ist es verboten (haram) wenn ich an Frauen auf verbotene Weise denke?
Gespeichert von am Mo., 13/10/2025 - 17:06
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir begehen keine Sünde aufgrund von schlechten Gedanken, die uns durch den Kopf gehen. Nur weil jemand an das andere Geschlecht denkt, bedeutet das nicht, dass er Ehebruch begeht. Wir sind jedoch der Meinung, dass solche Gedanken dazu führen können, dass wir die Gabe der Fantasie am falschen Ort einsetzen und andere Fehler begehen. Daher sollten wir vorsichtig sein. Wir sollten also nicht aktiv daran denken mit der Ausrede im Hinterkopf, "das sind ja nur Gedanken". Sicherlich muss jeder sich selbst hinsichtlich seiner Absicht überprüfen.
In Vers 32 der Sure Isra sagt Allah: „Nähere dich nicht der Unzucht!“ Ausgehend von diesem Gebot „Nähere dich nicht“ haben islamische Rechtsgelehrte erklärt, dass jede Handlung, die zum Ehebruch führen könnte, verboten ist.
Das Betrachten obszöner Bilder oder Darstellungen kann ebenfalls in diese Kategorie eingeordnet werden. Aus diesem Grund ist es nicht zulässig, solche Bilder anzuschauen. Denn alle Sünden und moralischen Verfehlungen beginnen mit einem obszönen Blick, entwickeln sich durch das Beharren des Blicks weiter und werden dann zu tatsächlichen Sünden. Darüber hinaus nehmen die Augen die Bilder, die sie betrachten, auf und speichern sie in ihrem Gedächtnisarchiv. Wo auch immer man hingeht, wo auch immer man sich befindet, diese aufgenommenen Bilder sind nun in der Vorstellungswelt vor den Augen präsent.
Wir sind nicht verantwortlich für die Bilder, die uns unwillkürlich in den Sinn kommen und unsere Fantasie anregen. Wenn wir diese jedoch bewusst herbeiführen, kann dies zu weiteren Übeln führen oder unserer Gemütsverfassung schaden. Sicherlich macht es hier Sinn zwischen Anschauen/Betrachten und Sehen zu unterscheiden. Man kann etwas unfreiwillig und flüchtig sehen, einfach weil es in das Sichtfeld der Augen gerutscht ist, wenn auch nur für eine Sekunde. Wenn man etwas aber anschaut, dann ist das eine aktive Handlung, hinter der eine Absicht steckt, nämlich, bewusst hinzugucken.
Wir können gar nicht überschätzen, wie zerstörerisch auch bereits eine Sünde langfristig wirken kann. Insbesondere in diesem Themengebiet, kann man schnell auf Abwege geraten. Daher sollte kritische Situationen stets vermeiden und die Religion nicht wie ein elastisches Gummiband betrachten, indem man sich ständig an der Grenze des Erlaubten bewegt.
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