FAQ Häufigsten Fragen zum Schöpfung

1 Warum erschafft Gott/Allah die Welt erst in 6 Tagen und nicht sofort oder auf einen Schlag?

die Weisheit waltet im Diesseits und die Macht waltet im Jenseits. Wäre die Welt das Reich der Macht, wäre dieses wunderbare Universum in einem Augenblick statt in sechs Tagen, also in sechs Phasen, erschaffen worden.

Im Heiligen Qur'an steht geschrieben, dass die Himmel und die Erde, d.h. das Universum, in sechs Tagen erschaffen wurden. Wir verstehen die Schöpfung in sechs Tagen als sechs Phasen.

So wie der Mensch im Mutterleib in sechs Phasen erschaffen wird und in der Welt und im Jenseits sechs Perioden durchläuft, durchläuft ein Tag sechs Perioden und Phasen und geht in den nächsten Tag über. In der Tat kann man sagen, dass alles sechs Phasen durchläuft: Geburt, Reife, Alter, Tod, Verfall und Vergehen.

Die Himmel und die Erde wurden in sechs Phasen erschaffen, Stufe für Stufe. Und am Ende entstand das wunderbare Universum, das Wunder der Wunder, das wir sehen.

Diese Weisheit in seiner Schöpfung hat sich auch in seinen Ereignissen gezeigt. Die Nacht hat die Erde nicht plötzlich bedeckt, und der Tag ist nicht plötzlich gekommen. Nach der Nacht wurde die Zeit der Morgendämmerung erreicht, und der Sonnenaufgang folgte ihr. Dann, mit dem allmählichen Aufgang der Sonne, war die Mittagszeit erreicht, gefolgt von der gesegneten Nachmittagszeit und schließlich dem Einbruch der Abendzeit.

Wenn der Tag plötzlich käme, wenn die Nacht plötzlich käme, könnten wir weder von Morgengrauen noch von Mittag noch von Nachmittag sprechen.

Diese weise Schöpfung hat sich auch in der Pflanzenwelt durchgesetzt. Im Kern verbirgt sich eine göttliche Kunst und Weisheit. Das ganze Programm des ganzen Baumes wurde in dieser kleinen Schöpfung mit dem Papier des Schicksals gezeichnet. Der genetische Code ist so perfekt, dass er die Wissenschaftler in Erstaunen versetzt und tiefe Geheimnisse birgt, die sie ratlos zurücklassen.

Die Öffnung des Zellkerns ist eine wundersame Sache. Die Erscheinungsform des Namens Fettah. Der weise und geordnete Gang, der trotz der Schwerkraft der Erde nach oben führt. Dann erreichen sie das Setzlingsstadium. Sie werden größer und dicker und schließlich blühen und fruchten sie... Das Wachstum und die Vervollkommnung der einzelnen Früchte sowie die Gewinnung der harten Samen aus den weichen Früchten erfolgen ebenfalls nicht auf einmal, sondern in mehreren Schritten.

Diese unvorstellbaren Aktivitäten, die in jeder Phase mit Wissen und Weisheit ausgeführt werden, füllen die Erde mit verschiedenen Bildern und lassen die Intellektuellen in Ehrfurcht vor diesen göttlichen Kunstwerken zurück.

Die Manifestationen der Pflege- und Fürsorgehandlungen würden nicht gesehen werden, und nur die Produkte der Schöpfungs- und Erfindungshandlungen würden im Universum erscheinen.

Die göttliche Weisheit ließ dies nicht zu, und anstatt das Universum in einem Augenblick zu erschaffen, ordnete Er an, es in sechs Phasen aufzubauen.

Der Mensch lernt schließlich seinen Schöpfer über die Reflektion also das tiefsinnige Nachdenken besser kennen. Aber wie soll man jemanden kennenlernen, den man praktisch nie in Aktion erlebt? Kann man wirklich behaupten, dass man jemanden kennt und wertschätzen kann, wenn man nur „über“ ihn hört, jedoch ihn selber nie in Tat und Wort erlebt? Würde ein Schüler z.B. eine Angelegenheit im Mathematikunterricht verstehen, indem er nur auf die Lösung starrt ohne jemals den Rechenweg zu sehen? Im besten Fall würde er lediglich die Lösung auswendig lernen, ohne jemals die Weisheit und Kunst dahinter zu verstehen, geschweige denn wertzuschätzen. Kann das Werk eines Künstler respektiert und das Handwerk dahinter gesehen werden, wenn man immer nur fertige Kunststücke zu sehen bekommt, nie aber mit der Schwierigkeit konfrontiert wird, selbst so ein überragendes Kunststück zu produzieren?

Der Glaube und das Band zu unserem Schöpfer ist durch viel mehr geprägt als durch „reines faktisches Wisen“. Wenn es doch nur darum ginge, dass man weiß, dass Gott existiert, müsste der Teufel ja schließlich auch glauben. Weiß er doch vermutlich rein faktisch viel besser als wir Menschen, dass Gott existiert. Aber wie wir wissen, zählt der Teufel nicht zu den Gläubigen.

Die Schöpfung in 6 Phasen erlaubt es uns also durch die verschiedensten Kanäle und Möglichkeiten, die Gnade, Barmherzigkeit, Weisheit und Macht des Schöpfers zu reflektieren. Durch die Komplexität aller Schöpfungen für sich betrachtet, lernen wir viel über die unterschiedlichsten Namen also Eigenschaften unseres Schöpfers. Durch die vielschichtigen und stets harmonievollen Zusammenspiele aller Schöpfungen wie in einer gigantischen Symphonie lernen wir schließlich etwas über die wunderbaren, großen Eigenschaften des Schöpfers („Ism-i Â’zam”) wie z.B. das Allherrschen bzw. Allmacht oder die Allgerechtigkeit.

2 Gibt es im Quran (oder in anderen religiösen Quellen), explizite Informationen über die Galaxien im Universum? Wurde ein so großes Universum, wirklich nur für den Menschen geschaffen?

überall im Universum „existiert ein Dasein“. In der Sonne, dem Mond, den Sternen, den Galaxien… allgemein in unserem Universum existiert das Dasein in den verschiedensten Arten und Wesen. Auf unserer Erde, welche kaum die Größe eines Punktes auf der Gesamtfläche des Universums einnimmt und deren genaue Position im Universum unbekannt ist, leben und existieren Millionen Arten verschiedener Lebewesen. Über und unter der Erde, an Land, im Meer und in der Luft ist es möglich, Lebewesen in jedem Winkel dieser Welt zu finden und zu sehen. So wie wir Lebewesen in Tausenden von Metern Tiefe in den Ozeanen begegnen, können wir auch, die verschiedensten Arten von Lebewesen unter der Erde finden (selbst wenn wir nur einen Meter tief graben). Tatsächlich gibt es selbst auf einer Müllhalde so viele Mikroorganismen, dass sie unzählig und unerschöpflich sind.

Ob vom Menschen bis zum Tier, vom Fisch bis zum Wurm und jedem einzelligen Lebewesen dieser Erde, unsere kleine Welt steckt voller Existenzen, welche beschaffen sind durch das Leben und durch eine Seele. Zusätzlich, zu den Menschen und Tieren, gibt es, wie auch der Quran erklärt, noch andere lebende Arten auf unserer Erde. Nämlich die „Dschinn“ und andere spirituell und seelisch bestehende Existenzen, deren Existenz wir akzeptieren aber nicht mit bloßem Auge sehen können (was auch der Quran so erklärt).

Auf einem (vergleichsweise zum Universum) so kleinen Planeten wie der Erde, existiert, selbst unter so vielen notwenigen Bedingungen zum Leben, eine enorme Vielfalt von Lebewesen und anderen spirituell existierenden Wesen. Ist es da möglich, dass auf Sternen, Himmelskörpern und anderen durch/von Licht ausgedehnten Lebensräumen (welche teils um ein millionenfach größer sind als unsere Erde) kein Leben existieren kann? Nein; auch in den Weiten des Universums gibt es Wesen, die bestehen und existieren.

Doch nur die Tatsache, dass wir „sie“ nicht sehen, ist kein Beweis dafür, dass „sie“ nicht existieren. Nur weil wir es nicht wissen, bzw. eine Sache nicht vollends verstehen, heißt es nicht, dass es etwas nicht gibt bzw. „etwas“ nicht sein kann. Schließlich kann und ist, nicht alles in unserem Wissen und kann es auch nicht sein.

Anhand einer Abhandlung von Said Nursi, in seinem Buch „Worte“, in der Nursi die Existenz von Engeln erklärt und nachweist, lässt sich auch ableiten, wie Allah existierende Wesen (mit Leben und einer Seele) erschafft. Allah erschafft Wesen aus Licht, Feuer, Dunkelheit (Schatten), Luft, Klängen, Gerüchen und aus unfester Materie wie Elektrizität. Diese wiederum sind, in jeder Ecke des Universums zu finden.

So wie unsere Welt voller Menschen, Tiere, Dschinn und Engeln sind, werden andere Reiche des Universums von andersartigen Wesen bewohnt. Diese Wesen brauchen weder Wasser noch Brot, keinen Sauerstoff und auch sonst keine materiellen Dinge wie wir Menschen. Ihre Nahrung wird entsprechend ihrer Konstitution und Schöpfung bestimmt und gegeben. D.h., dass in anderen Sternen und anderen Himmelskörpern Wesen existieren, die sich zu uns Menschen und den Dschinn grundlegend unterscheiden. Dies sind Wesen, die wie wir Menschen existieren und leben und eine Seele haben, einen Nafs (ein Ego) haben, einen Verstand haben und Gefühle haben – aber deren Lebensweise und Lebensbedingungen unseren in keinster Weise ähneln. So unterschiedlich die Lebensbedingungen der dort existierenden Wesen sind, so unterschiedlich sind auch die dort existierenden Wesen selbst.

In hunderten Versen des Quran werden der Himmel und der Luftraum erwähnt, ganz bewusst wird der Leser (des Quran) auf deren Erschaffung aufmerksam gemacht und es wird die Tatsache zum Ausdruck gebracht, dass Allah der Herr der Erde und der Himmel ist. Das bedeutet, es gibt keinen Ort im riesigen Reich des Universums, ohne Engel und Seelen. Hier führen wir einige Verse an, die darauf hinweisen, dass alles von Allah erschaffen wird und vor allem auch nach seinem Willen und seiner Ordnung existiert:

Allah hat die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen. Darin ist wahrlich ein Zeichen für die Gläubigen. (29/44)

Gewiß, Wir haben alles in (bestimmtem) Maß erschaffen. (54/49)

Es preist Allah (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er ist der Allmächtige und Allweise. Ihm gehört die Herrschaft der Himmel und der Erde. Er macht lebendig und läßt sterben. Und Er hat zu allem die Macht. (57/1-2)

So wie wir die Existenz von Engeln und Dschinn akzeptieren und daran glauben, dass sie existieren (obwohl wir sie nicht sehen können), akzeptieren wir die Existenz von Wesen, die in anderen Sternen und Galaxien leben und in Übereinstimmung mit den Lebensbedingungen dieser Reiche sind und leben.

3 Ist die Urknalltheorie (gegen die Religion?

„Gepriesen sei Allah, der die Himmel und die Erde erschaffen hat und Dunkelheit und Licht ins Leben gerufen hat…“ (1)

Die Urknalltheorie argumentiert, dass das Universum vor etwa 14 Milliarden Jahren aus einem extrem dichten und heißen Fleck hervorgegangen ist. Mit anderen Worten, es macht aus dem Nichts einen wissenschaftlichen Existenzbeweis.

Wie das riesige Universum (2), in dem wir leben, entstanden ist, wohin es steuert und wie die Gesetze funktionieren, die für Ordnung und Gleichgewicht sorgen, hat die Menschen schon immer interessiert. Wissenschaftler und Denker haben über Jahrhunderte unzählige Forschungen zu diesem Thema durchgeführt und viele Theorien aufgestellt.

Bis zum Urknall wurde das „Modell des stationären Universums“ von vielen atheistischen Wissenschaftlern akzeptiert. Nach dieser bis Anfang des 20. Jahrhunderts vorherrschenden Ansicht existierte das Universum von Ewigkeit her und wird für immer existieren, und es gab keinen Anfang und kein Ende für das Universum. Daher wurde auch die Existenz eines Schöpfers geleugnet.

Die Wissenschaft und Technologie, die sich im 20. Jahrhundert entwickelt hat, hat primitive Verständnisse wie das „stationäre Universumsmodell“ vollständig zerstört. Im 21. Jahrhundert, in dem wir leben, wurde durch viele Experimente, Beobachtungen und Berechnungen der modernen Physik bewiesen, dass das Universum einen Anfang hatte, dass es plötzlich mit einem „Urknall“ entstand und sich kontinuierlich ausdehnte.

Das die moderne Physik erst gegen Ende dieses Jahrhunderts die Wahrheit “der Erschaffung des Universums aus dem Nichts, die Trennung der Himmel und der Erde, und die fortwährende Ausdehnung des Himmels“ erreichte, wurde vom Qur’an als Wunder vor vierzehn Jahrhunderten beschrieben, zu einer Zeit, als das Wissen der Menschen über das Universum äußerst begrenzt war:

„Er ist Allah, der die Himmel und die Erde aus dem Nichts erschaffen hat.“ (3)

„Sehen die Ungläubigen nicht, dass am Anfang Himmel und Erde miteinander verbunden waren, wir sie aber trennten und alles Lebendige aus Wasser erschufen. Doch werden sie nicht glauben?“ (4)

"Wir haben den Himmel mit 'großer Kraft' gebaut und sicherlich sind wir (es) am Erweiterer." (5)

Diese im 20. Jahrhundert entdeckten Tatsachen, zeigt dass der Qur’an das Wort Allahs (c.c.) ist. Sie sind nur einige von Tausenden von Beweisen für Muhammads Prophetie.

Angesichts dieser Tatsachen, die mit dem Urknall auftauchten, wurde das Konzept der „ewigen Materie“ Geschichte. Also, wer hat mit diesem Urknall aus dem „Nichts“ dieses Universum zum „Existieren“ gebracht? Natürlich zeigte diese Frage definitiv die Existenz Allahs.

Einer der berühmten Atheisten, der Philosoph Antony Flew(6) hat folgendes zu sagen:

„Sie sagen, dass Geständnisse gut für den menschlichen Geist sind. Ich werde auch ein Geständnis machen: Das Urknall-Modell ist für einen Atheisten ziemlich beunruhigend. Denn die Wissenschaft hat die Behauptung bewiesen, dass das Universum einen Anfang hatte, die von religiösen Quellen verteidigt wird.”

Viele Wissenschaftler, die sich nicht blind zum Atheismus hingeben, haben die Existenz eines unendlich mächtigen Schöpfers bei der Erschaffung des Universums akzeptiert. Dieser Schöpfer muss ein Wesen sein, dass sowohl Materie als auch Zeit erschaffen hat, also muss er auch unabhängig von beiden sein. Der berühmte amerikanische Astrophysiker Hugh Ross(7) erklärt diese Tatsache folgendermaßen:

„Wenn Zeit und Materie mit der Explosion entstanden sind, dann muss die Ursache, die das Universum hervorgebracht hat (d.h. der Schöpfer), völlig unabhängig von Zeit und Raum sein. Dies zeigt uns, dass der Schöpfer über allen Dimensionen im Universum steht.”

Wie dieser Wissenschaftler sagte, wurden Materie und Zeit von einem unendlich mächtigen Schöpfer erschaffen, der von all diesen Konzepten unabhängig ist. Dieser Schöpfer, ist Allah, der Herr der Himmel und der Erde.

 

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Der Urknall argumentiert, dass das Universum vor etwa 14 Milliarden Jahren aus einem extrem dichten und heißen Fleck hervorgegangen ist. Mit anderen Worten, es macht aus dem Nichts einen wissenschaftlichen Existenzbeweis.

(1) En'am, 6/1.

(2) Universum oder Kosmos: Es ist der Name des Ganzen, das den Raum und alle Formen von Materie und Energie im Raum umfasst.

(3) En'am, 6/101.

(4) Anbiya, 21/30, (Die Propheten).

(5) Zariyat, 51/47, (Die Zerstreuenden).

(6) Flew, A. (2003) Allah und der Urknall. Think, 2(4), 17-23.

(7) Ross, H. (1991). The fingerprint of God.