FAQ Häufigsten Fragen zum Welt

1 Gelten für einen in Deutschland lebenden Muslim die Normen des Dar al-Harb? Wie funktioniert der Dar al-Harb?

um auf diese Frage eine verständliche Antwort geben zu können, müssen wir kurz auf die Begriffe „islamisches Land“ und „Kriegsland“ eingehen:

(„Kriegsland“ bezieht sich im Text auf den islamischen Begriff Dar al-Harb)

Als islamisches Land wird ein Land bezeichnet, dessen Staatsoberhäupter Muslime sind und wo Muslime unter dem Schutz des Staates, ihre religiösen Pflichten ausüben dürfen.

Als Kriegsland hingegen, wird das genaue Gegenteil dessen beschrieben, was ein islamisches Land ausmacht. Also ein Land in dem die Staatsoberhäupter nicht Muslime (sondern Christen, Juden o. ä.)  sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die in diesem Land lebenden Muslime der Staatsregierung den Krieg zu erklären haben! Denn gemäß dem Islam, ist es für die in einem „Kriegsland“ lebenden (und keine gravierenden Einschränkungen bzgl. der Auslebung islamischer Pflichten erlebenden) Muslime, verpflichtend sich an die dortigen Gesetze zu orientieren und zu halten.

Und wenn eine Frau von ihrem Ehemann Widersetzlichkeit oder Meidung befürchtet, so ist es keine Sünde für sie (beide), sich in Frieden zu einigen; denn friedliche Einigung ist besser. Und die Seelen sind der Habsucht zugänglich. Doch wenn ihr wohltätig seid und gottesfürchtig, so ist Allah dessen, was ihr tut, gewiß Kundig. (4/128)

Wenn sie jedoch aufhören, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig. (2/192)

Und kämpft gegen sie, bis es keine Verfolgung mehr gibt und die Religion (allein) Allahs ist. Wenn sie jedoch aufhören, dann darf es kein feindseliges Vorgehen geben außer gegen die Ungerechten. (2/193)

Diese Verse geben Auskunft zum Thema. Das Resultat ist:

dass wir Ländern gegenüber, in denen wir in Frieden und in Einigung leben, nicht feindselig gesinnt sein dürfen, also nicht den Krieg erklären dürfen. Denn diese Länder werden auch als „Länder des Friedens“ bezeichnet. Mit anderen Worten, selbst wenn es ein Land der Blasphemie ist, können wir es deswegen nicht als Land des Krieges bezeichnen, weil wir uns mit den Gewohnheiten, Richtlinien und Vorschriften des jeweiligen Landes geeinigt haben und in Frieden zusammenleben können. (Vgl. Ömer Nasuhi BİLMEN, Gesetz des Islam, III/394)­

Im Hinblick auf Deutschland kann man unter Zuhilfenahme dieser Quellen von einem Land des Friedens und der Übereinkunft reden. Das bedeutet nicht, dass es ein islamisches Land ist aber das muss es eben auch nicht sein.

2 Was können wir gegen die Tyrannei von Israel unternehmen?

der Heilige Koran und der gesunde Menschenverstand zeigen, dass der Weg, um den Feind zu stoppen, materielle und geistige Macht ist.

Geistige Macht ist Glaube, Moral, Wissenschaft, Hingabe, Vorrang des Jenseits vor der Welt, Hingabe und Vertrauen in die Sache, Glaube an das Versprechen, dass "Allah denen helfen wird, die Ihm helfen, indem sie Seine Anweisungen befolgen"...

Angefangen bei uns selbst und unseren Nächsten sollten wir die Gottesdienste, die wir Taqwa nennen, und die guten Taten, die Allah mit uns zufrieden stellen, in Angriff nehmen.

Darüber hinaus sollten wir zu Einheit und Solidarität aufrufen, indem wir den Elementen Bedeutung beimessen, die zu unserer Einheit beitragen, und nicht den einfachen Dingen, die uns als Einzelne, Gemeinschaften und Nationen voneinander trennen.

Ja, Allah, unser Herr, unser Schöpfer, unser Versorger, hat uns zu Brüdern mit tausend und einem Namen gemacht. Dann ist unser Prophet (Friede sei mit ihm) eins, unser Buch ist eins, unsere Qiblah ist eins, und wir sollten auf unsere Hunderte von Gründen für Einheit und Solidarität schauen.

Wir müssen erkennen, dass die Dinge, die uns voneinander trennen, wie Ethnie, Gemeinschaft, Staat und Sekte, in Wirklichkeit keine Trennung für uns bedeuten, sondern eine Bereicherung wie die Teile des Körpers.   

Materielle Macht in unserem Zeitalter ist wirtschaftliche, geopolitische und militärische Macht. Ebenso zählen dazu Bündnisse mit anderen Nationen. Je stärker eine Nation mit eigenen Mitteln ist und gleichzeitig starke Bündnisse unterhält, desto stärker ist sie auf der Weltbühne.

Was kann also getan werden?

Es ist wichtig und notwendig, die Muslime zu warnen, sie auf die Provokationen und Desinformationen aufmerksam zu machen, die gegen den Islam und die Muslime aufgefahren werden, und die geeignetsten Mittel einzusetzen, um die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Unterdrückung und die Geschehnisse zu lenken, und dies auch weiterhin zu tun.

Die Aufforderung an muslimische Bürger, israelische Produkte zu boykottieren, bringt nicht viel. Nach einer gewissen Zeit geraten solche Methoden in Vergessenheit und verlieren ihre Wirksamkeit.

Daher erscheint es sinnvoller, selber an wirtschaftlicher und geopolitischer Stärke zu gewinnen, durch klugen Handel, Vernetzung und Austausch. 

Es bringt wenig andere zu verfluchen und zu hassen. Es ist effektiver sie durch gute Arbeit und Tugendhaftigkeit zu übertrumpfen.