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1-) Ist es wahr, das ein Jüdischer Nachbar des Propheten aufgrund des Barmherzigen Verhaltens von unserem Propheten zum Islam konvertiert ist.

diese Überlieferung konnten wir noch nicht auffinden.

Zu der Handlung allgemein:

Allah befehlt den netten und friedlichen Umgang mit den Angehörigen anderer Religionen.

Allah verbietet euch nicht, gegen die gütig und gerecht zu sein, die euch nicht wegen eures Glaubens bekämpft oder euch aus euren Häusern vertrieben haben. Allah liebt fürwahr die gerecht Handelnden. (60/8)

Muslime müssen sich ihren Nachbarn gegenüber friedlich verhalten. Für ihre Rechtleitung sollten wir beten. Gutes sollte ihnen gegenüber getan werden, egal in welchem Ausmaß, ob groß oder klein. Der Islam befehlt, auch wenn es Nichtmuslime sind, den gegenseitigen Besuch.

Auch wenn die Eltern einer anderen Religion angehören sollten, wird uns der gute Umgang mit ihnen befohlen:

Wenn sie sich aber darum bemühen, dass du Mir das beigesellst, wovon du kein Wissen hast, dann gehorche ihnen nicht, doch geh mit ihnen im Diesseits in rechtlicher Weise um. Und folge dem Weg dessen, der sich Mir reuig zuwendet. Zu Mir wird hierauf eure Rückkehr sein, da werde Ich euch kundtun, was ihr zu tun pflegt. (31/15)

 


2-) War der bekannteste Muezzin (Gebetsrufer) zur Zeit des Propheten afrikanischer Herkunft?

Bilāl (r.a.), welcher eine sehr charaktervolle und angenehme Stimme hatte, stammt aus Afrika ist der berühmteste Gebetsrufer aus der Zeit des Propheten, da er nach der Auswanderung zum ersten Mal mit dem Gebetsruf zum Gebet Namaz/Salah aufgerufen hat und somit der erste Gebetsrufer in der Geschichte des Islam ist.

Bevor er zum Islam übertrat, war er in Mekka ein äthiopischer Sklave.

„Sein Übertritt zum Islam war seinem Besitzer natürlich ein Dorn im Auge, und so peinigte er seinen Sklaven gnadenlos. Ummay ibn Khalaf, der einer der gefürchtetesten Feinde des Islam war, legte Bilal [Ra] in der Mittagshitze auf den heißen Sand Mekkas, und beschwerte seine Brust mit einem schweren Fels. Daraufhin sagte er: „Verlas den Islam oder verrotte in der Hitze und stirb.“ Selbst unter diesen Qualen rief Bilal [Ra]: „Einer! Einer!“ In der Nacht wurde er ausgepeitscht, und am Tage auf die Seite mit den offenen Wunden auf den heißen Wüstensand gelegt um ihn entweder vom Islam abzubringen, oder ihn einen quälenden Tod sterben zu lassen. Die Folterer wurden von Zeit zu Zeit müde, so dass Abu Jahl, Ummay und andere sich gegenseitig abwechselten –doch Bilal [Ra] blieb standhaft. Schließlich kaufte Abu Bakr Bilal [Ra] zu einem hohen Preis, und Bilal [Ra] wurde ein freier Muslim.
Ihm wurde die Ehre zuteil, der Gebetsrufer des Propheten [Sallallahu alayhi wa sallam] zu sein. So war er ständig zusammen mit dem Gesandten Allahs [Sallallahu alayhi wa sallam] um zum Gebet zu rufen. Nach dem Tode des Propheten [s.a.s] war es schwer für ihn, weiterhin in Madina zu bleiben, wo er ständig an Muhammad [s.a.s] erinnert werden würde. Er verließ die Stadt und entschloss sich, für den Rest seines Lebens auf dem Wege Allahs Taala zu bleiben. Eines Nachts träumte Bilal [Ra] vom Propheten [s.a.s], der ihm sagte: „O Bilal, wie kommt es, dass du mich nie besuchen kommst?“ Kaum war er aufgewacht, beeilte er sich, nach Madina zurückzukehren. Dort angekommen baten ihn Hasan und Hussein [Ra], die Enkelkinder des Propheten [s.a.s], die Leute zum Gebet zu rufen. Als die Bewohner Madinas die Stimme Bilals [Ra] vernahmen, erinnerter sie sich an die Zeit mit dem Gesandten Allahs [s.a.s]. Sie kamen aus ihren Häusern und begaben sich mit tränenden Augen zur Moschee des Propheten [s.a.s].
Nach kurzer Zeit verließ Bilal [Ra] Madina wieder und starb in Damaskus im zwanzigsten Jahr nach der Hidschra." 


3-) Wie oft kommt der Name des Propheten Muhammed im Quran vor?

im Qur'an wird der Prophet Muhammad (s.a.s.) insgesamt 5 Mal erwähnt; viermal mit dem Namen Muhammad und einmal mit dem Namen Ahmet. Er (s.a.s.) wird in den folgenden Versen als Muhammad erwähnt:

[Quran, 3:144]

[Quran, 33:40]

[Quran, 47:2]

[Quran, 48:29]

Und in dem folgenden Vers als Ahmet:

[Quran, 61:6]

 


4-) Kann die Fürsprache (Schafa‘a ) des Propheten Muhammed (s.a.s.) aus islamischer Sicht als etwas Verwerfliches oder Sirk bezeichnet werden?

obwohl die Fürsprache (Schafa‘a ) von einigen Pseudowissenschaftlern als Ketzerei interpretiert wird, ist sich die Mehrheit der islamischen Gelehrten diesbezüglich einig, dass die Fürsprache (Schafa‘a ) des Propheten Muhammed (s.a.s.) ein Bestandteil des islamischen Glaubens ist.

Diese Pseudowissenschaftler berufen sicht auf einen Vers im Qur`an, um ihre Meinung zu untermauern.
„Nehmen sie sich etwa Fürsprecher neben Allah? Sprich: "Etwa auch, wenn sie nichts auszurichten vermögen und keinen Verstand haben?"(Qur`an Sure 39 Az-Zumar, Ayet 43)

Jedoch bezieht sich dieser Vers auf die Götzenanbeter, die sich von ihren Skulpturen, die sie als Gottheiten verehrten, Kraft, Gesundheit und Fürsprache erhofften.

In diesen und anderen Versen des Qur`an wird hervorgehoben, dass jeder allein für seine Handlungen verantwortlich ist und dementsprechend entweder mit Gutem belohnt oder bestraft wird.
„Allah belastet niemand über Vermögen. Jedem wird zuteil, was er verdient hat, und über jeden kommt nach seinem Verschulden. “ (Qur`an Sure 2 Al-Baqara, Ayet 286)
„Und keine beladene (Seele) trägt die Last einer anderen.“ (Qur`an Sure 35 Al-Fatir, Ayet 16)

Selbstverständlich obliegt es allein Allah den Menschen zu vergeben und die wahre Rettung zuteil werden zu lassen.
„Und fürchtet einen Tag, an dem keine Seele für eine andere etwas bewirken kann: an dem von ihr weder Fürsprache noch Lösegeld angenommen und ihnen nicht geholfen wird.“ (Qur`an Sure 2 Al-Baqara, Ayet 48)

Andere Qur`anverse lehren uns, dass es die Fürsprache gibt und dass Allah sie bestimmten Personen erlaubt.
„Auch nützt Fürbitte bei Ihm nichts, außer wenn Er es erlaubt.“ (Qur`an Sure 34 Saba’, Ayet 23)
„Wer ist es, der da Fürsprache bei Ihm einlegte ohne Seine Erlaubnis?“(Qur`an Sure 2 Al-Baqara, Ayet 255)
„An dem Tage, an dem der Geist und die Engel aufgereiht sein werden. Nur der wird reden dürfen, dem es der Erbarmer erlaubt und der das Rechte spricht.“(Qur`an Sure 78 Nebe, Ayet 38)

Um diese Qur`anzitate richtig zu verstehen, müssen auch die Äußerungen des Propheten Muhammed (s.a.s.) zu diesem Thmea beachtet werden.

In der Hadithbüchern von Buhari kann über die Fürsprache (Schafa‘a ) des Propheten Muhammed (s.a.s.) folgendes gelesen werden:
Der Prophet Muhammed (s.a.s.) hat uns erzählt, daß am Tage der Auferstehung die Menschen in Panik über einander stürzen werden. Dann werden sie sich an Adam(a.s.)wenden und sagen: Bitte lege für uns bei deinem Herrn Fürsprache ein! ‘ und er wird ihnen sagen: Ich bin nicht dazu in der Lage, geht zu Ibrahim! Er ist der enge Freund des All-Barmherzigen (Khalil ar-Rahman).‘

Und sie werden zu Ibrahim (a.s.)kommen,doch er wird antworten: Ich bin dazu nicht in der Lage, aber geht zu Musa! Er ist derjenige, zu dem Allah direkt gesprochen hat (Kalimullah).’ Wenn sie zu Musa(a.s.)kommen,
wird dieser ihnen wiederum sagen: Ich bin dazu nicht in der Lage, geht zu Isa (Jesus)! Er ist derjenige, der als Wort Allahs‘ (Kalamullah) und Geist Allahs‘ (Ruhullah) bezeichnet wurde.

Sie werden bei Isa angelangen, doch auch er wird ihnen sagen:Ich bin nicht dazu in der Lage, geht zu Muhammed (s.a.s.)!’ So werden sie zu mir kommen und ich werde ihnen sagen: Ja, ich bin dazu bereit und in der Lage (Ana laha).’
Dann werde ich um Erlaubnis bitten, vor meinen Herrn treten zu dürfen und die Erlaubnis wird mir erteilt werden. Da werden mir Worte des Lobpreises, die ich jetzt selbst noch nicht kenne, offenbart werden. Ich werde meinen Herrn mit
diesen Worten lobpreisen und mich vor Ihm niederwerfen.

Darauf wird Er zu mir sagen: O Muhammed! Erhebe dein Haupt und sprich, deine Worte werden gehört werden und bitte, deine Bitten werden erfüllt werden und lege Fürsprache ein, deine Fürsprache wird angenommen werden!’
Und ich werde sagen: O mein Herr, ich ersuche Dich für
meine Umma(Gemeinschaft) !

Ich ersuche Dich für meine Umma (ya ummati, ya ummati ) !’ Darauf wird Er (Allah) sagen:

O Muhammed!Geh’ und bringe heraus (aus dem Feuer ins Paradies) inwessen Herzen Glaube vom Gewicht eines Gerstenkornes ist!’
Und ich werde dies tun.

Danach werde ich zurückkehren und meinen Herrn mit jenen Worten lobpreisen und mich vor Ihm niederwerfen. Darauf wird Er wieder zu mir sagen: O Muhammed! Erhebe dein
Haupt und sprich, deine Worte werden gehört werden und bitte, deine Bitten werden erfüllt werden und lege Fürsprache ein, deine Fürsprache wird angenommen werden!’

Da werde ich sagen: O mein Herr! Ich ersuche Dich für meine Umma! Ich ersuche Dich für meine Umma !’ Darauf wird Er (Allah) sagen: O Muhammed! Geh’ und bringe heraus (aus dem Feuer ins Paradies) in wessen Herzen Glaube vom Gewicht eines winzigen Teilchens oder eines Senfkornes ist!’ Und ich werde dies tun. Danach werde ich wieder zurückkehren und meinen Herrn erneut mit jenen Worten lobpreisen und mich vor Ihm niederwerfen. Darauf wird Er wieder zu mir sagen: O Muhammed! Erhebe dein Haupt und sprich, deine Worte werden gehört werden und bitte, deine Bitten werden erfüllt werden und lege Fürsprache ein, deine Fürsprache wird angenommen werden!’
Da werde ich sagen: O mein Herr! Ich ersuche Dich für meine Umma ! Ich ersuche Dich für meine Umma!’ Darauf wird Er (Allah) sagen: O Muhammed! Geh’ und bringe aus dem Feuer heraus in wessen Herzen Glaube vom Gewicht des aller-aller-leichtesten Senfkornes ist!’ Und ich werde dies tun.‘


Nachdem wir (Die Gefährten des Proheten) von Anas (r.a.) fortgegangen waren, sagte ich zu
einigen meiner Gefährten: ,Laßt uns bei al-Hasan (al-Basri) vorbeigehen, der sich im Hause von Abu Khalifa verborgen hält, um ihm zu berichten, was Anas ibn Malik uns erzählt hat.

So gingen wir zu ihm und entboten ihm den Friedensgruß und er bat uns herein. Da sagten wir zu ihm: ,O Abu Sa'id, wir kommen gerade von deinem Bruder Anas ibn Malik und so
etwas, wie er uns über die Fürsprache (Schafa‘a ) erzählt hat, haben wir noch nie gehört.‘ Da fragte er: , Was denn?‘ Darauf erzählten wir ihm den ganzen Bericht bis zu diesem Punkt. Da fragte er: ,Und dann?‘ und wir sagten: ,Mehr als das hat er uns nicht erzählt.‘ Da sagte er: ,Er hat mir dies schon vor zwanzig Jahren berichtet, als er noch ein Jüngling war und ich weiß nicht, ob er etwas vergessen hat oder nicht wollte, dass ihr euch darauf verlaßt. ‘ Wir sagten: ,O Abu Said, erzähle es uns!‘ Da lachte er und sagte:, Der Mensch ist ein voreiliges
Geschöpf ! Ich habe das aus keinem anderen Grunde erwähnt, außer um es euch zu erzählen. Er (Anas) berichtete mir genau, was er euch auch berichtet hat und erzählte dann weiter: ‘Dann werde ich ein viertes Mal zurückkehren und Ihn mit
jenen Worten lobpreisen und mich vor Ihm niederwerfen.Darauf wird Er wieder zu mir sagen: O Muhammed! Erhebe dein Haupt und sprich, deine Worte werden gehört werden
und bitte, deine Bitten werden erfüllt werden und lege Fürsprache ein, deine Fürsprache wird angenommen werden!’
Da werde ich sagen: O mein Herr! Gewähre mir meine Bitte für einen jeden, der gesagt hat: La ilaha illAllah (Es gibt keine Gottheit außer Allah)!’
Darauf wird Er sagen: Bei Meiner Allmacht, bei Meiner Majestät, bei Meiner Herrlichkeit und bei Meiner Erhabenheit:
Ich werde wahrlich diejenigen (aus dem Feuer ins Paradies) herausbringen, die gesagt haben: La ilaha illAllah.‘ Quelle: Sahih al-Buhari, Kitab at-Tauhid


5-) Wird Unser Prophet Muhammed (Sav) wirklich in der Bibel erwähnt ?

einer der Glaubensartikel im Islam schreibt den Glauben an die Offenbarungen Gottes in verschiedenen Büchern vor. Das bedeutet, dass Muslime am göttlichen Ursprung der Bibel nicht zweifeln, gleichwohl ihnen bewusst ist, dass die Ursprünglichkeit der heute vorliegenden Bibelfassung, im Gegensatz zu der des Qur'ans verloren gegangen ist.

Die Schriften der Bibel enthalten als Offenbarungen Gottes unzählige Prophezeiungen, wie dies von den Christen ja auch bekräftigt wird.

Leider mag es für manche Menschen, welche sich selbst für aufrechte Christen halten ein übermächtiges Argument sein, den Islam als wirkliche Offenbarung Gottes deshalb nicht zu akzeptieren, da sie meinen, ihr eigenes Buch der Prophezeiungen, die Bibel enthalte kein Wort über den Propheten nach Christus. Dies liefert ihnen die Begründung dafür, die göttliche Gesandtschaft Muhammads (Friede und Segen sei auf ihnen beiden) nicht anzuerkennen.

Kann es aber tatsächlich möglich sein, dass die Bibel, als eine der Offenbarungsschriften Gottes, als Buch der 1000 Prophezeihungen, keinen Hinweis auf den abschließenden, in der Reihe der Propheten Gottes enthält?

Dem Moslem ist es Pflicht, falsche Darstellungen zu entlarven und durch wahre Auffassungen zu ersetzen.

Wir wollen uns im Besonderen mit dem Vers aus Kapitel 18:18 aus dem Deuteronomium (5.Buch MOSES) befassen, in welchem Gott spricht:

"Einen Propheten wie dich will Ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen und ihm Meine Worte in den Mund legen und er soll ihnen alles kundtun, was Ich ihm gebieten werde."

Ohne Zögern wird diese Stelle von christlich geschulten Priestern auf Jesus Christus bezogen. Das wesentliche Wort, mit welchem wir uns nun hier beschäftigen wollen lautet: "Einen Propheten WIE DICH (wie du einer bist)."

Es wird angeführt, dass Moses (der Friede sei auf ihm) ein Jude und Prophet und Jesus ebenfalls ein Jude und Prophet war. Diese beiden Übereinstimmungen scheinen ihnen genug zu sein. Selbstverständlich lassen diese jedoch keinen eindeutigen Schluß zu, denn sonst könnte sich die Prophezeiung auf die verschiedensten Propheten nach Moses beziehen, wie z.B. Salomon, Ezechiel, Daniel oder Johannes dem Täufer (der Friede Gottes sei auf ihnen allen).

Gibt es Gründe zur Annahme, dass Jesus nicht ein Prophet wie Moses ist?

  • Gemäß christlicher Auffassung ist Jesus gleich Gott der Anbetung würdig, wohingegen Moses Gott keineswegs gleichgesetzt wird.
  • Jesus starb ihrem Glauben nach für die Sünden der Welt, wohingegen Moses nicht die Sünden der Welt auf sich nehmen musste.
  • Jesus hatte für drei Tage in die Hölle hinab zusteigen, was dem Moses wiederum nicht auferlegt worden war.

Es soll an dieser Stelle ganz klar gesagt werden, dass diese Argumente zwar grundlegender Natur sind, jedoch weniger, weil sie unleugbare Tatsachen, sondern eher weil sie grundsätzliche Glaubenslehren darstellen.

Wir wollen daher unser Augenmerk vielmehr auf die tatsächlichen Lebensumstände von Moses, Jesus und Muhammad (Friede und Segen Gottes sei auf ihnen) richten, um Übereinstimmungen zwischen ihnen zu entdecken.

  1. Moses und Muhammad hatten beide einen leiblichen Vater und eine Mutter. Jesus hatte nach christlicher Vorstellung zwar eine Mutter aber einen himmlischen Vater. Daher gleicht Muhammad dem Moses und nicht Jesus.
  2. Moses und Muhammad sind beide unter normalen, natürlichen Umständen geboren worden. Über Jesus lesen wir bei

    Lukas 1:35:

    "Wie soll das zugehen, da ich von keinem Manne weiß. Und der Engel antwortete: Der heilige Geist wird über dich kommen (will come in unto thee) und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten."

    Bei Mathäus 1:18 heißt es:

    "... und es geschah, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie vom heiligen Geist schwanger war."

    Die islamische Konzeption über die Geburt Jesu, stellt dagegen, in einfacher und schöner Weise dar, dass es für den Allmächtigen Gott nicht erforderlich ist, einen Samen in ein Lebewesen zu legen. Sein Wille allein genügt, um etwas geschehen zu lassen.

    Qur'an: 3:42:

    "Sie sprach: "Mein Herr, woher soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührte ?" Er sprach: "Also schafft Allah was Er will, wenn Er ein Ding beschlossen hat, spricht Er nur zu ihm: "Sei", und es ist.""
  3. Moses wie Muhammad waren beide verheiratet und hatten Kinder. Jesus hingegen blieb sein Leben lang Junggeselle und kinderlos. Daher gleicht doch Muhammad dem Moses und nicht Jesus.
  4. Moses wie auch Muhammad wurden beide zu ihren Lebzeiten von ihrem Volk als Propheten anerkannt. Ohne Zweifel hatten beide einiges von ihren Leuten zu erleiden, und doch waren letztendlich beide Männer Gottes vor ihrem Tod von ihren Nationen als Gesandte Gottes angenommen worden.

    Jesus sagte, gemäß Johannes 1:11:

    "Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf."

    Selbst heute noch, nach 2000 Jahren, wird Jesus vom Volk der Juden nicht als ihr Prophet anerkannt.

  5. Moses und Muhammad waren beide ihrem Volke sowohl Propheten als auch königliche Herrscher.

    Propheten waren sie insofern, als sie Empfänger göttlicher Offenbarung zur Rechtleitung ihres Volkes erwählt waren, und diese Rechtleitung den Menschen ohne Hinzufügung oder Weglassung weitergaben.

    Königliche Herrscher waren sie ihrem Volk, als deren Gebieter über Leben und Tod. (Moses 15:36).

    Es gab auch Propheten, die zwar an der göttlichen Offenbarung teilhatten, jedoch keine solche Stellung innehatten, die göttlichen Verordnungen bei ihren Völkern auch durchzusetzen, und diese waren den starrsinnigen Zurückweisungen ihrer überbrachten Botschaft wehrlos ausgesetzt. Dazu zählen die Propheten Lot, Jonas, Daniel, Esra und auch Jesus (Friede Gottes sei auf ihnen allen). Jesus erhellt seinen Anspruch in der Antwort, welche er dem Pontius Pilatus gegeben hat.

    "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." (Johannes 18:36)

    Jesus beanspruchte somit ein bloß spirituelles Reich und ist daher dem Moses nicht gleich zustellen. Doch Muhammad ist wie Moses.

  6. Moses und Muhammad überbrachten ihren Völkern jeweils neue Gesetzesvorschriften.

    Moses überbrachte nicht nur die 10 Gebote, sondern auch umfangreiche Verhaltensregelungen.

    Muhammad überbrachte mit dem Qur'an ebenfalls einen komplexen Verhaltenskodex und setzte damit den bisher vorherrschenden, teilweise barbarischen Zuständen seiner Welt ein Ende.

    Bei Mathäus 5:17-18 lesen wir über Jesus, der da sagt:

    "Meinet nicht, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu er-füllen. Denn wisset: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird nicht ein einziges Jota oder Strichlein des Gesetzes vergehen, bis alles geschehen ist."

    Jesus selbst war das leuchtende Vorbild in der Einhaltung der jüdischen Gesetze und keiner der Hohenpriester konnte ihm eine tatsächliche Missachtung der althergebrachten Gesetze vorwerfen.

    Auch in diesem Punkt ist Jesus nicht wie Moses, sondern Muhammad ist wie Moses.

  7. Moses wie auch Muhammad starben beide eines natürlichen Todes. Gemäß christlicher Überlieferung starb Jesus den gewaltvollen Tod am Kreuze.
  8. Moses wie Muhammad liegen beide in der Erde begraben, wohingegen gemäß christlicher Auffassung Jesus im Himmel zur Rechten des Vaters thront.

Bislang haben wir aus besagter Prophezeiung nur das Wort "einen Propheten wie dich" untersucht. Wir wollen uns nun auf einen weiteren Aspekt der Weissagung konzentrieren. Die Betonung liegt nun auf den Worten "will Ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen."

Moses und sein Volk, die Juden werden hier als rassische Einheit angesprochen und als solche sind die Araber zweifellos ihre Brüder.

Die Bibel spricht von Abraham als dem "Freund Gottes". Abraham hatte zwei Frauen, Sarah und Hagar. Hagar gebar ihm den ersten Sohn Ismael.

In Genesis 17:23 lesen wir:

"Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael"

Gott schenkte dem Abraham durch seine Frau Sarah noch einen zweiten Sohn, Isaak. Ismael und Isaak, die Söhne Abrahams sind also Brüder und gleichermaßen sind deren Nachkommen wie Brüder zueinander.

Die Bibel bestätigt diese Ansicht in Genesis 16:12:

"..und er (Ismael) wird leben vor dem Angesicht seiner Brüder und all seinen Brüdern setzte er sich vors Gesicht."

und Genesis 25:18

"..und er (Ismael) starb vor dem Angesicht seiner Brüder."

In gleicher Weise ist Muhammad von den Brüdern der Israeliten, denn er war ein Nachkomme von Ismael, dem Sohne Abrahams.

Die Prophezeiung weist ja deutlich darauf hin, dass der bezeichnete Prophet, der wie Moses sein würde, nicht aus den Kindern Israels erweckt würde, sondern aus ihren Brüdern; und Muhammad war aus den Brüdern der Israeliten.

Die Prophezeiung im Deuteronomium fährt fort :

"... und ihm Meine Worte in den Mund legen."

Das bedeutet, dass der kommende Prophet nicht aus eigenem Antrieb sprechen wird, sondern ausschließlich, die ihm von Gott eingegebenen Worte. Wie wir aus der Geschichte wissen, war Muhammad ca. 40 Jahre alt, als ihm der Überbringer der göttlichen Botschaft, der Engel Gabriel befahl, folgende Worte nachzusprechen.

Wir finden sie im Qur'an 96:1-5, der allerersten Qur'anischen Offenbarung:

"Lies ! Im Namen deines Herrn, der erschuf den Menschen aus geronnenem Blut; Lies, denn dein Herr ist Allgütig, Der die Feder gelehrt, gelehrt dem Menschen, was er nicht gewußt."

In den folgenden 25 Jahren seiner Gesandtschaft wurde Muhammad die Offenbarung nun stückweise überbracht, die er getreulich wiedergab. Die Offenbarung war ihm buchstäblich in den Mund gelegt worden;

und die Voraussage im Deuteronomium 18:18 lautet:

"... und Meine Worte werde Ich ihm in den Mund legen."

Muhammads Erfahrung in der Höhle Hira, welche später als Jabal al Nur, Berg des Lichtes bekannt wurde, verwirklicht auch noch einen weiteren Aspekt einer anderen biblischen Prophezeiung. Im Buch Jesaia 29:12 lesen wir:

"... und das Buch ist jenem überbracht, der nicht lesen kann und man sagt zu ihm : "Lies" ! und er spricht: "Ich kann nicht lesen."" (King James Version).

und im Qur'an 7:158 lesen wir:

"...die da folgten dem Gesandten, dem ungelehrten Propheten."

Bei besagter, erster Begegnung Muhammads mit Gabriel, erwiderte ihm Muhammad auf die Aufforderung :"Lies"genau diese Worte, nämlich: "Ich kann nicht lesen." Es darf angemerkt werden, dass es im 6. nachchristlichen Jahr-hundert keine arabische Ausgabe der Bibel gab. Abgesehen davon, war Muhammad des Lesens und Schreibens tatsächlich nicht mächtig. Sein einziger Lehrer war sein Schöpfer, wie dies der Qur'an auch bestätigt:

"... noch spricht er aus Gelüst, er (der Qur'an) ist nichts als eine Offenbarung, die ihn gelehrt hat der Starke an Kraft."

Ein unvoreingenommener Mensch wird es kaum schwer finden, fest-zustellen, dass diese Prophezeiungen genau auf Prophet Muhammad zutreffen und es dazu weder weithergeholter Interpretationen, noch Deutungsbemühungen bedarf. Für die meisten Christen scheint es, es ist zu befürchten, dass diese Ausführungen dennoch von geringer Bedeutung sein werden, gleichwohl der Allmächtige Gott eine ernste Warnung denjenigen gegenüber ausspricht, die Seinen Worten keine Bedeutung beimessen. Die Prophezeiung im Deuteronomium 18:18 fährt nämlich fort:

"Wer aber auf Meine Worte, die er in Meinem Namen sprechen wird, nicht hört, an dem werde Ich es Selbst ahnden."

Doch Gott weiß es am Besten.

Die Prophezeiung lautet also weiter:

"... Meine Worte, die er in Meinem Namen sprechen wird."

Wenn wir den Qur'an öffnen, sehen wir, dass alle Suren, ausgenommen die 9. Sure, mit den Worten beginnen: "Bismillahi ar Rahmani ar Rahim". Das heißt in etwa: "Im Namen Allahs des Erbarmers des Barmherzigen". Muhammad hat die Prophezeiung buchstabengetreu mit der Gnade seines Herrn erfüllt. Auch heute beginnt jeder Moslem wesentliche Handlungen im Namen Allahs des Erbarmers des Barmherzigen. Die Christen tun dies im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, wobei anzumerken ist, dass weder Vater, noch Sohn, noch heiliger Geist Eigennamen sind.

Bezüglich Deuteronomium 18:18 haben wir nun mehr als 11 gute Gründe dargelegt, welche zeigen, dass sich diese Prophezeiung nicht auf Jesus beziehen kann, sondern sich auf Muhammad bezieht.

In der neutestamentarischen Zeit finden wir, dass die Juden immer noch auf die Erfüllung der Prophezeiung "einer wie Moses" warteten.

Bei Johannes 1:19-25 lesen wir:

"Die Leviten fragten ihn (Johannes): Wer bist du ?..und er bekannte: ich bin nicht der Christus und sie fragten: Bist du der Elia ? und er sagte: ich bin es nicht. Bist du der Prophet ? und er antwortete: "Nein." und weiter: "... und warum taufst du, wenn du nicht bist der Christus, noch Elia, noch der Prophet ?"

Als nun Jesus seinen Anspruch, der Messias zu sein vertrat, wurde auch er nach dem Verbleib des, den Juden ebenfalls verheißenen Propheten Elia befragt.

"Ich aber sage euch, Elia ist schon gekommen und sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm getan was sie wollten. So wird auch der Sohn der Menschen durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer zu ihnen redete." (Mathäus 17:12-13)

Wir stehen hier vor dem Problem, zweier sich zu widersprechen scheinender Aussagen. Johannes sagt von sich, dass er weder der Messias, noch Elia noch der Prophet sei. Jesus läßt seine Jünger hingegen verstehen, dass Johannes der Elia war. Bei uns Moslems stehen sowohl der Prophet Johannes, bekannt als Yahyaa, wie auch der Prophet Jesus, bekannt als Isaa, in hohem Ansehen und wir über- lassen dieses Problem der Widersprüchlichkeit den Christen unter dem Titel "die dunklen Aussprüche des Jesus" zur Lösung.

Wir Moslems sind mehr an der Frage der Juden interessiert: Bist du der Prophet ? Diese Frage wurde mit einem klaren "Nein" beantwortet. Achten wir darauf, dass dem Johannes drei Fragen gestellt worden waren, die er alle aus-drücklich mit nein beantwortete.

  1. Bist du der Christus ?
  2. Bist du der Elia ?
  3. Bist du der Prophet ?

Die gelehrte Christenheit scheint aber nur 2 Fragen zur Kenntnis zu nehmen ; aber wie zur Bestätigung, dass die Juden auf die Er-füllung dreier verschiedener Prophezeiungen warteten, lesen wir in Johannes 1:25

"... und warum taufst du, wenn du nicht bist der Christus, noch Elia noch der Prophet ?"

Ganz eindeutig warteten die Juden auf : das Kommen des Christus das Kommen des Elia und das Kommen des Propheten.

Jede Bibel mit einem Verzeichnis von Querverbindungen weist darauf hin, dass die Worte "der Prophet" in Joh. 1:25 sich auf die Prophezeiung in Deut. 18:18 bezieht. Dass diese Prophezeiung nicht Jesus (FSai), sondern Muhammad (FSai) bezeichnet, wurde hier nun wirklich ausreichend dargelegt.

Wir Muslime leugnen weder, dass Jesus der Messias war, ein Wort, welches mit Christus übersetzt wurde, noch streiten wir gegen die zahlreichen Prophezeiungen im Alten Testament, die den Messias ankündigen. Was wir sagen ist:

Der im Deuteronomium 18:18 angekündigte Prophet war nicht Christus, sondern Muhammad, der Gesandte Gottes.

Es ist anzunehmen, dass den meisten Lesern dieser Zeilen, ob Christen oder Moslems, die Tatsache wenig bekannt ist, dass der Suchende in der Bibel, dem Buch der 1000 Prophezeiungen, durchaus Hinweise auf den abschließenden Propheten Muhammad findet.

Im Lied des Salomon 5:16 finden wir Muhammad sogar namentlich erwähnt. Dies konnte natürlich, das heißt, mußte all jenen bekannt sein, welche das Alte Testament in der hebräischen Sprache studiert haben, und doch haben sie es verschwiegen und verleugnet. Wir lesen dort im hebräischen Originaltext das Wort "Mahammudim."

Dieses Wort wird in den gängigen Texten mit: "alles an ihm ist Wonne" übersetzt. Die Endung -im steht für den Pluralus majestatis und so verbleibt das hebräische Wort "Mahammud", welches in der Übersetzung lautet:

"Der das Lob verdienende, der Lobenswerte" - also Muhammad.

 


6-) Es werden Karikaturen und Filme über den Propheten veröffentlicht. Was ist Ihrer Meinung nach die allgemein vertretbare korrekte Reaktion darauf?

die Antworten der Gelehrten und muslimischen Politiker waren eigentlich genügend und ausreichend. Da sich jedoch besonders die arabische Welt gerade im Umbruch befindet und die Diskussion von der Kanzel auf die Straße übertragen wurde, beteiligten sich nun auch wutgeladene und besonders unwissende Menschen an ihr.
Man sollte bei diesen Protesten nicht nur den Religionsfaktor berücksichtigen, es spielen auch sehr viele andere Faktoren eine Rolle.

Ich möchte das Thema aber aus einem anderen Gesichtspunkt her betrachten:

Die allererste Reaktion hätte unserer Meinung nach von den christlichen Gelehrten kommen müssen. Sie wissen eigentlich ganz genau, dass diese Beleidigungen in keinster Weise der Wahrheit entsprechen. Sie kennen die Früchte des Propheten Muhammed (asm) zu gut und haben diese auch schon genügend analysiert. Gazali kennen sie sehr gut, Geylani wurde schon immer bewundert und Mevlana wird von ihnen ernsthaft respektiert. Keiner kann heute verleugnen, welch hohen Anteil die islamische Zivilisation an der heutigen Wissenschaft besitzt.

Jeder weiß auch ganz genau: Falls jemand im Islam den Propheten Jesus (as) nicht annimmt, so steigt er aus dem Glauben aus und fällt in den Unglauben. Also musste diese Religion eine himmlische sein. Etwas anderes kann nicht der Fall sein.

Nach islamischer Auffasung, riefen alle Propheten zum Glauben an den selben Gott auf, man konnte sie als ,,Strahlen von der selben Lampe'' bezeichnen. Gerade deshalb sind die Muslime zur Hochachtung vor diesen Gesandten verpflichtet. Gäbe es in der muslimischen Welt eine Karikatur über Jesus, so käme die ablehnende Reaktion als allererstes von den islamischen Gelehrten. Wenn die christlich-geprägte westliche Welt mit gleicher Sorgfalt und gleichem Respekt agiert hätte, so wären die (zu Unrecht gewalttätigen) Proteste anders verlaufen.

Dennoch stellt sich die Frage: was bezweckte der Produzent einer solchen Provokation?
Wurde er dafür bezahlt? Oder ging es ihm darum sein krankes Gedankengut unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit zu verbreiten? War er wirklich Anhänger einer Religion?


Wir sind der Meinung, dass es nicht kritisierenden Ursprung gehabt haben kann.

Wahrscheinlich war es ideologisch-wirtschaftlichen Ursprungs.
Eine andere Frage die uns beschäftigt ist: Ist diese Person ein gläubiger Christ oder ein religionsfeindlicher Ateist? Die zweite Option wird wohl mehr zutreffen.

Als Sie mich gebeten haben, eine Reaktion zu formulieren, fiel es mir aus unerklärlichen Gründen schwer. Als ich genauer darüber nachgedacht hatte, bemerkte ich, dass es mit solchen geistig-verwirrten Produzenten gar nicht möglich war, ein Diskussionsgespräch auf Augenhöhe zu führen.
Es gab ja gar keine Grundlage. Er hatte ja gar keine anständige Kritik, die es zu berücksichtigen und zu widerlegen galt. Das einzige wovon dieser Schmähfilm gespeist wurde, war Hass, Feindseligkeit und Intoleranz. Wie soll man da rationale Argumente anführen?


7-) Wie sieht es nun mit dem Tragen eines Barts im Islam aus?

der Bart ist ein wichtiger Bestandteil der Sunna des Propheten Muḥammad (S.A.S.). Da kein Gelehrter den Bart auf die Stufe einer Pflicht ("Farḍ") gehoben hat bzw. dafür argumentiert hat, ist wenn sich jemand keinen Bart wachsen lässt, auch nicht das selbe Maß wie dem Unterlassen einer religiösen Pflicht anzusetzen.


Bei der Sunna des Barts gibt es unterschiedliche Auffassungen zwischen hanafitischer und schafiitischer Rechtschule. Nach schafiitischer Rechtsschule entspricht der Bart der Sunna, das Abschneiden ist gemindert verpönt. Nach hanafitischer Rechtsschule und den anderen beiden Rechtschule (hanbalitisch, malikitisch) ist das Urteil anders. Das Abschneiden des Barts ist hier stärker verpönt.


Da unsere Religion bei diesem Thema keine Pflicht deklariert, kann man Menschen nicht vorwerfen "warum sie denn keinen Bart tragen". Wer diese Sunna nicht praktiziert verpasst den Lohn dieser Tat, er wird dadurch aber nicht zum Sündiger.
Die Grundsätze, Prinzipien und Werte die der Prophet Muḥammad (S.A.S.) eingeführt hat, decken alle Abschnitte des Lebens ab. Vom Gottesdienst bis hin zu jeglichem Prozedere, von der Ethik bis hin zu persönlichen Belangen, vom Individuum bis hin zur Gesellschaft, in der Sunna des Propheten findet man Wesentliches hierzu.


Die Lebensführung des Propheten ist das beste Vorbild und das deutlichste Exempel für die Gläubigen. So sagt ein Vers hierzu;


Wahrlich, ihr habt an dem Propheten Gottes ein schönes Vorbild für jeden, der auf Gott und den Letzten Tag hofft und Gott häufig gedenkt. (Sura al-Aḥzāb 21)


Der Prophet weist einige Praktiken auf, die seinen natürlichen Verhaltensweisen entsprechen. Hierzu gehören z.B. die Art und Weise seiner Kleidung, seine Essgewohnheiten, seine Hygiene und Körperflege. Viele dieser Punkte gehören zum "Adāb al-Muʿāšarāt", welche etwa mit "etiketierte Formen des höflichen und angemessenen Umgangs" bezeichnet werden kann. Die Gläubigen können mit der Ausführung dieser Praktiken, ihre Verhaltensweisen positiv aufwerten bzw. segnen. Einige dieser Praktiken wurde von der ehrwürdigen Prophetengattin ʿĀʾiša (r.a.) über den Propheten überliefert:

Zehn Dinge entstammen aus der Natur (Traditionen die ihren Ursprung in dem Wesen des Geschöpfs haben müssen): Den Oberlippenbart kürzen, den Bart wachsen lassen, Den "Siwak" (ein Stiel zum Bürsten der Zähne) benutzen, Wasser in die Nase ziehen, die Fingernägel kürzen, die Zwischenräume der Finger reinigen, die Achselhöhlen reinigen, das Beseitigen der Haare in den Schamzonen und die Vollführung der Körperflege (hier ist "Istinca" und "Istibra" gemeint) (Müslim, Tahare 56; Neseî, Zinet 1)


Diese natürliche Praktiken der Sunna die jeder Mensch zu bestimmten Zeiten vornehmen muss, sind sowohl Mittel der Hygiene als auch Traditionen des Propheten. Mit dem Erledigen dieser Aufgaben hat man sowohl die körperlichen Aufgaben erledigt als auch eine jenseitige Entlohnung durch das Befolgen der Sunna bewirkt.


Die schon erwähnte Sunna des Barts und (des Schneidens des) Oberlippenbarts haben im Hinblick auf das äußerliche Auftreten eine eigene Besonderheit. Der Prophet überlieferte "lasst den Bart wachsen und kürzt eure Oberlippenbärte" und besagte dabei, "setzt euch entgegen den Gotteslästerern" ("Mušrik"). Damit wurde auch eine Weisheit asugedrückt, denn die Gotteslästerer haben den Bart immer abrasiert und den Oberlippenbart so lang wie es nur ging wachsen lassen.


Die islamischen Gelehrten haben bei dem Maß für den Bart ausgedrückt, dass alles was über einem Büschel hinausgeht, abrasiert bzw. gekürzt werden soll. Der edle Prophetengefährte und zugleich zweiter Kalif ʿUmar b. Al-Ḫaṭṭāb zeigte einst auf jemanden mit lang gewachsenem Bart und sagte ihm, er solle das was mehr als ein Büschel ist abrasieren. Auch ein großer Prophetengefährte wie Abu Hurayra hielt sein Bart um alles was über ein Büschel hinausging abzurasieren.


Wie in den Büchern der Rechtslehre "Fiqh" beschrieben wird, ist der Bart vollkommen wenn er am Kinn und beiden Seiten des Gesichts bzw. an den Wangen wächst. Wenn man ihn einzig am Kinn wachsen lässt, verfehlt man die Sunna. Wie auch in den anderen Bereichen der Sunna wird diese Praxis mit der Absicht ausgeübt unseren ehrenwerten Propheten zu entsprechen und ihm zu folgen. Das Ziel des Muslim ist es so gut es geht, der Sunna des Propheten zu folgen. Der Erfolg hier ist allerdings den äußerst Frommen bestimmt. Einzig Gottesfreunde ("Awliyāʾ") und Gelehrte (hier im Sinne von "Muǧtahid") steigen auf diese Stufe. Aber wenn auch nicht alles aus der Sunna ausgeübt werden kann, ist man dazu verpflichtet sie innerlich zu akzeptieren, sie zu befürworten und sie nach Möglichkeit zu befolgen. Mit diesem Ziel und dem Engagement einhergehend, haben wir nicht das Recht eine Person wegen dem Ausführen oder das Unterlassen der Sunna in oder hervorgehend aus manchen Angelegenheiten so zu beschuldigen und zu erniedrigen als ob sie eine überaus große Sünde begangen hat.


Für den Bart gilt es im Rahmen dieser Maßgebung zu sprechen. Der Bart ist eine Sunna des Propheten, die sich sowohl in seiner Tat als auch seinem Wort wiederfinden lässt. Mit dem Ausüben dieser Sunna, wandelt der Gläubige seine Tradition/Gewohnheit in einen Gottesdienst und erhält dadurch eine große jenseitige Entlohnung. Obwohl es einige Gelehrte gibt, die besagen, dass man sich mit dem Unterlassen dieser Sunna (Bart) schuldig macht, gibt es auch einige Gelehrte die das Abrasieren des Barts als leicht verpönt klassifizieren und moderne Gelehrte haben dies sogar als erlaubt klassifiziert. Der Gelehrte "Bediüzzaman" Said Nursi sagt hierzu folgendes;

Manche Gelehrte haben gesagt "Das Abrasieren des Barts ist nicht erlaubt". Ihre Absicht ist zu sagen, "Nachdem man sich einen Bart wachsen lässt ist es nicht erlaubt ihn nachher abzurasieren". Ansonsten verlässt jemand der den Bart gar nicht erst wachsen lässt die (bzw. diese) Sunna. (Emirdağ Lahikası-I, s. 48, 49)


So man nach hanafitischen, hanbalitischen und malikitischen Gelehrten sich durch das Abrasieren des Barts schuldig macht, hat man aber nach shafiitischen Gelehrten, al-Ġazzālī,  Ibn Ḥaǧar, an-Nawawī  und anderen Gelehrten eine leicht verpönte Tat begangen. Sofern man der shafiitischen Rechtschule folgt, macht man sich also nicht schuldig. (Mezahibü'l-Erbaa, II/44-45; İânetü'l-Tâlibîn, II/340)


So wie es der islamischen Verhaltensweise entspricht, Praktizierende der Sunna zu respektieren, ihnen zu gratulieren und sie zu befürworten, ist es auch keine normale/angemessene Verhaltensweise, Leute die dies nicht tun oder sich davon entschuldigen zu erniedrigen und sie so zu behandeln, als ob sie einen überaus wichtigen Bestandteil des Islams nicht erleben. Vor allem ist es nichts weswegen ein Gläubiger mit einem gesunden Bewusstsein die Bände der Brüderschaft zwischen den Muslimen gefährdet.


Leute die einen Bart als Praxis der Sunna tragen drücken mit der Pflege des Barts den Respekt vor dieser Sunna aus. Beim Oberlippenbart ist das religiöse Maß, dass die Härchen nicht die Oberlippe bedecken, also die Lippen nicht überragen und der Länge der Augenbrauen entsprechen. Jene Gelehrte die nach der Überlieferung ihre Oberlippenbärte kürzten, haben dies so getan, dass man die Haut (unter dem Oberlippenbart) noch sehen konnte.


Entspricht es der Sunna den Bart zu kürzen unter anderem auch an den Seiten? Hat der Prophet (s.a.s.) zu jemanden den man zu ihm brachte gesagt, "Hättest du doch deinen Bart an dieser und dieser Stelle abrasiert/gekürzt"?


Über eine solche Überlieferung sind wir bisher nicht gestoßen. Bezüglich des Bartes gibt es Überlieferungen die die Kürzung und das Pflegen des Barts proklamieren. Es gibt aber auch Überlieferungen und Gelehrte die sich dafür aussprechen, den Bart unangetastet und natürlich zu belassen. Gemäß einigen Überlieferungen hat der Prophet (s.a.s.) seinen Bart an der Spitze und an den Seiten gekürzt. (Tirmizi, Edeb 17) Nach Imam al-Mālik sollte man den Bart so pflegen, wie es die Mehrheit tut. Länger ausfallende Bärte sollten gekürzt werden. Dies wäre eine gute/gesegnete Tat, dessen Unterlassung aber keine Sünde darstellt. Denn wenn der zu lang wirkende Bart nicht gekürzt wird, könnte dies das äußere Erscheinungsbild negativ beeinflussen. Es gibt keine Grenze für das Kürzen des Barts. Das passendste wäre es, den Bart so zu kürzen, dass es das äußere Erscheinungsbild positiv beeinflusst. Nach den Überlieferungen der Handhabung von Imam ʿAbd Allāh ibn ʿUmar und Abu Hurayra kann man alles, was mehr als ein Büschel ist abschneiden. Im Werk "Dürrü’l-Muhtar" (türkische Fassung) wird besagt, dass es der Sunna entspricht wenn der Bart die Länge eines Büschels hat. Gleichermaßen entspricht es der mehrheitlichen Meinung alles was länger als ein Büschel ist als Praxis der Sunna abzuschneiden.

Es gibt außerdem eine Überlieferung zu der Haarpflege die ungefähr "Wer Haare hat, der soll sie gut pflegen" ausdrückt. (vgl. Irakî, Tahricu ahadisi’l-İhya-İhya ile birlikte, 1/142) Eine Überlieferung von Abu Dawūd und Tirmiḏī drückt ungefähr folgendes aus:


Jemand dessen Haare und Bart gänzlich ungepflegt und durcheinandergeraten war kam zur Audienz des Propheten (s.a.s.). Er sagte "hat er den keinerlei Öl, um seine Haare damit zu ordnen/pflegen?" (Irakî, age)


Ist es verpöhnt ("makrūh") und eine Neuerung in der Religion, (hier im Sinne von "bidʿa”) wenn man beim Bart die Härchen unter der Unterlippe abrasiert? Es gibt eine Überlieferung, die dies bestätigen würde und das Abrasieren der Härchen unter der Unterlippe ablehnen würde. (İbn Abidin, Reddu’l-Muhtar, VI/407) Im Werk eines anderen neuzeitlichen Rechtsgelehrten wird dies auch so aufgegriffen, mit der Begründung, es gibt genügend gesunde Überlieferungen, in denen der Prophet (s.a.s.) diese Härchen nicht abrasierte. (vgl. Celal Yıldırım, İslam Fıkhı, IV/207) Nach einer Überlieferung stehen Abū Ḥanīfa (al-Imām al-Aʿẓam) und seine beiden Schüler (Imām Yūsuf und Imam Muḥammad) dafür ein, dass es schöner ist den Oberlippenbart zu rasieren, als ihn zu kürzen. Spätere Rechtsgelehrte der hanafitischen Schule stehen aber dafür ein, es entspräche der Sunna, wenn man den Oberlippenbart kürzt, statt ihn zu rasieren. (vgl. el-Bahru’r-Raik-şamile-7/163) Nach hanafitischen Gelehrten ist es unpassend, den Bereich des Barts unter dem Kinn, also am Hals abzurasieren. Nach Imām Yūsuf gibt es dabei allerdings keine Bedenken. (vgl. Reddu’l-muhtar, II/418)


8-) Wie hat Rasuluallah (s.a.v) mit den Sahaba Zikir gemacht?

es ist nicht bekannt das unser Prophet, mit dem der Frieden und der Segen sei, weder mit den Sahaba (r.a.) noch alleine in einer hörbaren Form Dhikr machte, obgleich die stetige Erwähnung Allahs sowie Dua (Bittgebete) auch als Dhikr zu verstehen sind.

Dhikr ist als das Gedenken an Allah zu verstehen und gehört zu den offenkundigen Befehlen des

Qur´ans „Gedenket Meiner, so gedenke ich eurer...“ ( in ungefährer Bedeutung Al-Baqara 152)

„...gedenket Allahs häufig, auf dass es euch wohl ergehen möge.“ ( in ungefährer Bedeutung Al-Anfal 45) diese beiden Ayah sind zwei Beispiele von vielen.

Dhikr ist in zwei Arten zu kategorisieren:

1-Mit dem Herzen

2-Mit der Zunge

Das Herz ist der Ursprung, die Zunge hingegen hat nur übersetzende Funktion.

Dinge die gesprochen werden aber nicht von Herzen kommen können nicht als Dhikr bezeichnet werden (Iz, Tasavvuf, 243).

Wenn der Landwirt sich auf dem Feld, der Beamte im Büro, sowie der Arbeiter in der Fabrik Allah gedenkt ist dies Zikir.

Der edle Qur´an lobt jene auf folgende Weise: „Männer die weder Handel noch Kaufgeschäft ablenken von Allahs, von der Verrichtung des Gebets und der Entrichtung der Abgabe, die einen Tag fürchten, an dem Herzen und Augenlicht umgedreht werden.“(in ungefährer Bedeutung An-Nur 37)

Die äußere Welt und die damit einhergehenden Beschäftigungen sind nicht im Stande ihr innerstes zu trüben.


9-) Warum haben „Sahabe’s“ (Gefährten des Propheten) wie z.B. Ebu Bekir oder Omar (r.anhum) und viele andere auch wenige Hadithe überliefert?

 

So wie ein Mensch, der eine Medizin benötigt, zu einem Arzt geht, oder, wenn er einen Bauplan braucht, zu einem Architekten geht und dann von seinem Architekten erzählt, oder aber die Behandlung von Gesetzesfragen von einem Mufti erbittet u. dgl., so waren auch unter den Sahabis zur Unterrichtung künftiger Generationen ein Teil der Gelehrten der Sahabis innerlich aufgerufen. Darum bemühten sie sich dann mit ganzer Kraft. Und tatsächlich hat Hasret Abu Huraira sein ganzes Leben dem Auswendiglernen der Ahadith gewidmet. Hasret Omar hat sich mit der Welt der Politik und der »Großen Nachfolge« (dem Kalifat) beschäftigt. Deshalb vertraute er solchen Persönlichkeiten wie Abu Huraira, Ennes und Dschabir die Unterrichtung der Umma in den Ahadith an und überlieferte selbst nur wenige von ihnen. (19. Brief, "Bediuzzaman" Said Nursi)

Weitere Gründe warum diese großen Gefährten des Propheten wenig überlieferten, obwohl sie die Sunna sehr genau auslebten und ein enormes Wissen darüber hatten, sind die folgenden Aspekte:

- Die Befürchtung, dass sie eine Überlieferung nicht wortgetreu überliefern würden, weil für sie eine exakte, wortwörtliche Ausführung einer Überlieferung wichtig war.

- Einige Gefährten starben nach einer kurzen Zeit nach Beginn des
Prophetentums und hatten demnach nicht die Möglichkeit über viele Überlieferungen zu berichten.

- Andere wiederum waren mit Regierungstätigkeiten, ökonomischen oder militärischen
Angelegenheiten beschäftigt bzw. vollständig beansprucht. Abdullah b. Amr, von dem
Abu Hurayra berichtet, dass dieser mehr Überlieferungen als er selbst auswendig gelernt hatte, war nach Ägypten versetzt worden. Deshalb konnten von ihm nur wenige Überlieferungen berichtet und festgehalten werden.

Zudem waren die Qualifikationen und Auffassungsgaben bei der Berichterstattung sowie dem Festhalten von Ereignissen bei allen Gefährten nicht identisch. Diese Unterschiede und Besonderheiten haben die Methode sowie das Vorgehen bei den Überlieferungen ebenso beeinflusst.

Folgendermaßen konnten nicht alle Überlieferungen, die von den Gefährten verbreitet wurden, in den zuverlässigen Quellen und Schriften niedergeschrieben werden.

 


10-) Weshalb ist das islamische Kalifat nicht bei der Familie des Propheten (Al-i Beyt) geblieben?

eigentlich waren sie diejenigen, die am besten dafür geeignet waren und es gebührte ihnen auch.

Die irdische Königsherrschaft ist verführend. Das Haus des Propheten war beauftragt damit, die islamischen Wahrheiten und die qur'anischen Gesetze zu bewahren. Wer Kalifat oder Königsherrschaft besteigt, soll entweder so rein sein wie ein Prophet, oder eine außerordentliche Entbehrung von irdischen Interessen gehabt haben wie die (ersten vier) rechtgeleiteten Kalifen (Hulefa-i Rashidin), Omar ibn Abdulasis der Omajade und Mahdi der Abbaside, damit er keiner Verführung unterliegen konnte. In der Tat zeigte uns die Dynastie der Fatimiten, die in Ägypten auf den Namen des Hauses des Propheten gegründet worden war, und die Regierung der Muvahhidin (Ein-Gott-Gläubigen) in Afrika und die Dynastie der Safewiden in Iran, dass die irdische Königsherrschaft bei dem Haus des Propheten nicht dienlich ist. Sie veranlasst das Haus des Propheten die ursprüngliche Aufgabe die Bewahrung des Glaubens und den Dienst am Islam zu vernachlässigen. In Wahrheit leistete es in einer glänzenden und erhabenen Weise einen Dienst für den Islam und den Qur'an, wenn es auf Königsherrschaft verzichtete.
So siehe!

Die Pole (Aqtab) aus den Nachkommen von Hasret Hasan, besonders die Vier Pole (Aqtab Erbaa) und insbesondere Scheich Abdulkadir Geylani der Ghaus A'sam (der große Helfer der Heiligen) und Imame (Vorbilder) aus den Nachkommen von Hasret Huseyn, besonders Seyn al-Abidin und Dschafar al-Ssadiq, deren jeder im Reiche des Geistes die Geltung eines Mahdis (derjenige, der auf den rechten Weg weist) hatte, welche geistige Grausamkeiten und Finsternisse beseitigten und die qur'anischen Lichter und Glaubenswahrheiten verbreiteten. Sie bewiesen, dass sie die Erben ihres Urgroßvaters waren.

(Aus dem Gesamtwerk der Risale-i Nur von "Bediuzzaman" Said Nursi)

 


11-) Wie war die Methode des Propheten bei der Verkündigung (teblig) und Raterteilung (nasihat)?

Lade die Menschen zum Weg deines Herrn mit Weisheit (offenkundigen Beweisen und beeindruckenden Unterweisungen) und schöner Ermahnung ein, und streite mit ihnen auf die beste Art (mit überzeugenden Worten). (16/125)

Unser Prophet Muhammad (s.a.s.) hat diese und ähnliche Qur`anverse als Richtlinie genommen, um die Gläubigen mit Wissen, welches auf Beweisen basiert, und mit Weisheit zur Rechtleitung zu führen.

Bei der Rechtleitung und den Ermahnungen war er gegenüber seinen Mitmenschen sanftmütig und nachsichtig. Sogar gegenüber unpassenden Fragen und Zweifeln hatte er ein verständnisvolles Lächeln, war stets geduldsam, ernst, an das geistige Verständnisvermögen des Zuhörers angepasst und beantwortete diese mit einer akustisch klaren und deutlichen Sprache. Das Richtige und Wahre wurde mit verständlichen und einleuchtenden Worten ausgedrückt.
Dabei war eines der wichtigsten Gründe für seinen Erfolg die Tatsache, dass er den Menschen ihre Fehler und Schwächen verzieh.
Sogar denjenigen, welche seinen Onkel, den er sehr liebte, sowie viele andere Verwandte und Anhänger töteten, vergab er, als er Mekka eroberte, obwohl er die Möglichkeit beziehungsweise die Macht dazu hatte sie nach seinem Ermessen zu bestrafen.
Mit diesen überragenden Charaktereigenschaften gelang es ihm die Fähigkeiten und die Begabung der Menschen, die wie ein verborgener Kern in ihrem Inneren schlummerte, zu inspirieren und zu entfalten. Dadurch wurden seine Anhänger zu Vorbildern der Menschheit und werden heute noch als „Sterne am Himmel“ bezeichnet an denen man sich orientieren sollte.
In dem er (der Prophet Muhammad s.a.s.) den Vorhang der Unwissenheit seiner Epoche zerriss, veränderte er das gesamte Weltbild.
Er bewirkte mit dem Einverständnis und mit der Unterstützung Gottes ein gesundes Zusammenleben der Gesellschaftsmitglieder durch den Sieg der Gerechtigkeit und der Liebe, welche Bedingungen für ein friedliches, soziales Leben sind, und entriss sie aus ihrem dunklen und krankhaftem Gesellschaftszustand jener Zeit.

 


12-) Welche übernatürlichen Phänomene wurden während der Geburt des Propheten Mohammed beobachtet?

die Mutter des Propheten Muḥammad (s.a.s.), der eine Ehre zuteilwurde, die keiner anderen Mutter zuteilwurde, beschreibt diesen besonderen Moment wie gefolgt:

„Im sechsten Monat meiner Schwangerschaft träumte ich, dass jemand mir entgegen trat und sagte:

'Oh Âmina ! Wisse dass du einen Segen für alle Welten gebären wirst. Wenn du ihn gebärst so nenne ihn Muḥammad und behalte deinen Umstand für dich.'

Schließlich kam die Zeit der Geburt. Mein Schwiegervater ʿAbd al-Muṭṭalib b. Hāšim war zur Kaaba gegangen. Ich war zu Hause. Plötzlich hörte ich ein außergewöhnliches Geräusch, sodass ich aus Angst erstarrte. Was sollte ich auf einmal sehen? Ungeahnt erschien ein Vogel der an meine Seite trat und mit seinem Flügel meinen Rücken streichelte. Von diesem Moment an war meine Furcht und meine Besorgnis wie verschwunden.“

„Ich warf ein Blick an meine Seite und sah, wie mir in einer weißen Schale 'sharba' (süßes Getränk) serviert wird. Als ich die Schale ausgetrunken hatte, umhüllte mich ein Licht.“

„Und Muḥammad war geboren…“

Die Momente nach der Entbindung schildert die edle Mutter folgendermaßen:

„Ich sah eine Flagge im Osten, eine Flagge im Westen und eine Flagge über der Kaaba. Die Geburt war vollendet. Ich blickte auf das Kind und sah, wie es sich in der Niederwerfung (saǧda) befand und den Zeigefinger zum Himmel empor hob. Augenblicklich erschien eine Wolke über dem Kind und bedeckte ihn. Ich hörte eine Stimme sagen:

'Bringt und führt ihn in den Osten und in den Westen, geleitet ihn zu den Meeren, auf dass alle Geschöpfe über Muḥammad mit seinem Namen, seinen Eigenschaften und seiner Erscheinung kundig sein mögen.'

Ein wenig später verschwand die Wolke wieder.“

In der selben Nacht soll Âmina ein Licht gesehen haben, in welchem sie die Paläste und Schlösser von Damaskus sehen konnte.

Während der Geburt des Gesandten Gottes befanden sich Šifā Ḫātūn, die Mutter von Abd ar-Raḥmān ibn ʿAuf - die als Hebamme Âmina betreute - und Fāṭima Ḫātūn, die Mutter von Uṯmān ibn Abu al-ʿĀṣ vor Ort.

Die Hebamme Šifā Ḫātūn und Fāṭima Ḫātūn berichten:

Ich war dabei als der Gesandte Allahs (c.c.) geboren wurde. Ich hörte wie gesagt wird: 'Die Barmherzigkeit Allahs (c.c.) möge auf Ihm sein.'

Licht erfüllte den Osten und den Westen, ich sah sogar einige Paläste des römischen Reiches. Anschließend nahm ich den Gesandten Allahs (c.c.) in meine Arme und stillte ihn. Plötzlich begann mein Körper zu zittern und mir wurde schwarz vor Augen. Ich verlor das Kind aus den Augen. Eine Stimme fragte „Wo ist er hingegangen?“. „Er wurde nach Osten gebracht“ wurde geantwortet.
Diese Worte sind mir nie aus dem Kopf gegangen, bis schließlich der Gesandte Allahs (c.c.) seine Prophetie verkündet hatte und ich mich ohne zu zögern denen anschloss, die zuerst den Islam annahmen.1

Von Fāṭima Ḫātūn wird ebenfalls berichtet, dass in jener Nacht ein Licht das Haus erfüllte und dass die Sterne strahlend zum Boden hingen als würden sie vom Himmel fallen.2

Eine weitere Besonderheit ist, dass der Prophet (s.a.s.) beschnitten mit bereits durchtrennter Bauchnabelschnur auf die Welt kam.3

Auf seinem Rücken zwischen beiden Schulterblättern, auf Höhe seines Herzens, befand sich das sogenannte Siegel des Prophetentums (ein Muttermal). Dieses war ein Zeichen (welches auch den damaligen Juden und Christen durch ihre Überlieferungen bekannt war) dafür, dass er der erwartete letzte Prophet ist.

Der Prophetengefährte Sā’ib ibn Yazīd (r.a.) sagt Folgendes über das Siegel des Prophetentums:

„Als ich ein Kind war brachte meine Tante mich zum edlen Propheten (s.a.s.) und sagte zu ihm: 'Oh Gesandter Allahs (c.c.), mein Neffe hat Schmerzen am Fuß.’ Der Gesandte Allahs (c.c.) ging mit seiner Hand über meine Stirn und betete für mich. Danach vollzog er die Gebetswaschung und ich trank von diesem Wasser. Anschließend stand ich hinter ihm und sah zwischen seinen Schultern das Siegel des Prophetentums in der Größe eines Knopfes.“

ʿAlī b. Abī Ṭālib (r.a.) beschreibt ebenfalls den Propheten (s.a.s.) und erwähnt: „Zwischen seinen Schulterblättern war ein breites Siegel, welches ein Zeichen seiner Prophetie darstellte.“

1) Kastalanî, Mevâhibü'l-Ledünniye, 1/122

2) Kaâdı İyaz, Şifâ, 1/267

3) Den Überlieferungen zu Folge kam der erste Mensch und Prophet Adam (a.s.) sowie die Propheten Seth, Idrīs, Noah, Mose, Salomo, Schuʿayb, Yaḥya und Hūd ebenfalls beschnitten auf die Welt.