das Schicksal ist im Grunde genommen die Tatsache, dass Allah/Gott von allem was in unserem Leben, bzw. im Universum passiert in uneingeschränkter Kenntnis darüber ist. Allah ist Der, Der weiß was wann und wo geschehen wird und wer wann und wo seinen freien Willen wie anwenden wird. Zwar verfügen wir Menschen über einen eigenständigen und freien Willen, allerdings vermögen wir nicht einmal zu wissen was uns in den nächsten Minuten widerfahren wird, geschweige denn was uns in den nächsten Tagen, Monaten oder Jahren erwartet. Wir sind ermächtigt unseren freien Willen eigenständig zu nutzen, nur wissen wir nicht immer wie wir uns entscheiden sollen. Aber nichts desto trotz treffen wir selbst unsere Entscheidungen und handeln eigenmächtig. Wir Menschen tun die Dinge nicht aus dem Grund weil Allah das so gewollt hat. Wir sind nicht vorprogrammiert, so dass wir keine andere Möglichkeit haben. Gegenteiliges ist der Fall, denn Allah weiß schon im Voraus wie wir uns verhalten und entscheiden werden. Er hat uns erschaffen und kennt uns besser als wir oder unsere Mütter uns zu kennen wissen. Er hat lediglich schon im Voraus niedergeschrieben wie wir uns verhalten und entscheiden werden im Leben, weil Er das von Anfang an wusste.
Schicksal An sich bedeutet, dass Allah der Allwissende in Kenntnis darüber ist was alles einst mal gewesen war, was alles ist und was alles eines Tages seien wird.
Dies bedeutet nicht, dass wir Menschen keinen freien Willen besitzen.
Hierbei wird auch nicht der menschliche Wille aberkannt. Wissen ist etwas anderes und Handeln ist etwas anderes. Allah ist der Wissende und der Mensch ist der Handelnde. Ein Beispiel: Unser ehrenwerter Prophet (s.a.s.) hatte bereits hunderte Jahre im Voraus die Eroberung Istanbuls samt seinem Befehlshaber angekündigt. Als es dann soweit war, traf dieses Ereignis ein und zwar exakt wie vorhergesagt. Nun, wurde Istanbul erobert weil unser Prophet (s.a.s.) das vorhergesagt hatte? Oder hatte er die Eroberung Istanbuls zu seiner Lebzeit nur erwähnt, weil er das schon damals gewusst hatte? Wäre die Eroberung denn überhaupt eingetroffen, wenn der Eroberer Fatih Sultan Mehmet nicht darauf hin gearbeitet hätte und nur Faul herumgelegen hätte und seine Truppen nicht auf eine Eroberung vorbereitet hätte? Also wusste Allah, dass Fatih Sultan Mehmet ein hochstrebender Eroberer sein würde und Er hat Seinen Gesandten (s.a.s.) schon im Voraus eingeweiht.
Hierbei sollten wir folgendes wissen: Wir tun nicht etwas, weil Allah das weis und Er es so gewollt, bestimmt oder erzwungen hat. Allah ist in immerwährender Kenntnis über unser körperliches und geistiges Befinden. Er weiß zu jeder Zeit wie wir denken und handeln werden. Generell ist es undenkbar, dass Allah als Erschaffer aller Dinge keine Kenntnis über Seine Schöpfung verfügt. Dann wäre Er kein Allmächtiger Gott. Ein weiteres Beispiel: Stellen wir uns einen Lehrer vor, der einen seiner Schüler auswählt und ihm ankündigt, dass er ihn Morgen in einem Fach (z.B: Mathe) zum Aktuellen Thema mündlich prüfen wird. Der Lehrer kennt seinen Schüler und weiß nur zu gut, dass dieser seinen Tag nicht mit dem Lernen des Mathe Stoffs verbringen wird, sondern wie üblich mit Fernsehen, Fußball, Spiel und Spaß und schreibt schon am selbigen Tag dessen schlechte Note im Klassenbuch nieder. Der Lehrer weiß, dass sein Schützling am nächsten Tag ungelernt zur Schule kommen und die Prüfung vergeigen wird. Am folgenden Tag erscheint dieser besagte Schüler im Unterricht und ist tatsächlich nicht im Stande auf die gestellten Fragen seines Lehrers auch nur ausreichend zu Antworten und realisiert, dass er eine schlechte Note bekommen wird. Im selben Moment öffnet der Lehrer dass Klassenbuch und sagt: „Weil ich das gestern schon gewusst habe, dass Du nicht lernen und diese mündliche Prüfung vergeigen wirst habe ich Dir bereits gestern eine schlechte Note niedergeschrieben.“ Worauf der Schüler entgegnete: „Herr Lehrer, ich habe die Prüfung nur nicht bestanden, weil Sie das Gestern schon festgesetzt haben. Hätten Sie mir eine Gute Note gegeben, so hätte ich bestimmt bestanden.“ Stimmt das? Kann dieser Schüler so etwas behaupten? Wir alle wissen, der Schüler ist im Irrtum. Ebenso können wir Menschen nicht behaupten, dass wir etwas (in der Regel) Schlechtes nur gemacht haben, weil Allah das schon so festgesetzt hat. Das bedeutet, all unsere Handlungen basieren auf unserem freien Willen und eigenmächtig getroffenen Entscheidungen und nicht weil Allah das so im Vorhinein niedergeschrieben hat. Allah hat das aufgrund Seiner Allwissenheit und AllKenntnis nur niedergeschrieben und das nennen wir dann Schicksal.
Jeder Mensch der auf die Erde kommt ist an sein individuelles Schicksalsprogramm gekettet. Alles was die Menschen tun und lassen werden und alles was ihnen einst widerfahren wird weiß Allah mit Seinem vorewigen Wissen. Jedoch bedeutet das nicht, dass die Kenntnis von Allah uns in unseren Entscheidungen zwanghaft beeinflusst und uns zu gewissen Entscheidungen zwingt. Denn Allah hat jedem Menschen unendliche Optionen zur Auswahl aufgestellt. Allah erschafft die Wege, die der Mensch durch die Nutzung seines eigenen und freien Willens auswählt. Folglich ist auch Jeder für seine eigenen Entscheidungen selbst verantwortlich und niemand sonst. Zu dieser Angelegenheit folgendes Beispiel: Stellen wir uns ein Gebäude mit einem Ober- und Untergeschoss vor. Im Obergeschoss erwartet uns unendlicher Segen, Glückseligkeit und Wohltat und im Untergeschoss lauern Foltergeräte. Weiterhin stellen wir uns vor, dass sich nun ein Jemand im Aufzug im Erdgeschoss dieses Gebäudes befindet. Diese Person ist über diese Begebenheiten bestens informiert und weiß, dass ihn im Obergeschoss die Glückseligkeit erwartet und im Untergeschoss ihm Unheil zuteil wird. Der freie Wille dieser Person muss sich nur entscheiden welche Taste sie betätigen möchte. Entweder die Taste für die Fahrt ins Obergeschoss oder die Taste die ins Untergeschoss führt. Hierbei ist keine körperliche oder geistige Anstrengung erforderlich, denn dieser Aufzug ist vollautomatisch und fährt auf Knopfdruck. Die Aufgabe dieser Person besteht einzig und allein darin sich für eine Richtung zu entscheiden und die entsprechende Taste zu betätigen, sonst nichts. Das bedeutet, dass diese Person nicht aus eigener Kraftanstrengung das Ober- oder Untergeschoss erreichen kann, sondern nur durch das Wissen über die Begebenehieten in den jeweiligen Geschossen und seiner eigenständigen Entscheidung in seinem Innern für das Gute oder für das Böse. Alles was wir Menschen tun ist wie in diesem Beispiel zu bewerten.
Zum Beispiel: Gott verkündet, dass das Betreten einer Schenke sünde und das Begehen einer Moschee tugendhaft ist. Der Mensch jedoch ist in der Lage beide Einrichtungen aufzusuchen, wie es bereits in dem zuvor erwähnten Beispiel erwähnt ist. Welche Taste er auch betätigt, also wohin er auch gehen mag, in die Richtung begibt sich dann auch sein gesamter Körper. Folglich ist die positive oder aber auch die negative Konsequenz (Lohn oder Strafe) der bewusst aufgesuchten Orte dieser Person verbindlich. Das gilt auch bei der wahl der Ehepartner usw.
Das Schicksal besteht aus Zwei Teilen. Einerseits aus einem ausweglosen Schicksal und andererseits aus einem eigenmächtigen Schicksal. Bei dem ersteren ausweglosen Schicksal haben wir gar keinen Einfluss auf die Begebenheiten. Diese Vorherbestimmung ist ausserhalb unseres Einflusses, wie zum Beispiel unser Geburtsort, unsere Eltern, unser Aussehen, unsere Hautfarbe usw. Diese Merkmale können wir nicht selbser bestimmen und wir werden bezüglich dieser auch nicht zur Rechenschafft gezogen werden.
Der zweite Teil unserer Vorsehung, das eigenmächtige Schicksal, ist gebunden an den freien Willen und dieser liegt in unserem Machtbereich und ist zugleich auch das Resultat unserer Entscheidungen. Gleichgültig wofür wir uns entscheiden und egal was wir machen möchten und oder machen werden, Allah ist aufgrund Seiner Allwissenheit in Kenntnis darüber und Er hat das Alles schon in der Vorewigkeit niedergeschrieben und festgesetzt.
Wir nominieren einen Menschentyp für uns als möglichen Lebenspartner und begeben uns auf die Suche nach ihr/ihm. Allah führt uns dann einige solcher Typen mit den entsprechenden Merkmalen vor und wir nutzen unseren freien Willen und entscheiden uns dann für einen von ihnen. Die Sympathie und die Anerkennung obliegen unserem freien Willen. Ebenso aber auch die Ablehnung und die Antipathie. Und die Tatsache, dass Allah schon im Voraus weiß wen wir wann und wo heiraten werden nennen wir eben Schicksal und unsere Entscheidung diese auserwählte Person zu ehelichen ist der freie Wille.
Unser Herz schlägt permanent, unser Blut wird kontinuierlich gereinigt, unsere Zellen teilen sich, sie wachsen, vermehren sich und sterben. In unserem Körper laufen unendlich viele Prozesse ab, von denen wir größtenteils gar keine Ahnung haben. Wir verrichten nicht eine einzige Sache, die in unserem Körper stattfindet. Selbst während wir sorglos schlafen gehen diese Aktivitäten weiter. Andererseits gibt es auch viele Dinge, die wir bewusst und mit freiem Willen und eigenmächtiger Entscheidung machen, wie zum Beispiel Essen und Trinken, Reden, Laufen usw. Auch wenn unser Wille schwach und unser Entscheidungsvermögen sehr dürr ist, besitzen wir dennoch diese Fähigkeiten. An einer Weggabelung entscheiden wir selbst, welchen dieser beiden Wege wir weitergehen werden. Das Leben ist nur zu voll mit solchen Weggabelungen. Folglich sind wir auch einzig und allein verantwortlich für unsere Entscheidungen, sofern wir nicht gegen unseren Willen gezwungen wurden diese zu treffen. Also hat es keinen Sinn sich rein zu reden durch die Anschuldigung anderer. Bei genauer Betrachtung werden wir feststellen, dass oftmals das „Schicksal“ als Entschuldigung und Ausrede angewendet werden um die eigene Schuldigkeit zu vertuschen und sich selber unschuldig zu reden. Wir sind nicht wie ein Blatt im Wind, das sich willenlos vom ihm treiben lässt. Wir Menschen besitzen einen freien Willen und die Fähigkeit eigene Entscheidungen zu treffen, ob mit oder ohne Wind (widrige Umstände). Warum empfinden wir das Gefühl der Unrichtigkeit bei begangenem und oder widerfahrenem Unrecht? Wenn das alles doch Schicksal ist und der oder die Täter aufgrund der göttlichen Vorherbestimmung gar nicht anders hätten handeln können? Wenn wir tatsächlich willenlose Gestalten wären, dann hätten doch Begriffe wie Gut und Böse, Positiv und Negativ absolut keine Bedeutung. Dann wären Helden und Verräter gleich zu betrachten, weil sie dann für ihre Charackterfestigkeit oder Charakterschwäche keine Schuld hätten. Denn beide hätten ungewollt und unbewusst gehandelt und somit wären sie unschuldig für ihre Handlungen. Solch eine Denk- und Betrachtungsweise wird (Gott sei Dank) vom rationalen menschlichen Verstand jedoch striktens abgelehnt. Und wenn jeder Mensch sich selbst, bzw. sein Gewissen einmal befragt, dann wird er feststellen, dass er kein willenloses Blatt im Wind ist.
Alles das was der Mensch mit seinem freien Willen und seiner eigenmächtigen Entscheidungen verlangt, erwünscht und begehrt, wird gemäß dem Sprichwort: „Der Mensch denkt und Gott lenkt“ von Allah so umgesetzt. Das bedeutet, dass Allah unabhängig von der Gut- oder Schlechtartigkeit der Begehren und Absichten der Menschen, die Dinge entsprechend dem Verlangen erschafft und arrangiert. Auch wenn wir Menschen uns für das Schlechte entscheiden, Allah wird uns diesen Wunsch Wirklichkeit werden lassen. Als Folge dieser Tatsache ist es unbedingt erforderlich, dass wir Menschen immerwährend an das Gute denken und uns nur zu oft für das Gute entscheiden.
2-)
Warum wurde der Teufel erschaffen?
diese Frage hat zwei Aspekte. Einerseits die Bestimmung und andererseits die Weisheit, die bei der Erschaffung des Teufels eine wichtige Rolle spielen.
Als erstes wird die Berufung des Teufels erörtert. Der Teufel gehört zur Gattung der Dschinn. In dieser Ayah (Vers im Qur`an) “ Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen”(Qur`an: 51; 56) wird deutlich, dass ihre wahre, eigentliche Bestimmung in der Gotteserkenntnis und im Gottesdienst liegt.
Genauso wie bei den Menschen gibt es unter den Dschinn jene, die dem Unglauben verfallen sind.
Der Teufel ist zu dieser Kategorie der Abgeirrten einzuordnen, weil er sich vor Adam aus Arroganz nicht verbeugen wollte und sich dadurch der Anordnung Gottes widersetzte. Deshalb wurde er von der Barmherzigkeit Gottes verbannt, jedoch wurde ihm erlaubt bis zum Tage des Gerichts die Menschen in den Irrweg zu verleiten.
Der Grund, warum Allah ihm die Erlaubnis gibt, beinhaltet nicht nur eine, sondern hunderte von Weisheiten. Von diesen sind die zwei Wichtigsten wie folgt.
Der Allgerechte Herrgott, der die höchste Erkenntnis und Wahrheit umfasst, hätte den Menschen auch ohne den Teufel prüfen können, in dem er die Aufgaben des Satans der menschlichen Begierde (im Original „Nefis“= Ego, Selbstsucht, Gier) auferlegt hätte.
Doch in dem Er ihm die Erlaubnis gab, welches ja auch dem Wunsch des Höllenfürsten entsprach, wird die Höllenpein des Teufels um ein milliardenfaches gesteigert. Nach der Aussage (Hadith) des Propheten Muhammad (s.a.s.) „Der Verursacher bzw. der zur Sünde Anregende ist genauso schuldig wie der Ausführende“ werden die Sünden, die durch die Einflüsterungen dieses dämonischen Widersachers herbeiführt werden, auch dem Teufel zugeschrieben und somit wird seine Höllenpein ständig vermehrt.
Unter einem anderen Gesichtspunkt wird durch die Mission des Teufels der Mensch in seinen Eigenschaften geprüft. Der Gläubige (mü`min) kann in dieser Prüfung, falls er sie erfolgreich besteht, seine Fähigkeiten entfalten und sogar die Engel in ihrer Rangstufe übertreffen bzw. hinter sich lassen.
Wäre dem Menschen nicht der Teufel, seine Begierde, sein innerer Schweinehund, seine Neigung zur Sünde zuteil, würde er wie die Engel in seiner Stellung gleich bleibend und konstant sein.
3-)
Ist es Vorherbestimmung welches Kind welche Eltern haben wird?
4-)
Warum werden die Muslime überwiegend von Erdbeben, Kriegen und Unheil betroffen?
Liebe Leserin, lieber Leser
Unser diesseitiges Leben, welches ein Ort der Prüfung ist und nicht durch Ausschweifungen und Bequemlichkeiten vergeudet werden sollte, ist eine Bildungsstätte, damit der Mensch seinen Herrn (Rab), Schöpfer kennen lernt und nach seiner wahren Bestimmung lebt. Durch Glauben und Anbetung wird die Entwicklung des Menschen gestärkt und zur eigentlichen Berufung befähigt.
Es gibt zwei Kategorien der Anbetung: 1. positive Anbetung 2. negative Anbetung
Positive Anbetungen sind Handlungen wie zum Beispiel das rituelle Gebet und das Fasten.
In der negativen Art wird der Mensch durch Unglück, Beschwerlichkeiten, Krankheit und Naturkatastrophen geprüft, damit er seine Schwäche und Hilflosigkeit verspürt und sich mit Geduld seinem barmherzigen Herrn um Hilfe bittend zuwendet.
Die härtesten Prüfungen wurden insbesondere dem Propheten Muhammed (Allahs Segen und Friede auf ihm), den früheren Propheten und deren treuen Anhängern zuteil. Wenn Unheil und schmerzhafte Lebenserfahrungen ausschließlich minderwertig zu beurteilen wären, hätte Allah den Verkündern seiner Botschaft ein bequemes beziehungsweise sorgenfreies Leben beschert. Dies bezüglich wurde vom Propheten Muhammed folgendes geäußert:
„Diejenigen, welche am meisten dem Unheil und beschwerlichen Hindernissen ausgesetzt werden, sind die Vollkommensten, die Besten unter den Menschen.“(1)
Der Grund warum die Muslime viel mehr von Unheil betroffen werden ist, dass sie für ihre Fehler und Sünden im Diesseits bestraft werden und nicht am Tag des jüngsten Gerichts. Die großen Vergehen (z.B. Mord) und Untugenden, die aus dem Unglauben resultieren, werden dem obersten Gericht überlassen und die kleinen Delikte der Gläubigen werden durch Unglücke ausgeglichen.
bezüglich den Wahrsagern und allerlei "Zauberern" spricht sich die Religion eindeutig aus. Hier einige unmissverständliche Quellen;
Sag: Über das Verborgene weiß nicht Bescheid wer in den Himmeln und auf der Erde ist, außer Allah (27/65)
Zweifelsohne: Wer zu einem Wahrsager geht und bestätigt was er sagt, der hat sich abgewendet von dem was dem Propheten Muhammad (s.a.s.) herabgesandt wurde. (Ebû Dâvûd, Tıb, hadis no: 3904)
Er (Gott) verfügt über die Schlüssel des Verborgenen; niemand kennt sie außer Ihm. (6/59)
Wahrsager sind nichts. (Müslim, Selam 123)
Aus diesen und weiteren auffindbaren Quellen geht hervor, dass der Islam Wahrsager und "Zauberer" verurteilt und ihre vermeintlichen Fähigkeiten oder die Ansprüche darauf ablehnt. Man sollte keinen Kontakt zu solchen Personen haben und erst recht keine Dienste von ihnen in Anspruch nehmen.
Wie kommt es aber dass Wahrsager oft irgendwie Recht zu haben scheinen?
Solche Phänomene gibt es immer und überall auf der Welt. Ebenso gibt es mittlerweile unzählige Analysen und Sachbücher, die die manipulativen Tricks von Wahrsagern aufdecken. Wahrsager sind sehr geschickt in der zwischenmenschlichen Kommunikation und in der Wahrnehmungspsychologie. Sie wissen bestens, wie man anderen den Eindruck vermittelt, man weiß alles über sie. In Wahrheit fällen sie aber universelle Aussagen, die auf die jeweilige Lebenslage des Fragenden angepasst sind. Damit verändern sie die Wahrnehmung des Fragenden und dieser "entdeckt" dann plötzlich die Dinge, auf die sich die vermeintliche Prophezeiung des Wahrsagers bezieht. In Wahrheit übernimmt der Fragende aber die Aufgabe des Wahrsagers, weil der Wahrsager lediglich eine Schablone anbietet und der Fragende dann etwas hineininterpretiert.
Man findet auch ausreichend Quellen zu diesem Thema, daher wollen wir uns kurz halten und die religiöse Perspektive auf das Thema klarstellen:
Wahrsager sind zu verurteilen und nur Gott hat definitive und absolute Kenntniss über die Zukunft und das Verborgene.
7-)
Schicksal
Allah hat die Menschen auf die Erde geschickt, um sie auf eine Probe zu stellen. Somit wird sich der Diamant von der Kohle unterscheiden, obwohl beides vom Ursprung her identisch ist!
Um eine Antwort wie diese: "Uns wurde doch keine Möglichkeit gegeben" oder "Ich wäre ein guter Mensch gewesen" zu vermeiden gibt Allah jedem die Gelegenheit sich zu beweisen! Somit ist im nachhinein keine Ausrede gültig und jeder wird gerecht behandelt werden.
Weitere Informationen zum Schicksal finden Sie unter folgendem Link:
ob ein Erdbeben zum Schicksal gehört oder nicht, ist hier die Frage. Hierzu sollte man sich zunächst kurz nochmal vor Augen führen was "Schicksal" eigentlich bedeutet. Verkürtzt dargestellt beschreibt der Term "Schicksal" dass alles Geschaffene und jede Situation, mitsamt aller Details im zeitlosen Wissen Gottes vorhanden ist und dementsprechend bestimmt und geschaffen wird. Jedes Geschehnis ist "vorbestimmt", also ihr Ort und Zeitpunkt ist von Anfang an ("Azalī") bestimmt. Sowie Gott über alles was im Kosmos geschieht Bescheid weiß, so wird Gott auch über alles was geschehen wird Bescheid wissen. Etwas was außerhalb diesem göttlichen Wissens geschieht, ist undenkbar. Was auch immer passiert, geschieht innerhalb diesen Grenzen des göttlichen Wissens, welchen wir verkürzt als "Schicksal" benennen. Im Kosmos gibt es kein Zufall, es gibt die Fügung. Die Tatsache des Schicksals, welcher alle Dimensionen überdeckt, lässt keinen Raum für einen Zufall.
Ein Erdebeben ist eine Tat. Wie jede Tat, weist auch diese Tat auf ihren Täter hin. Gott, der die Welt aus dem Nichts erschafft, sie um die Sonne wandern lässt, innerhalb eines großen ökologischen Systems die Gezeiten verändert, Pflanzen, Tiere und Menschen auf der Erde erschafft, unzählige Sachen zeitig unbeirrt und mit perfekter Präzision betätigt und mit einer unendlichen Fähigkeit und Willen, durch die wundersame Konstellation von Atomen unglaubliche Kunstwerke kreirt, soll etwas Wichtiges wie ein Erdbeben welches in seinem Hab und Gut stattfindet und etwas darstellt was die Menschen von nächster Nähe betritt, nicht wahrnehmen, sie außerhalb seines Willens beobachten, sie ignorieren und sie dem Zufall überlassen? Dies erscheint bei solch einer Typologie Gottes höchst unlogisch und atypisch.
Wie jedes Geschehnis im Kosmos, ist auch jedes Erdbeben Gott bekannt und wird von Gott ausgeführt, Elemente wie etwa wann und wo das Erdbeben stattfinden wird, wer dabei sterben und wer dabei überleben wird, sind mitsamt all ihrer Details Gott bekannt, sie sind also Schicksal.
Nachdem wir diese elemantare Glaubenswahrheit uns nochmal vor Augen geführt haben, widmen wir uns einem anderen Aspekt zu.
Man könnte den Gedanken hegen, das Prinzip des Zufalls lebendig zu halten, nicht um die Wahrheit des Schicksals leugnen, sondern vielmehr um die Leute zu mehr Vorkehrungen zu animieren. Spezielle Einrichtungen in Gebieten die ein erhöhtes Risiko für Erdbeben erweisen zu errichten, das Risiko des Erdbebens allgegenwärtig zu halten, bei Bauten Material benutzen welches tauglich gegenüber Erdbeben ist, sind Vorkehrungen die bei solchen Katastrophen den Schaden um einen gewissen Anteil reduzieren können. An dieser Stelle ist es wichtig auf die Vernachlässigung (bzw. Vernachlässiger) dieser Vorkehrungen aufmerksam zu machen.
Die grobe Einteilung bzw. Auffassung sich blind einem Glauben an Schicksal anzuvertrauen und Leuten die Schutzvorkehrungen treffen mit der Beschuldigung "das Schicksal verändern zu wollen" anzugreifen, ist eine nichtige und falsche Auffassung. Das Prinzip des Anvertrauens ("Tawakkul") im Islam bedeutet nicht, ohne jegliche Vorkehrungen auf das Ergebnis zu warten, sondern erst nachdem alle Ressourcen zur Handlung erschöpft sind, das Ergebnis zu erwarten und sich diesem anzuvertrauen. Also nach der Erschöpfung der Möglichkeiten, das Ergebnis von Gott zu erwarten. Denn das Zusammenkommen der Ressourcen garantiert als solches noch kein Ergebnis, solch eine Regel lässt sich nicht beobachten. Ressourcen und Ursachen, kreieren kein Ergebnis, sie sind als Träger zu verstehen. Welche Vorkehrungen man auch immer treffen mag, es ist trotzdem Gott, der die Resultate kreiert.
Ob Vorkehrungen getroffen werden oder nicht, in beiden Fällen sind die Geschehnisse Schicksal. Man "verletzt" nicht etwa das Prinzip des Schicksals durch das Treffen von Vorkehrungen. Ein Schiff welches seine Route verändert, ist noch immer im Ozean, es verlässt durch die Veränderung der Route nicht den Ozean. Dies kann man als Metapher für die Situation des Menschen im Rahmen des Schicksals betrachten. Der Mensch ist ein Schiff im Ozean des göttlichen Wissens. Das Treffen von Vorkehrungen führt nicht zum Austritt dieses Ozeans des göttlichen Wissens. Das Schicksal mit einer Ablehnung von Vorkehrungen gleichzusetzen und jene Vorkehrungen dann als "Befreiung" vom Schicksal anzusehen, hat nichts mit einem rechtgeleiteten Verständnis von Schicksal zu tun.
Zustände variieren, das Schicksal jedoch nicht. Wenn eine arme Person durch harte Arbeit reich werden würde und behaupten würde sein Schicksal verändert zu haben, so wäre diese Aussage nichtig, denn sein Zustand hat sich verändert, der Zustand der Armut ist gewichen und wurde durch den Zustand des Wohlstands ersetzt. "Mein Schicksal war es zunächst arm zu sein, später reich zu werden" wäre in diesem Rahmen die richtige Aussage.
Eine Annahme wie etwa "sofern du an Schicksal glaubst, lässt du jegliche Vorkehrungen fallen", ist nicht im Sinne der Lehre des Islams. Ganz im Gegenteil lehrt uns der Islam zuerst seine Vorkehrungen zu treffen und erst dann sich dem Schicksal anzuvertrauen.
Ein Vers im Qurʾān spricht hierzu einen sehr eindeutigen Befehl aus:
Oh ihr Gläubigen, trifft eure Vorkehrungen.. (Sura an-Nisāʾ 71)
9-)
Wenn man eine Erbkrankheit jat sollte man dies als eine Strafe oder ein Geschenkt oder als einen test ansehen.
ein jedes Unglück welches einem geschieht ist entweder ein Test oder eine Strafe von Allah. Einen Doktortitel zu erwerben ist sicherlich um ein vielfaches schwerer als ein Hauptschulabschluss, aber gleichzeitig ist ein der Rang den ein Doktor in der Gesellschaft einnimmt auch um ein Vielfaches größer. Je schwerer eine Prüfung ist destso höher ist der Rang den man erhält wenn man erfolgreich ist. In ebendieser Weise gibt uns Allah zahlreiche Krankheiten und Unglücke als Prüfungen auf den Weg. Je schwerer diese Prüfung nun ist destso höher wird der Rang sein den man im Jenseits erhält wenn man die Prüfung mit Geduld und ohne Allah anzuklagen erträgt. Dies ist der Grund warum nach einer authentischen Überlieferung unseres Propheten (sav) die schwersten Prüfungen zunächst die Propheten, nach ihnen ihre Gefährten und nach ihnen die Gelehrten und Heiligen erhalten haben. Man kann daher eine schwere Krankheit oder ein Unglück als eine Barmherzigkeit und Gnade Allah ansehen mit denen er diejenigen die er liebt im Rang erhöhen will.
Eine Krankheit kann aber auch eine Strafe für begangene Sünden sein. So werden einer authentischen Überlieferung nach die Sünden von einem von Fieber zitternden Muslim abfallen wie die Früchte von einem geschüttelden Baum abfallen. Allah bestraft manchmal die Sünden derer die er liebt in dieser Welt anstatt im Jenseits wenn er die Krankheit mit Geduld und ohne Allah anzuklagen erträgt. So sollte man eine Krankheit auch hier nicht als eine Ungerechtigkeit, sondern als eine Gnade Allahs ansehen.
Wir als Menschen können allerdings nicht mit Sicherheit sagen wann eine Krankheit eine Strafe und wann eine Prüfung ist. Wir sollten als Muslime nicht über andere Menschen urteilen und behaupten dies sei mit Sicherheit eine Strafe und dies mit Sicherheit eine Prüfung. Dieses Wissen obliegt nur Allah selbst. Wir können uns aber sicher sein das Allah in keinster Weise und ungerecht ist und eine Erbkrankheit eine Barmherzigkeit und Gnade Allahs darstellt.
Für weitere Informationen Verweisen wir auf den 25. Blitz aus dem Werk Blitze von Said Nursi
10-)
Welche Weisheit kann hinter dem Unglück eines Kindes stecken?
das Unglück von Kindern ist für das Gewissen besonders verstörend, da doch Kinder die reinste Unschuld darstellen und die Barmherzigkeit eines jeden Menschen in der Regel erregen. Doch gibt es überall viele leidende Kinder und die Frage lautet nun; wie kann man das erklären?
Zunächst müssen wir das Problem lösen, indem wir es in zwei Teile aufteilen. Das Prinzip der Schöpfung wonach das Schicksal diejenigen peinigt, die dem Erbarmen der Natur der Schöpfung zuwider handeln: Dies gilt für die erste Frage und Vergleichbares. Die Bewertung des Kindes von alkoholabhängigen Eltern, welches regelmäßig körperlicher Gewalt ausgesetzt ist kann auch mit diesem Prinzip zusammen hängen, hängt aber tendenziell mit anderen Prinzipien der göttlichen Gerechtigkeit zusammen.
Nun wollen wir zuerst den ersten Teil des Problems erklären, das Prinzip der "Bestrafung durch Zuwiderhandeln gegenüber der Barmherzigkeit innerhalb der göttlichen Schöpfung", die auch Erwähnung findet im Werk „Harmonie des Lichts“ von „Bediüzzaman“ Said Nursi.
Die Aufmüpfigkeit des Kindes kann als ein Verhalten betrachtet werden, welches die Grenzen des natürlichen Fehlverhaltens und die Grenzen des elterlichen Mitgefühls überschreitet. In diesem Fall kann eine gemäßigte Reaktion sogar dazu beitragen, dass sich die innere Lebenswelt des Kindes entwickelt. Wichtig ist nur, dass die Reaktion der Eltern angemessen bleibt. Es gilt dabei auch zu erwähnen, dass das Kind letztendlich sich trotzdem nach der barmherzigen Umarmung seiner Eltern sehnt, obwohl es gerade von diesen bestraft wurde. Das Wichtigste für das Kind ist es nach der Strafe wieder auf den geborgenen Schoß der Eltern springen zu dürfen.
Andererseits sehen wir an anderen Beispielen der Schöpfung wie sich dieses universale Prinzip durchgehend manifestiert. Ein Tier, das sich seinem eigenen Kind erbarmt, attackiert die Nachkommen eines anderen Tieres um sich zu
ernähren. Diese Verletzung des Prinzips des Mitgefühls; die angegriffenen Tiere werden sich zu Wehr setzen. Natürlich gilt dieses Prinzip für Tiere, obwohl sie sich nach ihren instinktiven Codes verhalten; Damit das ökologische System bestehen kann muss es also immer eine entsprechende und angemessene Reaktion auf eine Aktion geben.
Da der Mensch gegenüber den Tieren vernunftbegabt ist, hat er auch eine etwas andere Beziehung zu diesem universalem Prinzip.
z.B. Das Kind, das seine Mutter übermäßig reizt, kann vielleicht auf einen kleinen Klaps des Mitgefühls stoßen. Oder; ein menschliches Wesen, das die Reinheit eines Kindes in seinem Herzen gefangen hat; kann von Gott aus vielleicht mit einer Sanktion rechnen aus Barmherzigkeit damit er gewarnt ist, wenn er eine Haltung hat, die andere lebende Kreaturen peinigt. Aber das sind nicht die ewigen und unumstößlichen Gesetze der Umsetzung dieses Prinzips für den Menschen.
der Schöpfer, der das irdische Leben der Menschen mit Weisheit und inbrünstigem Willen ausgestattet hat und sie so mit der Neigung zum Guten wie zum Schlechten ausstattet um die göttliche Prüfung zu erfüllen; entsprechend dieser Prüfungssituation wird nicht jeder Fehler sofort und offenkundig korrigiert und nicht jede Strafe wird sofort und offenkundig bestraft.
auf der Erde sind daher mörderische und grausame Menschen manchmal in der Lage, unschuldige Menschen zu quälen, sogar unschuldige Kinder und sie können äußerst Boshaftes tun.
In diesem Fall verletzen diejenigen, die dieses Böse begehen, nicht nur das Mitgefühlsprinzip des Schöpfers; eine sehr große Grausamkeit wird auch begangen. Aber manchmal können sie der Strafe im weltlichen Leben scheinbar entfliehen und der Gerechtigkeit der irdischen Gerichte entkommen.
Warum erteilt Gott dann nicht die Strafe für dieses Böse und was für Sünden haben die Unschuldigen, die verfolgt und getötet wird?
Hier ist die Antwort auf diese Frage; während wir versuchen, göttliche Gerechtigkeit zu verstehen; das Konzept von Zeit, Endlichkeit und Ewigkeit und inwiefern es uns gelingt diese zu verstehen. Weil eine Person, die glaubt, weiß; ein Prozent der Gerechtigkeit Gottes regiert im Irdischen und neunundneunzig Prozent Gerechtigkeit wartet darauf, im Jenseits veräußert zu werden. Die schlimmen und grausamen Verbrechen der Menschen werden ihre angemessene Sanktion im jenseitigen Gericht erhalten. viele Berichte im islamischen Kulturraum vermitteln; äußerst grausame Menschen kriegen ihre Strafe nicht im Diesseits weil Gott sich von ihnen abwendet. Eine kurze diesseitige Strafe wäre milde im Vergleich zu einer unendlichen Strafe im Jenseits. Daher wird ihr Urteil im Jenseits ausgesprochen mit viel größerem Ausmaß.
Es ist für den Menschen befriedigender eine kurzfristige Reaktion auszuschlagen wenn man dafür die Gelegenheit hat auf eine spätere jedoch viel länger wirkende Reaktion.
Angesichts der Verfolgung und des Leidens dieses kurzen, sterblichen weltlichen Lebens zum Beispiel wird Gott das unschuldige Kind im Jenseits begrüßen und entlohnen. Mutmaßlich wird das Kind welches solch ein schweres irdisches Leben hatte die Barmherzigkeit und Gnade Gottes im Jenseits so erregen, dass es unermessliche Gnadengaben erhält, die es sonst niemals durch Gottesdienste und Darbietungen des Glaubens hätte erreichen können.
Die Wahrheit ist, dass Gott keine von seinen Kreaturen vergisst oder vernachlässigt, die Er erschaffen hat. Gott verkündigt dass er als Hüter seiner Schöpfung auftreten wird und jede Gerechtigkeit wie auch Ungerechtigkeit, sei sie noch so klein wird im Jenseits entsprechend bewertet.
Wenn wir zusammenfassen; Folgende Situationen können wir im Fall eines Kindes erkennen, das von einem betrunkenen Vater willkürlich geschlagen wird:
Weil die Welt das Feld der Prüfungen ist; Gott erlaubt Menschen, im Unrecht zu sein und Unrecht zu tun. Kriege, Übergriffe, Morde etc. Dies sind Situationen in denen der Mensch zunächst frei handelt. Selbst die Propheten Gottes waren davor nicht gehütet und begegneten Übergriffen seitens boshafter Menschen. Es wäre ein Leichtes für Gott hier unmittelbar zu intervenieren, dann würde auch jeder, ob gläubig oder ungläubig sich aus Angst in die Huldigung flüchten. Das kann kein wahrer Glauben sein. Die Taten des Menschen werden daher ihre gebührende Sanktion im Jenseits erhalten und dann auch nicht mehr die Gelegenheit haben Einsicht zu heucheln.
Der Vater, der diese Übeltat begangen hat; entweder im irdischen Leben; wenn er die Strafe in der Welt nicht bezahlt hat und nicht würdig genug ist, im Jenseits errettet zu werden; im Jenseits wird er in einer gewaltigen Weise bezahlen und diejenigen die unter ihm gelitten haben werden sich nun im Jenseits unter der Gnade Gottes sonnen dürfen.
Die erlebten Übeltaten eines Menschen oder eines Kindes könnten die Bußen für spätere Übergriffe und Fehler sein. Während der kurzsichtige Mensch sich denkt warum er so sehr leiden musste wird er späte dafür so sehr entlohnt, dass er sich nun denkt womit er solch große Gnade von Gott verdient haben könnte. Vielleicht hätte dieser Mensch in einem anderen Szenario ein Leben voller Sünde gelebt und hätte Gott den Rücken zugekehrt. Somit ist er durch eine Art invasiven Eingriff vor größeren Schäden bewahrt worden und wird dabei gleichzeitig auch vielfach im Jenseits entschädigt.
Es ist wichtig sich stets daran zu erinnern dass die göttlichen und universalen Prinzipien nicht wie eine unumstößliche mathematische Formel funktionieren, nach der A und B immer C ergeben. So wie in einem juristischen Gericht jeder Fall für sich individuell wahrgenommen und bewertet wird, so geschieht dies auch in der Verwirklichung dieser göttlichen Prinzipien. Das Gesetz eines Staates ist auch in einem Buch abgebildet und eigentlich müsste auf dieser einheitlichen Basis doch jedes Gericht jedem Straftäter gegenüber das selbe Urteil aussprechen. Tatsächlich kriegen jedoch diverse Straftäter für die selbe Straftat unterschiedliche Sanktionen basierend auf z.B. diversen Faktoren die das Urteil in einem Fall beeinflussen. So wird auch Gottes Urteil in jedem Fall individuell ausgesprochen. Wir können also nicht für jeden Fall ein und die selbe Reaktion erwarten.
Das Ergebnis ist: Gott verwaltet mit unendlicher Gerechtigkeit. Dieses Wirken kann der kurzsichtige Mensch nicht vollends verstehen, da er kein Einblick in das Verborgene hat. Am Ende wird jedoch jede Tat, sei sie noch so klein im Jenseits geprüft und mit entsprechenden Konsequenzen versehen.