Der Ramadan - Der Monat der Gebete

Der Gebetsmonat Ramadan

Das Gebet ist die vertraute Grundlage des Gläubigen. In jeder Phase des Lebens am Gebet festzuhalten und bei der göttlichen Barmherzigkeit Zuflucht zu suchen, ist eine der Eigenschaften die ein Gläubigen von anderen Menschen unterscheidet. Das Gebet wird in jeder Situation des Lebens verinnerlicht.

Sei es beim Schlafengehen, morgendlichen Aufstehen, vor oder nach dem Essen, Verlassen des Hauses, Begrüßen des Freundes, kurzum in sämtlichen Lagen oder Handlungen, ist das Gebet des Gläubigen unabdingbare Angewohnheit. Die Quelle hierfür findet man in den Taten und Aussprüchen des Propheten Muḥammad (s.a.s.). Der Prophet (s.a.s.) verrichtete Gebete in sämtlichen Lagen und Handlungen und gebot auch dies den Gläubigen. Denn das Gebet ist ein Vehikel welches uns unseren Herrn näher bringt.

Ein Gläubiger der das Gebet als ein Fundament anerkennt, wird in Zeiten von Fülle und Überfluss seinen Schöpfer gedenken und mit Dankbarkeit erfüllt sein und diese durch seinen Lobpreis zum Ausdruck bringen. Und in beklemmenden und bedrückenden Zeiten wendet er sich flehend und Hilfe suchend nur an Ihn. Denn das Gebet ist ein unzertrennliches Band zwischen dem Gläubigen und seinen Herrn.
Der Allmächtige will, dass der Gläubige Ihn jeder Zeit bittet und anbetet:

Und wenn Meine Diener dich nach Mir fragen (sprich): «Ich bin nahe. Ich antworte dem Gebet des Bittenden, wenn er zu Mir betet. So sollten sie auf Mich hören und an Mich glauben, auf daß sie den rechten Weg wandeln mögen. (Sura al-Baqara 186)

Dies ist immer so. Jedoch gibt es Zeiten in denen man der Akzeptanz der Bitte sehr nahe ist. Es sind segensreiche Zeiten wie Freitags in einem bestimmten Zeitfenster, Kandil Nächte und die Nacht der Bestimmung („laylatu-l-qadr“), und die Nächte im Monat Ramadan die die erste Reihe einnehmen. Eine große Anzahl von Überlieferungen berichten von dieser frohen Kunde.

Dem gemäß zeigt sich zu solchen Zeiten die göttliche Barmherzigkeit im Überfluss. Und so vermag der Gläubige, mit der für die Annahme des Gebetes notwendigen Aufrichtigkeit, ein Leben als echter Gläubiger zu leben und so die Stellung eines vom Schöpfer anerkannten Geschöpfes zu erreichen.

In den Überlieferungen wird auf diese Bedeutung hingewiesen und der Gläubige zum Gebet angespornt:

In der ersten Nacht des Ramadan werden die Paradies Tore geöffnet. Jede Nacht bis zum Morgen lädt ein beauftragter Rufer ein: Gibt es keinen der für seine sündhaften Verfehlungen um Vergebung bittet? Niemand der bereut, damit Allah (c.c.) seine Reue annimmt? Niemand der in Form von Bittgebeten erfleht, auf dass man Ihm antwortet? Keiner der etwas für sich erwünscht, so dass man es Ihm gleich erfüllt? (Müsned, 4:22)

In einer authentischen Überlieferung des Propheten (s.a.s.) wird folgendes gesagt:

Es gibt drei Personen, deren Gebet nicht zurückgewiesen wird: Das Bittgebet eines gerechten Herrschers/Richters, des bis zum Fastenbrechen Fastenden und des Unterdrückten. (İbni Mâce, Siyam:,48)

Unser Prophet (s.a.s.), der in allen den Islam betreffenden Themen stets das höchste Vorbild vorgelebt hat, hat im Ramadan seine gottesdienstlichen Handlungen und Gebete vermehrt. Des Weiteren hat er die Gläubigen, indem er sie bewirtete und beschenkte, dazu angespornt ihre Gebete zu vermehren.

Von Anfang bis zum Schluss ist es göttliche Barmherzigkeit, die im Monat Ramadan die Zeit kurz vor dem Fastenbrechen zu einer Besonderen und Wertvollen macht. Die Bedeutung dieser außergewöhnlichen Zeitspanne in Bezug auf das Gebet wird durch folgende Überlieferung des Propheten (s.a.s.)zum Ausdruck gebracht:

Das Gebet eines Fastenden kurz vor dem Fastenbrechen wird nicht abgelehnt. (Tirmizi,Daavat,129)

Von ʿAbd Allah ibn ʿUmar (r.a.) ist überliefert dass der Prophet (s.a.s.) vor dem Fastenbrechen des öfteren folgendes Gebet sprach:

Oh mein Herr, um deiner alles umfassenden Barmherzigkeit Willen, sei gnädig mit mir und vergebe mir. (İbni Mâce, Sıyam, 48)

In diesem Gebet, des vor Fehlern und Sünden bewahrten Propheten (s.a.s.) liegt ein Zeichen und ein wegweisender Sinn. Der Prophet (s.a.s.) hat mit dieser Form des Gebets den Gläubigen einen bedeutenden von vielen schönen Wegen gezeigt, wie man das wertvolle Zeitfenster des Fastenbrechens mit dem Verrichten von Gebeten um Vergebung nutzt. So ist es die Annahme solch aufrichtiger Gebete, die zu Zeiten des Fastenbrechen und der Dämmerungen (Morgen-/Abenddämmerungen) verrichtet werden, den Gläubigen von seinen Sünden befreien sowie die Seele und die geistige Spiritualität von Ihren Verfehlungen reinigen.

So gesehen versucht ein gewissenhafter Gläubiger, der sich in diesem Meer von zahllosen Gelegenheiten befindet, auf größtmögliche Weise von diesem zu profitieren. Er versucht in dem gesegneten Monat, in dem die Annahme der Reue, das Vergeben der meisten Sünden und das Erfüllen der Wünsche ihren höchsten Platz haben, mit jeder sich ihm bietenden Möglichkeit bei seinem Herrn Zuflucht zu suchen. In dem Monat der Barmherzigkeit, verrichtet er die schönsten Gebete, Segenswünsche und wiederholt seine Wünsche so oft er die Gelegenheit dazu findet; sich an die Gebete aus dem Qurʾān  und aus der Sunna haftend, versucht er sich Allah (c.c.) ein wenig zu nähern. 

 

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