich bei Allah. Andernfalls vergöttert er bedeutungslose Rituale. Diese Anbetung wird durch den Zwang des menschlichen Gewissens verwirklicht. Die Anerkennung und Bestätigung des Schönen ist auch ein Bestandteil der menschlichen Veranlagung. Ausstellungen(Galerien) und Aufführungen werden durch dieses Gefühl veranlasst. Der Mensch, welcher mit dieser Veranlagung ausgestattet ist, ist in der Lage die Sterne am Himmel, die Blumen und Bäume, welche den Boden schmücken, die Löwen, die Rehe in den Wäldern, die Fische in den Meeren, zu bewundern und die Vollkommenheit der göttlichen Kunstwerke zu bestätigen. Die Geschichte der Religionen bezeugt, dass die Menschheit zu keiner Epoche ohne Religion gelebt hat. Sogar im Atheismus, auch wenn es sich ironisch anhört, wurde zu jeder Zeit an eine Religion geglaubt und eine geistige Ideologie angestrebt. Allah erschuf den Menschen mit dieser inneren Veranlagung und dem Bedürfnis an Ihn zu glauben.

 


3-) Warum hat der Islam so ein problem mit der Evolutionstheorie wo doch die Sure 71:14 sogar darauf hinweist?

die ungefähre Übersetzung der Ayat lautet wie folgt:

„13. Was ist mit euch, daß ihr Allah nicht (in der Ihm gebührenden Weise) ehrt,

14. wo Er euch doch in (verschiedenen) Phasen erschaffen hat?“

Da der Begriff der Evolution (evrim) ein recht junger Begriff ist, gibt es im Arabischem keinen eindeutigen Gegenbegriff. Manche Leute aus diesem Gebiet behaupten, dass für die Entwicklungsabschnitte das arabische Wort „tatavvur“ benutzt werden kann. Demnach wurde die Evolutionstheorie von den Anhängern des Darwinismus, als „Theorie des Tatavvur“ bezeichnet. Bemerkenswert ist jedoch, dass dieses Wort in keinem arabischem Wörterbuch (Lisan-ül Arab) zu finden ist.

Manche Befürworter der Evolutionstheorie übersetzen das Wort „Etwara“ mit den Begriff Entwicklungsphasen. Diese Übersetzung ist jedoch eine persönliche Interpretation und wird von dem Konsens der Gelehrten abgelehnt.

Sicherlich bezeugt die Eizelle, die von dem Spermium befruchtet wird und des weiteren der Embryo welcher in seinem Entwicklungsprozess zu einem Menschen heranreift, die grenzenlose Macht und das grenzenlose Wissen seines Schöpfers. Die mekkanischen Götzenanbeter legten gegenüber dem Propheten Muhammed (s.a.s.) eine ähnliche Opposition an den Tag, wie seinerzeit das Volk von Noah.

In den nachfolgenden Versen aus dem Koran werden die Phasen der Schöpfung des Menschen erklärt:Dann setzen Wir ihn als Samentropfen an eine sichere Stätte. Dann machen Wir den Tropfen zu etwas, das sich einnistet, und das sich Einnistende zu einer Leibesfrucht, und formenm das Fleisch zu Gebein und bekleiden das Gebein mit Fleisch. Dann bringen Wir dies als eine weitere Schöpfung hervor. Gesegnet sei Allah, der beste der Schöpfer! Dann, nach all diesem, werdet ihr gewiß sterben. Dann werdet ihr am Tage der Auferstehung bestimmt aufgeweckt werden. (Die Gläubigen, 23/13-16)

So wie die Gene des Menschen besteht auch der Mensch selbst hauptsächlich aus Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff, welche wiederrum die Hauptbestandteile der Erde ausmachen.

Die Stadien bei der Erschaffung des Fetus sind denen von anderen Geschöpfen nicht unähnlich. In einem späteren Stadium gewinnt es das Aussehen eines menschlichen Fetus. Ein Baby jedoch, welches am Ende all dieser Phasen zustande kommt, ist ein vollkommen anderes Geschöpf von beispielloser Schönheit und Liebenswürdigkeit. So wie jede Phase bei der Erschaffung des Menschen einer eigenen Schöpfung gleich kommt so ist auch jedes menschliche Individuum eine eigenständige Schöpfung. Weder vor ihm wurde einer erschaffen der ihm gleicht noch wird nach ihm einer erschaffen werden der ihm gleicht. Sowohl bei den oben aufgezählten Stadien der Schöpfung als auch bei der Erschaffung jedes einzelnen Menschen offenbart Allah seinen Namen 'Der Schöpfer'. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet muss man aus dem Vers 'der schönste aller Schöpfer' nicht auf die Vielzahl der Schöpfer, sondern auf die Vielzahl der Geschöpfe und bei jedem Geschöpf auf die Vollkommenheit des Schöpfers schliessen.

Die Atome und Moleküle aus denen sich der menschliche Körper zusammensetzt waren zuvor noch leblos in der Welt verteilt. Später erst bilden diese über den Weg der Nahrung im menschlichen Körper eine Samenzelle. Die Etappen die diese Atome in diesem Prozess durchlaufen lassen sich wie folgt unterteilen: leblos, pflanzlich, tierisch und menschlich. Das ist aber nicht gleichzusetzten mit der Evolution im Rahmen der Entstehung des Menschen.

D.h. bei der Behauptung, die Menschen haben ich sich im Rahmen der Evolution aus irgendwelchen Tieren entwickelt, handelt es sich lediglich um eine haltose materialistische Philosophie.

Da der Mensch von Natur aus mit umfangreichen Anlagen und Talenten ausgestattet ist kann er potentiell die gesamte Schöpfung verstehen und begreifen. Der Mensch vermag in seiner Bedeutung alles erschaffene zu repräsentieren.

Zum Beispiel symbolisiert das heranwachsen eines Menschen die Pflanzen. Solche Bedürfnisse wie Essen, Trinken und die Fortpflanzung repräsentieren die Tierwelt. Des Menschen Bewußtsein sein Verstand sein Gewissen und sein Herz hingegen sind Eigenschaften die ihn von der restlichen Schöpfung unterscheiden und ist ein ausschliesslich menschliches Merkmal. Glaube und Gottesdienst hingegen sind eine Facette die die Engel repräsentieren.

Deshalb bezeichnet man auch Dinge wie Essen, Trinken und Fortpflanzung als die tierische Seite und Glaube, Gottesdienst und Nachsinnen als die 'Engelsseite' des Menschen. So muss man auch diese Aussage verstehen. In jedem Fall ist diese Aussage nicht als Hinweis auf die Evolutionstheorie zu verstehen. (siehe auch 'Zeichen des Wunders', Kommentar zum 28. Vers der Sure 'Bakara', Bediuzzaman Said Nursi)

Des weiteren wird auf die zahllosen Gnadengaben die dem Menschen dargeboten werden hingewiesen. Es wird erwähnt dass bei keiner dieser Gaben der Mensch aus eigener Kraft irgendeinen Beitrag leistet, sondern dass alle Gaben ausschliesslich mit der Kraft und Macht Allahs erschaffen und uns dargeboten werden.

Es ist die Macht und Kraft Allahs die den Menschen aus dem Nichts heraus auf die Ebene der Existenz erhoben hat und ihn anschliessend all diese Gaben gegenüber gestellt hat. Hierzu hat der Mensch keinerlei Beitrag geleistet.

Des weiteren ist es ebenfalls die Macht und Kraft Allahs die den Menschen nicht auf der Ebene der toten Materie hat verbleiben lassen, sondern ihm das Geschenk des Lebens gegeben und den Kreis seiner Gaben erweitert hat.

Wiederum ist es die Macht und Kraft Allahs, die den Menschen nicht auf der Ebene der Lebenden hat verbleiben lassen. Die hat ihn statt dessen beseelt und somit den Kreis seiner Gaben nochmals erweitert. Wiederum ist es die Macht und Kraft Allahs die den Menschen unter den beseelten Geschöpfen mit einem Bewußtsein ausgestattet und somit ein weiteres Mal den Kreis seiner Gaben erweitert und den Menschen unter der gesamten Schöpfung zu einem Kalifen erhoben hat.

Und es ist erneut die Macht und Kraft Allahs die den Menschen zusätzlich zu dem Bewußtsein auch mit dem Geschenk des Glaubens und des Islams beehrt hat und damit den Kreis der Gaben und Geschenke über das irdische Leben hinaus auf das jenseitige Leben hin erweitert hat. Und abermals ist es die Macht und Kraft Allahs die den Menschen über den Glauben und den Islam hinaus mit der Gabe der Gotteserkenntnis und der Liebe zu seinem Schöpfer beschenkt hat und ihn damit über den Kreis des Möglichen hinaus mit dem makellosen und erhabenen Kreis des zwingend Erforderlichen in Verbindung gebracht hat. Nur durch die Macht und Kraft Allahs vermochte der Mensch, der ursprünglich nur eine einzelne Zelle war, zu einem Ansprechpartner des Schöpfers dieses Universums werden.

Der Versuch ausgehend von dem im Vers vorkommenden Wort 'Entwicklungsstadien', ein Argument für die Evolutionstheorie zu suchen, die den Ursprung des Menschen mit anderen Spezies in Verbindung bringt, ist eine haltlose Interpretation.

„Wir haben den Menschen ja aus einem Samentropfen, einem Gemisch erschaffen, (um) ihn zu prüfen. Und so haben Wir ihn mit Gehör und Augenlicht versehen.“ (Der Mensch 76/2)


4-) Warum hat Allah das Universum erschaffen?

Gott, der das Universum und alles darin Enthaltene künstlerisch gestaltet, hat den Kosmos für ernsthafte Zwecke erschaffen. Der Qur´an legt uns das folgendermaßen nahe:

„Wir erschufen den Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist nicht zum Spiel.“(Anbiya 16)

„Wir haben den Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist, nicht sinnlos erschaffen.“(Sad 27)

Alle Geschöpfe lobpreisen und heiligen den erhabenen Schöpfer in ihren eigentümlichen Sprachen. Die ihnen von Gott auferlegten Aufgaben verrichten sie mit größtem Vergnügen und Begeisterung.

BSP:
1. Die Sonne, die ohne eine Sekunde der Verzögerung, die ihr vorgeschriebene Umlaufbahn verfolgt.
2. Alle Flüsse, die überschäumend in Richtung offenes Meer fließen.
3. Die dem Menschen anvertrauten Tiere, welche ihm gehorsam dienen.

Wenn (darüber hinaus) das Universum nicht erschaffen wäre, könnten wir die unendlich Vollkommenen, endlos Schönen Namen und Eigenschaften Gottes nicht erkennen. Dieses Wissen wäre dann nur Gott vorbehalten gewesen.

Durch das Herausragen der abstrakten Schönheit Seiner Namen und Eigenschaften, bezeugt zunächst Gott persönlich die Harmonie und die Herrlichkeit Seiner Werke und lässt die Engel, Menschen und Geister an diesem Ansehen (Ehre) und Wohlwollen (Gnade) teilhaben. Gott hat sich, bei der Frage um die Erschaffung oder nicht Erschaffung der Geschöpfe, für die Schöpfung entschieden. Die göttliche Bevorzugung, die Dinge doch zu erschaffen, ist allen Geschöpfen zugleich ein unendlicher Segen.
Der Gedanke, dass die Erschaffung des göttlichen Reiches aus einem Bedürfnis oder einer Notwendigkeit entstanden sei, ist absolut falsch.
Einer der Namen von Allah ist „Samad“, was bedeutet, dass alles Von IHM abhängig ist, ER aber ist frei von jeglicher Abhängigkeit.


5-) Gibt es außer den Menschen noch andere Lebewesen im Universum?

Liebe Leserin, lieber Leser

 

Wir verstehen deine Frage folgendermaßen: „Gibt es andere Planeten auf denen Menschliche Wesen leben?“.

Wenn das nicht der Fall sein sollte, zeigt die Anzahl der Spezien der Tiere, die über 1 Millionen übersteigt, dass das Leben in diesem Universum nicht auf den Menschen beschränkt sein kann. Andererseits informiert uns an erster Stelle der Qur'an und andere göttliche Schriften über die Welten der Engel und Jinn. Die Macht, die die Fische in dem Ozeanen, die Gazellen in den Wäldern, die roten und weißen Blutkörperchen in unseren Blut erschuf, hat sicherlich nicht das Reich der Sterne unbewohnt gelassen. Diese leuchtenden Reiche haben auch eine Form von Bewohnern.

Bezüglich des Punktes ob es Menschliche Wesen auf anderen Planeten gibt, darüber gibt es keine genauen Informationen, aber es ist auch nicht unmöglich. In der Übersetzung des Verses: „Allah ist es, Der sieben Himmel erschaffen hat, und von der Erde gleich (viel).“ (At-Talak 65:12) wird darauf hingewiesen dass die Erde aus 7 Schichten, von der Oberfläche zur Magma, besteht und dieser Vers deutet vielleicht auch auf weitere sieben Erden ähnlich der unseren hin.

Autor: 

Prof. Alaaddin Basar

 

Fragenandenislam - Team 

 


6-) Kann die Entstehung des Lebens und des Universums Zufall sein bzw. ohne das Einwirken einer allumfassenden Intelligenz zustande gekommen sein?

du erblickst in der Schöpfung des Erbarmers kein Missverhältnis. So schau dich von neuem um, ob du Mängel siehst!
Dann lass den Blick ein weiteres Mal schweifen - jedes Mal wird dein Blick stumpf und matt zu dir zurückkehren. (Sura Mulk 67 :3-4)

"Unvoreingenommen arbeitende Wissenschaftler bezeugen, dass die Entstehung des Lebens durch Zufall unmöglich ist. In keinem Laboratorium der Welt ist es je gelungen, aus unbelebten organischen Stoffen eine lebendige Zelle herzustellen, die imstande ist, sich zu vermehren. Wenn dies aber dennoch einmal gelingen sollte, würde dies lediglich zeigen, was für eine intellektuelle und technische Investition erforderlich ist, um so eine hochkomplizierte Einheit herzustellen, wie es eine einzige Zelle ist. Ein biologisches System von solch hoher Komplexität der Struktur und Funktion und besonders des genetischen Apparats, wie das Leben sie aufweist, kann niemals das Produkt des Zufalls sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein einziges Gen von selbst entsteht, ist 1 zu 10600 (eine Eins mit 600 Nullen)! Mathematisch gesehen ist das unmöglich. Eine Leberzelle besteht aus 53 Billionen Proteinmolekülen. Die Chance, dass diese Moleküle durch Zufall eine bestimmte Anordnung einnehmen, um als Zelle funktionsfähig zu sein, ist gleich Null. Man muss kein großer Experte sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass dies unmöglich ist. Wenn es tatsächlich irgendwann in der Zukunft den tüchtigsten Wissenschaftlern unter Einsatz aller uns heute zur Verfügung stehenden Mitteln gelingen sollte, Leben aus unbelebter Materie zu erzeugen, wäre dies keinesfalls ein Nachweis dafür, dass dasselbe vor drei Milliarden Jahren durch Zufall geschehen wäre. Im Gegenteil, das wäre ein gewaltiger Hinweis auf die Existenz einer Kraft und Intelligenz, welche das Leben geschaffen hat. Das geben sogar die Evolutionisten zu. Der weltbekannte Evolutionist und Biochemiker Ernest Kahan schreibt: „Es ist absurd und unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht; aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.“ (Quelle: 2007_prof_svilenov_evolution_und_schoepfung)

"Nun schauen wir uns mal das „Haus“ an, in dem wir leben:

· Die Neigung der Erdachse beträgt 23 Grad. Wäre dies nicht der Fall und es wäre unbeweglich, hätte der Wasserdampf, der durch die Verdunstung der Meere und Ozeane entsteht, nur den südlichen und nördlichen Regionen unserer Erde Regen gebracht.

· Unsere Erdatmosphäre schützt uns davor, dass Meteoriten auf die Erde fallen. Eine etwas dünnere Erdatmosphäre würde schon reichen, um diese gewaltigen alles vernichtenden Meteoriten durchzulassen.

· Die Luft, welches die Erde umhüllt besteht zu 21% aus Sauerstoff. Wäre es weniger oder mehr, könnten wir nicht leben! Wäre der Anteil z.B. bei 50%, hätte schon an einziger Blitz augereicht, um alles auf der Erde zu verbrennen.

· Die Intensität der Kernkraft: „Wenn wir die Intensität der Kernkraft, die für den Zusammenhalt des Atomkerns sorgt, um knapp ein Prozent erhöhen würden, nähmen wir den Wasserstoffkernen jede Möglichkeit, frei zu bleiben; sie würden sich mit anderen Protonen und Neutronen verbinden und schwere Kerne bilden. Und so könnte sich der Wasserstoff, da er nicht mehr existierte, nicht mehr mit den Sauerstoffatomen verbinden, um das für die Entstehung des Lebens unerlässliche Wasser zu erzeugen. Wenn wir dagegen diese Kernkraft leicht verringern würden, wäre die Verschmelzung der Wasserstoffkerne unmöglich. Ohne Kernverschmelzung keine Sonnen, keine Energiequellen, kein Leben.“ (Guitton & Bogdanov & Bogdanov, 1992, s.72)

· Nehmen wir das menschliche Ohr. Es hört mit einer Frequenz zwischen 20 und 20000. Würden wir höhere Frequenzen hören können, könnten wir wegen des Lärmes nicht leben, da wir alles kilometerweit hören würden. Würde unsere Frequenzrate niedriger als 20 sein, könnte wir die Bakterien auf unserem Körper hören. Dann könnten wir weder schlafen, noch ohne sich zu ekeln leben.

· Wenn die Sonne nur ein paar Meter näher kommen würde oder mehr Wärme als jetzt ausstrahlen würde, würden wir alle verbrennen. Wenn sie wenige Meter weiter entfernt wäre oder weniger Wärme ausstrahlen würden, würde die ganze Erde vor Kälte einfrieren.

· Der Kern der Erdkugel. Wäre es ein paar Meter dicker, hätte der Sauerstoff das Kohlendoxyd aufgesaugt. Und was wäre dann? Richtig! Es würde keinen einzigen Lebewesen auf dieser Erde geben."Quelle:“Wer bist du? Die Reise des Menschen” von Cemil Sahinöz

Soll das alles wirklich nur Zufall sein?

Die folgende Anekdote verdeutlicht, wie absurd die Zufallserklärung ist und wie Abu Hanifa (geb. 80 n. Hicra; 699 n. Chr.) mit einem kosmologischen Gottesbeweis eine Gruppe von Gottesleugnern zum Schweigen brachte:

Er (Abu Hanifa) sagte zu ihnen : Könnt ihr euch vorstellen, dass das Holz, welches man zum Bau eines Schiffes braucht, von selber vom Baum geschnitten wird, dass es sich von selbst zum Schiff zusammenfügt, welches dann mit schwerer Last beladen über das Meer fährt und trotz der Wogen und der Winde , die es dahin und dorthin drängen möchten , ohne Steuermann seinem Ziel zustrebt ? Ist das nach dem Urteil der Vernunft denkbar?
Die Atheisten mussten antworten: Die Vernunft erklärt so was für unmöglich.
Darauf fuhr Abu Hanifa fort: Wenn es demnach die Vernunft für unmöglich hält, dass ein Schiff von selber entstehe und dann ohne Steuermann trotz aller Hindernisse und Gefahren den richtigen Weg über das Meer hin einschlage , dann ist es erst recht gegen alle Vernunft anzunehmen , dass die Welt mit all den wunderbaren Dingen, die sie enthält, von selbst entstanden sei und von selber den lauf nehme, den sie tatsächlich nimmt, ohne dass sie jemand gemacht hätte und ohne dass sie jemand lenke.

Das Ding, das die Naturalisten »Natur« nennen........kann bestenfalls und wenn es eine äußerliche Realität besitzt, nur ein Kunstwerk aber kein Künstler sein. Es ist eine Dekoration, aber nicht der Dekorateur. Es ist ein Rechtsspruch aber kein Richter. Es ist ein Naturgesetz, aber nicht der Gesetzgeber. Es ist ein erschaffenes Ehrenkleid, aber nicht der Schöpfer. ("Bediuzzaman" Said Nursi)

 


7-) Befürwortet der Islam die Urknall-Theorie?

Liebe Leserin, lieber Leser


Die Schöpfung des Universums wird von Astrophysikern mit einem weit akzeptierten Phänomen erklärt, gemeinhin als Urknall bekannt. Die Theorie wird unterstützt durch beobachtete und experimentelle Daten, die von Astronomen und Astrophysikern seit Jahrzehnten gesammelt werden. Laut der Urknalltheorie war das gesamte Universum anfangs eine einzige Masse (ursprüngliche Nebula). Dann kam es zum Urknall (sekundäre Trennung), der in der Erschaffung der Galaxien resultierte. Diese dann teilten sich, um Sterne, Planeten, die Sonne, den Mond etc. zu formen. Der Koran enthält folgende Verse, den Ursprung des Universums betreffend:

„Sehen die Ungläubigen denn nicht, dass die Himmel und die Erde eine einzige dichte Masse
waren, die Wir spalteten…“

Beachtet werden muss, dass „die Himmel und die Erde“ eine Metapher für das Universum
darstellen. Somit lässt dich sagen, dass der Qur'an die sogenannte Urknalltheorie befürwortet.


Selam & Dua 

 

Fragenandenislam - Team


8-) Gibt es außer den Menschen noch andere Lebewesen im Universum?

Liebe Leserin, lieber Leser


Wir verstehen die Frage, als "Gibt es irgenwelche andere Planeten auf welchem Menschen leben?". Andernfalls zeigt die über eine Million Spezien umfassende Tierwelt, dass das Universum nicht nur aus menschlichen Leben besteht. Auf der anderen Seite, informieren uns der Qur'an und andere göttliche Schriften uns über die Welt der Engel und Jinn. Die Macht, die Fische im Meer, Gazellen in den Wäldern, rote und weiße Blutkörperchen in unserem Blut, erschuf hat sicherlich das Reich der Sterne nicht unbewohnt gelassen. Diese strahlenden Reiche haben auch eine Form von Bewohnern.


In Bezug auf den Punkt ob es auf anderen Planeten menschliches Leben gibt, hierzu gibt es keine genauen Informationen, aber es ist nicht unmöglich. In der Übersetzung des Verses; "Allah ist es, der sieben Himmel erschuf und von der Erde die gleiche Anzahl." (At-Talak Surah, 65:12), wird erwähnt dass es von der Oberfläche zu dem Magma sieben Schichten gibt und der Vers implimiert vielleicht auch das es noch 6 Erden ähnlich der unseren gibt.


Autor:

Prof. Dr. Alaaddin Başar


Selam & Dua 

Fragenandenislam - Team


9-) Ist das Leben ein Kampf? (2)

„Das Leben ist ein Kampf“, ist eine uns im täglichen Leben oft widerfahrende Denkweise und ebenso häufig gehörte Falschaussage und Fehlinterpretation. Diese Ansicht entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und ist besonders nach der Verkündung der darwinistischen Entwicklungslehre, in systematischer Kontinuität zur Gesetzmäßigkeit des täglichen Lebens befördert worden. Die Behauptung, dass das Leben ein Kampf sei, bildet mit unter die Grundlage des Darwinismus. Ist das Leben denn wirklich ein Kampf? Gehen wir dieser Frage auf den Grund und werfen einen Blick auf unsere Umwelt, vor allem aber, auf das Verhältnis der Lebewesen untereinander. Nach dem auf der Erde die aller erste Lebensform entstanden ist, entwickelte es sich in zwei unterschiedliche Arten weiter. Es gliederten sich die Tiere und die Pflanzen. Trotz der unterschiedlichen Entwicklungen, besteht zwischen diesen beiden Arten ein verblüffendes, hochgradiges, biologisches Gleichgewicht. Der Grund für diese bemerkenswerte Balance zwischen den unterschiedlichsten Lebensformen resultiert nicht aus dem Kampf, sondern aus der gegenseitigen Abhilfe.

Die Gemeinschaft zwischen Tieren und Pflanzen:
Pflanzen nutzen die Lichtenergie zur Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Glucose (Zucker), womit sie den Bedarf an Kohlenhydraten für sich selbst und andere Lebewesen abdecken. Als wichtiges Nebenprodukt entsteht zusätzlich Sauerstoff, was für Tier und Mensch von enormer Bedeutung ist. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese und er vollzieht sich in den Chloroplasten innerhalb der Zellen der Blätter. Obwohl die Photosynthese schon in Grundschulbüchern erklärt wird, ist diese jedoch keine einfache Angelegenheit. Man weiß was die Pflanzen aufnehmen und was sie absondern, wie der Ablauf aber im Detail erfolgt ist bis heute noch nicht ganz entschlüsselt. Die Pflanzen ziehen Wasser aus der Erde und Kohlendioxid, das für Menschen gefährliche Gas, aus der Luft. Daraus produzieren sie den Sauerstoff, der für Milliarden von Lebewesen die Lebensgrundlage bildet. Gleichzeitig dienen die Pflanzen an sich für sehr viele Lebewesen als Nahrungsmittel. Dieser im grünen Blatt erfolgende Prozess gleicht einer verschlossenen grünen Kiste. Was passiert innerhalb dieser Kiste? Wie wird aus der Sonnenenergie eine chemische Reaktion? Was für Reaktionen finden überhaupt statt? Die schon vorhandenen Antworten auf solche Fragen sind im Verhältnis zu den noch offen stehenden Fragen sehr gering.

Pflanzen erzeugen Sauerstoff und Tiere hingegen erzeugen Kohlenstoffdioxid. Pflanzen benötigen das Kohlenstoffdioxid, wohingegen Mensch und Tier dem Sauerstoff bedürfen. Des Weitern dienen Pflanzen im Allgemeinen dem Tier als Nahrungsmittel, wobei im Gegensatz die Reststoffe (Mist) der Tiere den Pflanzen als wichtiger Nährboden dienen. Das ist nur eines von vielen Beispielen für die gegenseitige Abhilfe und Unterstützung von Lebewesen in dieser Welt. Die gegenseitige Abhängigkeit ist offensichtlich. Die Pflanzen benötigen das von den Tieren ausgeschiedene Kohlenstoffdioxid und deren Mist, während die Tiere auf das in den Pflanzen vorhandene Zucker und auf den von ihnen erzeugten Sauerstoff angewiesen sind. Ist diese Situation als gegenseitiges Bekämpfen oder als gegenseitige Abhilfe zu verstehen? Die Pflanzen fressenden Tiere gleichen Zuckerverwertungsfabriken, welche den Rohstoff Zucker mit ihren Mäulern aufnehmen, zerkauen und schlucken. Kann man diese nun als Monster oder Bestienmäuler bezeichnen, die alles Pflanzliche bekämpfen und zerstören? Fakt ist, daß die Pflanzen den Tieren zur Abhilfe gesandt sind. Sind denn die Pflanzen nicht das Rohmaterial für die, einer Milch und Fleischfabrik gleichenden, Tiere?

Wie an Land die Pflanzen den Tieren als Nahrung dienen, existiert auch ein ähnliches Verhältnis in den Weltmeeren. In den Gewässern lebt in sehr großen Mengen Plankton. Diese im Wasser frei schwebenden, sehr kleinen Pflanzen dienen zusammen mit Seetang, Seegras und anderen Pflanzenarten wiederum anderen Lebewesen als Nahrung. Diese im freien Gewässer vorkommenden Pflanzenarten gleichen dem an Land vorkommenden Wiesen und Weiden. Sie sind in der Regel auch als „Wiesen der Meere/Ozeane“ bekannt. In den Ozeanen existiert eine außerordentliche, hochgradig berechnete und ausgeglichene Nahrungsmittelkette. Wenn die großen Fische die kleinen Fische nicht fressen würden, dann gäbe es einen Überschuss an kleinen Fischen innerhalb dieser Nahrungsmittelkette. Und weil sie nicht verbraucht würden, würden die Gewässer überlaufen und zu stinken beginnen (Umkippen). Das Leben würde einen unerträglichen Zustand erlangen. Die Millionen gelegten Fischeier dienen neben dem Erhalt der Arten beiläufig als Nahrung für andere Meeresbewohner.
Ist diese Tatsache nicht ein Beispiel für die gegenseitige Unterstützung der Lebewesen? Das Hilfreiche Verhältnis zwischen den Tieren und Pflanzen kommt natürlich auch als Folge dessen uns Menschen zu Gute, dient uns Menschen im weiteren Sinne so zusagen.

Als weiteres Beispiel möchten wir auf das Verhältnis zwischen den Pflanzen und Insekten hinweisen. Insekten und Pflanzen sind auf der Eroberfläche in Hülle und Fülle vorzufinden und das hängt auch sehr von der gegenseitigen Hilfeleistenden Lebensweise dieser Organismen ab. 2/3 der Blumenpflanzen vermehren sich und erhalten ihre Art durch die Mithilfe von Insekten. Die Insekten ernähren sich von Blumenstaub (Pollen) und dem Nektar der Blütenpflanzen. Die Pollen und Nektar einsammelnden Insekten, die von Blume zur Blume fliegen, tragen dadurch indirekt zur Fortpflanzung der Blumen bei. Sie Vermählen sozusagen die Blumen miteinander. Dadurch können die Pflanzen, als Folge der Heirat, den Erhalt ihrer Art bewerkstelligen. Die Insekten, die Mittels der Bestäubung den Pflanzen einen sehr großen Dienst erweisen, helfen darüber hinaus der ganzen Menschheit und dienen ebenfalls (indirekter Weise) auch für deren Erhalt. Die Insekten sind noch in vielen anderen Dingen von enormer Bedeutung. Wir möchten hier nur die fleißige Biene erwähnen und darauf aufmerksam machen, daß das Verhältnis zwischen den Lebewesen untereinander nicht auf Bekämpfung und Konfrontation, sondern sich an die gegenseitige Hilfestellung anlehnt. Die Bienen spielen eine sehr große Rolle in der Fortpflanzung der Pflanzen. Die Bienen sichern durch ihre arbeit die Fortpflanzung der von ihnen aufgesuchten Blumenart, dadurch das sie immer innerhalb derselben Pflanzenart den Nektar einsammeln. Die von den Bienen auf diese Weise erbrachten dienste, tragen zum Weiterblühen unserer Gärten und zur Sauerstoffproduktion bei. Somit ist der erbrachte Dienst ein noch größerer als die Herstellung von Honig.

In der Welt der Lebewesen gibt es noch viele Beispiele für das vorteilhafte Zusammenleben unterschiedlicher Geschöpfe, was Symbiose heißt. Hier noch ein weiteres Beispiel. Innerhalb des Pflanzenreiches ist die Flechte (Lichen) das schönste Beispiel für das Zusammenleben von Lebewesen. Flechten sind pflanzliche Organismen, die in einer symbiotischen Lebensgemeinschaft zwischen Grünalgen und Pilzen gebildet werden. Die Alge versorgt den Pilz mit Nährstoffen, die sie aus der Photosynthese gewinnt, während der Pilz der Alge Wasser und Nährsalze zuführt. Die Flechte ist robust und überlebt sämtliche schlechte Bedingungen. Sie sind in der Arktischentundra angesiedelt. Hier ist eine Gesellschaft zweier unbewusster Lebewesen, die ohne Bekämpfung, Streit und ohne kaputt zugehen weiter existieren.

Noch ein weiteres Beispiel, das sich an die gegenseitige Hilfe anlehnt.
Das Verhältnis zwischen dem Pagurus, einem Einsiedlerkrebs, und der Seeanemone ist sehr interessant. Diese Krabbenart versteckt ihr Hinterteil in einem leeren Schneckenhaus und auf dem Schneckenhaus befindet sich eine Seeanemone. Die Seeanemone sondert jedem sich nähernden Fremdling ihr gift über ihre Tentakeln ab und lähmt diese dadurch. Aber sie erlaubt dem Einsiedlerkrebs das Schneckenhaus zu nutzen. Der Krebs dient der Seeanemone zur Fortbewegung und die Seeanemone beschützt den Einsiedlerkrebs mit ihren giftigen Tentakeln vor hungrigen Angreifern. Die von der Seeanemone gefangenen Tiere werden vom Krebs zerlegt und verzehrt und einen Teil vom zerlegten verzehrt dann die Seeanemone. So haben beide einen großen nutzen voneinander.
Die Vertreter der Ansicht, dass das Leben ein Kampf sei, sollten daran denken wie sie auf die Welt gekommen sind und was für Phasen sie durch gestanden haben und sie werden einsehen das das Leben eine gegenseitige Hilfeleistung ist und kein Kampf. Alles wird in Bewegung gebracht um das hilflose Geschöpf (Embryo) zu bewahren. Damit dass Embryo die Umstände und den Druck, der im Mutterleib herrscht nicht spürt, ist es rundum von Fruchtwasser beschützt, welches alle drei Stunden gereinigt wird. Es sind alle denkbar möglichen Maßnahmen die man treffen kann getroffen worden, damit das Baby sich Wohl fühlt. Ist diese Tatsache das Resultat eines ausgefochtenen Kampfes im Mutterleib? Die das Leben als einen Kampf akzeptieren, wie viele Tage haben sie denn gekämpft, um an ihrer Mutterbrust die Muttermilch raussaugen zu können? Oder, wie viele Jahre haben sie gearbeitet oder gekämpft, damit die Sonne uns täglich ihr Licht und ihre Wärme spendet? Mit welcher Kraft haben sie die Atmosphäre um die Erde zum Schutz umhüllt. Die Kraft, die in der Welt für alle Lebewesen die Bedingungen bestimmt, bestimmt auch die Bedingungen für das Embryo im Mutterleib. Die gleiche Kraft und Barmherzigkeit, lässt die Mütter für ihre hilflosen Kinder zur Hilfe eilen, die reißende Löwin zur Dienerin ihrer jungen werden.

Abschließend kann man sagen, dass das Universum wie eine außerordentlich geregelte Fabrik arbeitet. Von der kleinsten Schraube bis zu dem größten Rad, wirken alle Bereiche zusammen für eine bestimmte Absicht. Von den Atomen bis hin zu den Galaxien existiert eine vollkommene Ordnung. Von der Sonne bis zu den Sehzellen im Auge, ist bei allen Geschöpfen eine angemessene Solidarität zu sehen. Das am Entferntesten Seiende, reicht dem am Nahsten Seienden die Hand zur Hilfe. Ob lebendig, leblos, groß oder klein, alle Geschöpfe sind ihrer gegenseitigen Bedürftigkeit entsprechend erschaffen, (d.h. alles wirkt füreinander miteinander) damit sie miteinander füreinander wirken können, was sie auch tatsächlich tun.

Das von der Sonne ausgehende Licht und die Wärme eilen zur Hilfe und Unterstützung jedes Lebewesens. Der aus den Wolken als Barmherzigkeit und Gnade herabfallende Regen, welcher allen Lebewesen in ihrer Not als Leben spendendes Wasser zufällt. Das Leben auf der Erde geht weiter, weil alles in diesem Universum (von Gott) automatisiert abläuft. Wenn ein paar reißende starke Tiere die schwächeren kranken Tiere jagen, dann ist das nicht das Resultat eines herrschenden Kampfes zur Bekämpfung der Rassen, sondern dient vielmehr zu zwecken der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in diesem Universum.

 


10-) Wie ist das Verhältnis zwischen der Seele und dem Gehirn?

Liebe Leserin, lieber Leser

 

Obwohl die Atome in ihrer Anordnung und ihrem Aufbau perfekt sind, besitzen sie keine Kenntnis. Das Gehirn, welches aus diesen Atomen zusammengesetzt ist, kann Wissen übertragen und speichern, vollzieht diese Vorgänge aber unbewusst.
Folglich ist es zu vergleichen mit einem Speichermedium, wie z.B. einer Computerdiskette, die im Auftrag der Seele handelt.

Der Wille ist ein wichtiger Tatbestand, der Sehnsüchte, Absichten, Begierden, Wünsche oder bewusste Entscheidungen für bzw. gegen etwas, bearbeitet und veranlasst. Selbstverständlich können diese Eigenschaften nicht von einer Substanz, die weder Wissen noch Bewusstsein hat, durchgeführt werden. Dem entsprechend hat das Gehirn keinen Willen, sondern erwidert die Instruktionen der Seele.

 

Ein Gehirn, welches aus Milliarden Zellen erschaffen wurde, ist ein außerordentlich bewundernswerter Computer. Jedoch muss er wie jeder Computer von jemandem programmiert werden. Daher kann ein Gehirn, welches nicht die Initiative für neue Wege und Möglichkeiten besitzt, mit einer Zentrale verglichen werden, welche die von der Seele programmierten Anwendungen an die anderen Körperteile weiterleitet.

 

Quelle: Zeitschrift Zafer

 

Selam & Dua

Fragenandenislam - Team

 

 

 


11-) Ist das Leben ein Kampf?

ist das Leben ein Kampf oder ist es eine gegenseitige Hilfestellung (Unterstützung)? Es ist Fakt, dass die großen Fische die kleinen verspeisen und die kleinen Fische davor flüchten den Großen nicht als Nahrung zu dienen. Ein Löwe fällt über die Antilope her und die Antilope rennt wie der Wind, um nicht des Löwen Fraß zu werden. Auf der Erdoberfläche geschehen eine reihe solcher Ereignisse.

Jedes Lebewesen ist bemüht, dass ihm anvertraute Leben zu bewahren. Zum Schutze des eigenen Lebens findet ein immerwährendes Ringen statt. Die ihren Schöpfer vergessenden und ihr Ego für sich zum Gott erklärenden Menschen, die für das eigene Interesse alles zu opfern bereit sind bezeichnen diese Anstrengung als einen Kampf. Eigentlich ist in dieser Bekämpfung eine gegenseitige Hilfestellung zugrunde gelegt. Das Ausmaß dieser Dienstleistung bewahrheitet sich durch folgende Tatsache. Das Jägertier erbeutet in der Regel nur die schwachen, alten oder die kranken Tiere. Einer gesunden Antilope zum Beispiel ist die Schnelligkeit gegeben vor dem Löwen davonzulaufen, um dem Löwen somit keine Beute zu werden. Von den knapp eine Million Eiern, die ein Fisch in einem Jahr legt, sind nur die schwächsten und kränksten für die großen Fische als Futter bestimmt. Somit dienen die Jäger sozusagen als „Müllmänner“ und bewahren somit indirekter Weise die Gattung der gejagten Tiere vor gefährlichen und übertragbaren Krankheiten.
Dass dies so ist versteht sich daher, dass sowohl die Gattung der Jäger als auch die der Gejagten aufrechterhalten bleibt und dass die Anzahl der gejagten immer größer ist als die der Jäger.

Eigentlich sollte man das Universum als ganzes betrachten und diese Geschehnisse als Teile dessen sehen. Das Universum weist uns auf das Dasein eines Schöpfers hin und darauf, dass Er das mit einer bestimmten Absicht erschaffen hat. Fazit, dass was die unachtsamen Leugner als Kampf betrachten, ist in Wirklichkeit eine wechselseitige Unterstützung, die zur gegenseitigen Erhaltung dient.

In diesem Universum sind auch Kämpfe enthalten und auch in den Bereichen von dem eben die Rede war. Die sichtbaren Kämpfe des täglichen Überlebens lassen aber nicht darauf schließen, dass das Leben im Allgemeinen ein einziger Kampf ist. Weil ihnen aber die eigentlichen Bezeichnungen dessen entfallen sind, lenken das Ego und der Teufel diese Menschen zu Fehlschlüssen.

Alles, was da ist im Kosmos, unterstützt sich gegenseitig, steht in einer Art Dialog miteinander. Das Subsidiaritätsverhältnis (unterstützende Verhältnis) aller Geschöpfe untereinander zeigt uns, wie sie alle von der Sorge des Einen und Einzigen gehalten sind, der alle Dinge lenkt und leitet, verwaltet und regiert, der über alles verfügt und befiehlt, des Herrn in dessen Dienste sie alle gestellt sind.
Denn angefangen von der Sonne, die auf Befehl ihres Herrn allen Lebewesen zubereitet, wessen sie bedürfen, über den Mond, der uns zu unserem Kalender dient, bis hin zu Licht, Luft, Wasser und Nahrung, eilen sie alle den Lebewesen zur Hilfe.

Und weiter eilen die Pflanzen den Tieren zur Hilfe. Die Tiere eilen den Menschen zur Hilfe. Ja sogar die einzelnen Organe des Körpers unterstützen sich gegenseitig. Bis schließlich am Ende selbst die Vitalstoffe den Zellen des Körpers zu Hilfe Kommen.

So zeigt nach dem Grundsatz der Subsidiarität alles Geschaffene, selbst die tote, starre Materie, in der gegenseitigen Hilfeleistung, dass alles unter dem Gesetz der Freigiebigkeit, dem Grundsatz der Liebe, dem Prinzip der Barmherzigkeit in großer Weisheit und Freigiebigkeit einander zur Hilfe, einander auf den gegenseitigen Hilferuf antwortet, einander Halt und Stütze bietet und beweist dadurch offensichtlich, dass (alle Schöpfung) Diener und Beamter und zugleich auch ein Kunstwerk des Einen, Einzigen und Alleinigen, Einzigartigen und Unvergleichlichen, Allmächtigen, Allwissenden, Allbarmherzigen, des Vollkommenen-Freigebigen und Einen, der da notwendigerweise sein muss, ist.
Nun also denn, oh du armseliger, verlorener Sophistiker! Was hast du nun zu diesem gewaltigen Fenster zu sagen? Meinst du etwa, dass dein „Zufall“ all dies zu bewirken vermöchte?
(Zehntes Fenster des Dreiunddreißigsten Wortes aus dem Risale-i-Nur Gesamtwerk von Bedüizzaman Said Nursi)

 


12-) Wie bewertet der Islam Erkenntnisse?

Liebe Leserin, lieber Leser


Einer der Wege durch die der Mensch Wissen erlangt ist das Beobachten. Der Mensch ist Zuschauer und Beobachter der Ereignisse im Weltall. Der Kosmos ist wie ein Buch, welches bedeutungsvolle Zeichen beinhaltet und gelesen werden will.

„Schaut doch, was in den Himmeln und auf der Erde ist“(1)

„Haben sie nicht zum Himmel über ihnen emporgeschaut, wie Wir ihn erbaut und geschmückt haben“(2)

„Schau dann auf die Zeichen von Allahs Barmherzigkeit, wie Er die Erde nach ihrem Tode belebt…..“(3) viele solcher Verse im Qur`an weisen auf die Wichtigkeit der Beobachtung hin.
Jedoch sind Viele nicht in der Lage solch eine Beobachtung durchzuführen. In einem anderen Vers wird offenbart „Und wie viele Zeichen (zum Nachdenken anregende Begebenheiten) sind in den Himmeln und auf der Erde, an denen sie einfach vorbeigehen“(4).

Ereignisse betrachten und daraus eine Erkenntnis gewinnen oder einfach nur etwas erblicken sind was anderes. Jeder sieht zwar den Kosmos, doch Viele haben nicht die Einsicht in deren Geheimnisse und bedeutungsvolle Zeichen. „Du siehst sie nach dir schauen, doch sie sehen nicht“(5) diese Ayat (Vers im Qur`an) verdeutlicht den Unterschied zwischen einfachem Schauen und Beobachten, welches eine Einsicht, Erkenntnis bewirkt.

Derjenige, der die Einsicht besitzt und nicht wie die anderen nur dahinblickt, kann die Geheimnisse und Zeichen in diesem Buch des Kosmos erkennen. Zum Beispiel fand Archimedes heraus, dass die Auftriebskraft der Gewichtskraft der verdrängten Wassermenge entspricht. Als ein Apfel auf seinen Kopf fiel, entdeckte Newton durch dieses Ereignis inspiriert das Prinzip der Schwerkraft. In dem Wissenschaftler den Aufbau der Flügel von Vögeln erforschen, wenden sie ihre Erkenntnisse in der Flugindustrie an und machen den Menschen zum Weggefährten der Vögel.

Wenn der Mensch den Kosmos genauer, aufmerksamer betrachten würde, würde er in allem eine weitere Erkenntnis und Einsicht gewinnen. Diejenigen, die in ihren Herzen noch Feingefühl besitzen und nachdenkend die Welt beobachten, werden aus jedem Ereignis eine Lehre ziehen.
Aber diejenigen, welche alles einfältig, sinnlos bewerten und den dunklen Weg des Unglaubens, der Wahrheitsverneinung weiterhin folgen, werden diese tief greifenden und wertvollen Erkenntnisse vorenthalten bleiben. Im Qur`an werden diese als „blind“ bezeichnet.

„Wer aber blind ist in dieser (Welt), der wird auch im Jenseits blind sein.“(6)

„Denn wahrlich, es sind ja nicht die Augen, die blind sind, sondern blind sind die Herzen.“(7)

„Und dem, der sich jedoch von Meiner Ermahnung abkehrt, wird ein Leben in Drangsal beschieden sein, und am Tage der Auferstehung werden Wir ihn blind vor Uns führen. Er wird sagen: Mein Herr, warum hast Du mich blind geführt, obwohl ich sehen konnte? Er wird sprechen: Es sind ja unsere Zeichen zu dir gekommen, und du hast sie missachtet: also wirst heute nun du missachtet sein!“ (8)

Der Begriff „Basar“ bezeichnet die Seheigenschaft des Auges und „Basiret“ die des Herzens. Ohne Basar können die Gegenstände nicht gesehen werden und ohne Basiret kann die Wirklichkeit der Objekte nicht erkannt werden.

Quellenverzeichnis:
1. Sure 10: Yunus, Ayat 101
2. Sure 50: Qaf, Ayat 6
3. Sure 30: Ar-Rum, Ayat 50
4. Sure 12: Yusuf, Ayat 105
5. Sure 7: Al-A'raf, Ayat 198
6. Sure 17: Al-Ìsraa, Ayat 72
7. Sure 22: Al-Hadsch, Ayat 46
8. Sure 20: Ta-Ha, Ayat 124-126


Sadi Eren (Doç.Dr.)


Selam & Dua

Fragenandenislam - Team



13-) Woher kommen die verschiedenen Rassen, wenn alle von Adam und Eva abstammen?

Zunächst muss gesagt sein, dass der Begriff "Rasse" umstritten ist und man heutzutage wissenschaftlich betrachtet eigentlich auch nicht mehr von Rassen innerhalb der Menschheit spricht. Es gibt andere Begriffe wie den der Ethnien. Daher vermeiden wir im Text den Begriff der Rasse.

O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennenlernt. Gewiß, der Geehrteste von euch bei Allah ist der Gottesfürchtigste von euch. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allkundig. (Sura al-Ḥuǧurāt 13)

 

Auf diese Frage kann man auch mit einer Gegenfrage antworten; Was ist das Hindernis für die Entstehung der verschiedenen Farben und Ethnien von einem einzigen Vorfahren? Man kann sowohl von einem Vorfahren kommen als auch verschiedene Farben und Ethnien aufweisen. In der Tat haben diese Arten von Fragen weniger mit Biologie zu tun. Denn ein Biologe weiß, dass jede Mutter, Vater, Großmutter oder Großvater gewisse charakteristische Merkmale an seine Nachkommen weiter vererbt. Diese sind auch unter den Namen „Mendelsche Regeln“ bekannt. Durch diese Regeln die der Allmächtige gesetzt hat, wird ein Mensch z.B bezüglich der Größe entweder dem Vater oder der Mutter ähneln. Die Wahrscheinlichkeit beträgt fünfzig zu fünfzig. In fast allen Eigenschaften des Individuum kann man diese oder eine ähnliche prozentuale Aufteilung erkennen.

Es gibt einige Charakteristika die ihre Wirkung bei einem Individuum erst in Abhängigkeit von bestimmten Bedingungen zum Vorschein kommen. Es ist z.B. auch nötig, dass die Nacht einbricht um die Sterne sehen zu können, da die Sonne dies verhindern würde. Einige rezessive Charakteristika stehen unter den Einfluss von dominanten Charakteristika. Die rezessiven Charakteristika werden ihre Wirkung erst zeigen können, wenn sie nicht mehr unter den Einfluss der dominanten Charakteristika stehen. Dies ist vielleicht Generationen später erst möglich.

Alle heutigen Ethnien gehen von einem gemeinsamen Vorfahren aus. Es gibt keine "reine Rasse". Zum Beispiel ist es möglich, das ein Individuum mit einer weißen Hautfarbe sein Nachkommen ein Merkmal vererbt, was dann zu einer  dunklen Hautfarbe führt. Oder zur Verdeutlichung: Durch einen chinesischen Menschen kann ein Kind geboren werden, der genauso eine helle Hautfarbe hat wie ein Mensch aus dem Kaukasus.

Einige behaupten sogar, dass die schwarze Ethnie erst durch die Anpassung auf die intensiven UV-Strahlungen in den Tropen hervor getreten ist. Diese Behauptung erklärt aber nicht warum dann hellhäutige Menschen die in Nord- und Südamerika welche den selben UV-Strahlungen ausgesetzt sind, sich nicht ebenso anpassen. Jüngste Studien haben erwiesen, dass das Gen welche den Typ der Hautfarbe bestimmt, vererbt wird.

So sah man, in der Entstehung der schwarzen Ethnie, dass sie in die Gegenden siedelten wo ihnen die UV-Strahlungen nicht schaden würden. Auf der anderen Seite wanderte die helle und blauäugige skandinavische Ethnie nach Norden, um den intensiven UV-Strahlen am Äquator zu entkommen.

Man stelle sich ein geschlossenen Stamm vor, also eine die Gruppe die mit den umliegenden Stämmen keinen Kontakt hat. Hier sind die genetischen Merkmale von den Stammesmitgliedern gleich der Summe der erblichen Charakteristika. Innerhalb bestimmter Grenzen können wir diese Region auch als ein „Gen-Pool“ bezeichnen. Diese rezessiven Charakteristika die sich in diesen „Gen-Pool“  befinden werden sich nach einer bestimmten Zeit der Hybridisierung, mit anderen vermischen und so völlig neue Charakteristika erzeugen.

Aus dieser Perspektive sollte die Entstehung einer Ethnie betrachten werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der erste Mensch also Adam auch viele Eigenschaften verschiedener Farben und Ethnien (gemäß unserer heutigen Beschreibung) in seinen Genen hatte. Genau wie in einem Gen-Pool wohnten ihm verschiedene Charakteristika bei. Eine „plötzliche“ Entstehung so vieler verschiedener Charaktere war natürlich nicht möglich. Jedoch wurden manche Wirkungen mit der Zeit bzw. der genetischen Entfaltung zum Vorschein gebracht. Das Ergebnis sind die verschiedenen Individuen von heute.
    
Der Vers deutet darauf hin, dass Gott den Menschen nach seinem Willen formt und in verschiedenen Formen zum Vorschein bringt.

O Mensch, was hat dich hinsichtlich deines edelmütigen Herrn getäuscht, Der dich erschaffen und da(bei) zurecht geformt und wohl gebildet gemacht hat. Und dich, in welcher Gestalt Er wollte, zusammengefügt hat? (Sura al-Infiṭār 6-8)

In diesem Vers wird die äußerliche Vielfalt der Menschen unterstrichen:

Und zu Seinen Zeichen gehört die Erschaffung der Himmel und der Erde und (auch) die Verschiedenheit eurer Sprachen und Farben. Darin sind wahrlich Zeichen für die Wissenden. (Sura ar-Rūm 22)

Nach der Aussage des Gelehrten Abū Mūsā al-Ašʿarī  hat der Prophet (s.a.s.) folgendes gesagt:

Gott hat (den ersten Mensch) Adam aus einer Handvoll Erde die Er aus der ganzen Welt genommen hat, erschaffen. Deshalb variieren Adams Kinder/Menschen so wie diese Bodentypen. Einige sind Weiß, andere rotblond, andere Schwarz und wiederum andere haben eine Farbe zwischen diesen Farbtonen. (İbn Kesir, Kommentar zum Vers Sura ar-Rūm 22)


14-) Was argumentiert man gegen jemanden der nur an das glaubt was er sieht?

es steht fest, dass Existenz nicht auf die mit Sinnen erfahrbare Ebene beschränkt ist. Mit dem Auge kann der Mensch nur die sichtbare Welt erfassen, mit seiner Zunge nur die Welt der Geschmäcker, mit seinen Ohren nur die Welt der Töne, mit seiner Nase nichts als die Welt der Gerüche. Obgleich Dinge wie Elektrizität, Erdanziehung, Lichtwellen, radioaktive Strahlung und andere Existenzen weder mit dem Auge noch mit Ohr erfassbar sind. Trotzdem wird an diesen Existenzen nicht gezweifelt.

Jene Menschen die ihre Augen vor diesem Prinzip verschließen, und sagen Sie glaubten nur an das was Sie sähen, und den Kosmos nur als sichtbare Materie begreifen, sind in einem Trugschluss. Die Unsichtbarkeit einer Sache ist kein Beweis dafür, dass sie nicht existiert. Denn die sichtbaren Dinge werden in Unserem Kosmos von den  unsichtbaren Dingen bei weitem übertroffen. Selbst im menschlichen Körper überwiegen jene unsichtbaren Dinge wie Verstand, Fantasie, Gedächtnis die Sichtbaren.

„Ich glaube nur an das was ich sehe“, bedeutet das Auge mit der Aufgabe des Verstandes zu betrauen. Dabei öffnet ein jeder Sinn dem Menschen ein Tür zu einer anderen Welt; kein Sinn kann die Aufgabe eines anderen übernehmen. Beispielsweise kann das Auge nicht die Aufgabe von Ohr, Zunge oder der Nase erfüllen. Der Mensch kann weder mit dem Auge eine Speise kosten, noch den Klang einer Nachtigall wahrnehmen, genauso ist das Riechen an einer Rose dem Auge nicht möglich. Sowie es dem Auge nicht möglich ist die Funktionen dieser Organe zu erfüllen ist es genau sowenig in der Lage, den Verstand zu ersetzen.

Es steht fest das der Verstand den Künstler erfasst, dessen Kunstwerk dem Auge sichtbar ist. Wer nun behauptet „Ich glaube nur an das was ich sehe“, würde den Künstler verleugnen. Genau wie in diesem Gleichnis ist jener Mensch der die grenzenlose Macht und das grenzenlose Wissen was diesem Kunstgegenstand dem wundervollen Kosmos betrachtet und dennoch seinen Schöpfer leugnet fern von Wissen und Verstand.

Wie wird so ein Mensch, Dinge wie Schöpfung Versorgung und Leben, die die Existenz Gottes wie eine Sonne zeigen erklären können?

„Der Verstand jener welche alles in der Materie zu finden glauben ist auf ihre Auge beschränkt, dem Geistigen ist das Auge allerdings Blind“ 


15-) Wie gesund ist das Fasten für den Körper?

das Fasten, welches in vielen Religionen besonders im Islam als gottesdienstliche Praxis vollzogen wird, findet seit dem 20. Jahrhundert auch vermehrt Verwendung in der Medizin als prophylaktische Therapie. Damit steigt auch stetig die Zahl der Ärzte, die das Fasten beziehungsweise Heilfasten empfehlen.

In Dutzenden Kliniken allein in Westdeutschland werden Patienten mit dem Fasten therapiert. Das Fasten dient hierbei sowohl als Heilmethode als auch gesunde Möglichkeit bei Übergewicht abzunehmen. Für den renommierten Arzt und Autor Dr. Hellmut Lützner, der als Spezialist im Gebiet des Fastens bekannt ist, ist das Fasten die natürlichste und effektivste Möglichkeit den Körper von schädlichen Ablagerungen zu befreien und den Organismus somit zu entgiften.

Das Fasten erstreckt sich bis zur frühen Menschheitsgeschichte hin und ist bei allen Lebewesen vorzufinden. Wochen oder gar Monate lang ohne Nahrung auszukommen und somit in gewissermaßen zu fasten, ist in der Natur bei einer Vielzahl von Tieren und Lebewesen zu beobachten. Ohne diese Veranlagung würde ein Überleben bei Lebewesen nicht möglich sein.

Besonders in entwickelten Ländern leben viele Menschen in Reichtum und Luxus. Aufgrund ihrer Gewöhnung an einen wohlhabenden Lebensstil fällt es ihnen oft schwer auf Dinge zu verzichten und manchmal notwendige Kompromisse einzugehen, sodass in diesen Ländern Krankheiten, die durch schlechte und übermäßige Ernährung begünstigt werden, immer häufiger vorkommen.

Jede Kultur hat ihre eigene Auswahl an Speisen und Essgewohnheiten, welche bei vielen Anlässen dazu verwendet werden, Familie und Freunde an einem Tisch zusammenzubringen und auf diese Weise ihre Beziehungen zueinander zu stärken. Ebenso ist von einem Geschäftsessen die Rede, wenn das Kennenlernen von Geschäftspartnern oder Mitarbeitern bei einer gemeinsamen Mahlzeit beabsichtigt wird. So trägt das gemeinsame Fasten von Menschen mit Blick auf die zeitliche Einteilung der Mahlzeiten auf die gleiche Weise dazu bei, die sozialen Kontakte untereinander durch das Gemeinschaftliche zu optimieren.

Der Münchener Psychologe Dr. Jürgen Vom Scheidt beschreibt in Anlehnung dazu:

„Um die spirituelle Atmosphäre von religiösen Feiertagen in ihrer wahren Form zu erleben, bedarf es einer Vorbereitung durch das Fasten. Wenn das Fasten seinen kulturellen Stellenwert verliert, verschwinden auch die in ihm verborgenen Besonderheiten. Anders gesagt kann der Mensch nicht von der Spiritualität profitieren, wenn er sich zu sehr auf das Materielle konzentriert.“

Eine besondere Form des Fastens ist das sogenannte Heilfasten, welches dem Regenerationsprozess des Körpers bei Krankheitserscheinungen dient. Diese Art des Fastens ist vor allem daher effektiv, weil der Körper keine Energie durch den Verdauungsprozess verliert und sich somit auf die Regeneration und Genesung konzentrieren kann.

Der als Begründer des Heilfastens geltende Mediziner Dr. Otto Buchinger (1882-1970) verweist in seinen Lehren auf den Nutzen und die Wirksamkeit des Fastens. In seinem Werk über das Heilfasten beschreibt er seine eigenen Erfahrungen und gibt an, dass er als Reaktion auf seine zunehmende rheumatische Erkrankung welche mit Muskelschwund, einer Vergrößerung der Leber und einer Entzündung der Gallenblase einherging, eine Fastenkur begann. Durch das Fasten, welches er unter Aufsicht von Gustav Riedlin, dem Pionier des Heilfastens durchführte, schaffte es Buchinger seine Erkrankungen zu überwinden.

Buchinger fasst seine zahlreichen Untersuchungen wie folgt zusammen:

„Es gibt keine Krankheit die nicht durch das Fasten gemildert oder gar geheilt werden kann, mit Ausnahme von Krankheiten wie etwa der Hypotonie. Das Fasten ist eine Operation ohne Messer.“

Der Heilfasten-Spezialist Dr. Lützner merkt an, dass ein früherer Sportler im Alter von 54 seine beste Zeit beim 10.000 Meter-Lauf am 49. Tag seiner Fastenkur erzielen konnte.

Dr. Helgard Bühler, ebenfalls Spezialistin im Gebiet des Fastens, beschreibt den Unterschied zwischen „Hungerstreik“ und „Fasten“ wie folgt:

„Der einzige Unterschied zwischen ihnen besteht in der Absicht. Das Fasten ist eine positive und gewollte Praxis. Der Hungerstreik hingegen kommt durch Wut und Empörung zustande. Dies führt dazu, dass aufgrund der Wut und des dadurch hervorgerufenen Stresses die Säureproduktion im Magen steigt, was wiederum zu stärkerem Hungergefühl führt. So verspürt ein Fastender also wenig Hunger, während jemand im Hungerstreik deutlich mehr hungert.“

Durch das Fasten erlebt der Mensch auch eine Befreiung von Beschäftigungen rund ums Essen wie beispielsweise das Vorbereiten und Verspeisen einer Mahlzeit sowie dem Spülen des Geschirrs. Der Psychologe Jürgen Vom Scheidt sagt diesbezüglich Folgendes:

„Besonders für Menschen die sich an materiellen Gütern gebunden fühlen ist es wichtig, sich von diesen lossagen zu können. Dies kann durch das Freiheitsgefühl, welche das Fasten mit sich bringt ermöglicht werden, sodass bei psychotherapeutischen Behandlungen von Drogenabhängigen, Alkoholikern oder Menschen mit ähnlichen Problemen das Fasten von großem Nutzen sein kann.“

Dr. Lützner schreibt in seinem Buch „Wie neugeboren durch Fasten“:

„Die Hungerphasen des Fastenden sind im Eigentlichen seine Behandlungsetappen. In diesen Phasen der Hungererscheinung werden schädliche und teilweise giftige Stoffe im Körper abgebaut. Schweiß- und Mundgeruch während des Fastens sind also Folge der Entgiftung und Entschlackung des Organismus.
Das Fasten wird viel positiver aufgefasst, wenn folgende Vorteile die es mit sich bringt berücksichtigt werden:
Eine starke Psyche
Ein steigendes Interesse an Ihrem Körper und Ihrer Seele
Eine Stärkung des Gedächtnisses sowie der Vorstellungskraft
Ein stärkeres Selbstbewusstsein und eine nüchterne Entscheidungsfähigkeit
Eine Ausprägung des Geschmackssinns sowie eine bessere Ernährungsweise nach dem Fasten“

Das all dieser Nutzen durch das Fasten erreicht werden kann ist sehr beachtlich.

Den auftretenden Schwierigkeiten in den ersten Tagen des Fastens kann durch eine obstreiche Ernährung vorgebeugt werden, da auf diese Weise die Magenschleimhaut gefördert wird und somit Beschwerden wie Übelkeit und Kopfschmerzen verhindert werden können.
Um mit den Worten Buchingers zum Ende zu kommen: „Das Fasten ist eine Operation ohne Messer.“

 

 


16-) Warum hat Allah den Menschen erst nach 13,7 Milliarden Jahren erschaffen?

Allah ist al-Ḥakīm, also der Weise und macht daher nichts Sinnloses oder Zweckloses. So wie in allem was er erschaffen hat zahllose Weisheiten, Nutzen und Zweckmäßigkeiten zu finden sind, sind auch mit Blick auf die Umstände der erschaffenen Dinge wie Zeit, Ort, Zustand und Entstehungsart vielerlei Bedeutsamkeiten, Nützlichkeiten und Relevanz zu finden. Was für uns zu tun bleibt, ist diese Weisheiten hinter dem Wirken Gottes zu erforschen und besser zu verstehen. Wir sollten dankbar für jede Weisheit und jeden Nutzen sein, den wir in Dingen zu erkennen vermögen.

Beispielsweise heißt es im Koran, dass Allah die Erde und die Himmel in sechs Tagen (gemeint sind sechs unterschiedliche Etappen) erschaffen hat. Die Entwicklung des Menschen als Embryo im Bauch der Mutter kann auch in sechs Stufen eingeteilt werden. Auch das Leben des Menschen auf der Welt, sein Leben im Grab (qabr), der Verlauf eines Tageszyklus, sogar die Existenzsequenzen von allen Dingen angefangen bei der Entstehung, der Vervollkommnung bis hin zum Alter, dem Sterben, dem Verwesen und dem Vergessenwerden, in all diesen Dingen sind sechs markante Stufen und Etappen zu erkennen. Dies lässt uns an Weisheiten und Zweckmäßigkeiten denken, die in derartigen Aufteilungen stecken könnten.

Gott hat mit seinem urewigen (schon immer da gewesenen) Wissen die Erschaffung von Lebewesen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten als Schicksalsbestimmung (qadar) festgelegt. Da er erhaben über Raum und Zeit ist, also keinen zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten unterliegt wie im Falle der Menschen beziehungsweise aller Lebewesen im Universum, ist bei ihm an keine zeitliche Entwicklung zu denken. Bei ihm ist nicht an zeitliche Begrifflichkeiten wie früher, gegenwärtig und zukünftig zu denken. Dennoch lässt er mit Blick auf zahllose Weisheiten und Zwecke die Menschen und Geschöpfe innerhalb einer Raum-Zeit-Sphäre leben, und wirkt von „außerhalb“ in dieser Sphäre. So sind 13,7 Milliarden Jahre viel Zeit aus unserer Sicht, aber aus einer Perspektive der Zeitlosigkeit kommt es einem Nichts gleich. Somit kann bei Gott nicht von einem „Warten“ die Rede sein. Diese zeitlichen Entwicklungen gelten nur für Geschöpfe, nicht aber für den Schöpfer. Nichtsdestotrotz stecken in der Milliarden Jahre alten Geschichte der Erde viel Sinn und Weisheit, auf welche die Menschen durch ihre wissenschaftlichen Forschungen immer stärker Bezug nehmen können.

Wir können niemals erfassen was das urewige Wissen (ʿilm azalī) und die urewige Weisheit (ḥikma azalī) Allahs beinhaltet. So zeigt der Vers:

„Sie sagten: »Gepriesen seist du! Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast. Du bist der, der alles weiß und weise ist.« “ (2/32) 

dass selbst die Engel begrenzt in ihrem Wissen begrenzt sind und dass Gottes Wissen und Weisheit niemals ergründet werden kann. Auch der Vers:

„Euch aber ist vom Wissen gewiss nur wenig gegeben.“ (17/85)

zeigt, dass der Bereich den wir mit unserem menschlichen Verstand und Wissen erfassen können, sehr eng und beschränkt ist.

Fragestellungen bezüglich derartiger Angelegenheiten, die für den Menschen aufgrund seines begrenzten Verstandes einerseits schwierig zu erfassen und zu verstehen sind, weil ihre Hintergründe lediglich Gott umfassend und tiefgründig vorenthalten sind, können häufig schädliche Verwirrungen und Zweifel hervorrufen, weshalb man oft von Einflüsterungen (waswasa) des Šaiṭān spricht. Andererseits haben derartige Angelegenheiten keinen Einfluss und keinen Nutzen, weder für unser irdisches noch für unser jenseitiges Leben. Vor diesem Hintergrund scheint es reine Zeitverschwendung zu sein ohne entsprechende Quellen und Referenzen zu spekulieren und zu grübeln. So ermahnt Allah uns wie folgt:

„Und verfolge nicht das, wovon du kein Wissen hast. Gewiss, Gehör, Augenlicht und Herz, - all diese -, danach wird gefragt werden.“ (17/36)

An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass zeitliche Entwicklungen und die dahinter verborgenen Weisheiten (welche oft nur begrenzt vom Menschen erfasst und verstanden werden können) ein Charakteristikum des irdischen Lebens sind. All die Veränderungen, Entwicklungen und Vervollkommnungen auf der Erde und im gesamten Universum sind prägend und nehmen Einfluss auf uns als Lebewesen und Geschöpf. So durchlebt auch der Mensch eine Entwicklung von seiner Geburt bis zu seinem Ableben, welche essenziell für seine Lebensweise ist. Man stelle sich nur einmal vor wie es wäre, wenn alle Menschen im Reifealter von 40 Jahren auf einmal ein Leben auf der Erde beginnen würden. Viele Entdeckungen und Errungenschaften blieben verborgen, viele Entwicklungen unvollständig und in vielen Bereichen würden die uns nun vorhandenen Notwendigkeiten fehlen.

Hingegen wird im Jenseits die Belohnung des Menschen, seine Stufe und sein Lohn, ihm in einem Zuge zugeteilt, sodass der Mensch dort als vollkommen sein Leben beginnen wird und stets in Vollkommenheit leben wird. So wie einem Arbeiter die Entlohnung eines Monats als eine Gesamtzahlung ausgezahlt wird, wird dem Menschen sein Lohn im Paradies sofort als Ganzes zustehen. Der Mensch wird also befreit sein von zeitlichen Hindernissen, sodass das was er sich wünscht just in diesem Moment erschaffen wird. So wird er zur selben Zeit an mehreren Orten sein, verschiedenartige Dinge tun und Gaben speisen können. So wie eine Frucht eine gewisse Zeit braucht und Entwicklungen durchlebt bis sie aus einem Baum hervorgeht, so durchlebt der Mensch auch zeitbedingte Entwicklungen und wird letztendlich irgendwann ausreifen. Daran erkennen wir, dass Gott gewisse Dinge einer Intention folgend plant und erschafft. Gleichzeitig zeigen all diese Dinge jedoch auch, dass Allah erhaben ist und seinem Willen entsprechend tun und lassen kann was er will, wann er will und wie er will. Somit ist er an keine Zweckmäßigkeiten gebunden. Bemerkenswert ist es dennoch, dass vor diesem Hintergrund Gott kein Detail sinnlos und zwecklos erschafft, sondern seiner grenzenlosen Weisheit entsprechend handelt.


17-) Kann man früher mit dem Fastenmonat anfangen wenn man den Mond schon sieht?

unser ehrenwerter Prophet (s.a.s.) setze die Sichtung des Mondes beziehungsweise der Mondsichel (als Indikator eines Monatsbeginns) als Bedingung für den Beginn des Fastens. Man spricht in diesem Kontext auch vom Neulicht, welches kurz nach dem Neumond stattfindet. Diesbezüglich können folgende Überlieferungen beispielhaft genannt werden:

ʿAbdallāh ibn ʿUmar (r.a.) berichtet, dass der Gesandte Gottes (Frieden und Segen seien auf ihm) vom Ramadan sprach und sagte: „Fastet nicht bis ihr den Sichelmond (al-hilāl)seht, und dann esst nicht (d.h. hört mit dem Fastenmonat nicht auf)bis ihr den Sichelmond erneut seht. Wenn Wolken dazwischen kommen (eure Sicht einschränken), so schätzt den Monat ab.“ (Buḫārī, Ṣaum: 11; Muslim, Ṣiyām: 9; Muwaṭṭaʾ, Ṣiyām: 1; Abū Dāwūd, Ṣaum: 4; Nasāʾī, Ṣaum: 10, 11)

Unsere ehrenwerte Mutter ʿĀʾiša (r.a.) berichtet:

„Der Gesandte Gottes (Frieden und Segen seien auf ihm) berechnete von keinem Monat die Tage so genau, wie die Tage des Monats Šaʿbān. Wenn er dann die Mondsichel des Monat Ramadan (unmittelbar nach dem Neumond)sichtete, begann er mit dem Fasten. Wenn Wolken dazwischen waren (sodass er den Mond nicht sehen konnte), ging er von 30 Tagen (im Šaʿbān) aus und begann danach mit dem Fasten des Ramadan.“ (Abū Dāwūd, Ṣaum: 6)

Wie aus den Überlieferungen hervorgeht, ist die Sichtung der Mondsichel und damit des Neulichts ausschlaggebend für den Beginn des Ramadan. Der Mond und seine Bewegungsintervalle entsprechen einem bestimmten und von Gott festgesetzten Ablauf. Von dieser programmatischen Ordnung weicht der Mond nicht ab. In der heutigen Zeit können aufgrund des wissenschaftlich-technologischen Stands alle Phasen und Positionen des Mondes durch Berechnung (sogenanntes arithmetisches oder zyklisches Datum) und Beobachtung weit im Voraus präzise genannt und datiert werden, sodass anstelle der Sichtung des Mondes mit dem bloßen Auge die Informationen entsprechender Fachleute und Wissenschaftler genügen können.

In diesem Zusammenhang ist besonders folgende Überlieferung von Bedeutung:

ʿAbdullāh ibn ʿAbbās (r.a.) berichtet:

Ein Beduine kam zum Gesandten Gottes (s.a.s.) und sagte: 

„Ich habe den Hilāl (Neulicht des Ramadan)gesehen.“

Der Gesandte Gottes (s.a.s.) erwiderte: 

„Bezeugst du, dass es keine Gottheit außer Allah gibt?“

Als der Mann mit „Ja!“ antwortete, sprach der Prophet (s.a.s.): „Oh Bilāl! Verkünde den Menschen sie mögen morgen (beginnen zu)fasten!“ (Abū Dāwūd, Ṣaum: 14; Tirmiḏī, Ṣaum 7; Nasāʾī, Ṣaum: 8; Ibn Māǧa, Ṣiyām: 6)

Der Prophet (s.a.s.) akzeptiert das Zeugnis eines Beduinen bezüglich der Sichtung des Mondes. Wenn man bedenkt, dass der Prophet (s.a.s.) die Aussage eines Beduinen zur Grundlage nimmt, so scheint es sehr willkürlich und fragwürdig, dass heute manche Menschen die in diesem Bereich qualifizierten Wissenschaftler und Experten samt ihrer Erkenntnisse ignorieren. 

Darüber hinaus führen derartige Divergenzen zu Fitna und Disharmonie unter den Muslimen, sodass Zwiespalt und Konflikte zwischen den Gläubigen ermöglicht werden. Es sollte bedacht werden, dass der Koran in der Sure al-Baqarah die Fitna sogar als etwas schlimmeres als das Morden darstellt. (2:191)

Der Prophet (s.a.s.) betonte, dass Taten wie das Fasten im Ramadan sowie das Zelebrieren des ʿĪd-Festes gemeinsam und als gemeinschaftliche Ummah ausgeführt werden sollten, damit sie vollkommen und wahrhaftig sein können:

Es berichtete Abū Huraira (r.a.): 

Der Gesandte Gottes (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte:

„Das Fasten ist am Tag an dem ihr (alle gemeinsam)fastet, das(wahrhaftige)Fastenbrechen ist am Tag an dem ihr gemeinsam euer Fasten brecht und das Opfern(am ʿĪdu l-Aḍḥā/Opferfest) ist am Tag an dem ihr (alle gemeinsam)opfert. (Tirmiḏī, Ṣaum 11; Abū Dāwūd, Ṣaum: 5)

Innerhalb dieser Thematik ist der Aspekt der variablen Anzahl der Tage des Ramadan auch von Bedeutung. So kann der Ramadan - wie es für die lunare Kalenderrechnung, welche sich am Lauf des Mondes orientiert, typisch ist - in manchen Jahren 29 und in manchen 30 Tage haben. Auf diese auch wissenschaftlich ergründete Gegebenheit wies auch der Prophet (s.a.s.) in den Überlieferungen hin.

Faktoren wie die Neigung der Erdachse und die elliptische Umlaufbahn des Mondes - welcher außer der Erdanziehungskraft auch der Anziehungskraft der Sonne und der übrigen Planeten ausgesetzt ist, womit seine Bahn merklich von einer reinen Keplerellipse abweicht – sorgen für variierende Distanzen die der Mond bei einem Umlauf zurücklegt, wodurch Unterschiede bei der Anzahl der Tage eines Monats entstehen können.

In den Überlieferungen in denen der ehrenwerte Prophet (s.a.s.) auf diese Variabilität hinweist, finden wir unter anderem folgende Aussagen:

ʿAbdullāh ibn ʿUmar (r.a.) berichtet:

Der Gesandte Gottes (s.a.s.) sprach: „Der Ramadan ist so, so und so.“ und dabei zeigte er beide seiner Hände zwei Male mit allen Fingern und einmal mit eingeknicktem rechtem oder linken Daumen.(Er zeigte somit die Anzahl der Tage anhand der Summe seiner gezeigten Finger)

In einer unter anderem in Buḫārī und Muslim verzeichneten Überlieferung heißt es:

Der Prophet (s.a.s.) sprach: „Wir sind Analphabeten. Wir wissen weder zu schreiben noch zu rechnen. Der Mond ist so und so.“ Dabei zeigte er einmal 29 und einmal 30. (Buḫārī, Ṣaum: 13; Muslim, Ṣiyām: 13-15; , Abū Dāwūd, Ṣaum: 4; Nasāʾī Ṣaum: 17)

Dementsprechend begann der Prophet (s.a.s.) das Fasten dann, wenn er das Neulicht beziehungsweise den Sichelmond (als Hinweis auf den Beginn des Monats, in diesem Falle den Monat Ramadan) und beendete den Fastenmonat mit der Zelebrierung des ʿĪd al-Fiṭr-Festes, sobald er das Neulicht beziehungsweise den Sichelmond des Šawwāl-Monats sichtete.

Er war sehr präzise bei dieser Praxis und regte alle zur Beobachtung des Mondes an. Wenn jemand das Neulicht sichtete, so ließ er das Fasten basierend auf seinem Zeugnis beginnen. Heute zu behaupten, dass die Sichtung des Neulichtes beziehungsweise der Mondsichel mit dem bloßen Auge zu erfolgen hat, gleicht einem Zwang und stellt eine unplausible Forderung dar.

Es kommt also darauf an, den Hilāl in den Abendstunden zu sichten. Da die Mondsichel am ersten Tag sehr schmal und fein ist, ist eine Sichtung nicht für alle möglich. Das Sichten und Beobachten des Mondes mit Teleskopen und anderen Hilfsmitteln der Astronomie ist selbstverständlicherweise nichts anderes als die Sichtung des Sichelmondes mit den Augen.

Die Aussage des Propheten (s.a.s.): „Wir sind (als Volk) Analphabeten, wir wissen weder zu schreiben noch zu rechnen.“ weist implizit daraufhin, dass eine Berechnung der Mondphasen theoretisch möglich ist.

Die Astronomie als Wissenschaft mit samt ihren Methoden und Erkenntnissen war zur damaligen Zeit nicht so weit ausgeprägt wie in der Moderne. Hingegen sind gegenwärtig Dinge wie die Beobachtung des Mondes und die Verifizierung des Beginns des Ramadan und des Šawwāl zu simplen Angelegenheiten für die Astronomie geworden.

So wie die exakte und sekundengenaue Berechnung von Ereignissen wie die Sonnen- und Mondfinsternis durch Astronomen erfolgt und diese Ereignisse tatsächlich den Berechnungen entsprechen, so ist die Berechnung der Mondphasen eine ebenfalls präzise Angelegenheit. Auch am Beispiel der Gebetszeiten sehen wir, dass diese zur Zeit des Propheten (s.a.s.) visuell identifiziert wurden wohingegen heute eine auf die Minute genaue Uhrzeit definiert werden kann.

All dies ist jedoch kein Widerspruch und kein Hindernis dafür, dass der Mond mit dem bloßen Auge beobachtet wird oder dass man die visuelle Sichtung gänzlich ersetzt.

Die oben erwähnte Überlieferung, in welcher der Prophet (s.a.s.) die Muslime dazu aufruft, gemeinsam zu agieren und auf das Gemeinsame zu achten, ist ebenfalls richtungsweisend in diesem Zusammenhang.

Folglich kann festgehalten werden, dass beide Arten der Sichtung zulässig sind. Mit Blick auf den Zweck des Ramadan und die Vermeidung von Zwietracht wird daher empfohlen, sich in Bezug auf Beginn und Ende des Ramadan an die örtliche Gemeinde beziehungsweise die Familie und das Umfeld zu orientieren.