Politik und Islam - Als Muslim angesichts heutiger Wahlperioden
Stehen wir in der Verantwortung als Muslime die Politik zu formen? Tragen wir Verantwortung für die Politiker?
Unsere Aufgabe ist es, für Menschen zu stimmen, von denen wir glauben, dass sie gute Absichten haben, Menschen, von denen wir glauben, dass sie nützlich sind für unsere Heimat. Bis hierhin und nicht weiter reicht unsere Verantwortung. Danach sind die gewählten Personen verantwortlich für ihr Tun und dessen Wirkung.
In der Wahlperiode erhält das Volk, die die Regierung stets kontrollieren und kritisieren muss, die Möglichkeit, ihre Regierung zu wählen. Die Menschen gehen also zu den Wahlen. Bei der Wahl versuchen wir, die besten Kandidaten auszuwählen. Unsere Absicht ist, dass sie unserem Staat mehr Nutzen bringen. Selbstverständlich tragen wir Verantwortung dafür, wenn wir bewusst ungeeignete, korrupte oder sonstig schlechte Kandidaten wählen. Für alles Weitere liegt beim Wähler keine Verantwortung.
Wir sehen, dass die islamische Religion keine bestimmte Regierungsform aufzwingt. Sie hat lediglich grundlegende Regeln und Prinzipien eingeführt. Das sind Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit und das Beachten von Verboten in der Religon. Aus diesem Grund wird unsere Religion, die sogar anhält, während einer Reise einen Präsidenten zu wählen, sicherlich nicht gegen die Wahl der Menschen sein, die in die die Verwaltung der Nation übergehen.
Auf der anderen Seite wurden die ersten Kalifen immer gewählt. Es ist rechtmäßig für einen Muslim, für jemanden zu stimmen, von dem er glaubt, dass er seinem Land, seiner Nation und dem Sakrament seiner Wähler dienen wird. In der Tat ist es nicht richtig, vor solch einer Aufgabe davonzulaufen oder die Augen davon zu verschließen.
Ist es heute angemessen ist, Politik zu betreiben? Wenn ja, unter welchen Bedingungen?
Wenn wir in solch einem Verständnis sein vorangehen würden, wonach oberste Maxime es wäre der Religion und dem Volk zu dienen, wird der Eintritt in die Politik kein Problem sein. Ein Verbot ist für sich was anderes, als etwas in verbotener Weise zu benutzen. Die Werkzeuge wie Computer und Fernseher sind selbst Werkzeuge und dürfen nicht verboten werden. Man kann jedoch diese Werkzeuge für Gutes nutzen wie eben auch für Schlechtes missbrauchen.
Politik ist vergleichbar mit einem Werkzeug in diesem Beispiel. Wichtig ist also nicht das Werkzeug selbst, sondern wie man es benutzt.
Es gibt einige Vor- und Nachteile, wenn man mit einigen Bedingungen in die Politik einsteigt. Wir versuchen diese zu sortieren:
1. Die Dienstpflicht an der Religion und dem Volk sollte stets oberste Priorität haben.
2. Man sollte sich niemals bereit erklären zu lügen, egal welche Konsequenzen dies haben mag.
3. Im Namen einer Gemeinde zu stehen und dann zu versuchen, nicht mit seiner eigenen Gemeinde brüchig zu werden. Mit anderen Worten, man sollte als Individuum und nicht im Namen der Gemeinde In die Politik gehen. Anhänger sollen den Kandidaten als Individuum bevorzugen und wählen. Andernfalls wird er die Sympathie und Verbundenheit der Gemeindeangehörigen zur Gemeinde für sich ausnutzen. Das kann schnell zu Vorwürfen und Kritiken führen, daher ist davon abzuraten.
4. Immer denjenigen zur Seite stehen, die im Recht sind.
5. Man soll nicht Anhängern und Mitgliedern anderer Parteien übel nachreden, sie ungerechtfertigt kritisieren oder gehaltlose Vorwürfe formulieren.
Wenn man ein Umfeld aufbauen kann, welches nach diesen Prinzipien sowie nach den Geboten und Verboten der Religion funktioniert, kann man in die Politik einsteigen.
Wenn man jedoch durch den Eintritt in die Politik seine Gottesdienste signifikant vernachlässigt und in einem Umfeld fungiert, welches voller Sünde regelrecht aufquillt, sollte man sein Vorhaben zumindest ernsthaft in Frage stellen.
Selam & Dua
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