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Wie hat Rasuluallah (s.a.v) mit den Sahaba Zikir gemacht?
es ist nicht bekannt das unser Prophet, mit dem der Frieden und der Segen sei, weder mit den Sahaba (r.a.) noch alleine in einer hörbaren Form Dhikr machte, obgleich die stetige Erwähnung Allahs sowie Dua (Bittgebete) auch als Dhikr zu verstehen sind.
Dhikr ist als das Gedenken an Allah zu verstehen und gehört zu den offenkundigen Befehlen des
Qur´ans „Gedenket Meiner, so gedenke ich eurer...“ ( in ungefährer Bedeutung Al-Baqara 152)
„...gedenket Allahs häufig, auf dass es euch wohl ergehen möge.“ ( in ungefährer Bedeutung Al-Anfal 45) diese beiden Ayah sind zwei Beispiele von vielen.
Dhikr ist in zwei Arten zu kategorisieren:
1-Mit dem Herzen
2-Mit der Zunge
Das Herz ist der Ursprung, die Zunge hingegen hat nur übersetzende Funktion.
Dinge die gesprochen werden aber nicht von Herzen kommen können nicht als Dhikr bezeichnet werden (Iz, Tasavvuf, 243).
Wenn der Landwirt sich auf dem Feld, der Beamte im Büro, sowie der Arbeiter in der Fabrik Allah gedenkt ist dies Zikir.
Der edle Qur´an lobt jene auf folgende Weise: „Männer die weder Handel noch Kaufgeschäft ablenken von Allahs, von der Verrichtung des Gebets und der Entrichtung der Abgabe, die einen Tag fürchten, an dem Herzen und Augenlicht umgedreht werden.“(in ungefährer Bedeutung An-Nur 37)
Die äußere Welt und die damit einhergehenden Beschäftigungen sind nicht im Stande ihr innerstes zu trüben.
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Die Sahaba tanzten und machten Dhikir, vor dem Propheten?
dass Sufis behaupten, die Sahaba hätten vor unserem Propheten getanzt ist nicht richtig.
Weitere Antwort finden Sie unter folgendem Link:
http://www.fragenandenislam.com/soru/wie-hat-rasuluallah-sav-mit-den-sahaba-zikir-gemacht
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Was bedeutet I'tikaf und kann man das zuhause auch machen?
zunächst wollen wir aufklären, was sich hinter dem Begriff „I’tikaf“ überhaupt verbirgt. Generell versteht man darunter eine gängige und wertgeschätzte religiöse Praxis in der man sich für einen Zeitraum zwecks spiritueller Reinigung und Besinnung zurückzieht. In aller Regel macht man dies in einer Moschee. Man verbringt also eine gewisse Zeit abgeschieden in einer Moschee und konzentriert sich auf Gottesdienste und meidet alle möglichen weltlichen Ablenkungen. Man kann es also auch als „Verbleiben an einem Ort zur spirituellen Besinnung und Zurückgezogenheit“ definieren oder übersetzen. Man könnte auch das Wort „Klausur“ bzw. „in Klausur gehen zur Andacht Gottes“ dafür nehmen. Es muss aber auch klargestellt werden, dass mit dem I’tikaf durchaus ein spezifischer Gottesdienst gemeint ist, während die oben genutzten Beschreibungen auch allgemeiner/abstrakter gelesen oder verstanden werden könnten. Nicht jede Form von spirituellem Rückzug erfüllt also auch die Bedingungen eines I’tikaf, wo es mitunter ja auch um den Verbleib an einem Ort extra für diesen Zweck geht.
Häufig wird der I’tikaf mit dem Ramadan in Verbindung gebracht und viele Menschen nutzen gerne die letzten 10 Tage des Ramadan dafür. Dies geht auch auf die Sunna des ehrenwerten Propheten (s.a.s.) zurück. Der I’tikaf ist aber nicht mit dem Ramadan begrenzt und kann auch außerhalb des Ramadan durchgeführt werden.
Frauen können sich ebenso in eine Moschee zurückziehen, sofern sie nicht verhindert sind für Gottesdienste (z.B. durch die Periode). Es gibt aber einige hanafitische Meinungen, demnach die Frau sich eher zuhause zurückziehen sollte.
Als Ort wird gemeinhin eine Moschee empfohlen und spezifischer auch eine Mosche, die eine Gemeinde zum Freitagsgebet hat. Wenn aber aus bestimmten Gründen (wie durch die derzeitige Pandemie) es nicht möglich ist, in eine Moschee zu gehen, kann man auch zuhause in einem entsprechenden Zimmer den I’tikaf vollziehen.
Die Person, die sich in eine Moschee zurückzieht, lebt für diesen Zeitraum auch dort. Das heißt, sie isst, trinkt und schläft an diesem Ort. Es empfiehlt sich, an einem passenden Ort der Moschee so etwas wie ein kleines Zelt oder Vergleichbares aufzuschlagen. Man geht nur gezwungenermaßen (z.B. für die Körperhygiene) raus, aber sonst bleibt man in der Moschee. Man geht also für keine anderen Zwecke raus.
Man kann auf verschiedene Art die Zeit im I’tikaf nutzen. Neben den üblichen Gottesdiensten, Rezitationen und der Huldigung Gottes („Dhikr“) kann man auch bildende religiöse Werke lesen zur geistigen Entfaltung. Es braucht keinen strengen und durchgeplanten Ablauf der einzelnen Tage, solange man die verbrachte Zeit dem ursprünglichen Ziel gemäß für die spirituelle Reinigung und Entwicklung nutzt.
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Was bedeutet es ein "Reisender" zu sein
unter dem Gesichtspunkt der vielleicht wichtigsten Fragen; Woher komme ich? Warum bin ich hier? Wohin werde ich gehen? die sich die Menschheit seit je her stellt gilt es den Menschen als Reisenden zu betrachten. Es ist nicht abzustreiten, dass sich der Mensch auf dieser Welt wie auf einer „Durchreise mit Etappen“ befindet. Wie wir alle wissen, treffen wir, bevor wir eine Reise antreten entsprechend des Reisewegs, der Reisedauer und des Reiseziels Vorbereitungen und Vorkehrungen. Der Mensch ist mit seinem Leben eine unumkehrbare, eine in die Ewigkeit führende Reise angetreten. Es wird auf dieser Reise nicht zwischen jung und alt, krank und gesund, wohlhabend und arm, berühmt und unbekannt unterschieden. Jeder wird sich unweigerlich auf dieser Reise in die nächste Etappe begeben. Der Zeitpunkt des Antritts der nächsten „Etappe“ der Reise ist jedoch unklar. Das wichtigste in diesem Leben (Etappe), für den Menschen ist einzig und allein, die richtig und sinnvoll getroffenen Entscheidungen, Vorbereitungen und Vorkehrungen für die Reise in die Ewigkeit.
Dem Menschen wurde von Allah als Vermögen auf seiner Durchreise, um sein Bedarf für beide Leben (Diesseits/Jenseits) sich zu beschaffen, 24 Stunden gegeben. Er wiederum, gibt all sein Vermögen, durch seine Unwissenheit allein für dieses weltlich vergängliche Leben aus. Es ist jedoch notwendig, mindestens ein Zehntel seines Kapitals für das Diesseits auszugeben und das Restliche für das ewige Leben (Jenseits) anzulegen.
Als Beispiel gilt das tägliche rituelle Gebet auf unserer Reise:
- im Diesseits als geistiger Reichtum für unsere Seele und unser Herz.
- in unserem Grab, in das wir unabwendbar alle eintreten werden, als Licht, Wärme und Gaben begegnen.
- am Tag des Jüngsten Gerichts zu einem Freispruch werden.
- als Licht auf der Sirat-Brücke, die wir unweigerlich überqueren müssen, erhellen und uns als „Burak“ (Reittier) in das Paradies bringen. Das rituelle Gebet beansprucht täglich eine Stunde von uns. Indem wir eine von 24 Stunden für ein ewiges Leben aufwenden, tätigen wir die richtige „Anlage“ im Diesseits sowie für das Jenseits.
Folglich ist der Mensch auf seiner „Durchreise“ dafür verantwortlich, ob er das ihm zur Verfügung gestellte Leben (Vermögen/Kapital) sinnvoll eingebracht und gelebt hat.