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1-) Das Wunder des Korans: Die Spinne

Im Arabischen wird mit Hilfe von Nachsilben bei Verben zwischen weiblichen und männlichen Personen unterschieden. Dies wird durch das hinzufügen nur eines einzelnen Buchstabens am Ende des Wortes bewirkt, des „t“.

In der Sure „al-Ankabut“ was „die Spinne“ bedeutet, steht in der 41 Ayat geschrieben;

„Das Gleichnis derjenigen, die sich anstelle von Allah andere Beschützer nehmen, ist wie das Gleichnis der Spinne, die sich ein Netz spinnt. Und gewiss, das Schwächste aller Netze ist zweifelsohne das Spinnennetz, würden sie es nur wissen!“

Das Wort „ittakhadha“, welches bedeutet, dass jemand etwas tut oder hat, ist im original arabischen Text „ittakhadhat“ geschrieben. Mit dem Buchstaben „t“ wird somit auf die weibliche Person Bezug genommen. Damit ist klar, dass eine weibliche Spinne mit dem Bauen eines Netzes betraut wird.

Im Jahr 1984 veröffentlichte ein bekanntes deutsches Magazin „Kosmos“ einen Artikel über die  Spinne. Wir sind sicher, dass Ihr überrascht und erfreut sein werdet, wenn Ihr den Auszug aus dem Artikel lest und Euch von dem Wunder des Korans selbst überzeugt:

„ Die Fähigkeit ein Netz zu spinnen oder Nahrung zu fangen, besitzt nur die weibliche Spinne. Es ist zu bemerken; das Netz, welches die Höhle bedeckte, in der sich der Prophet des Islams verbarg, wurde von einer weiblichen Spinne gesponnen. Über das Leben der männlichen Spinne besitzen wir keine näheren Informationen, außer das die männliche Spinne dazu unfähig ist...“  


2-) Steht im Koran, dass die Erde eine Scheibe ist und das sie von Pfeilern gestuetzt wird?

 

Liebe Leserin, lieber Leser


Im Quran steht nicht geschrieben, dass die Erde eine Scheibe ist und diese von Pfeilern gestützt wird. Es ist leider eine Fehlinterpretation. Keine der Aussagen im Quran stehen mit der Wissenschaft im Gegensatz. Sie werden aus einigen Versen(Ayat), die wir hier angeführt haben, feststellen dass die Erkenntnisse über die Erde vor ca. 1430 Jahren nichts geringeres Aussagen als die der Wissenschaft.

1- „O ihr Gesellschaft der Ğinn und der Menschen, wenn ihr aus den Bezirken der Himmel und der Erde hinausdringen könnt, so dringt doch heraus. Ihr werdet nicht herausdringen, außer mit einer Ermächtigung.“ (Rahman, 33)

Wie bekanntlich bestehen jene genannten „Bezirke“ aus Kreisen. In „Bezirke“ ist das Wort Zirkel mit enthalten. Da Zirkel Kreise implementieren ist die Erschaffung des Himmels sowie der Erde kreisförmig.

Laut Einstein, ist alles in Verbindung mit dem Universum kugelförmig. Vor 700 Jahren hat Muhyiddin ibn Arabî in seinem 1. Band Fütühat folgendes erwähnt. „… hat den Himmel ausgezeichnet erschaffen. Die ausgezeichnetste Form ist die Kugel. Aus diesem Anlass hat Allah c.c. die Erde kugelförmig erschaffen.“

2- „Er hat die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen. Er läßt die Nacht den Tag umschlingen, und Er lässt den Tag die Nacht umschlingen. (Zumer, 5)

Das Wort umschlingen ‚tekvir’ (arabisch) bedeutet auch ‚in runder Form umwickeln. In diesem Vers wird darauf hingewiesen, dass die Ursache bei der Entstehung von Tag und Nacht die Rundung der Erde und ihre Drehung ist.

3- „Und ein Zeichen ist für sie die Nacht. Wir ziehen von ihr den Tag weg, und sogleich befinden sie sich im Finstern.“ (Ya-Sin, 37)

Als Verb ‚ziehen’ benutzt Allah c.c. das arabische Wort ‚sehl’. Dies bedeutet im wahrsten Sinne, von etwas rundem was abziehen. Das wiederum sagt aus, dass die Erde eine runde Form hat.


Selam & Dua 

 

Fragenandenislam - Team

 

 


3-) Risale-i Nur Erstes Wort

 

Erstes Wort - Bismillah (Im Namen Allahs)

Bediüzzaman Said Nursi.

 

Bismillah[1] ist der Beginn alles Guten.[2] Auch wir beginnen mit ihm.

Wisse, oh meine Seele! So wie dieses gesegnete Wort ein Symbol des Islam ist, so ist es unausgesprochen auch ein immerwährendes Gebet der gesamten Schöpfung.

Willst du verstehen, was für eine unerschöpfliche Kraft und welch ein nicht enden wollender Segen Bismillah ist, so betrachte und höre dieses Gleichnis. So ist es: Wenn ein Beduine eine Reise durch die Sahara unternehmen will, so tut er gut daran, sich unter den Schutz eines Stammesfürsten zu begeben, und die Fahrt in dessen Namen zu beginnen, damit er vor den Nachstellungen der Räuber bewahrt seine Angelegenheiten regeln kann. Ansonsten, wird er alleine, angesichts unzähliger Feinde und Bedürfnisse völlig durcheinander geraten.

Nun zogen einmal zwei Männer zu einer Reise in die Sahara hinaus. Der eine von ihnen war ein bescheidener Mann, der andere aber hochmütig... Der Bescheidene erbat den Schutz eines Fürsten und reiste unter dessen Namen, der Stolze aber nicht... Der Erste bewegte sich überall in Sicherheit. Begegnete ihm ein Straßenräuber, so sagte er nur: „Ich reise unter dem Namen des Fürsten von Soundso.“ So lässt ihn der Räuber weiterziehen und geht. Trat er in ein Zelt ein, ward er unter diesem Namen in Ehren aufgenommen. Der andere aber in seinem Stolz geriet auf der ganzen Reise in solche Schwierigkeiten, wie man sie kaum beschreiben kann. Er zitterte und bettelte jederzeit. Er wurde verachtet und lächerlich gemacht.

Wohlan denn, oh meine hochmütige Seele! Dieser Reisende bist du. Was aber diese Welt betrifft, so gleicht sie einer Wüste. Deine Schwäche und Armseligkeit sind grenzenlos. Deine Feinde sind zahllos und deine Bedürfnisse unendlich. Weil das aber so ist, unterstelle dich dem Namen des Ewigen Besitzers (al-Malik al-Abadî) und Herrschers von Ewigkeit zu Ewigkeit (al-Hâkim al-Azalî) dieser Wüste, damit du davor bewahrt bleibst, in aller Welt betteln zu müssen und vor jedem Ereignis zu zittern...

In der Tat ist dieses Wort Bismillah ein so gesegneter Schatz, dass es für dich eine Beziehung zur unendlichen Macht und Barmherzigkeit herstellt und deine grenzenlose Schwäche und Armseligkeit am Hofe des allbarmherzigen Allmächtigen (Kadîr-i Rahîm) zu einem hochachtbaren Fürsprecher werden lässt. Wer nach diesem Wort handelt, gleicht einem Mann, der sich als Soldat rekrutieren lässt. Er handelt im Namen des Staates. Er braucht niemanden zu fürchten. »Im Namen des Gesetzes, im Namen der Regierung«, spricht er. Er erledigt jede Arbeit und überwindet jede Schwierigkeit.

Wie spricht die ganze Schöpfung Bismillah?

Wir haben am Anfang gesagt: Die ganze Schöpfung spricht ohne Worte Bismillah. Ist es so?

Ja. So wie du siehst, dass ein einziger Mann kommt, und die ganze Bevölkerung einer Stadt gewaltsam an einen Ort führt, und sie zur Arbeit zwingt. So weißt du mit Gewissheit: dieser Mann handelt nicht in eigenem Namen selbstständig und nicht mit seiner eigenen Macht. Er ist vielmehr ein Soldat, handelt im Namen des Staates, stützt sich auf die Macht eines Königs.

Genauso handeln alle Dinge im Namen Gottes, sodass Samenkerne und Körner, winzig klein wie Staubkörner, riesige Bäume auf ihrem Haupt tragen, Lasten gleich Berge emporheben. Das heißt also: Jeder Baum spricht Bismillah; er füllt seine Hände aus der Schatzkammer der Allbarmherzigkeit mit Früchten, streckt sie uns entgegen, bietet sie uns an.

Jeder Garten spricht Bismillah, er wird zu einem Kessel in der Küche der Macht, worin die verschiedensten Arten köstlicher Speisen gleichzeitig zubereitet werden.

All die segensreichen Tiere[3] wie Kuh und Kamel, Ziege und Schaf, sprechen Bismillah. Aus der Fülle des Erbarmens entsteht ein Brunnen von Milch. Sie bieten uns im Namen des Versorgers die feinste und reinste Nahrung gleich dem Wasser des Lebens an.

All die Pflanzen, Bäume und Kräuter sprechen mit ihren seidenweichen Wurzeln und Adern Bismillah. Sie durchdringen harte Steine und feste Erde. Sie sprechen »Im Namen Allahs, im Namen des Barmherzigen« und es unterwerfen sich ihnen alle Dinge.

In der Tat breiten sich ihre Äste in der Luft aus und tragen Früchte und ihre Wurzeln breiten sich mit der gleichen Leichtigkeit in der Erde aus, durchdringen den harten Stein und bringen unter der Erde ihren Ertrag hervor. Zudem bleiben ihre empfindlichen grünen Blätter auch noch in sengender Hitze monatelang frisch. Das alles ist den Naturalisten[4] wie ein Schlag ins Gesicht und bringt sie zum Verstummen, steckt ihnen den Finger zur Strafe in ihre verblendeten Augen und spricht zu ihnen: Auch die Härte und die Hitze, der du eine so große Macht zuschreibst, handeln unter göttlichem Auftrag, sodass diese seidenweichen Adern gleich dem Stab Moses dem Befehl „Schlage mit deinem Stab den Felsen!“ (Sure 2:60) gehorcht und die Felsen spalten. Und diese zarten Blätter, dünn wie Zigarettenpapier, gleichen jedes den Gliedern Abrahams (as)[5] als der Befehl Gottes gegen die glühende, sengende Hitze erging „Oh Feuer, sei kühl und friedlich!« (Sure 21:69)[6]

Da nun einmal jedes Ding dem Sinne nach Bismillah sagt und uns im Namen Allahs die Gnadengaben Gottes entgegenbringt und anbietet, müssen auch wir Bismillah sagen.

Im Namen Allahs müssen wir geben. Im Namen Allahs müssen wir entgegennehmen. Wenn dies aber so ist, dürfen wir von gottvergessenen Menschen, die nicht im Namen Allahs geben, auch nichts annehmen.

Was verlangt Allah für all Seine Gaben?

Wir bezahlen den Menschen, die uns ihre Waren anbieten, einen Preis. Doch welchen Preis verlangt Allah von uns, Der doch Der Wahre Eigentümer der Ware ist?

Es sind drei Dinge, die der Wahre Geber (al-Mun’im al-Hakikî) für Seine Gnadengaben als Preis von uns fordert. Erstens: Gottesgedenken (Dhikr), zweitens: Gott-Danken (Schukr), drittens: Reflexion (Fikr).[7]

Am Anfang steht das Gottesgedenken (dhikr) im Bismillah.[8] Am Ende steht das Danken (schukr) im Alhamdulillah.[9] Zwischen den beiden stehen Nachdenken und Begreifen, dass diese kostbaren Gnadengaben, die wunderbare Kunstwerke sind, Geschenke des Erbarmens, und Wunderwerke der Macht des Einen (Ahad) und Absoluten (as-Samad[10]) sind, bedeutet Reflexion (fikr).[11]

Jedoch einem Habenichts die Füße zu küssen, wenn er dir ein kostbares Geschenk eines Königs überbringt und dabei den Eigentümer des Geschenkes nicht zur Kenntnis zu nehmen, was für eine Dummheit wäre das!? Genauso wäre es, die äußerlich sichtbaren Spender zu loben und zu lieben, den wahren Geber aber zu vergessen, noch tausendmal törichter als dies.

Oh du meine Seele! Wenn du nicht so töricht sein willst, dann gib im Namen Allahs, nimm im Namen Allahs. Im Namen Allahs fange an. Im Namen Allahs führe zu Ende.

Und somit ist Frieden (Wassalam).[12]

 

[1] Bismillah bedeutet: „Im Namen Gottes“, steht aber als Kurzformel für Bismillahirrahmanirrahim (Im Namen Gottes des Allerbarmers des Allbarmherzigen [Sure 1:1]) (IAD)

[2] Viele Aussagen wie diese in diesem Wort basieren auf Hadithen wie: „Jede Angelegenheit, die nicht mit Gottesgedenken / Bismillahirrahmanirrahim begonnen wurde, ist unfruchtbar/ohne Ergebnis.“ (bei Ahmad/Rahawî); Hanbel, Musnad, 2:359; Tuhfat al-Ahwazî Scharh al-Dschamî al-Tirmidhî 1/9; al-Fath al-Kabir Bidammi az-Zadiyyat ilâ Dschami as-Saghir 2/4, 2/322; Nawawî, al-Azkâr s. 103; al-Hâfiz Abdalqâdir ar-Rahawî, al-Arbaîn; Nasai, Sunan al-Kubra, 6:127, 128; Ibn Hibban, Sahih, 1:173, 174; Abdurrauf al-Manawî, Kunûz al-Hakaik 1/97, 2/39.

[3] Tiere, die Gott zum Segen der Menschheit geschaffen hat

[4] Naturalismus ist eine philosophische Richtung, die nur die Natur als die gesamte Realität akzeptiert. Die Naturalisten leugnen übernatürliche bzw. transrationale Wesen wie Gott, Engel etc. und wollen die Natur ausschließlich mit Naturgesetzen, Ursachen etc. (also nur systemimmanent) erklären ohne eine übernatürliche Instanz wie Gott mit in Betracht zu ziehen.

Said Nursi widerlegt in seiner "Abhandlung über die Natur" mit absoluter Gewissheit den Naturalismus. Das Design, die Komplexität, die Perfektion, das Verhalten der Lebewesen, das unendliche Macht, Wissen und Wille eines Schöpfers erfordern, können Naturalisten nicht erklären. (IAD)

[5] Um das Lesen zu erleichtern haben wir die Segensformel (Salawat) auf den Propheten Muhammad mit saw (Allah segne ihn und schenke ihm Frieden) und auf die übrigen Propheten mit sa (Allah schenke ihm Frieden) abgekürzt. Der Leser möge sich durch die Abkürzung daran erinnern. (IAD)

[6] Hiermit meint Nursi, dass die Pflanzen und Tiere mit ihrem "übernatürlichen" Verhalten einerseits und mit ihren wundervollen Eigenschaften und Fähigkeiten andererseits, sowohl den Naturalismus widerlegen, als auch auf die Existenz eines Allmächtigen, Allwissenden und Allweisen hinweisen, Der sie erschuf und mit erforderlichen Fähigkeiten ausgestattet hat. Die Lebewesen können sich nicht selbst erschaffen haben und auch zufällige Prozesse in der Natur können sie nicht zur Existenz gebracht haben. Folglich müssen sie mit all ihren Fähigkeiten und Eigenschaften logischerweise auf den Befehl (Sei!) eines Schöpfers, Der Wissen, Macht und Wille besitzt, zur Existenz gekommen sein. (IAD)

[7] Diese Aussage basiert auf folgenden Hadithe: Imam Suyutî, Tafsir ad-Durr al-Mansur 1/12, 2/103 (Ibn Abbas); Daylami, Musnad al-Firdaws, 2/74.

[8] Hadithe, die auffordern zur Beginn des Essens Bismillah zu sprechen, sind zahlreich,  z.B. „Wer von euch was ist, soll in Gottesnamen beginnen.“. (Imam Nawawî, al-Azkâr s. 205-207; Abu Dawud; Hasan-Sahih nach Tirmidhî)

Und ein Vers der Gnade Allahs zu gedenken:

O ihr Menschen, gedenkt der Gnade Allahs gegen euch. Gibt es einen Schöpfer außer Allah, der euch vom Himmel und von der Erde her versorgt? Es ist kein Gott außer Ihm. Wie könnt ihr euch da (von Ihm) abwenden? [35:3]

[9] „Wer gegessen hat und daraufhin Alhamdulillah sagt (Gott dankbar ist)…“ (Mischqat al-Masabih 2/476, Hadith Nr. 3434) und siehe Sure an-Nahl, 16:114.

[10] As-Samad = Der Unabhängige, Der nichts und niemanden bedarf und dessen alle und jedes bedarf. Alles ist abhängig von Ihm, Er ist die eigentliche Ursache aller Wirkungen.

[11] Zum tiefen Nachdenken rufen neben zahlreichen Hadithen auch viele Verse auf, siehe z.B. Suren 25:62, 40:13. Der folgende Vers ist sehr beeindruckend:

Wahrlich, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Wechsel der Nacht und des Tages, liegen wahre Zeichen für die Verständigen, die Allahs gedenken im Stehen und im Sitzen und (Liegen) auf ihren Seiten und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken (und sagen): "Unser Herr, Du hast dieses nicht umsonst erschaffen. Gepriesen seist Du, darum hüte uns vor der Strafe des Feuers. [3:190-191]

[12] Wassalam = Gruß und Wunsch beim Abschied. Man schreibt am Ende von Texten, Briefen etc. "Wassalam".


4-) Gibt es Beweise für Allahs Existenz?

wie der Buchstabe auf einen Schreiber, die Nadel auf ihren Meister hinweist, deuten alle Elemente bzw. Geschöpfe in vielen Gesichtspunkten auf einen Erschaffer hin und geben somit sogar Kenntnis von Gott.
Deshalb wird gesagt, dass die „Beweise für Allahs Existenz genauso viele sind wie die Anzahl der erschaffenen Dinge, sogar noch viel mehr“.

Man könnte auch sagen, dass die Gottesbeweise ins Unendliche reichen. Wir werden von diesen Beweisen nur einige erwähnen:

Der Beweis der Möglichkeit: Die Eventualität zu sein oder nicht zu sein ist in ihrer Wahrscheinlichkeit gleich. In unseren alltäglichen Gesprächen beabsichtigen wir eine Handlung möglichst frühzeitig zu machen oder nicht(zu machen).
Die Existenz alles Erschaffenen schreit diese Wahrheit heraus: Die Möglichkeit meines Daseins ist mit der Grundwahrheit nicht vorhanden zu sein gleich. Wenn ich zum jetzigem Zeitpunkt bestehe, muss jemand meine Existenz dem nicht Vorhandensein bevorzugen.
Dieser allerdings ist nur Allah.

 

Der Beweis des nachträglichen Ereignisses “Hudus“(arab.):
Hudus(im Nachhinein geschehen) bezieht sich auf eine Handlung, die nachher passiert bzw. geschieht. Der größte Beweis für den Hudus ist die Veränderung. Wenn in einer Existenz eine Veränderung bewirkt wird, muss dieser Akt einen Anfangspunkt gehabt haben. Demzufolge war dieses Objekt vor diesem Anfangspunkt noch nicht vorhanden. Da es im Zustand des nicht Vorhandenseins weder durch seinen Willen noch durch eigene Kraft ins Dasein gebracht wurde, ist diese Existenz durch das Erschaffen Allahs verwirklicht worden.
Durch Tatsachen wie die andauernde Auflösung der Materie, die ständige Ausdehnung des Kosmos, die schleunige Anbahnung der Sonne in Richtung ihr eigenes Endes, wird deutlich, dass die existierende Welt einen Anfang hatte.

Widerspruch der Zurückführung und Verkettung:
Die Unvereinbarkeit der Zurückführung wird durch das folgende Beispiel erklärt. Wir fragen die Person, die behauptet, dass ein Ei von einem Huhn hergestellt wurde. Wer hat dann das Huhn fabriziert? Als Antwort zeigt die Person auf das Ei. Wenn wir demnach das Huhn aus dieser Entwicklungsfolgerung rausnehmen würden, müsste das Ei durch ein anderes Ei gefertigt worden sein. Dies ist selbstverständlich absurd.
Bei der Verkettung wird die Abfolge an den Anfangspunkt zurückgeführt, um den Erschaffer der ersten Art zu hinterfragen, wobei diese Frageverkettung die Methodik eines Gottesbeweises darstellt. Das heißt, diese Obstsorte wurde von jenem Baum produziert, dieser wiederum stammte von der Frucht vorher, diese vom Baum zuvor.
Auf diese Weise gelangen wir bis wir zum ersten Baum oder zur ersten Frucht und fragen: Wer diesen erschaffen bzw. bewirkt hat.

Die Verfahrensweise im Qur`an ist im Vergleich zur Methodik der Zurückführung und Verkettung gänzlich anders angelegt.
Wer hat das Ei gemacht? Oder wer hat die Frucht hervorgebracht? Auf diese Fragen wird direkt mit „Allah erschuf sie“ geantwortet. Etwas das weder Wissen, einen Willen, Güte, Barmherzigkeit in sich trägt, noch den Menschen kennt und weder noch die Weisheit und die Kunstfertigkeit versteht, kann (wie z.B. der Baum oder das Huhn) bei der schöpferischen Tätigkeit gar keinen Einfluss haben. Deshalb bedarf es keiner Beweisführung, welche auf die Forschungsweise der Zurückführung oder Verkettung beruht.

Der Beweis der Weisheit und Absicht: In jeder Existenz ist eine für sich eigentümliche, einzigartige Bestimmung, Zweck, Nutzen zuerkennen und man kann in ihnen keine Ziellosigkeit, Bedeutungslosigkeit als auch jegliche Art von Verschwendung beobachten. Dabei ist weder in der Materie, weder in der Tier- und Pflanzenwelt, noch in den Elementen und Ereignissen, Bewusstsein und Erkenntnis vorhanden, dass sie die Verkettung der Aufgaben bestimmen könnten. Dementsprechend können diese bewussten Handlungen und die damit zusammenhängende Weisheit und Absicht nur Allah zugeschrieben werden.


Der Beweis der Hilfestellung: So wie der Regen der Erde, die Sonne unseren Augen, zu Hilfe eilt, bis hin zur Luft, die unser Blut reinigt, ist diese Welt komplett ausgefüllt mit Handlungen der Hilfeleistung. Dabei kennen sie sich gar nicht und wissen auch nicht über die Bedürftigkeit des anderen bescheid. Somit können diese barmherzigen Leistungen nicht den Ursachen zugeteilt werden.


Der Beweis der Veranlagung und Gewissens: In der natürlichen Veranlagung des Menschen sind unzählige Beweise und Zeichen für die Gotteserkenntnis vorhanden. Von diesen ein Beispiel: Die Veranlagung und das Gewissen des Menschen wissen, dass jede Gabe eine Dankbarkeit verlangt. Jemand, der an einen Propheten glaubt und die Rechtleitung erlangt hat, bedankt sich bei Allah. Andernfalls vergöttert er bedeutungslose Rituale. Diese Anbetung wird durch den Zwang des menschlichen Gewissens verwirklicht. Die Anerkennung und Bestätigung des Schönen ist auch ein Bestandteil der menschlichen Veranlagung. Ausstellungen(Galerien) und Aufführungen werden durch dieses Gefühl veranlasst. Der Mensch, welcher mit dieser Veranlagung ausgestattet ist, ist in der Lage die Sterne am Himmel, die Blumen und Bäume, welche den Boden schmücken, die Löwen, die Rehe in den Wäldern, die Fische in den Meeren, zu bewundern und die Vollkommenheit der göttlichen Kunstwerke zu bestätigen. Die Geschichte der Religionen bezeugt, dass die Menschheit zu keiner Epoche ohne Religion gelebt hat. Sogar im Atheismus, auch wenn es sich ironisch anhört, wurde zu jeder Zeit an eine Religion geglaubt und eine geistige Ideologie angestrebt. Allah erschuf den Menschen mit dieser inneren Veranlagung und dem Bedürfnis an Ihn zu glauben.

 


5-) Die kleinsten Kapitäne der Erde


Bis heute ist nicht ganz klar, wann und wo der Kompass erfunden wurde. Einige Historiker glauben, es sei in China gewesen, um das Jahr 900 v. Chr. herum, andere meinen 1.000 Jahre später, also im Jahr 100 n. Chr. Erst im 12. Jahrhundert jedoch kam eine magnetisierte Nadel als Navigationsinstrument zum Einsatz. Diese knappen Informationen finden sich in fast jedem lexikalischen Eintrag zum Thema Kompass und seiner Geschichte. Weit weniger verbreitet sind jedoch Kenntnisse über eine ‚Nation‘, die bereits seit Jahrmillionen mit Magneten im Nanometer-Format arbeitet. Sie sind die Navigatoren der tiefen Ozeane, der Seen, Flüsse und Tümpel, und sie sind ausgestattet mit einer höchst effektiven Orientierungstechnik, der die Menschheit erst nach Tausenden von Jahren auf die Schliche gekommen ist. Die Rede ist von den sogenannten magnetotaktischen Bakterien.

In den frühen 1970-er Jahren beobachtete Richard Blakemore, ein junger amerikanischer Student, in einer Schlammprobe, die er einem See im US-Bundesstaat Massachusetts entnommen hatte, eine interessante Gruppe von Bakterien. Unter dem Mikroskop wanderten diese Bakterien nämlich offenbar unentwegt nach Norden und ließen sich weder durch ein Rütteln am Mikroskop noch durch eine Veränderung der Lichtverhältnisse davon abbringen. Das ließ nur einen möglichen Schluss zu, und dieser hörte sich erst einmal wirklich verrückt an: Diese Kleinstlebewesen müssen Sensoren besitzen, mit denen sie das Magnetfeld der Erde analysieren können! Blakemore stellte einen Magneten neben das Mikroskop und konnte sich schnell davon überzeugen, dass er recht hatte. Die Bakterien wurden vom Südpol des Magneten angezogen und von seinem Nordpol abgestoßen. Mit dieser Entdeckung wurde ein neues Feld der interdisziplinären Forschung eröffnet, auf dem sich fortan zahlreiche Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Disziplinen wie Mikrobiologie, Physik, Geophysik und Paläogeologie tummelten.

Um zu verstehen, wie magnetotaktische Bakterien das Magnetfeld wahrnehmen, lohnt ein Blick durch ein Transmissions-Elektronen-Mikroskop. (Abbildung 1) Dort lässt sich gut erkennen, dass die aus Magnetit (Eisenoxid)-Kristallen bestehenden Magneten in Form einer Kette (jeweils Nord- und Südpole hintereinander) angeordnet sind. Diese nennt man Magnetosom. Die gesamte Kette ist ca. ein Mikrometer lang, und jeder kleine Kristall ca. 50-60 Nanometer.

Jeder Kristall ist ein winziger Magnet, und in ihrer Gesamtheit sind diese Kristalle so ausgerichtet, dass sie sich gegenseitig verstärken und aus vielen winzigen schwachen Magneten einen großen starken Magnet formen. Eine Doppel-Lipidschicht umhüllt diese Kette und hält sie zusammen. Dass sich Magnetitkristalle zu einer geraden Linie formieren, ist eigentlich ein ausgesprochen ungewöhnliches Verhalten. Denn stellt man sie synthetisch her, so ballen sie sich zusammen. Wie und warum sich in den Magnetosomen Ketten bilden, ist nach wie vor ungeklärt.

Magnetotaktische Eigenschaften sind nicht auf eine einzige Spezies beschränkt. Es gibt viele verschiedene Bakterien mit magnetotaktischen Eigenschaften. Die Magnetosomen können sich in Größe, Länge und auch in ihrer Chemie unterscheiden. Bei einigen magnetotaktischen Bakterien ersetzen Greigit (Eisensulfid)-Kristalle die Magnetit-Kristalle. Auch gibt es magnetotaktische Bakterien mit mehr als einem Magnetosom. (Abb. 2)

Magnetosomen richten Bakterien passiv parallel zum Erdmagnetfeld aus, veranlassen diese Bakterien aber nicht, ihre Geschwindigkeit zu ändern. Nach dem Magnetfeld ausgerichtet entscheiden die Bakterien, sich entweder nach Süden oder nach Norden zu bewegen. Interessant ist, dass auf der Nordhalbkugel fast alle magnetotaktischen Bakterien nach Norden wandern und auf der Südhalbkugel fast alle nach Süden. Die Bakterien in der nördlichen und südlichen Hemisphäre besitzen also unterschiedliche Polaritäten, aber sie haben eines gemeinsam: Die Bewegung von beiden ist schräg nach unten hin gerichtet. Denn die magnetischen Feldlinien verlaufen nur am Äquator parallel zur Erdoberfläche. Auf der südlichen Hemisphäre verlaufen sie aufwärts, auf der Nordhalbkugel abwärts. (Abb. 3) Deshalb steuern die nach Norden wandernden Bakterien auf der Nordhalbkugel genauso den Grund von Gewässern an wie die nach Süden wandernden Bakterien auf der Südhalbkugel. Die meisten der magnetotaktischen Bakterien vertragen nur bedingt Sauerstoff. Daher ist es für sie überlebenswichtig, dass sie nach unten in tiefere Schichten streben, wo die Sauerstoffkonzentration gering ist. Dort, im Grenzgebiet von Sediment und Wasser am Grund eines Sees oder Meeres, herrschen für sie optimale Bedingungen.

Die Polarität ist ein genetisches Merkmal der magnetotaktischen Bakterien. Sie geben ihre Ausrichtung an ihre Nachkommen weiter. Das heißt: Fast alle Nachkommen einer nach Norden strebenden Zelle sind ebenfalls nach Norden strebende Zellen. Während der Zellteilung verbleibt in jeder Nachfolgezelle ein Stückchen der Kristallkette und dient als Vorbild für die neue Kette. Das funktioniert allerdings nicht immer; unter dem Mikroskop sind stets auch Mutanten zu erkennen, die in die falsche Richtung schwimmen. Deshalb verfügt jede natürliche Population magnetotaktischer Bakterien über weniger als 0,5% ‚falsche‘ Polarität-Mitglieder. Das Wort falsch steht deshalb in Anführungszeichen, weil die magnetotaktischen Bakterien ohne diese ‚Fehler‘ nur auf einer Erdhalbkugel leben würden. Gelegentlich haben Tochterzellen keine Magnetosomen oder sind vielleicht zu klein, um ein magnetisches Moment zu haben. Also entwickeln sie ihre eigenen Magnetosomen. Diese können die eine oder die andere Polarität aufweisen.

Magnetotaktische Bakterien sind nicht die einzigen Lebewesen, die das Erdmagnetfeld orten können. Zum Beispiel Vögel sind ebenfalls dazu in der Lage und finden im Flug ihre Richtung. Allerdings bedienen sie sich auch anderer Faktoren wie der Sonne und des Horizonts, um sich zu orientieren; darüber hinaus ist ihr Körper viel komplexer. Auch nehmen sie das Magnetfeld nicht mechanisch wahr, wie die magnetotaktischen Bakterien es zu tun, sondern wahrscheinlich mit Hilfe bestimmter chemischer Verfahren zur magnetischen Rezeption. Aber das ist ein anderes Thema und soll nicht Gegenstand dieses Artikels sein.

Alles, was wir um uns herum sehen, regt uns dazu an, über unseren Schöpfer nachzudenken. Auch Einheiten wie die hier beschriebenen magnetotaktischen Bakterien, die wir mit bloßem Auge gar nicht erkennen können, machen da keine Ausnahme. Magnetotaktische Bakterien synthetisieren Magnetitkristalle und reihen sie dann wie die Perlen einer Schnur aneinander. Kann man denn wirklich davon ausgehen, dass sie diese unglaubliche Aufgabe allein von sich aus bewältigen, und nicht im Namen Gottes? Bis heute gelingt es uns Menschen nicht, diesen Prozess im Labor zu imitieren, weil wir seine grundlegenden Prinzipien noch nicht in vollem Umfang durchschaut haben. Aber je mehr wir verstehen, desto größeren Respekt werden wir der Kunstfertigkeit des Größten aller Künstler entgegenbringen, desto mehr Ehrfurcht werden wir vor ihr empfinden

Schließlich hat mich meine Beschäftigung mit den magnetotaktischen Bakterien zu den Polarlichtern geführt, die mich schon immer in Staunen versetzt haben. Diese Polarlichter (Aurora borealis) sind bekannt dafür, dass sie mit ihren wunderschönen Farben die langen Winternächte am Polarkreis erträglicher machen. Sie entstehen, wenn die elektrisch geladenen Teilchen des Sonnenwinds in die oberen Schichten der Erdatmosphäre eindringen und mit den Atomen und Molekülen der Luft zusammenstoßen. Würden diese Teilchen jemals die Erdoberfläche erreichen und vom Erdmagnetfeld eingefangen, wären sie sehr gefährlich für Lebewesen. (Abb. 4) Doch mit demselben Erdmagnetfeld, mit dem unser Schöpfer und Versorger die winzigen Zellen in Umgebungen lotst, wo sie überleben können, schützt Er uns auch vor den tödlichen Solarwinden. Deshalb spüre ich Ihm gegenüber eine große Dankbarkeit. Das, was wir meistens für gewöhnlich und unbedeutend halten, ist in Wirklichkeit von herausragender Finesse.




Literatur
· Richard P. Blakemore; “Magnetotactic Bacteria”, in: Annual Review of Microbiology Nr. 36, 217-238; 1982
· Dirk Schüler; “Genetics and Cell Biology of Magnetesome Formation in Magnetotactic Bacteria”, in: FEMS Microbiol. Rev., Nr. 32, 654-672; 2008
· Arash Komeili; “Molecular Mechanisms of Magnetesome Formation”, in: Annual Review of Biochemistry, Nr. 76, S. 351-366; 2007
· Thorsten Ritz, Salih Adem & Klaus Schulten; “A Model for Photoreceptor-based Magnetoreception in Birds”. in: Biophysical Journal, Nr. 78, 707-718; 2000
· http://www.birdgeo.com/images/CTE1810.jpg
· http://solar-center.stanford.edu/images/solar-wind-magfield_b.gif


Geschrieben von Ahmet Uysal


6-) Warum hat Gott das Universum erschaffen?

Allah, der Erschaffer des Universums und allen Wesen in jenem, hat es für sehr ernste Ambitionen erschaffen. Der Quran verkündiet dies so:

"16. Und Wir erschufen den Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist gewiss nicht zu Scherz und Zeitvertreib. " (21/16)

Alle Wesen huldigen und verheiligen den großen Schöpfer, in ihrer eigenen Ausdrucksweise. Den, ihnen auferlegten Aufgaben, erledigen sie mit großer Freude und Motivation. Selbst die Sonne, folgt den, für es formulierten Pfades, weiterhin, ohne dass eine Sekunde vergeht. Die Seen fließen, in das Meer voller Übermut. Die Tiere, die dem Menschen, Untertan sind, dienen ihn in vollkommener Unterworfenheit.

Außerdem, wenn das Universum nicht erschaffen wäre, wüsste man nicht um die Eigenschaften und Namen Allahs, sowie seiner endlosen Vollkommenheit und Schönheit. Dieses Wissen, wäre dann nur Allah vergönnt. Durch das Einwirken der Namen Allahs und seiner geistigen Schönheiten in seinen Werken, bezeugt er persönlich um seine Schönheit und Vollkommenheit und wünscht dass Engel, Menschen sowie Djins an dieser Güte teilhaben.

Beim Thema ob alle Lebewesen erschaffen werden sollten oder nicht, hat Allah sich in seinem göttlichem Willen für die Schöpfung entschieden und diese Entscheidung stellt für alles Erschaffene eine endlose Barmherzigkeit dar. Denn, dass Allah, unter einem anderen seiner Namen auch Samed (Alles ist auf ihn angewiesen, er jedoch ist auf nichts angewiesen) das Universum aus der Not oder einem Bedürfnis erschaffen hat, ist undenkbar und frevelhaft.


7-) Warum hat der Islam so ein problem mit der Evolutionstheorie wo doch die Sure 71:14 sogar darauf hinweist?

die ungefähre Übersetzung der Ayat lautet wie folgt:

„13. Was ist mit euch, daß ihr Allah nicht (in der Ihm gebührenden Weise) ehrt,

14. wo Er euch doch in (verschiedenen) Phasen erschaffen hat?“

Da der Begriff der Evolution (evrim) ein recht junger Begriff ist, gibt es im Arabischem keinen eindeutigen Gegenbegriff. Manche Leute aus diesem Gebiet behaupten, dass für die Entwicklungsabschnitte das arabische Wort „tatavvur“ benutzt werden kann. Demnach wurde die Evolutionstheorie von den Anhängern des Darwinismus, als „Theorie des Tatavvur“ bezeichnet. Bemerkenswert ist jedoch, dass dieses Wort in keinem arabischem Wörterbuch (Lisan-ül Arab) zu finden ist.

Manche Befürworter der Evolutionstheorie übersetzen das Wort „Etwara“ mit den Begriff Entwicklungsphasen. Diese Übersetzung ist jedoch eine persönliche Interpretation und wird von dem Konsens der Gelehrten abgelehnt.

Sicherlich bezeugt die Eizelle, die von dem Spermium befruchtet wird und des weiteren der Embryo welcher in seinem Entwicklungsprozess zu einem Menschen heranreift, die grenzenlose Macht und das grenzenlose Wissen seines Schöpfers. Die mekkanischen Götzenanbeter legten gegenüber dem Propheten Muhammed (s.a.s.) eine ähnliche Opposition an den Tag, wie seinerzeit das Volk von Noah.

In den nachfolgenden Versen aus dem Koran werden die Phasen der Schöpfung des Menschen erklärt:Dann setzen Wir ihn als Samentropfen an eine sichere Stätte. Dann machen Wir den Tropfen zu etwas, das sich einnistet, und das sich Einnistende zu einer Leibesfrucht, und formenm das Fleisch zu Gebein und bekleiden das Gebein mit Fleisch. Dann bringen Wir dies als eine weitere Schöpfung hervor. Gesegnet sei Allah, der beste der Schöpfer! Dann, nach all diesem, werdet ihr gewiß sterben. Dann werdet ihr am Tage der Auferstehung bestimmt aufgeweckt werden. (Die Gläubigen, 23/13-16)

So wie die Gene des Menschen besteht auch der Mensch selbst hauptsächlich aus Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff, welche wiederrum die Hauptbestandteile der Erde ausmachen.

Die Stadien bei der Erschaffung des Fetus sind denen von anderen Geschöpfen nicht unähnlich. In einem späteren Stadium gewinnt es das Aussehen eines menschlichen Fetus. Ein Baby jedoch, welches am Ende all dieser Phasen zustande kommt, ist ein vollkommen anderes Geschöpf von beispielloser Schönheit und Liebenswürdigkeit. So wie jede Phase bei der Erschaffung des Menschen einer eigenen Schöpfung gleich kommt so ist auch jedes menschliche Individuum eine eigenständige Schöpfung. Weder vor ihm wurde einer erschaffen der ihm gleicht noch wird nach ihm einer erschaffen werden der ihm gleicht. Sowohl bei den oben aufgezählten Stadien der Schöpfung als auch bei der Erschaffung jedes einzelnen Menschen offenbart Allah seinen Namen 'Der Schöpfer'. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet muss man aus dem Vers 'der schönste aller Schöpfer' nicht auf die Vielzahl der Schöpfer, sondern auf die Vielzahl der Geschöpfe und bei jedem Geschöpf auf die Vollkommenheit des Schöpfers schliessen.

Die Atome und Moleküle aus denen sich der menschliche Körper zusammensetzt waren zuvor noch leblos in der Welt verteilt. Später erst bilden diese über den Weg der Nahrung im menschlichen Körper eine Samenzelle. Die Etappen die diese Atome in diesem Prozess durchlaufen lassen sich wie folgt unterteilen: leblos, pflanzlich, tierisch und menschlich. Das ist aber nicht gleichzusetzten mit der Evolution im Rahmen der Entstehung des Menschen.

D.h. bei der Behauptung, die Menschen haben ich sich im Rahmen der Evolution aus irgendwelchen Tieren entwickelt, handelt es sich lediglich um eine haltose materialistische Philosophie.

Da der Mensch von Natur aus mit umfangreichen Anlagen und Talenten ausgestattet ist kann er potentiell die gesamte Schöpfung verstehen und begreifen. Der Mensch vermag in seiner Bedeutung alles erschaffene zu repräsentieren.

Zum Beispiel symbolisiert das heranwachsen eines Menschen die Pflanzen. Solche Bedürfnisse wie Essen, Trinken und die Fortpflanzung repräsentieren die Tierwelt. Des Menschen Bewußtsein sein Verstand sein Gewissen und sein Herz hingegen sind Eigenschaften die ihn von der restlichen Schöpfung unterscheiden und ist ein ausschliesslich menschliches Merkmal. Glaube und Gottesdienst hingegen sind eine Facette die die Engel repräsentieren.

Deshalb bezeichnet man auch Dinge wie Essen, Trinken und Fortpflanzung als die tierische Seite und Glaube, Gottesdienst und Nachsinnen als die 'Engelsseite' des Menschen. So muss man auch diese Aussage verstehen. In jedem Fall ist diese Aussage nicht als Hinweis auf die Evolutionstheorie zu verstehen. (siehe auch 'Zeichen des Wunders', Kommentar zum 28. Vers der Sure 'Bakara', Bediuzzaman Said Nursi)

Des weiteren wird auf die zahllosen Gnadengaben die dem Menschen dargeboten werden hingewiesen. Es wird erwähnt dass bei keiner dieser Gaben der Mensch aus eigener Kraft irgendeinen Beitrag leistet, sondern dass alle Gaben ausschliesslich mit der Kraft und Macht Allahs erschaffen und uns dargeboten werden.

Es ist die Macht und Kraft Allahs die den Menschen aus dem Nichts heraus auf die Ebene der Existenz erhoben hat und ihn anschliessend all diese Gaben gegenüber gestellt hat. Hierzu hat der Mensch keinerlei Beitrag geleistet.

Des weiteren ist es ebenfalls die Macht und Kraft Allahs die den Menschen nicht auf der Ebene der toten Materie hat verbleiben lassen, sondern ihm das Geschenk des Lebens gegeben und den Kreis seiner Gaben erweitert hat.

Wiederum ist es die Macht und Kraft Allahs, die den Menschen nicht auf der Ebene der Lebenden hat verbleiben lassen. Die hat ihn statt dessen beseelt und somit den Kreis seiner Gaben nochmals erweitert. Wiederum ist es die Macht und Kraft Allahs die den Menschen unter den beseelten Geschöpfen mit einem Bewußtsein ausgestattet und somit ein weiteres Mal den Kreis seiner Gaben erweitert und den Menschen unter der gesamten Schöpfung zu einem Kalifen erhoben hat.

Und es ist erneut die Macht und Kraft Allahs die den Menschen zusätzlich zu dem Bewußtsein auch mit dem Geschenk des Glaubens und des Islams beehrt hat und damit den Kreis der Gaben und Geschenke über das irdische Leben hinaus auf das jenseitige Leben hin erweitert hat. Und abermals ist es die Macht und Kraft Allahs die den Menschen über den Glauben und den Islam hinaus mit der Gabe der Gotteserkenntnis und der Liebe zu seinem Schöpfer beschenkt hat und ihn damit über den Kreis des Möglichen hinaus mit dem makellosen und erhabenen Kreis des zwingend Erforderlichen in Verbindung gebracht hat. Nur durch die Macht und Kraft Allahs vermochte der Mensch, der ursprünglich nur eine einzelne Zelle war, zu einem Ansprechpartner des Schöpfers dieses Universums werden.

Der Versuch ausgehend von dem im Vers vorkommenden Wort 'Entwicklungsstadien', ein Argument für die Evolutionstheorie zu suchen, die den Ursprung des Menschen mit anderen Spezies in Verbindung bringt, ist eine haltlose Interpretation.

„Wir haben den Menschen ja aus einem Samentropfen, einem Gemisch erschaffen, (um) ihn zu prüfen. Und so haben Wir ihn mit Gehör und Augenlicht versehen.“ (Der Mensch 76/2)


8-) Ist die Wissenschaft mit der Religion vereinbar?

Said Nursi erklärt in seinem Buch „Stab Moses“ in der Sechsten Problemstellung, dass die Wissenschaft mit der Religion vereinbar ist. Nach seinen Behauptungen und Meinungen ist die Wissenschaft die Tür der Religion und die Religion ist durch die Wissenschaft besser zu verstehen. Als Said Nursi in Kastamonu[1] seinen Aufenthalt hatte, haben einige Schüler des Gymnasiums ihn die Frage gestellt, ob er über den Schöpfer berichten kann, weil ihre Lehrer in der Schule nicht über den Schöpfer bzw. Gott berichten[2]. Laut Nursi berichtet jede Wissenschaft auf ihre Art und Weise über den Schöpfer und gibt den Schülern den Rat, dass sie ihre Aufmerksamkeit auf die Wissenschaft wenden sollen[3]. Er führt sein Gespräch fort und gibt einige Beispiele, wie die Wissenschaft zu Religion, Glaube und Gott führen kann. Im Hinblick auf Dawkins Gedanken, ist es nicht möglich gewesen, dass die Wissenschaft mit der Religion vereinbar ist.

Von den vielen Beispielen von Nursi werde ich nur eins erwähnen. Nursi sagt:

„Eine vollkommen eingerichtete Apotheke, ausgestattet mit zahllosen Tuben und Gläsern, in denen sich lebensspendende Seren und Arzneimittel - zusammengestellt mit Hilfe einer hochempfindlichen Waage - befinden, weist ohne Zweifel auf einen hochgelehrten Chemiker, Arzt und Apotheker hin. Ebenso weisen auch die Seren und Arzneimittel in den Tuben und Gläsern, mit denen wir die vierhunderttausend verschiedenen Pflanzen- und Tierarten vergleichen können, die sich in der Apotheke unserer Erde finden, selbst noch blinde Augen darauf hin, in welchem Maße vollkommener und größer als diese Apotheke in unserer Straße die große Apotheke der Welt sein muss, und der Apotheker und Arzt in all Seiner Majestät in ihr, wenn ihr sie mit den Maßstäben der medizinischen Wissenschaft betrachtet, die ihr studiert     (S. Nursi: Stab Moses, S.33) .“

Aus dem Zitat von Nursi ist folgendes zu verstehen, nämlich so wie die Rezepturen oder Salben in einer Apotheke, die aus verschiedenen Stoffen zusammengesetzt sind einen Arzneimittelhersteller zeigen bzw. auf ihn deuten, so zeigt und deutet die Pflanzen- und Tierarten, die aus verschiedenen und unzähligen Stoffen zusammengesetzt sind, die in der Weltapotheke vorhanden sind, seinen Pharmazeuten. Nach Dawkins Meinung wäre der Pharmazeut, die Natur Selektion bzw. der Prozessvorgang der Ursachen. In der Gegenüberstellung zu Dawkins vertretet Nursi die Position, dass der Pharmazeut Gott sein muss[4]. Seine Begründung ist, wie auch im vorherigen Themenabschnitt erwähnt, dass die blinden und verstandlosen Ursachen, die Pflanzen- und Tierarten wegen ihrer Unfähigkeit nicht hervor bringen können, d.h. die Ursachen können den Prozess, um die Pflanzen- und Tierarten hervorzubringen, nicht selbständig leiten, da sie keinen Bewusstsein besitzen. Ebenfalls ist festzustellen, dass er versucht eine Brücke zwischen der Wissenschaft und Religion aufzubauen. Nach seiner Meinung verleugnet die Religion, die Wissenschaft nicht, sondern er betrachtet die Wissenschaft als ein Beweisvorgang für die Existenz Gottes.


[1] Kastamonu ist eine Stadt im Norden der Türkei.

[2] Vgl. S. Nursi: Stab Moses, S. 33.

[3] Vgl. S. Nursi: Stab Moses, S. 33.

[4] Vgl. S. Nursi: Stab Mosis, S. 33.

Selam & Dua

Tuna K.


9-) Warum hat Allah das Universum erschaffen?

Gott, der das Universum und alles darin Enthaltene künstlerisch gestaltet, hat den Kosmos für ernsthafte Zwecke erschaffen. Der Qur´an legt uns das folgendermaßen nahe:

„Wir erschufen den Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist nicht zum Spiel.“(Anbiya 16)

„Wir haben den Himmel und die Erde und was zwischen beiden ist, nicht sinnlos erschaffen.“(Sad 27)

Alle Geschöpfe lobpreisen und heiligen den erhabenen Schöpfer in ihren eigentümlichen Sprachen. Die ihnen von Gott auferlegten Aufgaben verrichten sie mit größtem Vergnügen und Begeisterung.

BSP:
1. Die Sonne, die ohne eine Sekunde der Verzögerung, die ihr vorgeschriebene Umlaufbahn verfolgt.
2. Alle Flüsse, die überschäumend in Richtung offenes Meer fließen.
3. Die dem Menschen anvertrauten Tiere, welche ihm gehorsam dienen.

Wenn (darüber hinaus) das Universum nicht erschaffen wäre, könnten wir die unendlich Vollkommenen, endlos Schönen Namen und Eigenschaften Gottes nicht erkennen. Dieses Wissen wäre dann nur Gott vorbehalten gewesen.

Durch das Herausragen der abstrakten Schönheit Seiner Namen und Eigenschaften, bezeugt zunächst Gott persönlich die Harmonie und die Herrlichkeit Seiner Werke und lässt die Engel, Menschen und Geister an diesem Ansehen (Ehre) und Wohlwollen (Gnade) teilhaben. Gott hat sich, bei der Frage um die Erschaffung oder nicht Erschaffung der Geschöpfe, für die Schöpfung entschieden. Die göttliche Bevorzugung, die Dinge doch zu erschaffen, ist allen Geschöpfen zugleich ein unendlicher Segen.
Der Gedanke, dass die Erschaffung des göttlichen Reiches aus einem Bedürfnis oder einer Notwendigkeit entstanden sei, ist absolut falsch.
Einer der Namen von Allah ist „Samad“, was bedeutet, dass alles Von IHM abhängig ist, ER aber ist frei von jeglicher Abhängigkeit.


10-) Gibt es außer den Menschen noch andere Lebewesen im Universum?

Liebe Leserin, lieber Leser

 

Wir verstehen deine Frage folgendermaßen: „Gibt es andere Planeten auf denen Menschliche Wesen leben?“.

Wenn das nicht der Fall sein sollte, zeigt die Anzahl der Spezien der Tiere, die über 1 Millionen übersteigt, dass das Leben in diesem Universum nicht auf den Menschen beschränkt sein kann. Andererseits informiert uns an erster Stelle der Qur'an und andere göttliche Schriften über die Welten der Engel und Jinn. Die Macht, die die Fische in dem Ozeanen, die Gazellen in den Wäldern, die roten und weißen Blutkörperchen in unseren Blut erschuf, hat sicherlich nicht das Reich der Sterne unbewohnt gelassen. Diese leuchtenden Reiche haben auch eine Form von Bewohnern.

Bezüglich des Punktes ob es Menschliche Wesen auf anderen Planeten gibt, darüber gibt es keine genauen Informationen, aber es ist auch nicht unmöglich. In der Übersetzung des Verses: „Allah ist es, Der sieben Himmel erschaffen hat, und von der Erde gleich (viel).“ (At-Talak 65:12) wird darauf hingewiesen dass die Erde aus 7 Schichten, von der Oberfläche zur Magma, besteht und dieser Vers deutet vielleicht auch auf weitere sieben Erden ähnlich der unseren hin.

Autor: 

Prof. Alaaddin Basar

 

Fragenandenislam - Team 

 


11-) Befürwortet der Islam die Urknall-Theorie?

Liebe Leserin, lieber Leser


Die Schöpfung des Universums wird von Astrophysikern mit einem weit akzeptierten Phänomen erklärt, gemeinhin als Urknall bekannt. Die Theorie wird unterstützt durch beobachtete und experimentelle Daten, die von Astronomen und Astrophysikern seit Jahrzehnten gesammelt werden. Laut der Urknalltheorie war das gesamte Universum anfangs eine einzige Masse (ursprüngliche Nebula). Dann kam es zum Urknall (sekundäre Trennung), der in der Erschaffung der Galaxien resultierte. Diese dann teilten sich, um Sterne, Planeten, die Sonne, den Mond etc. zu formen. Der Koran enthält folgende Verse, den Ursprung des Universums betreffend:

„Sehen die Ungläubigen denn nicht, dass die Himmel und die Erde eine einzige dichte Masse
waren, die Wir spalteten…“

Beachtet werden muss, dass „die Himmel und die Erde“ eine Metapher für das Universum
darstellen. Somit lässt dich sagen, dass der Qur'an die sogenannte Urknalltheorie befürwortet.


Selam & Dua 

 

Fragenandenislam - Team


12-) Kann die Entstehung des Lebens und des Universums Zufall sein bzw. ohne das Einwirken einer allumfassenden Intelligenz zustande gekommen sein?

du erblickst in der Schöpfung des Erbarmers kein Missverhältnis. So schau dich von neuem um, ob du Mängel siehst!
Dann lass den Blick ein weiteres Mal schweifen - jedes Mal wird dein Blick stumpf und matt zu dir zurückkehren. (Sura Mulk 67 :3-4)

"Unvoreingenommen arbeitende Wissenschaftler bezeugen, dass die Entstehung des Lebens durch Zufall unmöglich ist. In keinem Laboratorium der Welt ist es je gelungen, aus unbelebten organischen Stoffen eine lebendige Zelle herzustellen, die imstande ist, sich zu vermehren. Wenn dies aber dennoch einmal gelingen sollte, würde dies lediglich zeigen, was für eine intellektuelle und technische Investition erforderlich ist, um so eine hochkomplizierte Einheit herzustellen, wie es eine einzige Zelle ist. Ein biologisches System von solch hoher Komplexität der Struktur und Funktion und besonders des genetischen Apparats, wie das Leben sie aufweist, kann niemals das Produkt des Zufalls sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein einziges Gen von selbst entsteht, ist 1 zu 10600 (eine Eins mit 600 Nullen)! Mathematisch gesehen ist das unmöglich. Eine Leberzelle besteht aus 53 Billionen Proteinmolekülen. Die Chance, dass diese Moleküle durch Zufall eine bestimmte Anordnung einnehmen, um als Zelle funktionsfähig zu sein, ist gleich Null. Man muss kein großer Experte sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass dies unmöglich ist. Wenn es tatsächlich irgendwann in der Zukunft den tüchtigsten Wissenschaftlern unter Einsatz aller uns heute zur Verfügung stehenden Mitteln gelingen sollte, Leben aus unbelebter Materie zu erzeugen, wäre dies keinesfalls ein Nachweis dafür, dass dasselbe vor drei Milliarden Jahren durch Zufall geschehen wäre. Im Gegenteil, das wäre ein gewaltiger Hinweis auf die Existenz einer Kraft und Intelligenz, welche das Leben geschaffen hat. Das geben sogar die Evolutionisten zu. Der weltbekannte Evolutionist und Biochemiker Ernest Kahan schreibt: „Es ist absurd und unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht; aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.“ (Quelle: 2007_prof_svilenov_evolution_und_schoepfung)

"Nun schauen wir uns mal das „Haus“ an, in dem wir leben:

· Die Neigung der Erdachse beträgt 23 Grad. Wäre dies nicht der Fall und es wäre unbeweglich, hätte der Wasserdampf, der durch die Verdunstung der Meere und Ozeane entsteht, nur den südlichen und nördlichen Regionen unserer Erde Regen gebracht.

· Unsere Erdatmosphäre schützt uns davor, dass Meteoriten auf die Erde fallen. Eine etwas dünnere Erdatmosphäre würde schon reichen, um diese gewaltigen alles vernichtenden Meteoriten durchzulassen.

· Die Luft, welches die Erde umhüllt besteht zu 21% aus Sauerstoff. Wäre es weniger oder mehr, könnten wir nicht leben! Wäre der Anteil z.B. bei 50%, hätte schon an einziger Blitz augereicht, um alles auf der Erde zu verbrennen.

· Die Intensität der Kernkraft: „Wenn wir die Intensität der Kernkraft, die für den Zusammenhalt des Atomkerns sorgt, um knapp ein Prozent erhöhen würden, nähmen wir den Wasserstoffkernen jede Möglichkeit, frei zu bleiben; sie würden sich mit anderen Protonen und Neutronen verbinden und schwere Kerne bilden. Und so könnte sich der Wasserstoff, da er nicht mehr existierte, nicht mehr mit den Sauerstoffatomen verbinden, um das für die Entstehung des Lebens unerlässliche Wasser zu erzeugen. Wenn wir dagegen diese Kernkraft leicht verringern würden, wäre die Verschmelzung der Wasserstoffkerne unmöglich. Ohne Kernverschmelzung keine Sonnen, keine Energiequellen, kein Leben.“ (Guitton & Bogdanov & Bogdanov, 1992, s.72)

· Nehmen wir das menschliche Ohr. Es hört mit einer Frequenz zwischen 20 und 20000. Würden wir höhere Frequenzen hören können, könnten wir wegen des Lärmes nicht leben, da wir alles kilometerweit hören würden. Würde unsere Frequenzrate niedriger als 20 sein, könnte wir die Bakterien auf unserem Körper hören. Dann könnten wir weder schlafen, noch ohne sich zu ekeln leben.

· Wenn die Sonne nur ein paar Meter näher kommen würde oder mehr Wärme als jetzt ausstrahlen würde, würden wir alle verbrennen. Wenn sie wenige Meter weiter entfernt wäre oder weniger Wärme ausstrahlen würden, würde die ganze Erde vor Kälte einfrieren.

· Der Kern der Erdkugel. Wäre es ein paar Meter dicker, hätte der Sauerstoff das Kohlendoxyd aufgesaugt. Und was wäre dann? Richtig! Es würde keinen einzigen Lebewesen auf dieser Erde geben."Quelle:“Wer bist du? Die Reise des Menschen” von Cemil Sahinöz

Soll das alles wirklich nur Zufall sein?

Die folgende Anekdote verdeutlicht, wie absurd die Zufallserklärung ist und wie Abu Hanifa (geb. 80 n. Hicra; 699 n. Chr.) mit einem kosmologischen Gottesbeweis eine Gruppe von Gottesleugnern zum Schweigen brachte:

Er (Abu Hanifa) sagte zu ihnen : Könnt ihr euch vorstellen, dass das Holz, welches man zum Bau eines Schiffes braucht, von selber vom Baum geschnitten wird, dass es sich von selbst zum Schiff zusammenfügt, welches dann mit schwerer Last beladen über das Meer fährt und trotz der Wogen und der Winde , die es dahin und dorthin drängen möchten , ohne Steuermann seinem Ziel zustrebt ? Ist das nach dem Urteil der Vernunft denkbar?
Die Atheisten mussten antworten: Die Vernunft erklärt so was für unmöglich.
Darauf fuhr Abu Hanifa fort: Wenn es demnach die Vernunft für unmöglich hält, dass ein Schiff von selber entstehe und dann ohne Steuermann trotz aller Hindernisse und Gefahren den richtigen Weg über das Meer hin einschlage , dann ist es erst recht gegen alle Vernunft anzunehmen , dass die Welt mit all den wunderbaren Dingen, die sie enthält, von selbst entstanden sei und von selber den lauf nehme, den sie tatsächlich nimmt, ohne dass sie jemand gemacht hätte und ohne dass sie jemand lenke.

Das Ding, das die Naturalisten »Natur« nennen........kann bestenfalls und wenn es eine äußerliche Realität besitzt, nur ein Kunstwerk aber kein Künstler sein. Es ist eine Dekoration, aber nicht der Dekorateur. Es ist ein Rechtsspruch aber kein Richter. Es ist ein Naturgesetz, aber nicht der Gesetzgeber. Es ist ein erschaffenes Ehrenkleid, aber nicht der Schöpfer. ("Bediuzzaman" Said Nursi)

 


13-) Gibt es außer den Menschen noch andere Lebewesen im Universum?

Liebe Leserin, lieber Leser


Wir verstehen die Frage, als "Gibt es irgenwelche andere Planeten auf welchem Menschen leben?". Andernfalls zeigt die über eine Million Spezien umfassende Tierwelt, dass das Universum nicht nur aus menschlichen Leben besteht. Auf der anderen Seite, informieren uns der Qur'an und andere göttliche Schriften uns über die Welt der Engel und Jinn. Die Macht, die Fische im Meer, Gazellen in den Wäldern, rote und weiße Blutkörperchen in unserem Blut, erschuf hat sicherlich das Reich der Sterne nicht unbewohnt gelassen. Diese strahlenden Reiche haben auch eine Form von Bewohnern.


In Bezug auf den Punkt ob es auf anderen Planeten menschliches Leben gibt, hierzu gibt es keine genauen Informationen, aber es ist nicht unmöglich. In der Übersetzung des Verses; "Allah ist es, der sieben Himmel erschuf und von der Erde die gleiche Anzahl." (At-Talak Surah, 65:12), wird erwähnt dass es von der Oberfläche zu dem Magma sieben Schichten gibt und der Vers implimiert vielleicht auch das es noch 6 Erden ähnlich der unseren gibt.


Autor:

Prof. Dr. Alaaddin Başar


Selam & Dua 

Fragenandenislam - Team


14-) Ist das Leben ein Kampf? (2)

„Das Leben ist ein Kampf“, ist eine uns im täglichen Leben oft widerfahrende Denkweise und ebenso häufig gehörte Falschaussage und Fehlinterpretation. Diese Ansicht entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und ist besonders nach der Verkündung der darwinistischen Entwicklungslehre, in systematischer Kontinuität zur Gesetzmäßigkeit des täglichen Lebens befördert worden. Die Behauptung, dass das Leben ein Kampf sei, bildet mit unter die Grundlage des Darwinismus. Ist das Leben denn wirklich ein Kampf? Gehen wir dieser Frage auf den Grund und werfen einen Blick auf unsere Umwelt, vor allem aber, auf das Verhältnis der Lebewesen untereinander. Nach dem auf der Erde die aller erste Lebensform entstanden ist, entwickelte es sich in zwei unterschiedliche Arten weiter. Es gliederten sich die Tiere und die Pflanzen. Trotz der unterschiedlichen Entwicklungen, besteht zwischen diesen beiden Arten ein verblüffendes, hochgradiges, biologisches Gleichgewicht. Der Grund für diese bemerkenswerte Balance zwischen den unterschiedlichsten Lebensformen resultiert nicht aus dem Kampf, sondern aus der gegenseitigen Abhilfe.

Die Gemeinschaft zwischen Tieren und Pflanzen:
Pflanzen nutzen die Lichtenergie zur Umwandlung von Kohlendioxid und Wasser in Glucose (Zucker), womit sie den Bedarf an Kohlenhydraten für sich selbst und andere Lebewesen abdecken. Als wichtiges Nebenprodukt entsteht zusätzlich Sauerstoff, was für Tier und Mensch von enormer Bedeutung ist. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese und er vollzieht sich in den Chloroplasten innerhalb der Zellen der Blätter. Obwohl die Photosynthese schon in Grundschulbüchern erklärt wird, ist diese jedoch keine einfache Angelegenheit. Man weiß was die Pflanzen aufnehmen und was sie absondern, wie der Ablauf aber im Detail erfolgt ist bis heute noch nicht ganz entschlüsselt. Die Pflanzen ziehen Wasser aus der Erde und Kohlendioxid, das für Menschen gefährliche Gas, aus der Luft. Daraus produzieren sie den Sauerstoff, der für Milliarden von Lebewesen die Lebensgrundlage bildet. Gleichzeitig dienen die Pflanzen an sich für sehr viele Lebewesen als Nahrungsmittel. Dieser im grünen Blatt erfolgende Prozess gleicht einer verschlossenen grünen Kiste. Was passiert innerhalb dieser Kiste? Wie wird aus der Sonnenenergie eine chemische Reaktion? Was für Reaktionen finden überhaupt statt? Die schon vorhandenen Antworten auf solche Fragen sind im Verhältnis zu den noch offen stehenden Fragen sehr gering.

Pflanzen erzeugen Sauerstoff und Tiere hingegen erzeugen Kohlenstoffdioxid. Pflanzen benötigen das Kohlenstoffdioxid, wohingegen Mensch und Tier dem Sauerstoff bedürfen. Des Weitern dienen Pflanzen im Allgemeinen dem Tier als Nahrungsmittel, wobei im Gegensatz die Reststoffe (Mist) der Tiere den Pflanzen als wichtiger Nährboden dienen. Das ist nur eines von vielen Beispielen für die gegenseitige Abhilfe und Unterstützung von Lebewesen in dieser Welt. Die gegenseitige Abhängigkeit ist offensichtlich. Die Pflanzen benötigen das von den Tieren ausgeschiedene Kohlenstoffdioxid und deren Mist, während die Tiere auf das in den Pflanzen vorhandene Zucker und auf den von ihnen erzeugten Sauerstoff angewiesen sind. Ist diese Situation als gegenseitiges Bekämpfen oder als gegenseitige Abhilfe zu verstehen? Die Pflanzen fressenden Tiere gleichen Zuckerverwertungsfabriken, welche den Rohstoff Zucker mit ihren Mäulern aufnehmen, zerkauen und schlucken. Kann man diese nun als Monster oder Bestienmäuler bezeichnen, die alles Pflanzliche bekämpfen und zerstören? Fakt ist, daß die Pflanzen den Tieren zur Abhilfe gesandt sind. Sind denn die Pflanzen nicht das Rohmaterial für die, einer Milch und Fleischfabrik gleichenden, Tiere?

Wie an Land die Pflanzen den Tieren als Nahrung dienen, existiert auch ein ähnliches Verhältnis in den Weltmeeren. In den Gewässern lebt in sehr großen Mengen Plankton. Diese im Wasser frei schwebenden, sehr kleinen Pflanzen dienen zusammen mit Seetang, Seegras und anderen Pflanzenarten wiederum anderen Lebewesen als Nahrung. Diese im freien Gewässer vorkommenden Pflanzenarten gleichen dem an Land vorkommenden Wiesen und Weiden. Sie sind in der Regel auch als „Wiesen der Meere/Ozeane“ bekannt. In den Ozeanen existiert eine außerordentliche, hochgradig berechnete und ausgeglichene Nahrungsmittelkette. Wenn die großen Fische die kleinen Fische nicht fressen würden, dann gäbe es einen Überschuss an kleinen Fischen innerhalb dieser Nahrungsmittelkette. Und weil sie nicht verbraucht würden, würden die Gewässer überlaufen und zu stinken beginnen (Umkippen). Das Leben würde einen unerträglichen Zustand erlangen. Die Millionen gelegten Fischeier dienen neben dem Erhalt der Arten beiläufig als Nahrung für andere Meeresbewohner.
Ist diese Tatsache nicht ein Beispiel für die gegenseitige Unterstützung der Lebewesen? Das Hilfreiche Verhältnis zwischen den Tieren und Pflanzen kommt natürlich auch als Folge dessen uns Menschen zu Gute, dient uns Menschen im weiteren Sinne so zusagen.

Als weiteres Beispiel möchten wir auf das Verhältnis zwischen den Pflanzen und Insekten hinweisen. Insekten und Pflanzen sind auf der Eroberfläche in Hülle und Fülle vorzufinden und das hängt auch sehr von der gegenseitigen Hilfeleistenden Lebensweise dieser Organismen ab. 2/3 der Blumenpflanzen vermehren sich und erhalten ihre Art durch die Mithilfe von Insekten. Die Insekten ernähren sich von Blumenstaub (Pollen) und dem Nektar der Blütenpflanzen. Die Pollen und Nektar einsammelnden Insekten, die von Blume zur Blume fliegen, tragen dadurch indirekt zur Fortpflanzung der Blumen bei. Sie Vermählen sozusagen die Blumen miteinander. Dadurch können die Pflanzen, als Folge der Heirat, den Erhalt ihrer Art bewerkstelligen. Die Insekten, die Mittels der Bestäubung den Pflanzen einen sehr großen Dienst erweisen, helfen darüber hinaus der ganzen Menschheit und dienen ebenfalls (indirekter Weise) auch für deren Erhalt. Die Insekten sind noch in vielen anderen Dingen von enormer Bedeutung. Wir möchten hier nur die fleißige Biene erwähnen und darauf aufmerksam machen, daß das Verhältnis zwischen den Lebewesen untereinander nicht auf Bekämpfung und Konfrontation, sondern sich an die gegenseitige Hilfestellung anlehnt. Die Bienen spielen eine sehr große Rolle in der Fortpflanzung der Pflanzen. Die Bienen sichern durch ihre arbeit die Fortpflanzung der von ihnen aufgesuchten Blumenart, dadurch das sie immer innerhalb derselben Pflanzenart den Nektar einsammeln. Die von den Bienen auf diese Weise erbrachten dienste, tragen zum Weiterblühen unserer Gärten und zur Sauerstoffproduktion bei. Somit ist der erbrachte Dienst ein noch größerer als die Herstellung von Honig.

In der Welt der Lebewesen gibt es noch viele Beispiele für das vorteilhafte Zusammenleben unterschiedlicher Geschöpfe, was Symbiose heißt. Hier noch ein weiteres Beispiel. Innerhalb des Pflanzenreiches ist die Flechte (Lichen) das schönste Beispiel für das Zusammenleben von Lebewesen. Flechten sind pflanzliche Organismen, die in einer symbiotischen Lebensgemeinschaft zwischen Grünalgen und Pilzen gebildet werden. Die Alge versorgt den Pilz mit Nährstoffen, die sie aus der Photosynthese gewinnt, während der Pilz der Alge Wasser und Nährsalze zuführt. Die Flechte ist robust und überlebt sämtliche schlechte Bedingungen. Sie sind in der Arktischentundra angesiedelt. Hier ist eine Gesellschaft zweier unbewusster Lebewesen, die ohne Bekämpfung, Streit und ohne kaputt zugehen weiter existieren.

Noch ein weiteres Beispiel, das sich an die gegenseitige Hilfe anlehnt.
Das Verhältnis zwischen dem Pagurus, einem Einsiedlerkrebs, und der Seeanemone ist sehr interessant. Diese Krabbenart versteckt ihr Hinterteil in einem leeren Schneckenhaus und auf dem Schneckenhaus befindet sich eine Seeanemone. Die Seeanemone sondert jedem sich nähernden Fremdling ihr gift über ihre Tentakeln ab und lähmt diese dadurch. Aber sie erlaubt dem Einsiedlerkrebs das Schneckenhaus zu nutzen. Der Krebs dient der Seeanemone zur Fortbewegung und die Seeanemone beschützt den Einsiedlerkrebs mit ihren giftigen Tentakeln vor hungrigen Angreifern. Die von der Seeanemone gefangenen Tiere werden vom Krebs zerlegt und verzehrt und einen Teil vom zerlegten verzehrt dann die Seeanemone. So haben beide einen großen nutzen voneinander.
Die Vertreter der Ansicht, dass das Leben ein Kampf sei, sollten daran denken wie sie auf die Welt gekommen sind und was für Phasen sie durch gestanden haben und sie werden einsehen das das Leben eine gegenseitige Hilfeleistung ist und kein Kampf. Alles wird in Bewegung gebracht um das hilflose Geschöpf (Embryo) zu bewahren. Damit dass Embryo die Umstände und den Druck, der im Mutterleib herrscht nicht spürt, ist es rundum von Fruchtwasser beschützt, welches alle drei Stunden gereinigt wird. Es sind alle denkbar möglichen Maßnahmen die man treffen kann getroffen worden, damit das Baby sich Wohl fühlt. Ist diese Tatsache das Resultat eines ausgefochtenen Kampfes im Mutterleib? Die das Leben als einen Kampf akzeptieren, wie viele Tage haben sie denn gekämpft, um an ihrer Mutterbrust die Muttermilch raussaugen zu können? Oder, wie viele Jahre haben sie gearbeitet oder gekämpft, damit die Sonne uns täglich ihr Licht und ihre Wärme spendet? Mit welcher Kraft haben sie die Atmosphäre um die Erde zum Schutz umhüllt. Die Kraft, die in der Welt für alle Lebewesen die Bedingungen bestimmt, bestimmt auch die Bedingungen für das Embryo im Mutterleib. Die gleiche Kraft und Barmherzigkeit, lässt die Mütter für ihre hilflosen Kinder zur Hilfe eilen, die reißende Löwin zur Dienerin ihrer jungen werden.

Abschließend kann man sagen, dass das Universum wie eine außerordentlich geregelte Fabrik arbeitet. Von der kleinsten Schraube bis zu dem größten Rad, wirken alle Bereiche zusammen für eine bestimmte Absicht. Von den Atomen bis hin zu den Galaxien existiert eine vollkommene Ordnung. Von der Sonne bis zu den Sehzellen im Auge, ist bei allen Geschöpfen eine angemessene Solidarität zu sehen. Das am Entferntesten Seiende, reicht dem am Nahsten Seienden die Hand zur Hilfe. Ob lebendig, leblos, groß oder klein, alle Geschöpfe sind ihrer gegenseitigen Bedürftigkeit entsprechend erschaffen, (d.h. alles wirkt füreinander miteinander) damit sie miteinander füreinander wirken können, was sie auch tatsächlich tun.

Das von der Sonne ausgehende Licht und die Wärme eilen zur Hilfe und Unterstützung jedes Lebewesens. Der aus den Wolken als Barmherzigkeit und Gnade herabfallende Regen, welcher allen Lebewesen in ihrer Not als Leben spendendes Wasser zufällt. Das Leben auf der Erde geht weiter, weil alles in diesem Universum (von Gott) automatisiert abläuft. Wenn ein paar reißende starke Tiere die schwächeren kranken Tiere jagen, dann ist das nicht das Resultat eines herrschenden Kampfes zur Bekämpfung der Rassen, sondern dient vielmehr zu zwecken der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in diesem Universum.

 


15-) Ist das Leben ein Kampf?

ist das Leben ein Kampf oder ist es eine gegenseitige Hilfestellung (Unterstützung)? Es ist Fakt, dass die großen Fische die kleinen verspeisen und die kleinen Fische davor flüchten den Großen nicht als Nahrung zu dienen. Ein Löwe fällt über die Antilope her und die Antilope rennt wie der Wind, um nicht des Löwen Fraß zu werden. Auf der Erdoberfläche geschehen eine reihe solcher Ereignisse.

Jedes Lebewesen ist bemüht, dass ihm anvertraute Leben zu bewahren. Zum Schutze des eigenen Lebens findet ein immerwährendes Ringen statt. Die ihren Schöpfer vergessenden und ihr Ego für sich zum Gott erklärenden Menschen, die für das eigene Interesse alles zu opfern bereit sind bezeichnen diese Anstrengung als einen Kampf. Eigentlich ist in dieser Bekämpfung eine gegenseitige Hilfestellung zugrunde gelegt. Das Ausmaß dieser Dienstleistung bewahrheitet sich durch folgende Tatsache. Das Jägertier erbeutet in der Regel nur die schwachen, alten oder die kranken Tiere. Einer gesunden Antilope zum Beispiel ist die Schnelligkeit gegeben vor dem Löwen davonzulaufen, um dem Löwen somit keine Beute zu werden. Von den knapp eine Million Eiern, die ein Fisch in einem Jahr legt, sind nur die schwächsten und kränksten für die großen Fische als Futter bestimmt. Somit dienen die Jäger sozusagen als „Müllmänner“ und bewahren somit indirekter Weise die Gattung der gejagten Tiere vor gefährlichen und übertragbaren Krankheiten.
Dass dies so ist versteht sich daher, dass sowohl die Gattung der Jäger als auch die der Gejagten aufrechterhalten bleibt und dass die Anzahl der gejagten immer größer ist als die der Jäger.

Eigentlich sollte man das Universum als ganzes betrachten und diese Geschehnisse als Teile dessen sehen. Das Universum weist uns auf das Dasein eines Schöpfers hin und darauf, dass Er das mit einer bestimmten Absicht erschaffen hat. Fazit, dass was die unachtsamen Leugner als Kampf betrachten, ist in Wirklichkeit eine wechselseitige Unterstützung, die zur gegenseitigen Erhaltung dient.

In diesem Universum sind auch Kämpfe enthalten und auch in den Bereichen von dem eben die Rede war. Die sichtbaren Kämpfe des täglichen Überlebens lassen aber nicht darauf schließen, dass das Leben im Allgemeinen ein einziger Kampf ist. Weil ihnen aber die eigentlichen Bezeichnungen dessen entfallen sind, lenken das Ego und der Teufel diese Menschen zu Fehlschlüssen.

Alles, was da ist im Kosmos, unterstützt sich gegenseitig, steht in einer Art Dialog miteinander. Das Subsidiaritätsverhältnis (unterstützende Verhältnis) aller Geschöpfe untereinander zeigt uns, wie sie alle von der Sorge des Einen und Einzigen gehalten sind, der alle Dinge lenkt und leitet, verwaltet und regiert, der über alles verfügt und befiehlt, des Herrn in dessen Dienste sie alle gestellt sind.
Denn angefangen von der Sonne, die auf Befehl ihres Herrn allen Lebewesen zubereitet, wessen sie bedürfen, über den Mond, der uns zu unserem Kalender dient, bis hin zu Licht, Luft, Wasser und Nahrung, eilen sie alle den Lebewesen zur Hilfe.

Und weiter eilen die Pflanzen den Tieren zur Hilfe. Die Tiere eilen den Menschen zur Hilfe. Ja sogar die einzelnen Organe des Körpers unterstützen sich gegenseitig. Bis schließlich am Ende selbst die Vitalstoffe den Zellen des Körpers zu Hilfe Kommen.

So zeigt nach dem Grundsatz der Subsidiarität alles Geschaffene, selbst die tote, starre Materie, in der gegenseitigen Hilfeleistung, dass alles unter dem Gesetz der Freigiebigkeit, dem Grundsatz der Liebe, dem Prinzip der Barmherzigkeit in großer Weisheit und Freigiebigkeit einander zur Hilfe, einander auf den gegenseitigen Hilferuf antwortet, einander Halt und Stütze bietet und beweist dadurch offensichtlich, dass (alle Schöpfung) Diener und Beamter und zugleich auch ein Kunstwerk des Einen, Einzigen und Alleinigen, Einzigartigen und Unvergleichlichen, Allmächtigen, Allwissenden, Allbarmherzigen, des Vollkommenen-Freigebigen und Einen, der da notwendigerweise sein muss, ist.
Nun also denn, oh du armseliger, verlorener Sophistiker! Was hast du nun zu diesem gewaltigen Fenster zu sagen? Meinst du etwa, dass dein „Zufall“ all dies zu bewirken vermöchte?
(Zehntes Fenster des Dreiunddreißigsten Wortes aus dem Risale-i-Nur Gesamtwerk von Bedüizzaman Said Nursi)

 


16-) Wie bewertet der Islam Erkenntnisse?

Liebe Leserin, lieber Leser


Einer der Wege durch die der Mensch Wissen erlangt ist das Beobachten. Der Mensch ist Zuschauer und Beobachter der Ereignisse im Weltall. Der Kosmos ist wie ein Buch, welches bedeutungsvolle Zeichen beinhaltet und gelesen werden will.

„Schaut doch, was in den Himmeln und auf der Erde ist“(1)

„Haben sie nicht zum Himmel über ihnen emporgeschaut, wie Wir ihn erbaut und geschmückt haben“(2)

„Schau dann auf die Zeichen von Allahs Barmherzigkeit, wie Er die Erde nach ihrem Tode belebt…..“(3) viele solcher Verse im Qur`an weisen auf die Wichtigkeit der Beobachtung hin.
Jedoch sind Viele nicht in der Lage solch eine Beobachtung durchzuführen. In einem anderen Vers wird offenbart „Und wie viele Zeichen (zum Nachdenken anregende Begebenheiten) sind in den Himmeln und auf der Erde, an denen sie einfach vorbeigehen“(4).

Ereignisse betrachten und daraus eine Erkenntnis gewinnen oder einfach nur etwas erblicken sind was anderes. Jeder sieht zwar den Kosmos, doch Viele haben nicht die Einsicht in deren Geheimnisse und bedeutungsvolle Zeichen. „Du siehst sie nach dir schauen, doch sie sehen nicht“(5) diese Ayat (Vers im Qur`an) verdeutlicht den Unterschied zwischen einfachem Schauen und Beobachten, welches eine Einsicht, Erkenntnis bewirkt.

Derjenige, der die Einsicht besitzt und nicht wie die anderen nur dahinblickt, kann die Geheimnisse und Zeichen in diesem Buch des Kosmos erkennen. Zum Beispiel fand Archimedes heraus, dass die Auftriebskraft der Gewichtskraft der verdrängten Wassermenge entspricht. Als ein Apfel auf seinen Kopf fiel, entdeckte Newton durch dieses Ereignis inspiriert das Prinzip der Schwerkraft. In dem Wissenschaftler den Aufbau der Flügel von Vögeln erforschen, wenden sie ihre Erkenntnisse in der Flugindustrie an und machen den Menschen zum Weggefährten der Vögel.

Wenn der Mensch den Kosmos genauer, aufmerksamer betrachten würde, würde er in allem eine weitere Erkenntnis und Einsicht gewinnen. Diejenigen, die in ihren Herzen noch Feingefühl besitzen und nachdenkend die Welt beobachten, werden aus jedem Ereignis eine Lehre ziehen.
Aber diejenigen, welche alles einfältig, sinnlos bewerten und den dunklen Weg des Unglaubens, der Wahrheitsverneinung weiterhin folgen, werden diese tief greifenden und wertvollen Erkenntnisse vorenthalten bleiben. Im Qur`an werden diese als „blind“ bezeichnet.

„Wer aber blind ist in dieser (Welt), der wird auch im Jenseits blind sein.“(6)

„Denn wahrlich, es sind ja nicht die Augen, die blind sind, sondern blind sind die Herzen.“(7)

„Und dem, der sich jedoch von Meiner Ermahnung abkehrt, wird ein Leben in Drangsal beschieden sein, und am Tage der Auferstehung werden Wir ihn blind vor Uns führen. Er wird sagen: Mein Herr, warum hast Du mich blind geführt, obwohl ich sehen konnte? Er wird sprechen: Es sind ja unsere Zeichen zu dir gekommen, und du hast sie missachtet: also wirst heute nun du missachtet sein!“ (8)

Der Begriff „Basar“ bezeichnet die Seheigenschaft des Auges und „Basiret“ die des Herzens. Ohne Basar können die Gegenstände nicht gesehen werden und ohne Basiret kann die Wirklichkeit der Objekte nicht erkannt werden.

Quellenverzeichnis:
1. Sure 10: Yunus, Ayat 101
2. Sure 50: Qaf, Ayat 6
3. Sure 30: Ar-Rum, Ayat 50
4. Sure 12: Yusuf, Ayat 105
5. Sure 7: Al-A'raf, Ayat 198
6. Sure 17: Al-Ìsraa, Ayat 72
7. Sure 22: Al-Hadsch, Ayat 46
8. Sure 20: Ta-Ha, Ayat 124-126


Sadi Eren (Doç.Dr.)


Selam & Dua

Fragenandenislam - Team



17-) Was argumentiert man gegen jemanden der nur an das glaubt was er sieht?

es steht fest, dass Existenz nicht auf die mit Sinnen erfahrbare Ebene beschränkt ist. Mit dem Auge kann der Mensch nur die sichtbare Welt erfassen, mit seiner Zunge nur die Welt der Geschmäcker, mit seinen Ohren nur die Welt der Töne, mit seiner Nase nichts als die Welt der Gerüche. Obgleich Dinge wie Elektrizität, Erdanziehung, Lichtwellen, radioaktive Strahlung und andere Existenzen weder mit dem Auge noch mit Ohr erfassbar sind. Trotzdem wird an diesen Existenzen nicht gezweifelt.

Jene Menschen die ihre Augen vor diesem Prinzip verschließen, und sagen Sie glaubten nur an das was Sie sähen, und den Kosmos nur als sichtbare Materie begreifen, sind in einem Trugschluss. Die Unsichtbarkeit einer Sache ist kein Beweis dafür, dass sie nicht existiert. Denn die sichtbaren Dinge werden in Unserem Kosmos von den  unsichtbaren Dingen bei weitem übertroffen. Selbst im menschlichen Körper überwiegen jene unsichtbaren Dinge wie Verstand, Fantasie, Gedächtnis die Sichtbaren.

„Ich glaube nur an das was ich sehe“, bedeutet das Auge mit der Aufgabe des Verstandes zu betrauen. Dabei öffnet ein jeder Sinn dem Menschen ein Tür zu einer anderen Welt; kein Sinn kann die Aufgabe eines anderen übernehmen. Beispielsweise kann das Auge nicht die Aufgabe von Ohr, Zunge oder der Nase erfüllen. Der Mensch kann weder mit dem Auge eine Speise kosten, noch den Klang einer Nachtigall wahrnehmen, genauso ist das Riechen an einer Rose dem Auge nicht möglich. Sowie es dem Auge nicht möglich ist die Funktionen dieser Organe zu erfüllen ist es genau sowenig in der Lage, den Verstand zu ersetzen.

Es steht fest das der Verstand den Künstler erfasst, dessen Kunstwerk dem Auge sichtbar ist. Wer nun behauptet „Ich glaube nur an das was ich sehe“, würde den Künstler verleugnen. Genau wie in diesem Gleichnis ist jener Mensch der die grenzenlose Macht und das grenzenlose Wissen was diesem Kunstgegenstand dem wundervollen Kosmos betrachtet und dennoch seinen Schöpfer leugnet fern von Wissen und Verstand.

Wie wird so ein Mensch, Dinge wie Schöpfung Versorgung und Leben, die die Existenz Gottes wie eine Sonne zeigen erklären können?

„Der Verstand jener welche alles in der Materie zu finden glauben ist auf ihre Auge beschränkt, dem Geistigen ist das Auge allerdings Blind“ 


18-) Wie gesund ist das Fasten für den Körper?

das Fasten, welches in vielen Religionen besonders im Islam als gottesdienstliche Praxis vollzogen wird, findet seit dem 20. Jahrhundert auch vermehrt Verwendung in der Medizin als prophylaktische Therapie. Damit steigt auch stetig die Zahl der Ärzte, die das Fasten beziehungsweise Heilfasten empfehlen.

In Dutzenden Kliniken allein in Westdeutschland werden Patienten mit dem Fasten therapiert. Das Fasten dient hierbei sowohl als Heilmethode als auch gesunde Möglichkeit bei Übergewicht abzunehmen. Für den renommierten Arzt und Autor Dr. Hellmut Lützner, der als Spezialist im Gebiet des Fastens bekannt ist, ist das Fasten die natürlichste und effektivste Möglichkeit den Körper von schädlichen Ablagerungen zu befreien und den Organismus somit zu entgiften.

Das Fasten erstreckt sich bis zur frühen Menschheitsgeschichte hin und ist bei allen Lebewesen vorzufinden. Wochen oder gar Monate lang ohne Nahrung auszukommen und somit in gewissermaßen zu fasten, ist in der Natur bei einer Vielzahl von Tieren und Lebewesen zu beobachten. Ohne diese Veranlagung würde ein Überleben bei Lebewesen nicht möglich sein.

Besonders in entwickelten Ländern leben viele Menschen in Reichtum und Luxus. Aufgrund ihrer Gewöhnung an einen wohlhabenden Lebensstil fällt es ihnen oft schwer auf Dinge zu verzichten und manchmal notwendige Kompromisse einzugehen, sodass in diesen Ländern Krankheiten, die durch schlechte und übermäßige Ernährung begünstigt werden, immer häufiger vorkommen.

Jede Kultur hat ihre eigene Auswahl an Speisen und Essgewohnheiten, welche bei vielen Anlässen dazu verwendet werden, Familie und Freunde an einem Tisch zusammenzubringen und auf diese Weise ihre Beziehungen zueinander zu stärken. Ebenso ist von einem Geschäftsessen die Rede, wenn das Kennenlernen von Geschäftspartnern oder Mitarbeitern bei einer gemeinsamen Mahlzeit beabsichtigt wird. So trägt das gemeinsame Fasten von Menschen mit Blick auf die zeitliche Einteilung der Mahlzeiten auf die gleiche Weise dazu bei, die sozialen Kontakte untereinander durch das Gemeinschaftliche zu optimieren.

Der Münchener Psychologe Dr. Jürgen Vom Scheidt beschreibt in Anlehnung dazu:

„Um die spirituelle Atmosphäre von religiösen Feiertagen in ihrer wahren Form zu erleben, bedarf es einer Vorbereitung durch das Fasten. Wenn das Fasten seinen kulturellen Stellenwert verliert, verschwinden auch die in ihm verborgenen Besonderheiten. Anders gesagt kann der Mensch nicht von der Spiritualität profitieren, wenn er sich zu sehr auf das Materielle konzentriert.“

Eine besondere Form des Fastens ist das sogenannte Heilfasten, welches dem Regenerationsprozess des Körpers bei Krankheitserscheinungen dient. Diese Art des Fastens ist vor allem daher effektiv, weil der Körper keine Energie durch den Verdauungsprozess verliert und sich somit auf die Regeneration und Genesung konzentrieren kann.

Der als Begründer des Heilfastens geltende Mediziner Dr. Otto Buchinger (1882-1970) verweist in seinen Lehren auf den Nutzen und die Wirksamkeit des Fastens. In seinem Werk über das Heilfasten beschreibt er seine eigenen Erfahrungen und gibt an, dass er als Reaktion auf seine zunehmende rheumatische Erkrankung welche mit Muskelschwund, einer Vergrößerung der Leber und einer Entzündung der Gallenblase einherging, eine Fastenkur begann. Durch das Fasten, welches er unter Aufsicht von Gustav Riedlin, dem Pionier des Heilfastens durchführte, schaffte es Buchinger seine Erkrankungen zu überwinden.

Buchinger fasst seine zahlreichen Untersuchungen wie folgt zusammen:

„Es gibt keine Krankheit die nicht durch das Fasten gemildert oder gar geheilt werden kann, mit Ausnahme von Krankheiten wie etwa der Hypotonie. Das Fasten ist eine Operation ohne Messer.“

Der Heilfasten-Spezialist Dr. Lützner merkt an, dass ein früherer Sportler im Alter von 54 seine beste Zeit beim 10.000 Meter-Lauf am 49. Tag seiner Fastenkur erzielen konnte.

Dr. Helgard Bühler, ebenfalls Spezialistin im Gebiet des Fastens, beschreibt den Unterschied zwischen „Hungerstreik“ und „Fasten“ wie folgt:

„Der einzige Unterschied zwischen ihnen besteht in der Absicht. Das Fasten ist eine positive und gewollte Praxis. Der Hungerstreik hingegen kommt durch Wut und Empörung zustande. Dies führt dazu, dass aufgrund der Wut und des dadurch hervorgerufenen Stresses die Säureproduktion im Magen steigt, was wiederum zu stärkerem Hungergefühl führt. So verspürt ein Fastender also wenig Hunger, während jemand im Hungerstreik deutlich mehr hungert.“

Durch das Fasten erlebt der Mensch auch eine Befreiung von Beschäftigungen rund ums Essen wie beispielsweise das Vorbereiten und Verspeisen einer Mahlzeit sowie dem Spülen des Geschirrs. Der Psychologe Jürgen Vom Scheidt sagt diesbezüglich Folgendes:

„Besonders für Menschen die sich an materiellen Gütern gebunden fühlen ist es wichtig, sich von diesen lossagen zu können. Dies kann durch das Freiheitsgefühl, welche das Fasten mit sich bringt ermöglicht werden, sodass bei psychotherapeutischen Behandlungen von Drogenabhängigen, Alkoholikern oder Menschen mit ähnlichen Problemen das Fasten von großem Nutzen sein kann.“

Dr. Lützner schreibt in seinem Buch „Wie neugeboren durch Fasten“:

„Die Hungerphasen des Fastenden sind im Eigentlichen seine Behandlungsetappen. In diesen Phasen der Hungererscheinung werden schädliche und teilweise giftige Stoffe im Körper abgebaut. Schweiß- und Mundgeruch während des Fastens sind also Folge der Entgiftung und Entschlackung des Organismus.
Das Fasten wird viel positiver aufgefasst, wenn folgende Vorteile die es mit sich bringt berücksichtigt werden:
Eine starke Psyche
Ein steigendes Interesse an Ihrem Körper und Ihrer Seele
Eine Stärkung des Gedächtnisses sowie der Vorstellungskraft
Ein stärkeres Selbstbewusstsein und eine nüchterne Entscheidungsfähigkeit
Eine Ausprägung des Geschmackssinns sowie eine bessere Ernährungsweise nach dem Fasten“

Das all dieser Nutzen durch das Fasten erreicht werden kann ist sehr beachtlich.

Den auftretenden Schwierigkeiten in den ersten Tagen des Fastens kann durch eine obstreiche Ernährung vorgebeugt werden, da auf diese Weise die Magenschleimhaut gefördert wird und somit Beschwerden wie Übelkeit und Kopfschmerzen verhindert werden können.
Um mit den Worten Buchingers zum Ende zu kommen: „Das Fasten ist eine Operation ohne Messer.“

 

 


19-) Warum hat Allah den Menschen erst nach 13,7 Milliarden Jahren erschaffen?

Allah ist al-Ḥakīm, also der Weise und macht daher nichts Sinnloses oder Zweckloses. So wie in allem was er erschaffen hat zahllose Weisheiten, Nutzen und Zweckmäßigkeiten zu finden sind, sind auch mit Blick auf die Umstände der erschaffenen Dinge wie Zeit, Ort, Zustand und Entstehungsart vielerlei Bedeutsamkeiten, Nützlichkeiten und Relevanz zu finden. Was für uns zu tun bleibt, ist diese Weisheiten hinter dem Wirken Gottes zu erforschen und besser zu verstehen. Wir sollten dankbar für jede Weisheit und jeden Nutzen sein, den wir in Dingen zu erkennen vermögen.

Beispielsweise heißt es im Koran, dass Allah die Erde und die Himmel in sechs Tagen (gemeint sind sechs unterschiedliche Etappen) erschaffen hat. Die Entwicklung des Menschen als Embryo im Bauch der Mutter kann auch in sechs Stufen eingeteilt werden. Auch das Leben des Menschen auf der Welt, sein Leben im Grab (qabr), der Verlauf eines Tageszyklus, sogar die Existenzsequenzen von allen Dingen angefangen bei der Entstehung, der Vervollkommnung bis hin zum Alter, dem Sterben, dem Verwesen und dem Vergessenwerden, in all diesen Dingen sind sechs markante Stufen und Etappen zu erkennen. Dies lässt uns an Weisheiten und Zweckmäßigkeiten denken, die in derartigen Aufteilungen stecken könnten.

Gott hat mit seinem urewigen (schon immer da gewesenen) Wissen die Erschaffung von Lebewesen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten als Schicksalsbestimmung (qadar) festgelegt. Da er erhaben über Raum und Zeit ist, also keinen zeitlichen und räumlichen Gegebenheiten unterliegt wie im Falle der Menschen beziehungsweise aller Lebewesen im Universum, ist bei ihm an keine zeitliche Entwicklung zu denken. Bei ihm ist nicht an zeitliche Begrifflichkeiten wie früher, gegenwärtig und zukünftig zu denken. Dennoch lässt er mit Blick auf zahllose Weisheiten und Zwecke die Menschen und Geschöpfe innerhalb einer Raum-Zeit-Sphäre leben, und wirkt von „außerhalb“ in dieser Sphäre. So sind 13,7 Milliarden Jahre viel Zeit aus unserer Sicht, aber aus einer Perspektive der Zeitlosigkeit kommt es einem Nichts gleich. Somit kann bei Gott nicht von einem „Warten“ die Rede sein. Diese zeitlichen Entwicklungen gelten nur für Geschöpfe, nicht aber für den Schöpfer. Nichtsdestotrotz stecken in der Milliarden Jahre alten Geschichte der Erde viel Sinn und Weisheit, auf welche die Menschen durch ihre wissenschaftlichen Forschungen immer stärker Bezug nehmen können.

Wir können niemals erfassen was das urewige Wissen (ʿilm azalī) und die urewige Weisheit (ḥikma azalī) Allahs beinhaltet. So zeigt der Vers:

„Sie sagten: »Gepriesen seist du! Wir haben kein Wissen außer dem, was Du uns gelehrt hast. Du bist der, der alles weiß und weise ist.« “ (2/32) 

dass selbst die Engel begrenzt in ihrem Wissen begrenzt sind und dass Gottes Wissen und Weisheit niemals ergründet werden kann. Auch der Vers:

„Euch aber ist vom Wissen gewiss nur wenig gegeben.“ (17/85)

zeigt, dass der Bereich den wir mit unserem menschlichen Verstand und Wissen erfassen können, sehr eng und beschränkt ist.

Fragestellungen bezüglich derartiger Angelegenheiten, die für den Menschen aufgrund seines begrenzten Verstandes einerseits schwierig zu erfassen und zu verstehen sind, weil ihre Hintergründe lediglich Gott umfassend und tiefgründig vorenthalten sind, können häufig schädliche Verwirrungen und Zweifel hervorrufen, weshalb man oft von Einflüsterungen (waswasa) des Šaiṭān spricht. Andererseits haben derartige Angelegenheiten keinen Einfluss und keinen Nutzen, weder für unser irdisches noch für unser jenseitiges Leben. Vor diesem Hintergrund scheint es reine Zeitverschwendung zu sein ohne entsprechende Quellen und Referenzen zu spekulieren und zu grübeln. So ermahnt Allah uns wie folgt:

„Und verfolge nicht das, wovon du kein Wissen hast. Gewiss, Gehör, Augenlicht und Herz, - all diese -, danach wird gefragt werden.“ (17/36)

An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass zeitliche Entwicklungen und die dahinter verborgenen Weisheiten (welche oft nur begrenzt vom Menschen erfasst und verstanden werden können) ein Charakteristikum des irdischen Lebens sind. All die Veränderungen, Entwicklungen und Vervollkommnungen auf der Erde und im gesamten Universum sind prägend und nehmen Einfluss auf uns als Lebewesen und Geschöpf. So durchlebt auch der Mensch eine Entwicklung von seiner Geburt bis zu seinem Ableben, welche essenziell für seine Lebensweise ist. Man stelle sich nur einmal vor wie es wäre, wenn alle Menschen im Reifealter von 40 Jahren auf einmal ein Leben auf der Erde beginnen würden. Viele Entdeckungen und Errungenschaften blieben verborgen, viele Entwicklungen unvollständig und in vielen Bereichen würden die uns nun vorhandenen Notwendigkeiten fehlen.

Hingegen wird im Jenseits die Belohnung des Menschen, seine Stufe und sein Lohn, ihm in einem Zuge zugeteilt, sodass der Mensch dort als vollkommen sein Leben beginnen wird und stets in Vollkommenheit leben wird. So wie einem Arbeiter die Entlohnung eines Monats als eine Gesamtzahlung ausgezahlt wird, wird dem Menschen sein Lohn im Paradies sofort als Ganzes zustehen. Der Mensch wird also befreit sein von zeitlichen Hindernissen, sodass das was er sich wünscht just in diesem Moment erschaffen wird. So wird er zur selben Zeit an mehreren Orten sein, verschiedenartige Dinge tun und Gaben speisen können. So wie eine Frucht eine gewisse Zeit braucht und Entwicklungen durchlebt bis sie aus einem Baum hervorgeht, so durchlebt der Mensch auch zeitbedingte Entwicklungen und wird letztendlich irgendwann ausreifen. Daran erkennen wir, dass Gott gewisse Dinge einer Intention folgend plant und erschafft. Gleichzeitig zeigen all diese Dinge jedoch auch, dass Allah erhaben ist und seinem Willen entsprechend tun und lassen kann was er will, wann er will und wie er will. Somit ist er an keine Zweckmäßigkeiten gebunden. Bemerkenswert ist es dennoch, dass vor diesem Hintergrund Gott kein Detail sinnlos und zwecklos erschafft, sondern seiner grenzenlosen Weisheit entsprechend handelt.


20-) Kann man früher mit dem Fastenmonat anfangen wenn man den Mond schon sieht?

unser ehrenwerter Prophet (s.a.s.) setze die Sichtung des Mondes beziehungsweise der Mondsichel (als Indikator eines Monatsbeginns) als Bedingung für den Beginn des Fastens. Man spricht in diesem Kontext auch vom Neulicht, welches kurz nach dem Neumond stattfindet. Diesbezüglich können folgende Überlieferungen beispielhaft genannt werden:

ʿAbdallāh ibn ʿUmar (r.a.) berichtet, dass der Gesandte Gottes (Frieden und Segen seien auf ihm) vom Ramadan sprach und sagte: „Fastet nicht bis ihr den Sichelmond (al-hilāl)seht, und dann esst nicht (d.h. hört mit dem Fastenmonat nicht auf)bis ihr den Sichelmond erneut seht. Wenn Wolken dazwischen kommen (eure Sicht einschränken), so schätzt den Monat ab.“ (Buḫārī, Ṣaum: 11; Muslim, Ṣiyām: 9; Muwaṭṭaʾ, Ṣiyām: 1; Abū Dāwūd, Ṣaum: 4; Nasāʾī, Ṣaum: 10, 11)

Unsere ehrenwerte Mutter ʿĀʾiša (r.a.) berichtet:

„Der Gesandte Gottes (Frieden und Segen seien auf ihm) berechnete von keinem Monat die Tage so genau, wie die Tage des Monats Šaʿbān. Wenn er dann die Mondsichel des Monat Ramadan (unmittelbar nach dem Neumond)sichtete, begann er mit dem Fasten. Wenn Wolken dazwischen waren (sodass er den Mond nicht sehen konnte), ging er von 30 Tagen (im Šaʿbān) aus und begann danach mit dem Fasten des Ramadan.“ (Abū Dāwūd, Ṣaum: 6)

Wie aus den Überlieferungen hervorgeht, ist die Sichtung der Mondsichel und damit des Neulichts ausschlaggebend für den Beginn des Ramadan. Der Mond und seine Bewegungsintervalle entsprechen einem bestimmten und von Gott festgesetzten Ablauf. Von dieser programmatischen Ordnung weicht der Mond nicht ab. In der heutigen Zeit können aufgrund des wissenschaftlich-technologischen Stands alle Phasen und Positionen des Mondes durch Berechnung (sogenanntes arithmetisches oder zyklisches Datum) und Beobachtung weit im Voraus präzise genannt und datiert werden, sodass anstelle der Sichtung des Mondes mit dem bloßen Auge die Informationen entsprechender Fachleute und Wissenschaftler genügen können.

In diesem Zusammenhang ist besonders folgende Überlieferung von Bedeutung:

ʿAbdullāh ibn ʿAbbās (r.a.) berichtet:

Ein Beduine kam zum Gesandten Gottes (s.a.s.) und sagte: 

„Ich habe den Hilāl (Neulicht des Ramadan)gesehen.“

Der Gesandte Gottes (s.a.s.) erwiderte: 

„Bezeugst du, dass es keine Gottheit außer Allah gibt?“

Als der Mann mit „Ja!“ antwortete, sprach der Prophet (s.a.s.): „Oh Bilāl! Verkünde den Menschen sie mögen morgen (beginnen zu)fasten!“ (Abū Dāwūd, Ṣaum: 14; Tirmiḏī, Ṣaum 7; Nasāʾī, Ṣaum: 8; Ibn Māǧa, Ṣiyām: 6)

Der Prophet (s.a.s.) akzeptiert das Zeugnis eines Beduinen bezüglich der Sichtung des Mondes. Wenn man bedenkt, dass der Prophet (s.a.s.) die Aussage eines Beduinen zur Grundlage nimmt, so scheint es sehr willkürlich und fragwürdig, dass heute manche Menschen die in diesem Bereich qualifizierten Wissenschaftler und Experten samt ihrer Erkenntnisse ignorieren. 

Darüber hinaus führen derartige Divergenzen zu Fitna und Disharmonie unter den Muslimen, sodass Zwiespalt und Konflikte zwischen den Gläubigen ermöglicht werden. Es sollte bedacht werden, dass der Koran in der Sure al-Baqarah die Fitna sogar als etwas schlimmeres als das Morden darstellt. (2:191)

Der Prophet (s.a.s.) betonte, dass Taten wie das Fasten im Ramadan sowie das Zelebrieren des ʿĪd-Festes gemeinsam und als gemeinschaftliche Ummah ausgeführt werden sollten, damit sie vollkommen und wahrhaftig sein können:

Es berichtete Abū Huraira (r.a.): 

Der Gesandte Gottes (Frieden und Segen seien auf ihm) sagte:

„Das Fasten ist am Tag an dem ihr (alle gemeinsam)fastet, das(wahrhaftige)Fastenbrechen ist am Tag an dem ihr gemeinsam euer Fasten brecht und das Opfern(am ʿĪdu l-Aḍḥā/Opferfest) ist am Tag an dem ihr (alle gemeinsam)opfert. (Tirmiḏī, Ṣaum 11; Abū Dāwūd, Ṣaum: 5)

Innerhalb dieser Thematik ist der Aspekt der variablen Anzahl der Tage des Ramadan auch von Bedeutung. So kann der Ramadan - wie es für die lunare Kalenderrechnung, welche sich am Lauf des Mondes orientiert, typisch ist - in manchen Jahren 29 und in manchen 30 Tage haben. Auf diese auch wissenschaftlich ergründete Gegebenheit wies auch der Prophet (s.a.s.) in den Überlieferungen hin.

Faktoren wie die Neigung der Erdachse und die elliptische Umlaufbahn des Mondes - welcher außer der Erdanziehungskraft auch der Anziehungskraft der Sonne und der übrigen Planeten ausgesetzt ist, womit seine Bahn merklich von einer reinen Keplerellipse abweicht – sorgen für variierende Distanzen die der Mond bei einem Umlauf zurücklegt, wodurch Unterschiede bei der Anzahl der Tage eines Monats entstehen können.

In den Überlieferungen in denen der ehrenwerte Prophet (s.a.s.) auf diese Variabilität hinweist, finden wir unter anderem folgende Aussagen:

ʿAbdullāh ibn ʿUmar (r.a.) berichtet:

Der Gesandte Gottes (s.a.s.) sprach: „Der Ramadan ist so, so und so.“ und dabei zeigte er beide seiner Hände zwei Male mit allen Fingern und einmal mit eingeknicktem rechtem oder linken Daumen.(Er zeigte somit die Anzahl der Tage anhand der Summe seiner gezeigten Finger)

In einer unter anderem in Buḫārī und Muslim verzeichneten Überlieferung heißt es:

Der Prophet (s.a.s.) sprach: „Wir sind Analphabeten. Wir wissen weder zu schreiben noch zu rechnen. Der Mond ist so und so.“ Dabei zeigte er einmal 29 und einmal 30. (Buḫārī, Ṣaum: 13; Muslim, Ṣiyām: 13-15; , Abū Dāwūd, Ṣaum: 4; Nasāʾī Ṣaum: 17)

Dementsprechend begann der Prophet (s.a.s.) das Fasten dann, wenn er das Neulicht beziehungsweise den Sichelmond (als Hinweis auf den Beginn des Monats, in diesem Falle den Monat Ramadan) und beendete den Fastenmonat mit der Zelebrierung des ʿĪd al-Fiṭr-Festes, sobald er das Neulicht beziehungsweise den Sichelmond des Šawwāl-Monats sichtete.

Er war sehr präzise bei dieser Praxis und regte alle zur Beobachtung des Mondes an. Wenn jemand das Neulicht sichtete, so ließ er das Fasten basierend auf seinem Zeugnis beginnen. Heute zu behaupten, dass die Sichtung des Neulichtes beziehungsweise der Mondsichel mit dem bloßen Auge zu erfolgen hat, gleicht einem Zwang und stellt eine unplausible Forderung dar.

Es kommt also darauf an, den Hilāl in den Abendstunden zu sichten. Da die Mondsichel am ersten Tag sehr schmal und fein ist, ist eine Sichtung nicht für alle möglich. Das Sichten und Beobachten des Mondes mit Teleskopen und anderen Hilfsmitteln der Astronomie ist selbstverständlicherweise nichts anderes als die Sichtung des Sichelmondes mit den Augen.

Die Aussage des Propheten (s.a.s.): „Wir sind (als Volk) Analphabeten, wir wissen weder zu schreiben noch zu rechnen.“ weist implizit daraufhin, dass eine Berechnung der Mondphasen theoretisch möglich ist.

Die Astronomie als Wissenschaft mit samt ihren Methoden und Erkenntnissen war zur damaligen Zeit nicht so weit ausgeprägt wie in der Moderne. Hingegen sind gegenwärtig Dinge wie die Beobachtung des Mondes und die Verifizierung des Beginns des Ramadan und des Šawwāl zu simplen Angelegenheiten für die Astronomie geworden.

So wie die exakte und sekundengenaue Berechnung von Ereignissen wie die Sonnen- und Mondfinsternis durch Astronomen erfolgt und diese Ereignisse tatsächlich den Berechnungen entsprechen, so ist die Berechnung der Mondphasen eine ebenfalls präzise Angelegenheit. Auch am Beispiel der Gebetszeiten sehen wir, dass diese zur Zeit des Propheten (s.a.s.) visuell identifiziert wurden wohingegen heute eine auf die Minute genaue Uhrzeit definiert werden kann.

All dies ist jedoch kein Widerspruch und kein Hindernis dafür, dass der Mond mit dem bloßen Auge beobachtet wird oder dass man die visuelle Sichtung gänzlich ersetzt.

Die oben erwähnte Überlieferung, in welcher der Prophet (s.a.s.) die Muslime dazu aufruft, gemeinsam zu agieren und auf das Gemeinsame zu achten, ist ebenfalls richtungsweisend in diesem Zusammenhang.

Folglich kann festgehalten werden, dass beide Arten der Sichtung zulässig sind. Mit Blick auf den Zweck des Ramadan und die Vermeidung von Zwietracht wird daher empfohlen, sich in Bezug auf Beginn und Ende des Ramadan an die örtliche Gemeinde beziehungsweise die Familie und das Umfeld zu orientieren.


21-) Spricht der Koran über die Ausdehnung des Universums?

stellen Sie sich ein Buch vor, das bereits vor 1400 Jahren eine Wahrheit enthüllt hat, die die Wissenschaft erst vor 100 Jahren entdecken konnte. Und stellen Sie sich einen Menschen vor, der vor genau 1400 Jahren eine Wahrheit verkündet hat, die die Wissenschaftler erst kürzlich entdeckt haben. Kann es Zweifel geben, dass dieses Buch göttlich ist und dass diese Person eine außergewöhnliche Person ist? Der Koran hat vor genau 1400 Jahren die Ausdehnung des Universums vorhergesagt. Im Vers 47 der Sure Az-Zariyat heißt es: "Wir haben den Himmel mit unserer Macht gebaut. Und wir breiten ihn wirklich aus." Das arabische Wort für "Wir breiten ihn aus" lautet "lamoosi'oon" und leitet sich vom Verb "awsa'a" ab, was "erweitern" bedeutet. Das "lam" am Anfang ist ein emphatisches Partikel, das die Bedeutung von "sehr viel" verstärkt, wenn es dem folgenden Nomen oder Adjektiv vorangestellt wird. Daher bedeutet dieser Satz: "Wir erweitern das Universum sehr viel."

Nachdem wir den Koran-Vers analysiert haben, der die Ausdehnung des Universums vorhersagt, wollen wir uns nun anschauen, was die Wissenschaft dazu sagt:

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts herrschte in der wissenschaftlichen Welt eine einzige Meinung vor. Diese Meinung besagte, dass das Universum eine statische Struktur hatte und seit Unendlichkeit in derselben Form existierte. Bis zum 20. Jahrhundert hatte kein Wissenschaftler jemals von der Ausdehnung des Universums gesprochen, geschweige denn daran gedacht.

Der russische Physiker Alexander Friedmann und der belgische Kosmologe Georges Lemaitre berechneten Anfang des 20. Jahrhunderts theoretisch, dass das Universum in ständiger Bewegung war und sich ausdehnte. Dies wurde 1929 durch Beobachtungen bestätigt. Der amerikanische Astronom Edwin Hubble entdeckte bei der Untersuchung des Himmels mit seinem riesigen Teleskop, dass Sterne und Galaxien ständig voneinander entfernt waren. Nicht nur von uns, sondern auch voneinander entfernten sich die Sterne und Galaxien. Die Ausdehnung des Universums wurde in den folgenden Jahren durch weitere Beobachtungen bestätigt. Ein Universum, in dem alles ständig voneinander entfernt ist, bedeutet ein "kontinuierlich expandierendes" Universum.

Um das Verständnis für die Expansion des Universums zu verbessern, können Sie es sich folgendermaßen vorstellen: Stellen Sie sich das Universum wie die Oberfläche eines aufgeblasenen Ballons vor. Wie die Punkte auf der Oberfläche des Ballons sich voneinander entfernen, wenn der Ballon aufgeblasen wird, entfernen sich auch die Objekte im Universum voneinander, wenn das Universum expandiert. Diese wissenschaftliche Tatsache war noch nicht bekannt, als die Menschen die Sonne für so groß wie einen Apfel hielten, aber der Koran hat vor Jahrhunderten diese Wahrheit verkündet und deutlich erklärt, dass das Universum expandiert. Dies beweist auf brillante Weise, dass der Koran das Wort Allahs ist. Denn dass eine wissenschaftliche Tatsache, die erst im 20. Jahrhundert entdeckt wurde, vor 14 Jahrhunderten in einem Buch niedergeschrieben wurde und dass diese Wahrheit von einem Analphabeten verkündet wurde, ist nur auf zwei Dinge zurückzuführen:

Entweder hat ein Mensch diese wissenschaftliche Tatsache allein entdeckt.

Oder diese Nachricht ist eine Botschaft von Allah, der das Universum erschaffen und es erweitert hat. Dieses Buch, in dem diese Nachricht geschrieben steht, ist das Buch Allahs. Und die Person, die es weitergegeben hat, ist Sein Gesandter. Es gibt keine andere Möglichkeit und es ist unmöglich, die erste Möglichkeit anzunehmen. Denn es ist unmöglich, dass sich ein Mensch vor 14 Jahrhunderten allein eine Tatsache vorstellen konnte, die nur mit hoch entwickelten Teleskopen entdeckt werden konnte. Aus diesem Grund konnten selbst die größten Genies der Weltgeschichte die expandierende Universum-Modell nicht zeichnen oder sich sogar vorstellen, dies zu tun. Daher kann diese Nachricht vor 14 Jahrhunderten, in einer Zeit ohne Technologie, nicht von einem analphabetischen Menschen stammen. Das Buch, in dem diese Nachricht geschrieben steht, kann kein Buch von ihm sein.

Also bleibt nur noch eine Option übrig, nämlich die Annahme der zweiten Option. Das heißt, diese Nachricht ist die Nachricht von Allah, der das Universum erschaffen und es erweitert hat, und die diese wundersame Nachricht durch seinen Gesandten Prophet Mohammed (Frieden sei mit ihm) den Menschen mitgeteilt hat. Und das Buch, in dem diese Nachricht enthalten ist, ist sein Buch. Wenn man folgende Frage stellt: Vielleicht hat es ein Zufall geschrieben. Das heißt, der Koran ist das Wort eines Menschen, und dieser Mensch hat unbeabsichtigt diese Wahrheit in seinem Buch geschrieben und über die Erweiterung des Universums gesprochen. Auf diese Frage antworten wir: Wenn es möglich ist, dass ein Mensch solch eine Nachricht zufällig in seinem Buch schreibt, wurden seit Jahrhunderten Millionen von Büchern geschrieben. Mit dem gleichen Zufall müssten viele dieser Bücher auch diese Nachricht enthalten. Die Wahrheit ist jedoch das genaue Gegenteil. Kein Mensch, auch nicht in den Büchern der Experten, hat bis Anfang des 20. Jahrhunderts von einer solchen Nachricht gesprochen. Weder hat ein Mensch darüber nachgedacht, noch wurde diese Nachricht in einem Buch festgehalten. Deshalb können wir die Vorhersage des Korans nicht mit Zufall erklären. Deshalb gibt es außer "Der Koran ist das Buch Gottes" keinen anderen Weg. Es gibt nur einen Weg, nämlich dass der Koran das Buch Gottes ist.


22-) Wie ist das Universum entstanden und was sagt der Koran dazu?

die Frage, wie das Universum entstanden ist, ist eines der am meisten diskutierten und faszinierendsten Themen für Wissenschaftler. Im Laufe der Geschichte wurden viele Theorien dazu aufgestellt, aber mit der Zeit und Fortschritten in der Wissenschaft wurden diese Theorien widerlegt und als Mythen abgestempelt.

Die derzeit akzeptierte und allgemein anerkannte Theorie ist die des "Big Bang" oder des "Großen Knalls". Die Big-Bang-Theorie ist ein kosmologisches Modell, das besagt, dass das Universum vor etwa 13,7 Milliarden Jahren aus einem extrem dichten und heißen Punkt entstanden ist.

Die Theorie wurde erstmals in den 1920er Jahren von dem russischen Kosmologen und Mathematiker Alexander Friedmann und dem belgischen Physiker Georges Lemaitre aufgestellt. Da die Theorie von einem Anfang des Universums ausgeht und durch verschiedene Beweise gestützt wird, wird sie von Wissenschaftlern, insbesondere von Physikern, weithin akzeptiert.

Das Big Bang-Modell besagt, dass das Universum in seinem ersten Zustand vor der Expansion extrem dicht und heiß war. Das Universum war also ein einziges Stück. Später trennten sie sich durch eine große Explosion namens Big Bang voneinander und nahmen ihre heutige Form an.

Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts konnten erst später dieses Wissen erlangen, aber im Koran wird uns vor 1400 Jahren diese Tatsache mitgeteilt. In Sure 21, Vers 30 heißt es: "Diejenigen, die ungläubig sind, sehen sie nicht, dass die Himmel und die Erde eine zusammenhängende Masse waren? Dann haben wir sie voneinander getrennt und aus Wasser alles Lebendige gemacht. Wollen sie denn nicht glauben?"

Im Vers wird das Wort "ratk" verwendet, das mit "zusammenhängend" übersetzt wird. Ratk bedeutet "ineinander verschachtelt, untrennbar, verschmolzen" und wird im Arabischen verwendet, um zwei Stoffe zu beschreiben, die eine vollständige Einheit bilden.

Das Wort "fatk", das im Koran vorkommt, bedeutet "trennen". Im Arabischen wird dieses Verb verwendet, um ein Objekt, das nebeneinander liegt, zu spalten und herauszuziehen. Zum Beispiel wird das Keimen von Samen und das Herauswachsen aus der Erde im Arabischen mit diesem Verb ausgedrückt.

Lassen Sie uns nun zur heiligen Schrift zurückkehren: Im Vers wird von einer Situation gesprochen, in der Himmel und Erde nebeneinander, also "ratk" sind. Dann trennen sie sich mit dem Verb "fatk". Das heißt, das Eine spaltet das Andere auf und tritt heraus.

Tatsächlich sehen wir, wenn wir an den Anfang des Urknalls denken, dass alle Materie des Universums in einer einzigen Substanz zusammengefasst war. Mit anderen Worten, alles, einschließlich des noch nicht geschaffenen Himmels und der Erde, befand sich in dieser Substanz, eng miteinander verwoben und unteilbar. Sie waren also wie im Vers beschrieben ineinander "ratk". Dann wurde diese Substanz durch eine starke Explosion gespalten. Das Trennungsverb, das im Koran mit "fatk" ausgedrückt wird, trat also ein.

Hier gibt uns der Koran die Theorie des Urknalls, die Wissenschaftler erst in unserer Zeit entdecken konnten, bereits vor 1400 Jahren bekannt.

Jeder, der fair denkt, würde zustimmen, dass ein Mensch, der nicht lesen oder schreiben kann und der vor 1400 Jahren lebte, nicht in der Lage wäre, den Himmel selbst zu erforschen und uns diese Nachricht zu überbringen, besonders in einer Zeit, in der Astronomie noch nicht existierte.

Wenn Wissenschaftler eine Tatsache vor 100 Jahren entdecken konnten, würde dann ein Mensch vor 1400 Jahren in der Lage sein, es selbst zu entdecken? Da er es nicht konnte, bleibt nur eine Option übrig: Das Buch, das uns diese Tatsache mitteilt, ist das Buch des Wesens, das alles in einer einzigen Substanz gesammelt hat und später mit einer großen Explosion die Erde, den Himmel und alles darin erschaffen hat. Ja, der Koran ist das Buch und die ewige Rede dieses Wesens.


23-) Ist die Urknalltheorie (gegen die Religion?

„Gepriesen sei Allah, der die Himmel und die Erde erschaffen hat und Dunkelheit und Licht ins Leben gerufen hat…“ (1)

Die Urknalltheorie argumentiert, dass das Universum vor etwa 14 Milliarden Jahren aus einem extrem dichten und heißen Fleck hervorgegangen ist. Mit anderen Worten, es macht aus dem Nichts einen wissenschaftlichen Existenzbeweis.

Wie das riesige Universum (2), in dem wir leben, entstanden ist, wohin es steuert und wie die Gesetze funktionieren, die für Ordnung und Gleichgewicht sorgen, hat die Menschen schon immer interessiert. Wissenschaftler und Denker haben über Jahrhunderte unzählige Forschungen zu diesem Thema durchgeführt und viele Theorien aufgestellt.

Bis zum Urknall wurde das „Modell des stationären Universums“ von vielen atheistischen Wissenschaftlern akzeptiert. Nach dieser bis Anfang des 20. Jahrhunderts vorherrschenden Ansicht existierte das Universum von Ewigkeit her und wird für immer existieren, und es gab keinen Anfang und kein Ende für das Universum. Daher wurde auch die Existenz eines Schöpfers geleugnet.

Die Wissenschaft und Technologie, die sich im 20. Jahrhundert entwickelt hat, hat primitive Verständnisse wie das „stationäre Universumsmodell“ vollständig zerstört. Im 21. Jahrhundert, in dem wir leben, wurde durch viele Experimente, Beobachtungen und Berechnungen der modernen Physik bewiesen, dass das Universum einen Anfang hatte, dass es plötzlich mit einem „Urknall“ entstand und sich kontinuierlich ausdehnte.

Das die moderne Physik erst gegen Ende dieses Jahrhunderts die Wahrheit “der Erschaffung des Universums aus dem Nichts, die Trennung der Himmel und der Erde, und die fortwährende Ausdehnung des Himmels“ erreichte, wurde vom Qur’an als Wunder vor vierzehn Jahrhunderten beschrieben, zu einer Zeit, als das Wissen der Menschen über das Universum äußerst begrenzt war:

„Er ist Allah, der die Himmel und die Erde aus dem Nichts erschaffen hat.“ (3)

„Sehen die Ungläubigen nicht, dass am Anfang Himmel und Erde miteinander verbunden waren, wir sie aber trennten und alles Lebendige aus Wasser erschufen. Doch werden sie nicht glauben?“ (4)

"Wir haben den Himmel mit 'großer Kraft' gebaut und sicherlich sind wir (es) am Erweiterer." (5)

Diese im 20. Jahrhundert entdeckten Tatsachen, zeigt dass der Qur’an das Wort Allahs (c.c.) ist. Sie sind nur einige von Tausenden von Beweisen für Muhammads Prophetie.

Angesichts dieser Tatsachen, die mit dem Urknall auftauchten, wurde das Konzept der „ewigen Materie“ Geschichte. Also, wer hat mit diesem Urknall aus dem „Nichts“ dieses Universum zum „Existieren“ gebracht? Natürlich zeigte diese Frage definitiv die Existenz Allahs.

Einer der berühmten Atheisten, der Philosoph Antony Flew(6) hat folgendes zu sagen:

„Sie sagen, dass Geständnisse gut für den menschlichen Geist sind. Ich werde auch ein Geständnis machen: Das Urknall-Modell ist für einen Atheisten ziemlich beunruhigend. Denn die Wissenschaft hat die Behauptung bewiesen, dass das Universum einen Anfang hatte, die von religiösen Quellen verteidigt wird.”

Viele Wissenschaftler, die sich nicht blind zum Atheismus hingeben, haben die Existenz eines unendlich mächtigen Schöpfers bei der Erschaffung des Universums akzeptiert. Dieser Schöpfer muss ein Wesen sein, dass sowohl Materie als auch Zeit erschaffen hat, also muss er auch unabhängig von beiden sein. Der berühmte amerikanische Astrophysiker Hugh Ross(7) erklärt diese Tatsache folgendermaßen:

„Wenn Zeit und Materie mit der Explosion entstanden sind, dann muss die Ursache, die das Universum hervorgebracht hat (d.h. der Schöpfer), völlig unabhängig von Zeit und Raum sein. Dies zeigt uns, dass der Schöpfer über allen Dimensionen im Universum steht.”

Wie dieser Wissenschaftler sagte, wurden Materie und Zeit von einem unendlich mächtigen Schöpfer erschaffen, der von all diesen Konzepten unabhängig ist. Dieser Schöpfer, ist Allah, der Herr der Himmel und der Erde.

 

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Der Urknall argumentiert, dass das Universum vor etwa 14 Milliarden Jahren aus einem extrem dichten und heißen Fleck hervorgegangen ist. Mit anderen Worten, es macht aus dem Nichts einen wissenschaftlichen Existenzbeweis.

(1) En'am, 6/1.

(2) Universum oder Kosmos: Es ist der Name des Ganzen, das den Raum und alle Formen von Materie und Energie im Raum umfasst.

(3) En'am, 6/101.

(4) Anbiya, 21/30, (Die Propheten).

(5) Zariyat, 51/47, (Die Zerstreuenden).

(6) Flew, A. (2003) Allah und der Urknall. Think, 2(4), 17-23.

(7) Ross, H. (1991). The fingerprint of God.


24-) Was mache ich wenn wissenschaftliche Argumente gegen den Islam kommen?

Man muss sich wohl zunächst vor Augen führen, dass in der modernen deutschen oder europäischen Gesellschaft Wissenschaft so etwas wie die neue Religion geworden ist. Menschen „glauben“ an die Wissenschaft, das heißt sie vertrauen ihr und gehen davon aus, dass die Aussagen aus der Wissenschaft stimmen müssen. Deswegen sagen viele Menschen um ihre Argumente zu untermaueren, „das ist wissenschaftlich belegt“ ohne konkret zu wissen was das überhaupt heißen soll. Ein einfaches Beispiel ist der klassische Spruch „Zeit ist relativ“ den man mit der Forschung von Albert Einstein in Verbindung bringt. Wenn Einstein was sagt muss es ja stimmen, weil er ein sehr berühmter und anerkannter Wissenschaftler ist. Aber nur die wenigsten Menschen könnten jetzt tatsächlich überprüfen und nachrechnen ob die Thesen und Kalkulationen von Einstein wirklich stimmen.

Die Wissenschaft ist nicht das Ziel sondern der Weg zum Ziel.

Das Ziel ist die Wahrheit einer Sache herauszufinden. Als Wissenschaft bezeichnen wir dann das System, welches durch Regeln und Arbeitsschritte vorgibt, welches Wissen gesichert werden kann und wie wir an weiteres Wissen kommen.

Ist die Wissenschaft vollkommen?

Ganz und gar nicht. In der Welt der Wissenschaft gibt es viele Wandel. Was vor 50 Jahren noch nicht denkbar war, ist heute durch neue Möglichkeiten quasi Alltag geworden. Durch neue Möglichkeiten entwickelt sich die Wissenschaft auch immer weiter und findet somit neue Erkenntnisse und korrigiert frühere Fehler. Die Wissenschaft kann also problemlos die eigene Meinung wechseln. Die Wissenschaft von heute stellt die Erkenntnis der Menschen von heute dar. Je nach Erkenntnis, Möglichkeit und Kapazität können Wissenschaftler heute falsch liegen und morgen richtig. Daher kann man sich die Wissenschaft vielleicht als fließendes Wasser vorstellen, was seine Form ändern kann.

Gibt es denn „die eine Wissenschaft“?

In der Realität gibt verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen und darunter auch viele Meinungsverschiedenheiten. Wenn man jetzt an die Physik denkt, ist es längst nicht so, dass alle Physiker das Gleiche denken. Verschiedene Wissenschaften haben verschiedene Herangehensweisen und kommen bei einer Frage somit zu unterschiedlichen Sichtweisen. Das lässt sich vielleicht mit dem Kampfsport vergleichen. Hier gibt es auch unzählige Arten, von Boxen bis zu Tae Kwon do, alle mit unterschiedlichen Regeln und Prinzipien. Hier kann man auch nicht pauschal sagen, die Eine ist die Beste.

Wie steht nun der Islam dazu?

Tatsächlich ist die islamische Geschichte voll von Vorreitern der modernen Wissenschaft, angefangen von den riesigen Bibliotheken im damaligen Andalusien bis hin zur altarabischen Philosophie und Logik. Leider haben die Muslime den Zugang und die Erinnerung an ihr wissenschaftliches Erbe verloren und so existiert tragischerweise in den Köpfen vieler Menschen das Bild von den Muslimen von heute, die rückschrittig sind und keine Ahnung von Wissenschaft haben. Historiker und Islamwissenschaftler wissen aber, dass die muslimische Geschichte eine Andere ist.

Es geht aber gar nicht darum, ob muslimische Intellektuelle die Wissenschaft von heute bestätigen oder nicht. Denn ganz einfach gesprochen, liegt die vollkommene Wahrheit bei Allah. Allah sprichtzu uns durch den Koran und die Propheten, auf eine Weise wie wir es verstehen können. Somit entstehen auch die Zeilen des Korans die solch unendliche Weisheit und Wissen beherbergen, das daraus unzählige Lesarten und Meinungen entstehen, weil die verschiedensten Gelehrten nochmal was Neues darin finden. Daher ist der Koran ein vergleichbar kurzes Buch, während die Korankommentare quasi unendlich lang sind. Das ist deswegen so, weil die Gelehrten im Ozean des Korans schwimmen und soviel mitnehmen, wie sie können. Viele Dinge, die im Koran angesprochen werden, wie etwa das Sonnensystem oder die Geburt eines Menschen, standen da schon weit bevor die ersten Wissenschaftler das bestätigt haben. Der Koran wird also immer jünger, je fortgeschrittener die Wissenschaft ist, das heißt die Wissenschaft bestätigt den Koran früher oder später und nicht anders herum.

Wie geht man damit um, dass die Wissenschaft A sagt und der Koran sagt aber B?

Zunächst muss man hier wieder darauf hinweisen, dass die Wissenschaft letztendlich eine Meinung ist zu einer Sache und nicht gleich das Urteil. Darüber hinaus hat die Wissenschaft, da ihre Grenzen wo der Mensch sie auch hat. Viele Sachen kann der Mensch einfach nicht erfassen, also kann er darüber auch nicht wirklich gut reden. Danach muss man sehen, dass der Koran inzwischen ja auch eine eigene Wissenschaft geworden ist. Es gibt mittlerweile viele Gelehrte die Systeme und Methoden entwickelt haben, den Koran auszulegen um auf Fragen der aktuellen Zeit Antworten zu geben. Man muss also nicht immer das Rad neu erfinden, wie man immer sagt. Bei Fragen, die den eigenen Wissensstand übersteigen, geht man zu den Leuten, die es besser wissen, also zu den Experten. Hier kann man dann ganz einfach sagen, dass die Koranwissenschaft oder auch Islamwissenschaft und islamische Theologie eine gleichberechtigte Wissenschaft ist gegenüber den Anderen ist. Man braucht hier kein Minderwertigkeitskomplex zu entwickeln. Letztendlich glaubt jeder, dass seine Theorie und Sichtweise, die Richtige ist und daher vertretet er sie auch. Schlussendlich, ist das dann eine Frage des Glaubens und keine Frage der Argumente mehr. Man darf als junger Muslim z.B. in der Schule nur nicht denken, dass der Islam auf die Frage die gestellt wird, keine Antwort hat. Das Wissen von Allah ist vollkommen und je näher wir diesem Wissen kommen, desto klarer werden diese Angelegenheiten. Wir kommen diesem Wissen näher indem wirdie Religion praktizieren und versuchen Allah kennenzulernen und zu verstehen. Da kommen uns die Propheten, Gefährten und Gelehrten zur Hilfe.

 


25-) Stimmt es dass der Koran über die Bestäubung durch den Wind spricht obwohl die Wissenschaft das viel später erst entdeckt hat?

vor genau 1400 Jahren gab uns der Koran durch die 22. Ayah des Hijr-Kapitels die folgende Nachricht: "Wir haben die Winde als Bestäuber gesandt." Ja, diese Ayah erklärt deutlich, dass Winde eine Bestäubungseigenschaft haben. Was sagen Wissenschaftler über diese Nachricht des Koran?

Wissenschaftler erklären, dass Winde eine Bestäubungseigenschaft haben, indem sie sagen: Die Befruchtung bei Pflanzen geschieht durch die Bestäubung. Diese Bestäubung geschieht durch Winde. Allah hat die Samen vieler Pflanzen so geschaffen, dass sie auch durch eine leichte Brise fliegen können. Pollen, Blütenstaub und Samen von unzähligen Pflanzenarten auf der Erde werden durch Winde von einer zur anderen getragen, wodurch die Vermehrung und Fortpflanzung von Pflanzen gewährleistet wird. Mit anderen Worten, durch die Bestäubungseigenschaft von Winden vermehren und wachsen Pflanzen.

Die Winde befruchten nicht nur Pflanzen, sondern auch Wolken, damit es regnen kann. Bis vor kurzem wurde angenommen, dass die einzige Beziehung zwischen Wind und Regen darin besteht, dass der Wind die Regenwolken wegschiebt und wegträgt. Aber die Beziehung zwischen Wind und Regen war nicht nur darauf beschränkt.

So entstehen aufgrund der Schaumbildung auf den Meeren und anderen Gewässern "Aerosol" genannte Luftblasen. Diese vermischen sich mit den von Land weggetragenen Staubpartikeln und steigen in die oberen Schichten der Atmosphäre auf. Diese Partikel, die durch die Winde aufgewirbelt werden, vermischen sich mit Wasserdampf und der Wasserdampf kondensiert um diese Partikel herum. Ohne diese Partikel kann keine reine Wasserdampf-Wolke gebildet werden.

Wann wurde die Tatsache entdeckt, dass Winde eine befruchtende Eigenschaft haben? Antwort: Es wurde in diesem Jahrhundert entdeckt.

Kann diese Tatsache, die erst im 20. Jahrhundert entdeckt wurde, von einem Analphabeten vor 1400 Jahren entdeckt worden sein? Antwort: Das kann man nicht annehmen.

Wenn nicht angenommen wird, dass der Koran das Wort Gottes ist, wie kann die Tatsache erklärt werden, dass der Koran die befruchtende Eigenschaft von Winden erwähnt?

Antwort: Es kann durch nichts erklärt werden. Wenn der Koran nicht als Gottes Buch akzeptiert wird, kann weder diese Ankündigung noch eine andere wissenschaftliche Wahrheit erklärt werden.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wird angenommen, dass ein Analphabet vor 14 Jahrhunderten auf eigene Faust die Tatsache entdeckt hat, dass der Wind eine befruchtende Wirkung hat und auch alle anderen wissenschaftlichen Fakten im Koran bekannt waren, oder es wird gesagt: "Der Koran ist das Buch Gottes. Alle darin enthaltenen Informationen sind Worte Gottes, der alles weiß".

Es gibt keine andere Möglichkeit. Kein vernünftiger Mensch kann die erste Möglichkeit akzeptieren, da es für eine einzelne Person unmöglich ist, diese Dinge zu wissen und zu entdecken. Deshalb bleibt nur die Annahme der zweiten Möglichkeit übrig, dass das Buch Gottes das Buch des Allwissenden ist.

Wenn also Gott den Wind erschaffen und ihm die Befruchtungsaufgabe gegeben hat, dann ist das Buch, das diese Tatsache erwähnt, auch sein Buch. Jedes Wort in diesem Buch ist sein Wort.


26-) Sind neuere Behandlungsmethoden wie NLP (neurolinguistische Programmierung) oder Visualisierung bzw. Selbsthypnose zulässig?

zunächst einmal möchten wir feststellen, dass ein Gläubiger, der daran glaubt, dass es im Universum keinen Zufall gibt, dass das Schicksal, das Gute und das Böse von Allah kommen, dass in jedem Unglück, das uns widerfährt, eine Weisheit steckt, dass diese Unglücke uns in unserem ewigen Leben zahllose Segnungen bringen werden, wenn wir ihnen mit Geduld, Tawakkul und Zustimmung begegnen, und dass die Welt ebenso wie die Unglücke vorübergehend sind, langfristig mehr davon profitieren wird als von einer NLP-Therapie.

Manchmal braucht ein Mensch jedoch einen Experten, der ihm hilft, sich selbst besser kennen zu lernen und fester zu denken und zu handeln. Dazu gehören auch erfahrene NLP-Therapeuten.

Diese Therapeuten können Menschen bei Problemen wie Angst, Stress und Unruhe helfen.

Der Ausgangspunkt der NLP-Therapie ist der folgende: Die Überzeugung, dass Ängste, Befürchtungen und negatives Denken durch falsche Sprache und Denkmuster verursacht werden.

Ähnlich funktionieren auch Visualisierungstechniken. Insbesondere Sportler benutzen diese Strategie oft um durch die ständige, plastische Vorstellung von Erfolgsmomenten einen psychologischen Vorteil zu erlangen und die Motivation hoch zu halten. 

Die Experten wollen den Menschen helfen, die gewünschten Veränderungen zu erreichen, indem sie ihre Denk-, Sprach- und Verhaltensmuster untersuchen. Bei diesen Therapien versuchen sie zu verstehen, wie Menschen denken, kommunizieren und lernen, um sie zu verändern. NLP, das sich mit Denk- und Sprachprozessen befasst, um die Kraft des Geistes voll auszuschöpfen, geht davon aus, dass das Gehirn mit Worten in die gewünschte Richtung programmiert werden kann, um so die Wahrnehmung zu verändern.

Die NLP-Therapie wird zwar von einigen Kreisen kritisiert, weil sie nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen beruht und nicht ausreichend erforscht ist. Einige Menschen berichten jedoch von positiven Ergebnissen bei der Anwendung von NLP-Techniken.

Die NLP-Therapie ist ein Instrument, das Menschen helfen kann, ihre eigenen Gedanken und ihr Verhalten besser zu verstehen und gewünschte Veränderungen vorzunehmen. Wie bei jeder Therapiemethode hängt die Wirksamkeit jedoch von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab.

Grundsätzlich muss man sich nicht „zwischen Religion und Wissenschaft“ entscheiden, denn es gibt keinen wirklichen Konflikt. Religion negiert keineswegs die materielle Welt und die Natur- und Geisteswissenschaften. So finden wir in der großen Geschichte des Islam immer wieder Universalgelehrte, die neben ihrer religiösen Forschung auch in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen geforscht und Wissen produziert haben.

Die materielle Welt und alles, was sich in ihr befindet, sind Zeichen Allahs und unterliegen Seiner Überlieferung. Das bedeutet, dass das Universum und alles, was sich darin befindet, von Naturgesetzen geprägt ist. Durch die Beobachtung dieser Gesetze und ihrer Wirkungen können wir Muster erkennen, die es uns - mit Allahs Erlaubnis - ermöglichen, wissenschaftlich haltbare und allgemeingültige Aussagen über die Beschaffenheit der Dinge zu machen.

Auf dieser Grundlage spezialisieren sich Menschen in der modernen Welt auf bestimmte Gebiete und vertiefen ihr Wissen. So gibt es Experten, die sich auf das menschliche Verhalten und die menschliche Psyche spezialisiert haben. Dieses vertiefte Wissen und die Einsicht in die Natur der Dinge ist letztlich auch ein Geschenk Allahs. So liegt z.B. die heilende Wirkung einer Pille in ihren von Allah geschenkten Wirkstoffen. Der Mensch hat jedoch mit viel Mühe herausgefunden, wie er diese Wirkstoffe richtig anordnen und dosieren muss. Aber auch dieses Sehen und Denken ist nicht möglich ohne die Gnade Allahs, der uns Menschen das Sehen und Denken als Eigenschaft verliehen hat. Es wäre also eine Verschwendung und Beleidigung dieses Geschenkes, wenn wir therapeutische und beratende Hilfsmittel von vornherein ablehnen würden, weil wir meinen, dass „der Glaube allein genügt“.  Dem kann man entgegenhalten, dass die Suche nach geeigneten Mitteln eigentlich ein Ausdruck des Glaubens ist. Denn der Gläubige ist immer auch ein Suchender, der nach der Kunst und dem Werk Allahs Ausschau hält und immer nach den Eigenschaften Allahs in den Dingen sucht, statt sich zurückzulehnen und einfach auf ein Wunder zu warten, als wäre die Religion ein Wunschkonzert und Allah ein Flaschengeist.