FAQ Häufigsten Fragen zum Magie und Wahrsagerei

1 Ist Hypnose Magie einzustufen und damit verboten (haram)?

Hypnose gilt nicht als Magie. Personen, die die Technik erlernen und dafür begabt sind, können sie ausüben. Heutzutage gibt es verschiedene Formen der Psychotherapie und diese können sinnvoll angewendet werden.

Solange sie nicht zu schlechten Zwecken genutzt werden, ist es erlaubt, sie zu erlernen und in erlaubten und nützlichen Bereichen anzuwenden.

2 Wie wird Magie (bzw. ein Zauber) unwirksam gemacht?

der Hadith über die Aufhebung von Magie bezieht sich auf einen Zauber, der auf unseren Propheten Muhammad (s.a.s) gewirkt wurde. In Folge dessen wurden die Suren al-Falaq und an-Nas offenbart, durch deren Rezitation der Prophet Heilung fand.

Da der auf ihn gewirkte Zauber aus einem Seil mit elf Knoten bestand, spürte er bei der Rezitation jedes einzelnen der insgesamt elf Verse dieser beiden Suren jeweils eine Erleichterung.

Diese Angelegenheit wird in nahezu allen Korankommentaren (Tefsir) bei der Erklärung dieser beiden Suren behandelt, daher sind wir nicht weiter ins Detail gegangen.

– Der von Ihnen erwähnte Vorfall könnte durch die Inspiration dieses Hadiths entstanden sein.

Das Geheimnis hinter der Zahl 200 ist uns derzeit nicht bekannt. Wenn jedoch durch Erfahrung bestätigt wurde, dass es wirkt, so ist es keineswegs problematisch, sondern im Gegenteil: Es ist sogar verdienstvoll, wenn jemand durch diese Methode von einem so schlimmen Leid wie einem Zauber befreit wird.

3 Ist es erlaubt (zulässig), Räucherwerk aus Steppenraute (Üzerlik) zu verbrennen, um sich vor dem “bösen Blick” (Nazar) zu schützen?

obwohl das genaue Wesen und die Wirkungsweise des “bösen Blicks” (Nazar) nicht vollständig bekannt sind, wird im Islam anerkannt, dass manche Menschen mit ihrem Blick negative Auswirkungen verursachen können.

So heißt es im Heiligen Koran:

“Wenn die Ungläubigen den Qur’an hören, möchten sie dich mit ihren Blicken zu Fall bringen.” (68/51–52)

In einem Hadith sagte der Prophet (s.a.s.):

“Sucht Zuflucht bei Allah vor dem bösen Blick, denn der böse Blick ist eine Realität.” (Ibn Madscha, 2/1159)

Es wird überliefert, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) zum Schutz vor dem bösen Blick die Verse Ayat al-Kursî sowie die Suren al-Ikhlâs, al-Falaq und an-Nâs rezitierte und auch seinen Gefährten empfahl, diese Verse zu lesen. (Tecrîd Tercemesi, 12/90, Hadis Nr.: 1932)

Das Verbrennen von Steppenraute (Üzerlik) zum Schutz vor dem bösen Blick ist im Islam nicht vorgesehen und hat keine Grundlage in der religiösen Praxis.

4 Ist es eine Sünde zu sagen: „Ich bin dieses Sternzeichen und dieses Sternzeichen passt zu meiner Persönlichkeit“?

Gott, der Allmächtige, hat sowohl die Tierkreiszeichen als auch die Menschen erschaffen. Wenn Er einen Zusammenhang zwischen den Tierkreiszeichen und der Geburt eines Menschen in einem dieser Zeichen hergestellt hat, dann stammt auch dies von Allah.

Allerdings besitzen wir in dieser Angelegenheit keine Offenbarung.

Es gibt Beobachtungen, die auf Erfahrung beruhen, von denen einige teilweise übereinstimmen und andere nicht. Wenn jemand, der glaubt, dass dies Gottes Wille ist, Ähnlichkeiten im Charakter und Verhalten feststellt und daran glaubt, ist dies nicht schädlich. Dieser Glaube sollte jedoch nicht in einem Rahmen stehen, der den freien Willen und die Verantwortung des Einzelnen ausschließt. Mit anderen Worten, das wäre seine persönliche Meinung und keine Art Naturgesetz bzw. Bestimmung des Schöpfers.

Der Glaube an den Monotheismus, der das Wesen des Islam ausmacht, besagt, dass die Zukunft absolut unsichtbar ist und niemand außer Gott sie kennt. Der Koran enthält mehrere Aussagen zu den Tierkreiszeichen;

„Und wahrlich, Wir haben den Himmel zu Sternbildern gemacht und ihn für diejenigen geschmückt, die ihn betrachten.“ (15:16)

„Gepriesen sei Er, der die Sternbilder an den Himmel gesetzt und darin ein Licht (die Sonne) und einen hellen Mond erschaffen hat.“ (25:61)

„Und bei den Himmeln, die mit Sternbildern erfüllt sind.“ (85:1)

Wie man sieht, sind Sternbilder Himmelskörper, die Gott an den Himmel gesetzt hat, um der Menschheit zu dienen.

Demnach ist es unmöglich, die Tierkreiszeichen als Schöpfer anzuerkennen bzw. ihnen schöpferische Qualitäten zuzusprechen. Noch kann man sagen: „Dies oder jenes geschah oder wird aufgrund des jeweiligen Sternzeichens geschehen.“ Darüber hinaus ähneln sich der Begriff „Tierkreis“ im Koran und die von Wahrsagern verwendeten Horoskope zwar im Klang, haben aber keine gemeinsame Bedeutung.

Daher lehnt unsere Religion, der Islam, das Konzept der Astrologie ab, die dazu dient, die Zukunft und das Unsichtbare vorherzusagen, wie etwa durch Weissagung, Medialität und Wahrsagerei, und verbietet es strikt, den Worten derer zu vertrauen, die solche Behauptungen aufstellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein vermeintlicher Einfluss der Tierkreiszeichen auf die Persönlichkeit lediglich eine Annahme ist und weder durch religiöse Texte noch durch die Naturwissenschaften gestützt oder bewiesen wird.